"Mir wurden hier vom ersten Tag an die Perspektiven aufgezeigt.
Und die Verantwortlichen haben wirklich Wort gehalten", betont
Müller. "Es war von Anfang an klar, dass etwas Großes und Nachhaltiges
aufgebaut werden soll. Dass es so schnell geht mit der Entwicklung, ist natürlich
sensationell." Müller war stets ein Eckpfeiler der Mannschaft,
die zuletzt zweimal die Champions League gewann, zweimal die
Deutsche Meisterschaft, einmal den DFB-Pokal. Mit der Nationalmannschaft
ist sie Europameisterin geworden, Weltmeisterin, beides
zweimal. Ihr Erfahrungsschatz ist riesig. Sie verliert im entscheidenden
Moment nicht so schnell die Nerven.
Die perfekte Teamplayerin
Für Müller läuft es auch im Spätherbst ihrer Karriere wieder ziemlich
perfekt. Über zehn Treffer sind ihr erneut gelungen in der Allianz
Frauen-Bundesliga. Damit belegt sie einen der vorderen Ränge
in der Torschützenliste. Aber viel wichtiger als der eigene Erfolg
war und ist ihr stets das Kollektiv: "Einzeln kann man nichts erreichen.
Wir können nur gemeinsam erfolgreich sein. Eine unserer
großen Stärken ist zweifellos die hochkarätig besetzte Bank. Egal
wer eingewechselt wird, es gibt keinen Leistungsabfall. Das ist
sicher eine enorme Qualität."
Müller wird bis zur letzten Sekunde ihrer Karriere die perfekte
Teamplayerin bleiben. So eine Spielerin wünscht sich jeder Trainer
im Kader. Entsprechend groß ist die Lücke, die die Angreiferin hinterlassen
wird. "Die Entscheidung von Martina Müller ist bedauerlich.
Sie ist eine sehr verdiente und wichtige Spielerin, die uns sehr
fehlen wird", sagt Ralf Kellermann. "Aber ich kann diesen
Schritt nach Jahren der Entbehrungen und der Dreifachbelastung
absolut nachvollziehen."
Der VfL-Trainer singt geradezu eine Lobeshymne auf die geborene Torjägerin: "Ohne Martina wären wir nicht da, wo wir heute stehen. Sie war als erste Nationalspielerin mit ihrer Treue
zum VfL das Zugpferd für weitere Topspielerinnen. Wir als Mannschaft werden unser Bestes geben, ihr mit einem Titel ein würdiges Karriereende zu ermöglichen." Und dann geht eine Ära zu Ende. Eine große Spielerin tritt ab.
[sw]
Eine große Spielerin tritt ab. Nach zehn Jahren beim VfL Wolfsburg. Nach
fünf von sechs möglichen Titeln in den vergangenen beiden Jahren. Nach vielen
extrem wichtigen Toren. Nach 101 Länderspielen für die DFB-Auswahl wird Martina
Müller nach dieser Saison ihre Karriere mit 35 Jahren beenden.
Das Endspiel um den DFB-Pokal am Freitag (ab 17.15 Uhr, live in der ARD) in Köln gegen den 1. FFC Turbine Potsdam soll der krönende Abschluss einer beeindruckenden Laufbahn werden. "Ich freue mich riesig, dass wir dieses Jahr wieder nach Köln fahren und diese großartige Stimmung genießen dürfen - und das in einem so tollen Stadion", sagt die frühere Welt- und Europameisterin, die gegen eine Wiederholung aus dem Triplejahr 2013 nichts einzuwenden hätte. Vor zwei Jahren siegte Wolfsburg auch dank zweier Müller-Tore im DFB-Pokalfinale mit 3:2 - ausgerechnet gegen Potsdam.
Müller hat lange mit sich gerungen. Noch ein Jahr dranhängen?
Oder doch aufhören? "Ich bin froh, dass ich meine Entscheidung
nun getroffen habe. Ich habe mich dagegen gewehrt, bin aber zu
dem Entschluss gekommen, dass jetzt ein guter Zeitpunkt ist. Ich
kann mein Leben neu ordnen und den Fokus auf Dinge legen, die
in den letzten Jahren durch den Sport zu kurz gekommen sind",
sagt Müller, die bereits als aktive Spielerin im Mobilitätsservice bei
Volkswagen gearbeitet hat. Ab dem Sommer wird sie dann Vollzeit
bei VW arbeiten: "Ich möchte mich beim VfL und unseren Fans für
die gemeinsamen Jahre und die tolle Unterstützung bedanken, die
ich stets erfahren habe."
Müller: "Die Entwicklung in Wolfsburg ist sensationell"
Den Dank werden die Anhänger des VfL gerne zurückgeben. Müller
war 2005 vom SC 07 Bad Neuenahr zum VfL Wolfsburg gekommen.
Es war ein ungewöhnlicher Schritt, als aktuelle Nationalspielerin
in die 2. Bundesliga zu wechseln. Aber sie hat diese
Entscheidung bis heute nicht bereut. Im Gegenteil, sie hat mit dem
VfL später wegweisende Erfolge gefeiert. Zunächst hatte sie als
Torschützenkönigin mit sagenhaften 36 Treffern entscheidenden
Anteil am direkten Wiederaufstieg der Grün-Weißen. Danach begann
der wundersame Aufstieg des Teams aus Niedersachsen bis in die
absolute Weltspitze.
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"Mir wurden hier vom ersten Tag an die Perspektiven aufgezeigt.
Und die Verantwortlichen haben wirklich Wort gehalten", betont
Müller. "Es war von Anfang an klar, dass etwas Großes und Nachhaltiges
aufgebaut werden soll. Dass es so schnell geht mit der Entwicklung, ist natürlich
sensationell." Müller war stets ein Eckpfeiler der Mannschaft,
die zuletzt zweimal die Champions League gewann, zweimal die
Deutsche Meisterschaft, einmal den DFB-Pokal. Mit der Nationalmannschaft
ist sie Europameisterin geworden, Weltmeisterin, beides
zweimal. Ihr Erfahrungsschatz ist riesig. Sie verliert im entscheidenden
Moment nicht so schnell die Nerven.
Die perfekte Teamplayerin
Für Müller läuft es auch im Spätherbst ihrer Karriere wieder ziemlich
perfekt. Über zehn Treffer sind ihr erneut gelungen in der Allianz
Frauen-Bundesliga. Damit belegt sie einen der vorderen Ränge
in der Torschützenliste. Aber viel wichtiger als der eigene Erfolg
war und ist ihr stets das Kollektiv: "Einzeln kann man nichts erreichen.
Wir können nur gemeinsam erfolgreich sein. Eine unserer
großen Stärken ist zweifellos die hochkarätig besetzte Bank. Egal
wer eingewechselt wird, es gibt keinen Leistungsabfall. Das ist
sicher eine enorme Qualität."
Müller wird bis zur letzten Sekunde ihrer Karriere die perfekte
Teamplayerin bleiben. So eine Spielerin wünscht sich jeder Trainer
im Kader. Entsprechend groß ist die Lücke, die die Angreiferin hinterlassen
wird. "Die Entscheidung von Martina Müller ist bedauerlich.
Sie ist eine sehr verdiente und wichtige Spielerin, die uns sehr
fehlen wird", sagt Ralf Kellermann. "Aber ich kann diesen
Schritt nach Jahren der Entbehrungen und der Dreifachbelastung
absolut nachvollziehen."
Der VfL-Trainer singt geradezu eine Lobeshymne auf die geborene Torjägerin: "Ohne Martina wären wir nicht da, wo wir heute stehen. Sie war als erste Nationalspielerin mit ihrer Treue
zum VfL das Zugpferd für weitere Topspielerinnen. Wir als Mannschaft werden unser Bestes geben, ihr mit einem Titel ein würdiges Karriereende zu ermöglichen." Und dann geht eine Ära zu Ende. Eine große Spielerin tritt ab.