MSV-Kapitänin Vanessa Fürst: "Als Malocherteam bekannt"

Vanessa Fürst gehört seit dieser Saison zu den drei Kapitäninnen beim MSV Duisburg in der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Heute (ab 18.30 Uhr, live bei DAZN und MagentaSport) geht es für den Tabellenletzten im Heimspiel gegen RB Leipzig um wichtige Punkte für den Klassenverbleib. Im DFB.de-Interview spricht die 22 Jahre alte Innenverteidigerin mit Mitarbeiter Ralf Debat über die Aufgabe.

DFB.de: Auch wenn es erst der 6. Spieltag ist: Welche Bedeutung hat das Heimspiel gegen Aufsteiger RB Leipzig, Frau Fürst?

Vanessa Fürst: Auch wenn es sich jetzt wie eine Floskel anhört: Grundsätzlich ist jedes Spiel wichtig und besitzt eine große Bedeutung. Es ist aber auch klar, dass es uns sehr guttun würde, so bald wie möglich unseren ersten Sieg zu landen und damit auch neues Selbstvertrauen zu sammeln.

DFB.de: Der MSV belegt mit nur einem Punkt aus fünf Partien den letzten Tabellenplatz, könnte RB Leipzig allerdings überholen und zunächst auf seinen Nichtabstiegsrang klettern. Ist in der aktuellen Situation ein Sieg schon fast Pflicht?

Fürst: Wir gehen in jedes Spiel, um es gewinnen zu wollen. Nur das ist die richtige Einstellung. Ob es immer gelingt, ist eine andere Frage. Ich traue unserem Team auf jeden Fall zu, die drei Punkte gegen RB Leipzig in Duisburg zu behalten. Eine Entscheidung fällt deshalb aber nicht, unabhängig vom Ergebnis.

DFB.de: Wie fällt insgesamt Ihr Zwischenfazit nach dem Saisonstart aus?

Fürst: Trotz unserer nicht optimalen Ausbeute haben wir in einigen Spielen schon gezeigt, dass wir in der Bundesliga bestehen können. Es wird allerdings wichtig sein, in jeder Partie von der ersten Minute an hellwach zu sein. Das ist uns bisher nicht immer gelungen. Mehrfach haben wir erst in der zweiten Halbzeit unser wahres Gesicht gezeigt.

DFB.de: Welche Rolle hat das 0:9 zum Auftakt bei der TSG Hoffenheim gespielt?

Fürst: Das hat schon sehr weh getan. Wir hatten uns alle sehr auf das erste Spiel gefreut. Da war das Ergebnis schon ein Schock, zumal wir uns damit gleich zu Beginn das Torverhältnis kaputtgemacht haben.

DFB.de: Wie schwierig war es, dieses Negativerlebnis wegzustecken?

Fürst: Man hat in den ersten Trainingseinheiten schon gemerkt, wie sehr uns das getroffen hatte. Umso wichtiger war es, dass das Trainerteam anschließend die richtigen Worte gefunden und uns wieder aufgebaut hat. Wir haben mitgenommen, dass man gerade aus solchen Spielen am meisten lernt. Wenig später sind wir beim 2:2 gegen den SC Freiburg zweimal nach Rückständen zurückgekommen. Von daher hatten wir das gut verarbeitet.

DFB.de: Dass es für den MSV in erster Linie um den Klassenverbleib geht, ist kein Geheimnis. Wie bewerten Sie die Chancen, um erneut über dem Strich zu landen?

Fürst: Wenn es uns gelingt, möglichst bald zu punkten, dann sehe ich für uns gute Möglichkeiten. Man merkt in dieser Saison, dass es wesentlich mehr enge Spiele und auch immer wieder Überraschungen gibt. Selbst die Spitzenmannschaften marschieren nicht einfach durch. Die Liga ist dadurch unberechenbarer geworden. Und es sorgt dafür, dass sich niemand zu sicher sein darf.

DFB.de: Wie konnte das Team jetzt die Länderspielpause nutzen?

Fürst: Bis auf Torhüterin Ena Mahmutovic, die mit den DFB-Frauen unterwegs war, sowie Miray Cin und Jeleaugh Rosa, die mit den Nationalteams der Türkei und von Curacao im Einsatz waren, konnten wir nahezu mit dem kompletten Kader intensiv trainieren. Ich denke, die Pause kam für uns zum richtigen Zeitpunkt, um noch einmal ein wenig abzuschalten und uns jetzt voll auf die Aufgabe gegen RB Leipzig fokussieren zu können.

DFB.de: Worauf legt Trainer Thomas Gerstner bei der Vorbereitung auf das Leipzig-Spiel besonders großen Wert?

Fürst: Da gibt es zu anderen Partien keine Unterschiede. Wir alle haben uns vorgenommen, hochkonzentriert ins Spiel zu gehen und unsere bestmögliche Leistung auf den Platz zu bringen. Dann ist es auch machbar, den ersten Dreier zu landen.

DFB.de: Sie gehören den drei Spielerinnen, die abwechselnd die Kapitänsbinde tragen. Was hat es mit dieser ungewöhnlichen Konstellation auf sich?

Fürst: Da wir drei unterschiedliche Charaktere sind, passt das aus meiner Sicht sehr gut. Yvonne Zielinski ist die erfahrenste Spielerin im Kader, Allie Hess steht unter anderem für unsere fünf US-Amerikanerinnen im Kader und ich vertrete mit meinen 22 Jahren die eher jüngeren Spielerinnen, habe in den vergangenen Jahren aber auch schon einige Erfahrungen in der Bundesliga gesammelt.

DFB.de: Wie würden Sie Ihre Rolle im Team beschreiben?

Fürst: Ich empfinde es als große Ehre, dass mir das Trainerteam diese Chance gegeben hat. Dadurch lerne ich auch selbst noch viel dazu. Vor allem für unsere jüngeren Spielerinnen stehe ich sehr gerne als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Vor allem geht es aber natürlich darum, auf dem Platz mit Leistung voranzugehen.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um in den nächsten Wochen die Kurve zu bekommen?

Fürst: Wie schon gesagt: Wir müssen immer von der 1. Minute bis zum Ende der Nachspielzeit voll konzentriert sein. Dazu wird es wichtig sein, in den Zweikämpfen voll dagegenzuhalten. Wir sind nicht von ungefähr als Malocherteam bekannt.

DFB.de: Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Fürst: RB Leipzig ist ebenfalls äußerst zweikampfstark, dazu im Umschaltspiel und bei Standards sehr gefährlich. Ich erwarte in jeglicher Beziehung ein hartes Spiel, das wir jedoch für uns entscheiden wollen.

DFB.de: Die nächsten Gegner nach Leipzig heißen FC Bayern München und VfL Wolfsburg. Beide Topteams haben in dieser Saison auch schon Schwächen gezeigt. Kann sich deshalb auch der MSV in solchen Duellen etwas ausrechnen?

Fürst: Dass wir gegen Teams, bei denen praktisch nur Nationalspielerinnen aktiv sind, als Außenseiter in die Partien gehen, dürfte klar sein. Wir haben dort nichts zu verlieren. Dennoch bin ich mir sicher, dass auch in diesen Spielen etwas für uns drin ist.

[mspw]

Vanessa Fürst gehört seit dieser Saison zu den drei Kapitäninnen beim MSV Duisburg in der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Heute (ab 18.30 Uhr, live bei DAZN und MagentaSport) geht es für den Tabellenletzten im Heimspiel gegen RB Leipzig um wichtige Punkte für den Klassenverbleib. Im DFB.de-Interview spricht die 22 Jahre alte Innenverteidigerin mit Mitarbeiter Ralf Debat über die Aufgabe.

DFB.de: Auch wenn es erst der 6. Spieltag ist: Welche Bedeutung hat das Heimspiel gegen Aufsteiger RB Leipzig, Frau Fürst?

Vanessa Fürst: Auch wenn es sich jetzt wie eine Floskel anhört: Grundsätzlich ist jedes Spiel wichtig und besitzt eine große Bedeutung. Es ist aber auch klar, dass es uns sehr guttun würde, so bald wie möglich unseren ersten Sieg zu landen und damit auch neues Selbstvertrauen zu sammeln.

DFB.de: Der MSV belegt mit nur einem Punkt aus fünf Partien den letzten Tabellenplatz, könnte RB Leipzig allerdings überholen und zunächst auf seinen Nichtabstiegsrang klettern. Ist in der aktuellen Situation ein Sieg schon fast Pflicht?

Fürst: Wir gehen in jedes Spiel, um es gewinnen zu wollen. Nur das ist die richtige Einstellung. Ob es immer gelingt, ist eine andere Frage. Ich traue unserem Team auf jeden Fall zu, die drei Punkte gegen RB Leipzig in Duisburg zu behalten. Eine Entscheidung fällt deshalb aber nicht, unabhängig vom Ergebnis.

DFB.de: Wie fällt insgesamt Ihr Zwischenfazit nach dem Saisonstart aus?

Fürst: Trotz unserer nicht optimalen Ausbeute haben wir in einigen Spielen schon gezeigt, dass wir in der Bundesliga bestehen können. Es wird allerdings wichtig sein, in jeder Partie von der ersten Minute an hellwach zu sein. Das ist uns bisher nicht immer gelungen. Mehrfach haben wir erst in der zweiten Halbzeit unser wahres Gesicht gezeigt.

DFB.de: Welche Rolle hat das 0:9 zum Auftakt bei der TSG Hoffenheim gespielt?

Fürst: Das hat schon sehr weh getan. Wir hatten uns alle sehr auf das erste Spiel gefreut. Da war das Ergebnis schon ein Schock, zumal wir uns damit gleich zu Beginn das Torverhältnis kaputtgemacht haben.

DFB.de: Wie schwierig war es, dieses Negativerlebnis wegzustecken?

Fürst: Man hat in den ersten Trainingseinheiten schon gemerkt, wie sehr uns das getroffen hatte. Umso wichtiger war es, dass das Trainerteam anschließend die richtigen Worte gefunden und uns wieder aufgebaut hat. Wir haben mitgenommen, dass man gerade aus solchen Spielen am meisten lernt. Wenig später sind wir beim 2:2 gegen den SC Freiburg zweimal nach Rückständen zurückgekommen. Von daher hatten wir das gut verarbeitet.

DFB.de: Dass es für den MSV in erster Linie um den Klassenverbleib geht, ist kein Geheimnis. Wie bewerten Sie die Chancen, um erneut über dem Strich zu landen?

Fürst: Wenn es uns gelingt, möglichst bald zu punkten, dann sehe ich für uns gute Möglichkeiten. Man merkt in dieser Saison, dass es wesentlich mehr enge Spiele und auch immer wieder Überraschungen gibt. Selbst die Spitzenmannschaften marschieren nicht einfach durch. Die Liga ist dadurch unberechenbarer geworden. Und es sorgt dafür, dass sich niemand zu sicher sein darf.

DFB.de: Wie konnte das Team jetzt die Länderspielpause nutzen?

Fürst: Bis auf Torhüterin Ena Mahmutovic, die mit den DFB-Frauen unterwegs war, sowie Miray Cin und Jeleaugh Rosa, die mit den Nationalteams der Türkei und von Curacao im Einsatz waren, konnten wir nahezu mit dem kompletten Kader intensiv trainieren. Ich denke, die Pause kam für uns zum richtigen Zeitpunkt, um noch einmal ein wenig abzuschalten und uns jetzt voll auf die Aufgabe gegen RB Leipzig fokussieren zu können.

DFB.de: Worauf legt Trainer Thomas Gerstner bei der Vorbereitung auf das Leipzig-Spiel besonders großen Wert?

Fürst: Da gibt es zu anderen Partien keine Unterschiede. Wir alle haben uns vorgenommen, hochkonzentriert ins Spiel zu gehen und unsere bestmögliche Leistung auf den Platz zu bringen. Dann ist es auch machbar, den ersten Dreier zu landen.

DFB.de: Sie gehören den drei Spielerinnen, die abwechselnd die Kapitänsbinde tragen. Was hat es mit dieser ungewöhnlichen Konstellation auf sich?

Fürst: Da wir drei unterschiedliche Charaktere sind, passt das aus meiner Sicht sehr gut. Yvonne Zielinski ist die erfahrenste Spielerin im Kader, Allie Hess steht unter anderem für unsere fünf US-Amerikanerinnen im Kader und ich vertrete mit meinen 22 Jahren die eher jüngeren Spielerinnen, habe in den vergangenen Jahren aber auch schon einige Erfahrungen in der Bundesliga gesammelt.

DFB.de: Wie würden Sie Ihre Rolle im Team beschreiben?

Fürst: Ich empfinde es als große Ehre, dass mir das Trainerteam diese Chance gegeben hat. Dadurch lerne ich auch selbst noch viel dazu. Vor allem für unsere jüngeren Spielerinnen stehe ich sehr gerne als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Vor allem geht es aber natürlich darum, auf dem Platz mit Leistung voranzugehen.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um in den nächsten Wochen die Kurve zu bekommen?

Fürst: Wie schon gesagt: Wir müssen immer von der 1. Minute bis zum Ende der Nachspielzeit voll konzentriert sein. Dazu wird es wichtig sein, in den Zweikämpfen voll dagegenzuhalten. Wir sind nicht von ungefähr als Malocherteam bekannt.

DFB.de: Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Fürst: RB Leipzig ist ebenfalls äußerst zweikampfstark, dazu im Umschaltspiel und bei Standards sehr gefährlich. Ich erwarte in jeglicher Beziehung ein hartes Spiel, das wir jedoch für uns entscheiden wollen.

DFB.de: Die nächsten Gegner nach Leipzig heißen FC Bayern München und VfL Wolfsburg. Beide Topteams haben in dieser Saison auch schon Schwächen gezeigt. Kann sich deshalb auch der MSV in solchen Duellen etwas ausrechnen?

Fürst: Dass wir gegen Teams, bei denen praktisch nur Nationalspielerinnen aktiv sind, als Außenseiter in die Partien gehen, dürfte klar sein. Wir haben dort nichts zu verlieren. Dennoch bin ich mir sicher, dass auch in diesen Spielen etwas für uns drin ist.

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