Melanie Leupolz: "Stolz, nervös und ehrgeizig"

DFB.de: Können Sie sich überhaupt noch ein Leben ohne Fußball vorstellen?

Leupolz: Nein, nicht wirklich. Ich merke das schon jetzt in der Sommerpause: Wenn ich eine Woche keinen Ball am Fuß hatte, werde ich unruhig. Länger geht es nicht. Schon als kleines Kind habe ich mit dem Fußball begonnen. Daraus hat sich eine Leidenschaft entwickelt. Meine Grundschulfreunde haben mich damals einfach mal mit in den Verein genommen. Es hat mir direkt viel Spaß gemacht. Acht Jahre lang habe ich dann mit Jungs gespielt. Das hat mir sehr geholfen und war wichtig für meine Entwicklung. Ganz ehrlich: Ohne Fußball geht es einfach nicht.

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So richtig kann sie ihr Glück noch immer nicht fassen. Bundestrainerin Silvia Neid hat Melanie Leupolz am Dienstag in das erweiterte Aufgebot für die Europameisterschaft in Schweden (10. bis 28. Juli) berufen. Es ist eine Premiere für die Mittelfeldspielerin des SC Freiburg, die noch kein A-Länderspiel absolviert hat. Die Mittelfeldspielerin wurde mit den U 20-Frauen im vergangenen Jahr Vizeweltmeisterin und führte die U 19-Auswahl Anfang April dieses Jahres als Spielführerin erfolgreich in der EM-Qualifikation zur Endrunde in Wales.

"Meine Freude ist riesig", sagt die 19-Jährige nun im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Sven Winterschladen. "Ich bin gleichzeitig stolz und nervös. Das ist alles sehr aufregend." Leupolz will sich vom 2. Juni an beim Lehrgang in Kaiserau für den endgültigen Kader empfehlen: "Ich will es der Bundestrainerin so schwer wie möglich machen, mich nicht mitzunehmen."

DFB.de: Melanie Leupolz, wie haben Sie von der Nominierung erfahren?

Melanie Leupolz: Ich war schon ein wenig darauf vorbereitet. Ich hatte gehört, dass noch etwas auf mich zukommen könnte - und dass ich mit dem Buchen des Sommerurlaubs besser noch warten solle. Ich habe mir dann schon gedacht, dass es um den Kader der A-Nationalmannschaft für die Europameisterschaft in Schweden gehen könnte. Das war naheliegend. Am Dienstag hatte ich dann die Bestätigung per E-Mail im Posteingang. Ich habe es direkt morgens nach dem Aufstehen gesehen. Meine Freude ist riesig. Gleichzeitig bin ich stolz und etwas nervös. Das ist alles sehr aufregend.

DFB.de: Wie waren die Reaktionen aus Ihrem Umfeld?

Leupolz: Alle gratulieren mir. Ich bin gerade bei meinem Heimatverein TSV Ratzenried. Hier wissen ebenfalls schon sehr viele Bescheid. Jeder gönnt es mir. Ich habe unheimlich viele Anrufe und Glückwünsche per SMS bekommen. Das ist schon außergewöhnlich.

DFB.de: Wie nehmen Sie diese Einladung auf?

Leupolz: Für mich ist es in erster Linie eine Bestätigung für die harte Arbeit in der vergangenen Saison. Ich habe in jedem Spiel, in jedem Training immer versucht, alles zu geben. Offenbar konnte ich die Bundestrainerin überzeugen. Das ist eine besondere Auszeichnung für mich. Aber es gibt natürlich keinen Grund, sich darauf auszuruhen. Nun will ich noch mehr machen. Jetzt erst recht!

DFB.de: Mit welchen Zielen reisen Sie zu dem Lehrgang?

Leupolz: Ich will viel lernen, mir bei den gestandenen Nationalspielerinnen etwas abschauen und alles geben. Vielleicht schaffe ich es gar nicht in den endgültigen Kader, aber ich will trotzdem alles versucht haben.

DFB.de: Was sind Ihre Stärken?

Leupolz: Ich habe es am liebsten, wenn das andere beurteilen. Allerdings denke ich, dass ich eine gute Technik habe und relativ schnell bin. Auch mein Kopfballspiel habe ich verbessert. Zudem habe ich viel dafür gearbeitet, beidfüßig gleichstark zu sein. Allerdings bin ich noch lange nicht am Ende meiner Entwicklung. Ich muss mich weiter verbessern, ich muss weiter Gas geben.

DFB.de: Auf welcher Position spielen Sie am liebsten?

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Leupolz: Auf einer zentralen Position. Das kann im defensiven Mittelfeld sein, das kann im offensiven sein. Häufiger war ich auch schon auf der Außenbahn im Einsatz. Grundsätzlich spiele ich aber dort, wo die Trainerin mich aufstellt.

DFB.de: Was ist bei der Europameisterschaft in Schweden möglich?

Leupolz: Einiges. Wir haben großartige Spielerinnen im Kader. Ich bin wirklich unglaublich glücklich und stolz, jetzt auch ein Teil davon zu sein. Es wird super, auf diesem hohen Niveau zu trainieren und zu spielen. Ich liebe Fußball.

DFB.de: Können Sie sich überhaupt noch ein Leben ohne Fußball vorstellen?

Leupolz: Nein, nicht wirklich. Ich merke das schon jetzt in der Sommerpause: Wenn ich eine Woche keinen Ball am Fuß hatte, werde ich unruhig. Länger geht es nicht. Schon als kleines Kind habe ich mit dem Fußball begonnen. Daraus hat sich eine Leidenschaft entwickelt. Meine Grundschulfreunde haben mich damals einfach mal mit in den Verein genommen. Es hat mir direkt viel Spaß gemacht. Acht Jahre lang habe ich dann mit Jungs gespielt. Das hat mir sehr geholfen und war wichtig für meine Entwicklung. Ganz ehrlich: Ohne Fußball geht es einfach nicht.