Nadine Keßler: Endlich fit und toll in Form

2013 könnte ihr Jahr werden. Es hat zumindest schon mal sehr gut angefangen für Nadine Keßler. Beim ersten Länderspiel der Frauen-Nationalmannschaft in Straßburg gegen Frankreich wurde sie im Februar nach ihren beiden Treffern beim 3:3 in ihrem ersten Länderspiel von Anfang an zur Spielerin des Spiels gewählt. Und die guten Eindrücke der kreativen Mittelfeldspielerin setzen sich auch beim Algarve Cup in Portugal fort, bei dem die DFB-Frauen am Mittwoch (ab 18 Uhr, live auf Eurosport) im Endspiel im Estadio Algarve von Faro auf Olympiasieger USA treffen.

"Es stimmt, das Jahr hat wirklich positiv angefangen", sagt die 25-Jährige. "Ich freue mich sehr, dass ich in der Nationalmannschaft dabei bin und Spielanteile bekomme. Aber auch im Verein, in dem wir noch in drei Wettbewerben vertreten sind." Bei Tabellenführer und DFB-Pokalfinalist VfL Wolfsburg ist die Kapitänin eine Führungspersönlichkeit, in der Frauen-Nationalmannschaft spielt sie befreit auf - es geht ihr gut. Dass das so ist hat viel mit ihrem Körper zu tun. "Der entscheidende Punkt ist, dass ich mich wohl fühle und mein Knie funktioniert", sagt sie.

Lange Leidenszeit überwunden

Das war schon einmal anders. Die Leidenszeit der Nadine Keßler begann 2008, als sie nach einem Knorpelschaden und einem Meniskusreinriss nach Komplikationen bis 2010 insgesamt sechs Eingriffe am linken Knie über sich ergehen lassen musste. Eine harte Zeit. Eine Zeit, in der auch ihr Wechsel nach Wolfsburg fiel. "Dass Wolfsburg, obwohl ich damals nicht fit war, an mir so großes Interesse hatte, hat eine große Bedeutung für mich", versichert Keßler.

Sie wechselte 2009 vom 1. FC Saarbrücken zu Turbine Potsdam, gab sich Zeit und arbeitete akribisch an ihrem Comeback. "Ich musste von Null anfangen", sagt sie. "Das waren Erfahrungen, die mich auch in meiner Persönlichkeitsentwicklung geprägt haben." Denn plötzlich stand die sportliche Existenz von Nadine Keßler auf dem Spiel, wie sie weiß: "Wenn man sich so schwer verletzt, merkt man erst, wie wichtig es ist, auch ein zweites Standbein neben dem Fußball zu haben."

Der Traum von der EM-Teilnahme

Keßler, die Fitness-Ökonomie studiert hat, kam langsam wieder auf die Beine, kämpfte sich zurück und ist heute fitter denn je. Neben dem Fußball baut sich die glühende Anhängerin des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, die sich als "absoluten Familienmenschen" beschreibt, eine berufliche Zukunft auf. 20 Stunden pro Woche arbeitet sie in einer Marketingagentur, ist dort als Projektmanagerin tätig. "Ich bin die einzige Unkreative unter all den Kreativen, sorge für Strukturen und koordiniere", sagt sie und lacht. "Dieser Job ist für mich wie ein Sechser im Lotto. Es tut mir gut, weil es so anders ist."

Sie braucht diesen Blick über den Tellerrand, die Horizonterweiterung. Nur Fußball, das ist ihr zu wenig. Denn: "Dann bleibt der Kopf frei." In diesen Tagen an der Algarve wirkt sie mit sich im Reinen, strahlt eine Gelassenheit und innere Ruhe aus. "Ich bin glücklich", sagt Nadine Keßler schlicht, aber bedeutungsvoll.



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2013 könnte ihr Jahr werden. Es hat zumindest schon mal sehr gut angefangen für Nadine Keßler. Beim ersten Länderspiel der Frauen-Nationalmannschaft in Straßburg gegen Frankreich wurde sie im Februar nach ihren beiden Treffern beim 3:3 in ihrem ersten Länderspiel von Anfang an zur Spielerin des Spiels gewählt. Und die guten Eindrücke der kreativen Mittelfeldspielerin setzen sich auch beim Algarve Cup in Portugal fort, bei dem die DFB-Frauen am Mittwoch (ab 18 Uhr, live auf Eurosport) im Endspiel im Estadio Algarve von Faro auf Olympiasieger USA treffen.

"Es stimmt, das Jahr hat wirklich positiv angefangen", sagt die 25-Jährige. "Ich freue mich sehr, dass ich in der Nationalmannschaft dabei bin und Spielanteile bekomme. Aber auch im Verein, in dem wir noch in drei Wettbewerben vertreten sind." Bei Tabellenführer und DFB-Pokalfinalist VfL Wolfsburg ist die Kapitänin eine Führungspersönlichkeit, in der Frauen-Nationalmannschaft spielt sie befreit auf - es geht ihr gut. Dass das so ist hat viel mit ihrem Körper zu tun. "Der entscheidende Punkt ist, dass ich mich wohl fühle und mein Knie funktioniert", sagt sie.

Lange Leidenszeit überwunden

Das war schon einmal anders. Die Leidenszeit der Nadine Keßler begann 2008, als sie nach einem Knorpelschaden und einem Meniskusreinriss nach Komplikationen bis 2010 insgesamt sechs Eingriffe am linken Knie über sich ergehen lassen musste. Eine harte Zeit. Eine Zeit, in der auch ihr Wechsel nach Wolfsburg fiel. "Dass Wolfsburg, obwohl ich damals nicht fit war, an mir so großes Interesse hatte, hat eine große Bedeutung für mich", versichert Keßler.

Sie wechselte 2009 vom 1. FC Saarbrücken zu Turbine Potsdam, gab sich Zeit und arbeitete akribisch an ihrem Comeback. "Ich musste von Null anfangen", sagt sie. "Das waren Erfahrungen, die mich auch in meiner Persönlichkeitsentwicklung geprägt haben." Denn plötzlich stand die sportliche Existenz von Nadine Keßler auf dem Spiel, wie sie weiß: "Wenn man sich so schwer verletzt, merkt man erst, wie wichtig es ist, auch ein zweites Standbein neben dem Fußball zu haben."

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Der Traum von der EM-Teilnahme

Keßler, die Fitness-Ökonomie studiert hat, kam langsam wieder auf die Beine, kämpfte sich zurück und ist heute fitter denn je. Neben dem Fußball baut sich die glühende Anhängerin des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, die sich als "absoluten Familienmenschen" beschreibt, eine berufliche Zukunft auf. 20 Stunden pro Woche arbeitet sie in einer Marketingagentur, ist dort als Projektmanagerin tätig. "Ich bin die einzige Unkreative unter all den Kreativen, sorge für Strukturen und koordiniere", sagt sie und lacht. "Dieser Job ist für mich wie ein Sechser im Lotto. Es tut mir gut, weil es so anders ist."

Sie braucht diesen Blick über den Tellerrand, die Horizonterweiterung. Nur Fußball, das ist ihr zu wenig. Denn: "Dann bleibt der Kopf frei." In diesen Tagen an der Algarve wirkt sie mit sich im Reinen, strahlt eine Gelassenheit und innere Ruhe aus. "Ich bin glücklich", sagt Nadine Keßler schlicht, aber bedeutungsvoll.

Glücklich, dass sie wieder schmerzfrei spielen kann, ihre Chance in der Nationalmannschaft bekommt, weiter den Traum von der EURO in Schweden (vom 10. bis 28. Juli) träumen darf. Und sie wird alles dafür tun, um am Ende zu den 23 Auserwählten zu gehören. Dann wäre 2013 wirklich das Jahr der Nadine Keßler.