Linder: "Einer meiner Träume würde in Erfüllung gehen"

Am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) trifft die deutsche Frauen-Nationalmannschaft in Heerenveen auf die Niederlande. Das Spiel um Platz drei in der UEFA Women's Nations League ist gleichzeitig ein Finale um das Olympiaticket. Hoffenheims Nationalspielerin Sarai Linder (24) spricht im DFB.de-Interview über ihre Gefühle vor dem Duell und blickt auch noch einmal auf das 1:2 in Frankreich am Freitagabend zurück.

DFB.de: Sarai Linder, wie ordnen Sie mit einer Nacht Schlaf das 1:2 in der UEFA Women's Nations League in Frankreich ein?

Sarai Linder: Wir waren nach der Partie schon alle sehr enttäuscht. Es war sehr ruhig in der Kabine. Alle waren mit den eigenen Gedanken beschäftigt. Aber nun hat ein neuer Tag begonnen und wir blicken nach vorne. Die erste Trainingseinheit haben wir bereits hinter uns. Jetzt sieht die Welt schon wieder anders aus. Auch wenn die Niederlage weh tut, können wir unser großes Ziel weiterhin erreichen.

DFB: War die Leistung vor allem in der ersten Halbzeit ausschlaggebend für die Niederlage?

Linder: Ja, auf jeden Fall. Wir haben in den fünf Minuten am Ende der ersten Halbzeit die beiden Gegentreffer kassiert. Für den Kopf war es kompliziert, mit einem 0:2 in die Pause zu gehen. Da müssen wir uns cleverer anstellen. Nach dem Wechsel haben wir es deutlich besser gemacht. Die Französinnen haben nicht mehr viel nach vorne gemacht. Aber sie haben geschickt verteidigt.

DFB.de: Dennoch schien am Ende sogar das 2:2 noch möglich...

Linder: Diesen Eindruck hatte ich auch auf dem Rasen. Vor allem nach dem Anschlusstreffer zehn Minuten vor Schluss durch Giulia Gwinn war die Verlängerung zum Greifen nah. Wir hatten noch ein paar gute Gelegenheiten. Leider wollte der Ball nicht reingehen oder wir haben den letzten Pass nicht gut genug ausgespielt. Dennoch macht die zweite Halbzeit definitiv Hoffnung, weil wir uns viel mehr Chancen herausgespielt haben.

DFB.de: Am Mittwoch in den Niederlanden haben Sie eine weitere Chance, das Olympiaticket klarzumachen. Wie erwarten Sie die Gegnerinnen?

Linder: Die genaue Gegneranalyse folgt erst noch. Aber ich erwarte eine ganz andere Partie, weil die Niederländerinnen erfahrungsgemäß in einer anderen Grundformation antreten. Wir werden uns sehr genau darauf vorbereiten. Ich denke, dass es ein total intensives Duell wird. Auch die Niederländerinnen wollen zu den Olympischen Spielen nach Paris.

DFB.de: In der Partie geht es jetzt um alles oder nichts.

Linder: Absolut. Das ist ein besonderes Spiel. Da gibt es keine Ausreden, da müssen wir performen und den Sieg einfahren.

DFB.de: Wie schafft man es vor so einer entscheidenden Partie, dass der Druck nicht zu groß wird?

Linder: Entscheidend ist aus meiner Sicht, dass wir den Spaß am Fußball behalten. Vielleicht hat uns gegen Frankreich vor allem in der ersten Halbzeit etwas die Leichtigkeit gefehlt. Wir können alle kicken und wissen, welche Qualität wir im Kader haben. Entscheidend ist, dass wir das in den Niederlanden auch abgerufen bekommen. Wir müssen zusehen, dass wir dort die ersten Zweikämpfe gewinnen und so Sicherheit bekommen. Wenn wir auf dem Platz viel kommunizieren und uns gegenseitig helfen, wird alles andere von alleine kommen. Davon bin ich absolut überzeugt.

DFB.de: Würde mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen für Sie persönlich ein Traum wahr werden?

Linder: Ja, natürlich. Das ist eines der größten Sportevents der Welt. Diejenigen von uns, die schon dabei waren, schwärmen von der Stimmung und der Atmosphäre bei Olympischen Spielen. Für mich wäre es eine Premiere. Einer meiner Träume würde in Erfüllung gehen. Aber so weit sind wir noch nicht. Es wartet zunächst eine weitere harte Aufgabe auf uns, die wir lösen müssen.

DFB.de: Sie haben zuletzt regelmäßig als Linksverteidigerin in der DFB-Auswahl gespielt. Wie sehen Sie Ihre persönliche Entwicklung in der Nationalmannschaft?

Linder: Ich bin froh, dass mir das Trainerteam vertraut. Ich möchte der Mannschaft helfen, sei es in der Defensive oder auch mit Torvorlagen. Ich versuche, in jedem Spiel meine Leistung abzurufen. Das ist das einzige, was ich beeinflussen kann. Im Moment klappt das ganz gut.

DFB.de: Sie spielen schon immer in Hoffenheim und haben jetzt den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft. Wie stolz sind Sie auf den Weg, den Sie bislang gegangen sind?

Linder: Ich bin glücklich darüber, dass ich nicht die Heimat verlassen musste, um es in die Nationalmannschaft zu schaffen. Ich denke, das ist ein guter Beweis dafür, dass in Hoffenheim gute Arbeit geleistet wird. Ich bin ja nicht die einzige Spielerin, die bei der TSG groß geworden ist und die diesen Weg gegangen ist.

DFB.de: Zurück zur entscheidenden Aufgabe in den Niederlanden: Wie ist nun der Fahrplan für die nächsten Tage?

Linder: Wir werden noch ein paar Tage in Frankreich bleiben und uns zunächst hier vorbereiten. Erstmal werden wir eine Videoanalyse zu dem Frankreich-Spiel durchführen. Danach werden wir uns die Stärken und Schwächen der Niederländerinnen genauer ansehen. Es wird noch ein paar Trainingseinheiten geben. Zudem werden wir einen Nachmittag frei haben, um etwas abzuschalten und den Kopf nochmal freizubekommen. Am Dienstag werden wir das Abschlusstraining absolvieren und dann kommt der Spieltag. Dann zählt es!

[dfb]

Am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) trifft die deutsche Frauen-Nationalmannschaft in Heerenveen auf die Niederlande. Das Spiel um Platz drei in der UEFA Women's Nations League ist gleichzeitig ein Finale um das Olympiaticket. Hoffenheims Nationalspielerin Sarai Linder (24) spricht im DFB.de-Interview über ihre Gefühle vor dem Duell und blickt auch noch einmal auf das 1:2 in Frankreich am Freitagabend zurück.

DFB.de: Sarai Linder, wie ordnen Sie mit einer Nacht Schlaf das 1:2 in der UEFA Women's Nations League in Frankreich ein?

Sarai Linder: Wir waren nach der Partie schon alle sehr enttäuscht. Es war sehr ruhig in der Kabine. Alle waren mit den eigenen Gedanken beschäftigt. Aber nun hat ein neuer Tag begonnen und wir blicken nach vorne. Die erste Trainingseinheit haben wir bereits hinter uns. Jetzt sieht die Welt schon wieder anders aus. Auch wenn die Niederlage weh tut, können wir unser großes Ziel weiterhin erreichen.

DFB: War die Leistung vor allem in der ersten Halbzeit ausschlaggebend für die Niederlage?

Linder: Ja, auf jeden Fall. Wir haben in den fünf Minuten am Ende der ersten Halbzeit die beiden Gegentreffer kassiert. Für den Kopf war es kompliziert, mit einem 0:2 in die Pause zu gehen. Da müssen wir uns cleverer anstellen. Nach dem Wechsel haben wir es deutlich besser gemacht. Die Französinnen haben nicht mehr viel nach vorne gemacht. Aber sie haben geschickt verteidigt.

DFB.de: Dennoch schien am Ende sogar das 2:2 noch möglich...

Linder: Diesen Eindruck hatte ich auch auf dem Rasen. Vor allem nach dem Anschlusstreffer zehn Minuten vor Schluss durch Giulia Gwinn war die Verlängerung zum Greifen nah. Wir hatten noch ein paar gute Gelegenheiten. Leider wollte der Ball nicht reingehen oder wir haben den letzten Pass nicht gut genug ausgespielt. Dennoch macht die zweite Halbzeit definitiv Hoffnung, weil wir uns viel mehr Chancen herausgespielt haben.

DFB.de: Am Mittwoch in den Niederlanden haben Sie eine weitere Chance, das Olympiaticket klarzumachen. Wie erwarten Sie die Gegnerinnen?

Linder: Die genaue Gegneranalyse folgt erst noch. Aber ich erwarte eine ganz andere Partie, weil die Niederländerinnen erfahrungsgemäß in einer anderen Grundformation antreten. Wir werden uns sehr genau darauf vorbereiten. Ich denke, dass es ein total intensives Duell wird. Auch die Niederländerinnen wollen zu den Olympischen Spielen nach Paris.

DFB.de: In der Partie geht es jetzt um alles oder nichts.

Linder: Absolut. Das ist ein besonderes Spiel. Da gibt es keine Ausreden, da müssen wir performen und den Sieg einfahren.

DFB.de: Wie schafft man es vor so einer entscheidenden Partie, dass der Druck nicht zu groß wird?

Linder: Entscheidend ist aus meiner Sicht, dass wir den Spaß am Fußball behalten. Vielleicht hat uns gegen Frankreich vor allem in der ersten Halbzeit etwas die Leichtigkeit gefehlt. Wir können alle kicken und wissen, welche Qualität wir im Kader haben. Entscheidend ist, dass wir das in den Niederlanden auch abgerufen bekommen. Wir müssen zusehen, dass wir dort die ersten Zweikämpfe gewinnen und so Sicherheit bekommen. Wenn wir auf dem Platz viel kommunizieren und uns gegenseitig helfen, wird alles andere von alleine kommen. Davon bin ich absolut überzeugt.

DFB.de: Würde mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen für Sie persönlich ein Traum wahr werden?

Linder: Ja, natürlich. Das ist eines der größten Sportevents der Welt. Diejenigen von uns, die schon dabei waren, schwärmen von der Stimmung und der Atmosphäre bei Olympischen Spielen. Für mich wäre es eine Premiere. Einer meiner Träume würde in Erfüllung gehen. Aber so weit sind wir noch nicht. Es wartet zunächst eine weitere harte Aufgabe auf uns, die wir lösen müssen.

DFB.de: Sie haben zuletzt regelmäßig als Linksverteidigerin in der DFB-Auswahl gespielt. Wie sehen Sie Ihre persönliche Entwicklung in der Nationalmannschaft?

Linder: Ich bin froh, dass mir das Trainerteam vertraut. Ich möchte der Mannschaft helfen, sei es in der Defensive oder auch mit Torvorlagen. Ich versuche, in jedem Spiel meine Leistung abzurufen. Das ist das einzige, was ich beeinflussen kann. Im Moment klappt das ganz gut.

DFB.de: Sie spielen schon immer in Hoffenheim und haben jetzt den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft. Wie stolz sind Sie auf den Weg, den Sie bislang gegangen sind?

Linder: Ich bin glücklich darüber, dass ich nicht die Heimat verlassen musste, um es in die Nationalmannschaft zu schaffen. Ich denke, das ist ein guter Beweis dafür, dass in Hoffenheim gute Arbeit geleistet wird. Ich bin ja nicht die einzige Spielerin, die bei der TSG groß geworden ist und die diesen Weg gegangen ist.

DFB.de: Zurück zur entscheidenden Aufgabe in den Niederlanden: Wie ist nun der Fahrplan für die nächsten Tage?

Linder: Wir werden noch ein paar Tage in Frankreich bleiben und uns zunächst hier vorbereiten. Erstmal werden wir eine Videoanalyse zu dem Frankreich-Spiel durchführen. Danach werden wir uns die Stärken und Schwächen der Niederländerinnen genauer ansehen. Es wird noch ein paar Trainingseinheiten geben. Zudem werden wir einen Nachmittag frei haben, um etwas abzuschalten und den Kopf nochmal freizubekommen. Am Dienstag werden wir das Abschlusstraining absolvieren und dann kommt der Spieltag. Dann zählt es!

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