"Poppi" und der Pinguin

Oma Heidi ist ein zugänglicher Typ. Das entspricht der Lebensweise des Spheniscus demersus. Der Duisburger Zoo beschreibt dessen Auftreten als „gesellig in großen Trupps“. Und als wolle sie das bestätigen, setzt sich die Brillenpinguin-Dame auf den Schoß von Alexandra Popp, posiert für ein paar Fotos – und widmet sich dann wichtigeren Dingen: dem Fressen.

„Ich habe großen Respekt vor Tieren“, sagt die Angreiferin des FCR 2001 Duisburg. Damit will sie nicht sagen, dass sie Angst vor ihnen hat, vielmehr drückt sie ihre Achtung damit aus. Denn Popp ist mehr als nur tierlieb, in der Tierhaltung sieht sie eine große Verantwortung. Was das bedeutet, bekommt ihr Hund Jacky, eine Mischung aus deutschem Jagdterrier und Jack Russell, tagtäglich zu spüren. Die beiden sind ein eingespieltes Paar.

Berufliche Option für die Zeit nach dem Fußball

Diese Beziehung, das Wissen um die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Tieres muss Popp im Duisburger Zoo jedoch erst aufbauen. Das wird ihr gleich zu Beginn ihres Praktikums als Tierpflegerin bewusst. Anhand von einfachen Beispielen. „Ich habe den Pinguinen auch Fische hingehalten, aber sie haben die nur von Leuten genommen, die sie schon kannten“, sagt sie.

Aber die 20-Jährige ist dabei und gewillt, diesen „Stallgeruch“ anzunehmen. Dafür will sie arbeiten. Der Beruf der Tierpflegerin ist für sie eine berufliche Option für die Zeit nach der Fußball-Karriere. Auf die Idee hatte sie Inka Grings gebracht. „Wir hatten darüber gesprochen, nachdem ich im März ein Foto-Shooting mit dem Zwerg-Nilpferd Atu hatte. Mit dem hatte ich Ball gespielt. Das fand ich sehr schön. Da hat Inka gesagt, ich sollte mir das mit dem Praktikum mal überlegen“, sagt Alexandra Popp, die von ihren Freunden nur „Poppi“ gerufen wird.

"Wir dürfen uns auf keinen Fall ausruhen"

Eine Idee, die in ihre Situation passte. Das Jahrespraktikum in einer Praxis für Physiotherapie hatte sie beendet – mit dem Ergebnis, dass der Beruf für sie nicht in Frage kommt. „Im Sportbereich macht der Job Spaß, aber das ist ja nur eine Facette des Berufsbildes“, erklärt sie. Da ist sie ehrlich zu sich selbst. Aber es spricht auch eine Gewissenhaftigkeit aus dieser Denkweise.

Diese legt sie auch im Fußball an den Tag. „Ich möchte mich weiterentwickeln. Es gibt noch viele Dinge, die ich verbessern kann“, sagt Alexandra Popp. Dabei setzt sie hohe Maßstäbe für sich an. Natürlich, denn sie will in der Nationalmannschaft bleiben. „Ich will mich zeigen, um nominiert zu werden“, sagt sie mit Blick auf die EURO 2013. Eine Aufgabe, die sie optimistisch angeht. Denn trotz der Enttäuschung über das Viertelfinal-Aus bei der WM kann sie selbst dem Turnier etwas Positives abgewinnen. „Ich konnte mir viel abgucken. Nicht nur von unseren Spielerinnen, sondern auch von den aus anderen Nationen. Man hat gesehen, dass sich unser Sport insgesamt weiterentwickelt hat. Wir dürfen uns auf keinen Fall ausruhen“, sagt Popp.



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Oma Heidi ist ein zugänglicher Typ. Das entspricht der Lebensweise des Spheniscus demersus. Der Duisburger Zoo beschreibt dessen Auftreten als „gesellig in großen Trupps“. Und als wolle sie das bestätigen, setzt sich die Brillenpinguin-Dame auf den Schoß von Alexandra Popp, posiert für ein paar Fotos – und widmet sich dann wichtigeren Dingen: dem Fressen.

„Ich habe großen Respekt vor Tieren“, sagt die Angreiferin des FCR 2001 Duisburg. Damit will sie nicht sagen, dass sie Angst vor ihnen hat, vielmehr drückt sie ihre Achtung damit aus. Denn Popp ist mehr als nur tierlieb, in der Tierhaltung sieht sie eine große Verantwortung. Was das bedeutet, bekommt ihr Hund Jacky, eine Mischung aus deutschem Jagdterrier und Jack Russell, tagtäglich zu spüren. Die beiden sind ein eingespieltes Paar.

Berufliche Option für die Zeit nach dem Fußball

Diese Beziehung, das Wissen um die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Tieres muss Popp im Duisburger Zoo jedoch erst aufbauen. Das wird ihr gleich zu Beginn ihres Praktikums als Tierpflegerin bewusst. Anhand von einfachen Beispielen. „Ich habe den Pinguinen auch Fische hingehalten, aber sie haben die nur von Leuten genommen, die sie schon kannten“, sagt sie.

Aber die 20-Jährige ist dabei und gewillt, diesen „Stallgeruch“ anzunehmen. Dafür will sie arbeiten. Der Beruf der Tierpflegerin ist für sie eine berufliche Option für die Zeit nach der Fußball-Karriere. Auf die Idee hatte sie Inka Grings gebracht. „Wir hatten darüber gesprochen, nachdem ich im März ein Foto-Shooting mit dem Zwerg-Nilpferd Atu hatte. Mit dem hatte ich Ball gespielt. Das fand ich sehr schön. Da hat Inka gesagt, ich sollte mir das mit dem Praktikum mal überlegen“, sagt Alexandra Popp, die von ihren Freunden nur „Poppi“ gerufen wird.

"Wir dürfen uns auf keinen Fall ausruhen"

Eine Idee, die in ihre Situation passte. Das Jahrespraktikum in einer Praxis für Physiotherapie hatte sie beendet – mit dem Ergebnis, dass der Beruf für sie nicht in Frage kommt. „Im Sportbereich macht der Job Spaß, aber das ist ja nur eine Facette des Berufsbildes“, erklärt sie. Da ist sie ehrlich zu sich selbst. Aber es spricht auch eine Gewissenhaftigkeit aus dieser Denkweise.

Diese legt sie auch im Fußball an den Tag. „Ich möchte mich weiterentwickeln. Es gibt noch viele Dinge, die ich verbessern kann“, sagt Alexandra Popp. Dabei setzt sie hohe Maßstäbe für sich an. Natürlich, denn sie will in der Nationalmannschaft bleiben. „Ich will mich zeigen, um nominiert zu werden“, sagt sie mit Blick auf die EURO 2013. Eine Aufgabe, die sie optimistisch angeht. Denn trotz der Enttäuschung über das Viertelfinal-Aus bei der WM kann sie selbst dem Turnier etwas Positives abgewinnen. „Ich konnte mir viel abgucken. Nicht nur von unseren Spielerinnen, sondern auch von den aus anderen Nationen. Man hat gesehen, dass sich unser Sport insgesamt weiterentwickelt hat. Wir dürfen uns auf keinen Fall ausruhen“, sagt Popp.

Aus dem Leistungstief befreit

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Sie selbst sieht sich auch wieder auf einem guten Weg. Nach der Weltmeisterschaft hing sie in einem Leistungstief. Aber das hat sie überwunden. Das Länderspiel gegen Schweden auf St. Pauli, als ihr nicht nur der Siegtreffer gelang, sondern sie auch eine gute Leistung zeigte, war die Wende zum Guten. Sie bestätigte den Trend beim FCR 2001 Duisburg mit sechs Treffern im Achtelfinale um den DFB-Pokal gegen Herford und beim 3:2-Sieg im Punktspiel in Potsdam. „Ich habe den Schalter umgelegt. Nun gelingen mir auch wieder wichtige Pässe und Tore“, sagt sie. Unbeeindruckt zeigt sie sich in diesem Zusammenhang über die Tatsache, dass sie in der Nationalmannschaft mittlerweile die Rückennummer 9 trägt. „Natürlich fühle ich mich geehrt, dass ich damit Birgit Prinz folge. Eine Belastung ist das aber nicht für mich. Ein Vergleich stellt sich allein schon deshalb nicht, weil Birgit eine Spielerin ist, die unheimliche Verdienste um den deutschen Frauenfußball hat“, sagt Popp.

Zur Eigen- gesellt sich jetzt auch die Selbstständigkeit. Vor wenigen Wochen zog Alexandra Popp von Zuhause aus. Statt Hotel Mama heißt es nun WG mit Mannschaftskameradin Luisa Wensing. „Das klappt bisher alles ganz gut“, lautet ihre erste Zwischenbilanz.

Gleiches gilt für ihren Einsatz im Zoo. Wo sie sich für nichts zu schade sein darf. Mist wegkehren, Ställe säubern sind Aufträge, die sie gleich in den ersten Tagen ihres Praktikums erledigen durfte. Dafür entschädigen aber auch die Begegnungen mit den Tieren. Etwa mit Jupp, dem Affen. „Der umarmt die Pfleger gerne und lässt sich streicheln. So etwas wollte ich schon immer mal machen“, sagt Popp. Und wenn das Oma Heidi hört, wird es bei ihr bestimmt auch bald mit dem Füttern klappen.