Martina Müller: Krönender Abschluss einer überragenden Saison

Als alles vorbei war, war noch lange nicht alles vorbei. Nachher tanzten sie noch. Sie jubelten, sie sangen, sie feierten. Und mittendrin Martina Müller. Sie hatte all die Ausgelassenheit verdient. Sie war die Siegtorschützin für die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg beim sensationellen 1:0 im Champions-League-Endspiel gegen das zuvor seit 95 Pflichtspielen unbesiegte Team von Olympique Lyon. Die Wolfsburgerinnen hatten tatsächlich das geschafft, was ihnen niemand auch nur annähernd zugetraut hatte. Sie hatten als Debütantinnen den wichtigsten internationalen Vereinswettbewerb der Welt gewonnen.

Für Müller war es der krönende Abschluss einer überragenden Saison. Besonders in den letzten Wochen hatte die 33-Jährige gezeigt, wie wichtig die 101-malige ehemalige Nationalspielerin für diese Mannschaft ist. Erst hatte sie mit zwei Treffern am letzten Spieltag in der Bundesliga beim 4:0 gegen den SC 07 Bad Neuenahr die Meisterschaft endgültig perfekt gemacht. Dann hatte sie im Endspiel des DFB-Pokals beim 3:2 gegen Turbine Potsdam erneut doppelt getroffen. Und als absoluter Höhepunkt der Elfmetertreffer gegen Lyon.

"Denke, dass ich erst nächste Woche alles begreifen werde"

"Bisher konnte ich den Erfolg noch gar nicht richtig realisieren, weil wir von einem Highlight zum nächsten gehetzt sind", sagte Müller hinterher. "Ich denke, dass ich erst nächste Woche alles begreifen werde. Dass wird das Triple geholt haben, ist sensationell. Ich bin absolut stolz auf dieses Team."

Es ist typisch für Müller, die Teamspielerin, dass sie nicht ihr eigene Leistung hervorhob. Die Mannschaft ist wichtiger als ein Einzelner. Es geht nur im Kollektiv. Besonders das hatten die Wolfsburgerinnen eindrucksvoll gegen den als übermächtig eingestuften Gegner aus Frankreich bewiesen. Es war ein Duell auf Augenhöhe. Lyon zeigte eindrucksvoll, warum die Mannschaft in dieser Saison in der Champions League in acht Begegnungen sagenhafte 41 Treffer erzielte hatte. Aber der VfL blieb stets gefährlich. Jeder ging bis an die äußerste Leistungsgrenze, besonders die Defensivleistung war beeindruckend.

Dramatischer Showdown

In der Schlussphase spitzte sich dann alles auf einen dramatischen Showdown zu. Als die rumänische Schiedsrichterin Teodora Albon auf Elfmeter für Wolfsburg entschied, war eines ganz klar: Müller mussten die Verantwortung übernehmen. Die vergangenen Wochen hatten bei ihr für ein riesiges Selbstvertrauen gesorgt. Müller legte den Ball also vor 20.000 Zuschauer in London und vor Millionen vor den Fernsehern auf der ganzen Welt auf den Punkt. Sie nahm Anlauf. sie konzentrierte sich ein letztes Mal. Und dann drosch sie ihn humorlos ins Tor, das 1:0, die Entscheidung. Der Rest war eine aufopferungsvolle Abwehrschlacht.

"Mit diesem Sieg konnten wir nicht rechnen", sagte Müller. "Wir wussten, dass Lyon sehr stark ist und freuen uns deshalb umso mehr. Auch wenn wir das Glück hatten, das man für so einen Sieg braucht. Es war eine geniale Stimmung."

Vertrag bis 2015 verlängert

Hinterher gab es Glückwünsche von allen Seiten. Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich mächtig beeindruckt. Die VW- und VfL-Verantwortlichen sowieso. Auch der Wolfsburger Oberbürgermeister Klaus Mohr konnte seinen Stolz kaum verbergen. Selbst Trainer Ralf Kellermann als Baumeister dieser Erfolgsmannschaft hatte Mühe, die richtigen Worte zu finden und äußerte sich ähnlich wie Martina Müller: "Ich kann es noch gar nicht fassen. Es wird wohl einige Tage dauern, bis ich das begreife. Ich bin stolz auf diese Mannschaftsleistung." Schon einige Minuten nach dem Schlusspfiff konnte die Speicherkarte seines Smartphones kaum noch all die Gratulationen speichern.

Bei Martina Müller wird es ähnlich gewesen sein. Nach einem überragenden Saisonendspurt. Nach einer überragenden Serie. Nach einer schon jetzt überragenden Karriere. Aber es geht ja noch mindestens ein Jahr weiter. Erst kürzlich hat sie ihren Vertrag bis 2015 verlängert. Aber zu übertreffen sind die vergangenen Monate kaum.

Das meinen DFB.de-User:

"Ich kann mich nur den ganzen Glückwuenschen anschliessen. Da ich seit einigen Jahren in London lebe, hatte ich das Glück, vor Ort zu sein und das Spiel im Stadion nach der Arbeit zu geniessen und es war ein Genuss in der Tat. Wolfsburg hat 94 Minuten lang geackert und gekämpft und ich habe mir genauso lang die Kehle ausgeschrien, um die ganzen Lyon-Fans um mich herum zu übertönen. Das Spielniveau war meiner bescheidenen Meinung nach insgesamt sehr ausgeglichen zwischen beiden Vereinen. Was Lyon an technischer Finesse und Angriffslust zu bieten hatte, wurde durch Kampfgeist in der Abwehr, schnellen Kontern und einer hervorragender Torwartleistung von Seiten der Wölfinnen beantwortet. Natürlich freue ich mich besonders über das Tor durch meine Namensvetterin." (Heide Müller, London)

"Sensationell, phantastisch. Ich habe am Fernsehapparat dieses Spiel verfolgt und war durch die Spannung gleich gefangen. Einen allerherzlichsten Glückwunsch an unsere Damen und den Trainer und die Betreuer, die an dem Sieg sicherlich ganz großen Anteil hatten." (Bernhard Netzer)

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Als alles vorbei war, war noch lange nicht alles vorbei. Nachher tanzten sie noch. Sie jubelten, sie sangen, sie feierten. Und mittendrin Martina Müller. Sie hatte all die Ausgelassenheit verdient. Sie war die Siegtorschützin für die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg beim sensationellen 1:0 im Champions-League-Endspiel gegen das zuvor seit 95 Pflichtspielen unbesiegte Team von Olympique Lyon. Die Wolfsburgerinnen hatten tatsächlich das geschafft, was ihnen niemand auch nur annähernd zugetraut hatte. Sie hatten als Debütantinnen den wichtigsten internationalen Vereinswettbewerb der Welt gewonnen.

Für Müller war es der krönende Abschluss einer überragenden Saison. Besonders in den letzten Wochen hatte die 33-Jährige gezeigt, wie wichtig die 101-malige ehemalige Nationalspielerin für diese Mannschaft ist. Erst hatte sie mit zwei Treffern am letzten Spieltag in der Bundesliga beim 4:0 gegen den SC 07 Bad Neuenahr die Meisterschaft endgültig perfekt gemacht. Dann hatte sie im Endspiel des DFB-Pokals beim 3:2 gegen Turbine Potsdam erneut doppelt getroffen. Und als absoluter Höhepunkt der Elfmetertreffer gegen Lyon.

"Denke, dass ich erst nächste Woche alles begreifen werde"

"Bisher konnte ich den Erfolg noch gar nicht richtig realisieren, weil wir von einem Highlight zum nächsten gehetzt sind", sagte Müller hinterher. "Ich denke, dass ich erst nächste Woche alles begreifen werde. Dass wird das Triple geholt haben, ist sensationell. Ich bin absolut stolz auf dieses Team."

Es ist typisch für Müller, die Teamspielerin, dass sie nicht ihr eigene Leistung hervorhob. Die Mannschaft ist wichtiger als ein Einzelner. Es geht nur im Kollektiv. Besonders das hatten die Wolfsburgerinnen eindrucksvoll gegen den als übermächtig eingestuften Gegner aus Frankreich bewiesen. Es war ein Duell auf Augenhöhe. Lyon zeigte eindrucksvoll, warum die Mannschaft in dieser Saison in der Champions League in acht Begegnungen sagenhafte 41 Treffer erzielte hatte. Aber der VfL blieb stets gefährlich. Jeder ging bis an die äußerste Leistungsgrenze, besonders die Defensivleistung war beeindruckend.

Dramatischer Showdown

In der Schlussphase spitzte sich dann alles auf einen dramatischen Showdown zu. Als die rumänische Schiedsrichterin Teodora Albon auf Elfmeter für Wolfsburg entschied, war eines ganz klar: Müller mussten die Verantwortung übernehmen. Die vergangenen Wochen hatten bei ihr für ein riesiges Selbstvertrauen gesorgt. Müller legte den Ball also vor 20.000 Zuschauer in London und vor Millionen vor den Fernsehern auf der ganzen Welt auf den Punkt. Sie nahm Anlauf. sie konzentrierte sich ein letztes Mal. Und dann drosch sie ihn humorlos ins Tor, das 1:0, die Entscheidung. Der Rest war eine aufopferungsvolle Abwehrschlacht.

"Mit diesem Sieg konnten wir nicht rechnen", sagte Müller. "Wir wussten, dass Lyon sehr stark ist und freuen uns deshalb umso mehr. Auch wenn wir das Glück hatten, das man für so einen Sieg braucht. Es war eine geniale Stimmung."

Vertrag bis 2015 verlängert

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Hinterher gab es Glückwünsche von allen Seiten. Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich mächtig beeindruckt. Die VW- und VfL-Verantwortlichen sowieso. Auch der Wolfsburger Oberbürgermeister Klaus Mohr konnte seinen Stolz kaum verbergen. Selbst Trainer Ralf Kellermann als Baumeister dieser Erfolgsmannschaft hatte Mühe, die richtigen Worte zu finden und äußerte sich ähnlich wie Martina Müller: "Ich kann es noch gar nicht fassen. Es wird wohl einige Tage dauern, bis ich das begreife. Ich bin stolz auf diese Mannschaftsleistung." Schon einige Minuten nach dem Schlusspfiff konnte die Speicherkarte seines Smartphones kaum noch all die Gratulationen speichern.

Bei Martina Müller wird es ähnlich gewesen sein. Nach einem überragenden Saisonendspurt. Nach einer überragenden Serie. Nach einer schon jetzt überragenden Karriere. Aber es geht ja noch mindestens ein Jahr weiter. Erst kürzlich hat sie ihren Vertrag bis 2015 verlängert. Aber zu übertreffen sind die vergangenen Monate kaum.

Das meinen DFB.de-User:

"Ich kann mich nur den ganzen Glückwuenschen anschliessen. Da ich seit einigen Jahren in London lebe, hatte ich das Glück, vor Ort zu sein und das Spiel im Stadion nach der Arbeit zu geniessen und es war ein Genuss in der Tat. Wolfsburg hat 94 Minuten lang geackert und gekämpft und ich habe mir genauso lang die Kehle ausgeschrien, um die ganzen Lyon-Fans um mich herum zu übertönen. Das Spielniveau war meiner bescheidenen Meinung nach insgesamt sehr ausgeglichen zwischen beiden Vereinen. Was Lyon an technischer Finesse und Angriffslust zu bieten hatte, wurde durch Kampfgeist in der Abwehr, schnellen Kontern und einer hervorragender Torwartleistung von Seiten der Wölfinnen beantwortet. Natürlich freue ich mich besonders über das Tor durch meine Namensvetterin." (Heide Müller, London)

"Sensationell, phantastisch. Ich habe am Fernsehapparat dieses Spiel verfolgt und war durch die Spannung gleich gefangen. Einen allerherzlichsten Glückwunsch an unsere Damen und den Trainer und die Betreuer, die an dem Sieg sicherlich ganz großen Anteil hatten." (Bernhard Netzer)