Melanie Leupolz: "Das ist eine Auszeichnung für mich"

Melanie Leupolz ist nicht ganz das Nesthäkchen der U 20-Frauen-Nationalmannschaft. Doch als Spielerin des Jahrgangs 1994 gehört die Offensivspielerin des SC Freiburg zu den jüngsten des aktuellen Teams von DFB-Trainerin Maren Meinert. Noch weitere zwei Jahre könnte sie in der Altersklasse spielen. Entsprechend gelassen geht sie den ersten Lehrgang zur unmittelbaren Vorbereitung auf die U 20-Weltmeisterschaft in Japan an.

Die 18-Jährige ist weit davon entfernt, Ansprüche zu stellen, auch wenn sie in der vergangenen Bundesliga-Saison einen Stammplatz beim SC Freiburg hatte. Dennoch will sie ihre Chance suchen, den Sprung in den 21-er Kader für die WM zu schaffen. Vielleicht darf sie am kommenden Sonntag (ab 11 Uhr, Aschaffenburg, Stadion am Schönbusch) gegen Norwegen ihr erstes Länderspiel bestreiten. DFB.de-Redakteur Niels Barnhofer unterhielt sich mit Melanie Leupolz über Tricks, Feinabstimmung und Belohnung.

DFB.de: Melanie Leupolz, am vergangenen Montag hat der erste Lehrgang der U 20-Frauen-Nationalmannschaft zur Vorbereitung auf die WM in Japan begonnen. Mit welchen Erwartungen sind Sie angereist?

Melanie Leupolz: Natürlich will ich mit zur WM fahren. Dafür möchte ich mich anbieten und empfehlen. Es sind ja jetzt 24 Spielerinnen dabei, das heißt es fliegen noch drei raus. Von daher bedeutet das für mich, mich zu behaupten.

DFB.de: Sie haben noch kein Länderspiel für die U 20 bestritten. Wie groß ist die Chance, dass sich das demnächst ändert?

Leupolz: Es stimmt, das ist erst mein zweiter Lehrgang mit diesem Jahrgang. Ich tue mir jedoch schwer, meine Chancen einzuschätzen. Der Kader ist sehr ausgeglichen besetzt. Und es sind derzeit vier Spielerinnen des Jahrgangs 1994 dabei, insofern wird auf jeden Fall eine von uns mit zur WM fahren. Da wird ein Traum in Erfüllung gehen.

DFB.de: Was haben Sie sich denn für diesen Lehrgang vorgenommen?

Leupolz: Ich nehme die Herausforderung an. Ich möchte mich mit den erfahreneren Spielerinnen messen. Vielleicht kann ich mir ein paar Tricks abschauen. Ich denke, hier kann ich bestimmt etwas für meine Weiterentwicklung mitnehmen.

DFB.de: Das klingt aber sehr bescheiden. Haben Sie nicht höhere Ansprüche, immerhin sind sie Stammspielerin in der vergangenen Saison beim SC Freiburg in der Frauen-Bundesliga gewesen.

Leupolz: Nein, hier in der U 20-Nationalmannschaft spielen die besten Talente ganz Deutschlands. Es sind Spielerinnen der Jahrgänge 1992, 1993 und 1994 zusammen. Das Niveau ist sehr hoch. Ich will mich entwickeln, um dann einmal sagen zu können, fest dazuzugehören.

DFB.de: Also ist kein Funke Ungeduld in Ihnen, der sagt, ich will, ich muss dazugehören?

Leupolz: Ich denke, wenn man hart arbeitet und alles gibt, dann wird sich das von allein ergeben.

DFB.de: Wie wichtig war für Ihre bisherige Entwicklung die vergangene Bundesliga-Saison?

Leupolz: Ich habe das Gefühl, mich in den vergangenen beiden Jahren sehr gut entwickelt zu haben. Ich konnte viel Erfahrung sammeln. Vor allen Dingen konnte ich mich so an ein höheres Spieltempo gewöhnen. Da gab es einige Punkte, von denen ich sagen kann, die haben mich weitergebracht.

DFB.de: Und wie würden Sie Ihre Stärken beschreiben? Oder wollen Sie lieber über Schwächen sprechen?

Leupolz: (lacht) Ich bin relativ schnell und zweikampfstark, aber das Kopfballspiel und die Beidfüßigkeit kann ich noch verbessern.

DFB.de: Beim DFB sind Sie keine Unbekannte, spielen schon seit einigen Jahren in den U-Nationalmannschaften. Was bedeutet Ihnen, für den DFB spielen zu dürfen?

Leupolz: Es macht mich stolz, zu den besten Nachwuchsspielerinnen zu gehören. Ich sehe die Nominierungen als Belohnung für die harte Arbeit im Verein – das ist eine Auszeichnung für mich.

DFB.de: Was können Sie den internationalen Einsätzen abgewinnen?

Leupolz: Man spielt gegen Gleichaltrige aus anderen Nationen, die auch die Besten ihres Landes sind. Das bedeutet natürlich sehr viel, weil man ja sonst nur den Vergleich auf nationaler Ebene hat. Es ist schon etwas anderes, zu schauen, auf welchem Level man international steht. International wird vom Taktischen her ganz anders gespielt, die Spielgeschwindigkeit ist höher, der körperliche Einsatz ist intensiver – da gibt es deutliche Unterschiede.

DFB.de: Sollten Sie es jetzt in den WM-Kader schaffen, wäre es nicht Ihre erste WM-Teilnahme. Sie haben 2010 schon an der U 17-WM in Trinidad & Tobago teilgenommen. Damals sind Sie im Viertelfinale ausgeschieden. Wie sehr wurmt das noch?

Leupolz: Das sind natürlich keine schönen Erinnerungen, die ich an dieses Turnier habe. Aber damit muss man auch irgendwann abschließen. Ich versuche es positiv zu sehen: Auch bei dieser WM konnte ich viele Erfahrungen sammeln.

DFB.de: Nehmen Sie von dem Turnier etwas mit, von dem Sie sagen: Das passiert mir nicht noch einmal?

Leupolz: Gegen Nordkorea hatten wir damals einfach nicht unseren besten Tag. Und dann spielte alles zusammen. So etwas sollte man in Zukunft vermeiden.

DFB.de: Hat das Ihren Ehrgeiz für die nächste WM geschürt?

Leupolz: Natürlich will man irgendwann einmal einen Titel holen. Vielleicht ergibt sich ja schon in diesem Jahr die Chance.

DFB.de: Was ist denn drin bei der U 20-WM in Japan?

Leupolz: Ich glaube, wir haben eine gute Mannschaft. Zwar kann ich die Gegner nicht gut einschätzen, da ich noch keine Spiele in diesem Jahrgang gemacht habe. Ich denke aber, wir haben gut gearbeitet, sind ziemlich fit, müssen noch die Feinabstimmung machen, aber dann denke ich, haben wir relativ gute Chancen.

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Melanie Leupolz ist nicht ganz das Nesthäkchen der U 20-Frauen-Nationalmannschaft. Doch als Spielerin des Jahrgangs 1994 gehört die Offensivspielerin des SC Freiburg zu den jüngsten des aktuellen Teams von DFB-Trainerin Maren Meinert. Noch weitere zwei Jahre könnte sie in der Altersklasse spielen. Entsprechend gelassen geht sie den ersten Lehrgang zur unmittelbaren Vorbereitung auf die U 20-Weltmeisterschaft in Japan an.

Die 18-Jährige ist weit davon entfernt, Ansprüche zu stellen, auch wenn sie in der vergangenen Bundesliga-Saison einen Stammplatz beim SC Freiburg hatte. Dennoch will sie ihre Chance suchen, den Sprung in den 21-er Kader für die WM zu schaffen. Vielleicht darf sie am kommenden Sonntag (ab 11 Uhr, Aschaffenburg, Stadion am Schönbusch) gegen Norwegen ihr erstes Länderspiel bestreiten. DFB.de-Redakteur Niels Barnhofer unterhielt sich mit Melanie Leupolz über Tricks, Feinabstimmung und Belohnung.

DFB.de: Melanie Leupolz, am vergangenen Montag hat der erste Lehrgang der U 20-Frauen-Nationalmannschaft zur Vorbereitung auf die WM in Japan begonnen. Mit welchen Erwartungen sind Sie angereist?

Melanie Leupolz: Natürlich will ich mit zur WM fahren. Dafür möchte ich mich anbieten und empfehlen. Es sind ja jetzt 24 Spielerinnen dabei, das heißt es fliegen noch drei raus. Von daher bedeutet das für mich, mich zu behaupten.

DFB.de: Sie haben noch kein Länderspiel für die U 20 bestritten. Wie groß ist die Chance, dass sich das demnächst ändert?

Leupolz: Es stimmt, das ist erst mein zweiter Lehrgang mit diesem Jahrgang. Ich tue mir jedoch schwer, meine Chancen einzuschätzen. Der Kader ist sehr ausgeglichen besetzt. Und es sind derzeit vier Spielerinnen des Jahrgangs 1994 dabei, insofern wird auf jeden Fall eine von uns mit zur WM fahren. Da wird ein Traum in Erfüllung gehen.

DFB.de: Was haben Sie sich denn für diesen Lehrgang vorgenommen?

Leupolz: Ich nehme die Herausforderung an. Ich möchte mich mit den erfahreneren Spielerinnen messen. Vielleicht kann ich mir ein paar Tricks abschauen. Ich denke, hier kann ich bestimmt etwas für meine Weiterentwicklung mitnehmen.

DFB.de: Das klingt aber sehr bescheiden. Haben Sie nicht höhere Ansprüche, immerhin sind sie Stammspielerin in der vergangenen Saison beim SC Freiburg in der Frauen-Bundesliga gewesen.

Leupolz: Nein, hier in der U 20-Nationalmannschaft spielen die besten Talente ganz Deutschlands. Es sind Spielerinnen der Jahrgänge 1992, 1993 und 1994 zusammen. Das Niveau ist sehr hoch. Ich will mich entwickeln, um dann einmal sagen zu können, fest dazuzugehören.

DFB.de: Also ist kein Funke Ungeduld in Ihnen, der sagt, ich will, ich muss dazugehören?

Leupolz: Ich denke, wenn man hart arbeitet und alles gibt, dann wird sich das von allein ergeben.

DFB.de: Wie wichtig war für Ihre bisherige Entwicklung die vergangene Bundesliga-Saison?

Leupolz: Ich habe das Gefühl, mich in den vergangenen beiden Jahren sehr gut entwickelt zu haben. Ich konnte viel Erfahrung sammeln. Vor allen Dingen konnte ich mich so an ein höheres Spieltempo gewöhnen. Da gab es einige Punkte, von denen ich sagen kann, die haben mich weitergebracht.

DFB.de: Und wie würden Sie Ihre Stärken beschreiben? Oder wollen Sie lieber über Schwächen sprechen?

Leupolz: (lacht) Ich bin relativ schnell und zweikampfstark, aber das Kopfballspiel und die Beidfüßigkeit kann ich noch verbessern.

DFB.de: Beim DFB sind Sie keine Unbekannte, spielen schon seit einigen Jahren in den U-Nationalmannschaften. Was bedeutet Ihnen, für den DFB spielen zu dürfen?

Leupolz: Es macht mich stolz, zu den besten Nachwuchsspielerinnen zu gehören. Ich sehe die Nominierungen als Belohnung für die harte Arbeit im Verein – das ist eine Auszeichnung für mich.

DFB.de: Was können Sie den internationalen Einsätzen abgewinnen?

Leupolz: Man spielt gegen Gleichaltrige aus anderen Nationen, die auch die Besten ihres Landes sind. Das bedeutet natürlich sehr viel, weil man ja sonst nur den Vergleich auf nationaler Ebene hat. Es ist schon etwas anderes, zu schauen, auf welchem Level man international steht. International wird vom Taktischen her ganz anders gespielt, die Spielgeschwindigkeit ist höher, der körperliche Einsatz ist intensiver – da gibt es deutliche Unterschiede.

DFB.de: Sollten Sie es jetzt in den WM-Kader schaffen, wäre es nicht Ihre erste WM-Teilnahme. Sie haben 2010 schon an der U 17-WM in Trinidad & Tobago teilgenommen. Damals sind Sie im Viertelfinale ausgeschieden. Wie sehr wurmt das noch?

Leupolz: Das sind natürlich keine schönen Erinnerungen, die ich an dieses Turnier habe. Aber damit muss man auch irgendwann abschließen. Ich versuche es positiv zu sehen: Auch bei dieser WM konnte ich viele Erfahrungen sammeln.

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DFB.de: Nehmen Sie von dem Turnier etwas mit, von dem Sie sagen: Das passiert mir nicht noch einmal?

Leupolz: Gegen Nordkorea hatten wir damals einfach nicht unseren besten Tag. Und dann spielte alles zusammen. So etwas sollte man in Zukunft vermeiden.

DFB.de: Hat das Ihren Ehrgeiz für die nächste WM geschürt?

Leupolz: Natürlich will man irgendwann einmal einen Titel holen. Vielleicht ergibt sich ja schon in diesem Jahr die Chance.

DFB.de: Was ist denn drin bei der U 20-WM in Japan?

Leupolz: Ich glaube, wir haben eine gute Mannschaft. Zwar kann ich die Gegner nicht gut einschätzen, da ich noch keine Spiele in diesem Jahrgang gemacht habe. Ich denke aber, wir haben gut gearbeitet, sind ziemlich fit, müssen noch die Feinabstimmung machen, aber dann denke ich, haben wir relativ gute Chancen.