Kim Kulig: "Zurück im normalen Fußballerleben"

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Am vergangenen Sonntag feierte Kim Kulig ihr Comeback in der Frauen-Bundesliga. Zum ersten Mal seit ihrem Kreuzbandriss am 9. Juli 2011 im WM-Viertelfinale gegen Japan bestritt die Mittelfeldspielerin ein Pflichtspiel über 90 Minuten.

Nach dem 2:1-Erfolg mit dem 1. FFC Frankfurt über den FF USV Jena folgte prompt die Nominierung für die beiden EM-Qualifikationsspiele gegen Kasachstan am 15. September und gegen die Türkei am 19. September. Im Interview mit DFB-Redakteur Niels Barnhofer spricht Kim Kulig über ihre Sehnsucht, das Nationaltrikot wieder tragen zu können, die U 20-WM und die Konkurrenz auf der Position 6 in der DFB-Auswahl.

DFB.de: Kim Kulig, verfolgen Sie derzeit die U 20-WM in Japan?

Kim Kulig: Klar. Ich schaue mir so viele Spiele wie möglich im Fernsehen an. Das ist ein sehr gutes Turnier – gerade von unserer Mannschaft. Sie ist absolut verdient ins Finale eingezogen. Ich drücke beide Daumen, dass es mit dem Titelgewinn klappt. Die Spielerinnen müssen nur noch einmal ihre Leistung abrufen, 100 Prozent geben, dann bin ich überzeugt davon, dass sie am Samstag den Platz gegen die USA als Siegerinnen verlassen.

DFB.de: Werden dabei Erinnerungen an die U 20-WM vor zwei Jahren in Deutschland wach?

Kulig: Natürlich. Da werden wieder einige Bilder lebendig. Im Training reden Svenja Huth und Jessica Wich derzeit auch häufig darüber, wie es damals war. Und mit Dzsenifer Marozsan und Laura Benkarth sind ja auch zwei Spielerinnen dabei, die beim Titelgewinn 2010 mit von der Partie waren. Ich kann mich vor allen Dingen noch an den Schlusspfiff nach dem Finale erinnern, an die Stimmung, die damals in Bielefeld herrschte, die Pokal-Übergabe. Solche Bilder vergisst man nie. Ich wünsche das unseren Mädels, dass sie das auch erleben dürfen.

DFB.de: Wecken diese Erinnerungen die Sehnsucht in Ihnen, mal wieder selbst das Nationaltrikot zu tragen?

Kulig: Auf jeden Fall. Ich habe mich zunächst einmal gefreut, am vergangenen Wochenende das erste Mal wieder über 90 Minuten in der Bundesliga gespielt zu haben. Das heißt, ich habe mein normales Fußballleben zurück. Ich genieße das. Es ist ja mittlerweile über ein Jahr her, dass ich mir den Kreuzbandriss zugezogen hatte. Umso schöner ist es, gleich wieder für die Nationalmannschaft nominiert worden zu sein.

DFB.de: Können Sie sich an Ihr bisher letztes Länderspiel erinnern?

Kulig: Selbstverständlich, diesen Tag vergesse ich nicht so schnell. Der 9. Juli 2011 wird mir im Gedächtnis bleiben. Es war kein schöner Tag. Nicht für mich – wegen der Verletzung. Aber auch nicht für die Nationalmannschaft – wegen der 0:1-Niederlage gegen Japan im WM-Viertelfinale.

DFB.de: Sind Sie jetzt komplett auskuriert?

Kulig: Ja, ich habe die gesamte Vorbereitung beim 1. FFC Frankfurt mitmachen können. Das Knie hält der Belastung stand. Jetzt heißt es an der Form zu feilen, an den Schwächen aber auch an den Stärken zu arbeiten.

DFB.de: Wie lief das Comeback in der Bundesliga gegen den FF USV Jena am vergangenen Wochenende?

Kulig: Es war seit langem mein erstes Pflichtspiel über 90 Minuten. Als Mannschaft haben wir schwer ins Spiel gefunden. Und dann mussten wir auch noch eine Weile zu zehnt spielen. Am Ende war es wichtig, die drei Punkte geholt zu haben. Persönlich habe ich mich einfach nur gefreut, wieder auf dem Platz zu stehen. Es hat einfach Spaß gemacht, wieder Teil der Mannschaft zu sein.

DFB.de: Wie viel Prozent können Sie noch mehr rauskitzeln?

Kulig: Ich schätze, ich bin bei 80 bis 90 Prozent. Im Ausdauerbereich haben wir in der Vorbereitung viel gemacht. An der Schnelligkeit muss ich noch arbeiten. Und es gibt einige Feinheiten zu trimmen. Wir stehen am Anfang der Saison. Mein Ziel ist es, schnellstmöglich in Bestform zu kommen. Das heißt für mich, in jedem Training gut zu arbeiten.

DFB.de: Die Konkurrenz auf der Position 6 ist in der Nationalmannschaft mittlerweile groß. Viola Odebrecht und Lena Goeßling haben zuletzt gute Leistungen gebracht, auch Simone Laudehr ist wieder fit. Mit welchen Ansprüchen kehren Sie in die DFB-Auswahl zurück?

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Kulig: Ich freue mich, wieder dabei zu sein. Ich war jetzt 14 Monate nicht mehr dabei, von daher werde ich keine Ansprüche stellen, in der ersten Elf zu stehen. Ich weiß, dass die Position 6 gut besetzt war, die Spielerinnen, die zum Einsatz gekommen sind, haben gute Leistungen gebracht. Deswegen gilt es für mich, mich durch Leistungen im Verein wieder in der Nationalmannschaft zu etablieren. Ich gebe mein Bestes, um zum Kader dazuzugehören. Ich habe zwar große Ansprüche an mich selbst, aber ich gebe mir nach der langen Verletzungspause auch die nötige Zeit.

DFB.de: Mit den Spielen in Kasachstan und gegen die Türkei in Duisburg stehen die letzten beiden Begegnungen in der Qualifikation zur EURO 2013 auf dem Programm. Was erwarten Sie?

Kulig: Wir sind ja schon für die Europameisterschaft in Schweden qualifiziert. Dennoch wollen wir auch die verbleibenden Spiele gewinnen. Wir können die beiden Begegnungen nutzen, um uns weiter einzuspielen oder vielleicht auch das eine oder andere auszuprobieren.

DFB.de: Ein bisschen weiter vorausgeschaut: Welche Rolle kann die DFB-Auswahl bei der EM-Endrunde spielen?

Kulig: Nach der WM im vergangenen Jahr wurde ein kleiner Umbruch vollzogen. Mal schauen, wie wir uns weiterentwickeln. Ich bin gespannt, wie wir uns gegen starke Gegner behaupten. Die Ergebnisse in den vergangenen Monaten war ja schon ziemlich gut. Ich finde, wir haben das Potenzial, um bei der EURO vorne mitzuspielen. Es liegt an uns, diese Leistung abzurufen.

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Am vergangenen Sonntag feierte Kim Kulig ihr Comeback in der Frauen-Bundesliga. Zum ersten Mal seit ihrem Kreuzbandriss am 9. Juli 2011 im WM-Viertelfinale gegen Japan bestritt die Mittelfeldspielerin ein Pflichtspiel über 90 Minuten.

Nach dem 2:1-Erfolg mit dem 1. FFC Frankfurt über den FF USV Jena folgte prompt die Nominierung für die beiden EM-Qualifikationsspiele gegen Kasachstan am 15. September und gegen die Türkei am 19. September. Im Interview mit DFB-Redakteur Niels Barnhofer spricht Kim Kulig über ihre Sehnsucht, das Nationaltrikot wieder tragen zu können, die U 20-WM und die Konkurrenz auf der Position 6 in der DFB-Auswahl.

DFB.de: Kim Kulig, verfolgen Sie derzeit die U 20-WM in Japan?

Kim Kulig: Klar. Ich schaue mir so viele Spiele wie möglich im Fernsehen an. Das ist ein sehr gutes Turnier – gerade von unserer Mannschaft. Sie ist absolut verdient ins Finale eingezogen. Ich drücke beide Daumen, dass es mit dem Titelgewinn klappt. Die Spielerinnen müssen nur noch einmal ihre Leistung abrufen, 100 Prozent geben, dann bin ich überzeugt davon, dass sie am Samstag den Platz gegen die USA als Siegerinnen verlassen.

DFB.de: Werden dabei Erinnerungen an die U 20-WM vor zwei Jahren in Deutschland wach?

Kulig: Natürlich. Da werden wieder einige Bilder lebendig. Im Training reden Svenja Huth und Jessica Wich derzeit auch häufig darüber, wie es damals war. Und mit Dzsenifer Marozsan und Laura Benkarth sind ja auch zwei Spielerinnen dabei, die beim Titelgewinn 2010 mit von der Partie waren. Ich kann mich vor allen Dingen noch an den Schlusspfiff nach dem Finale erinnern, an die Stimmung, die damals in Bielefeld herrschte, die Pokal-Übergabe. Solche Bilder vergisst man nie. Ich wünsche das unseren Mädels, dass sie das auch erleben dürfen.

DFB.de: Wecken diese Erinnerungen die Sehnsucht in Ihnen, mal wieder selbst das Nationaltrikot zu tragen?

Kulig: Auf jeden Fall. Ich habe mich zunächst einmal gefreut, am vergangenen Wochenende das erste Mal wieder über 90 Minuten in der Bundesliga gespielt zu haben. Das heißt, ich habe mein normales Fußballleben zurück. Ich genieße das. Es ist ja mittlerweile über ein Jahr her, dass ich mir den Kreuzbandriss zugezogen hatte. Umso schöner ist es, gleich wieder für die Nationalmannschaft nominiert worden zu sein.

DFB.de: Können Sie sich an Ihr bisher letztes Länderspiel erinnern?

Kulig: Selbstverständlich, diesen Tag vergesse ich nicht so schnell. Der 9. Juli 2011 wird mir im Gedächtnis bleiben. Es war kein schöner Tag. Nicht für mich – wegen der Verletzung. Aber auch nicht für die Nationalmannschaft – wegen der 0:1-Niederlage gegen Japan im WM-Viertelfinale.

DFB.de: Sind Sie jetzt komplett auskuriert?

Kulig: Ja, ich habe die gesamte Vorbereitung beim 1. FFC Frankfurt mitmachen können. Das Knie hält der Belastung stand. Jetzt heißt es an der Form zu feilen, an den Schwächen aber auch an den Stärken zu arbeiten.

DFB.de: Wie lief das Comeback in der Bundesliga gegen den FF USV Jena am vergangenen Wochenende?

Kulig: Es war seit langem mein erstes Pflichtspiel über 90 Minuten. Als Mannschaft haben wir schwer ins Spiel gefunden. Und dann mussten wir auch noch eine Weile zu zehnt spielen. Am Ende war es wichtig, die drei Punkte geholt zu haben. Persönlich habe ich mich einfach nur gefreut, wieder auf dem Platz zu stehen. Es hat einfach Spaß gemacht, wieder Teil der Mannschaft zu sein.

DFB.de: Wie viel Prozent können Sie noch mehr rauskitzeln?

Kulig: Ich schätze, ich bin bei 80 bis 90 Prozent. Im Ausdauerbereich haben wir in der Vorbereitung viel gemacht. An der Schnelligkeit muss ich noch arbeiten. Und es gibt einige Feinheiten zu trimmen. Wir stehen am Anfang der Saison. Mein Ziel ist es, schnellstmöglich in Bestform zu kommen. Das heißt für mich, in jedem Training gut zu arbeiten.

DFB.de: Die Konkurrenz auf der Position 6 ist in der Nationalmannschaft mittlerweile groß. Viola Odebrecht und Lena Goeßling haben zuletzt gute Leistungen gebracht, auch Simone Laudehr ist wieder fit. Mit welchen Ansprüchen kehren Sie in die DFB-Auswahl zurück?

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Kulig: Ich freue mich, wieder dabei zu sein. Ich war jetzt 14 Monate nicht mehr dabei, von daher werde ich keine Ansprüche stellen, in der ersten Elf zu stehen. Ich weiß, dass die Position 6 gut besetzt war, die Spielerinnen, die zum Einsatz gekommen sind, haben gute Leistungen gebracht. Deswegen gilt es für mich, mich durch Leistungen im Verein wieder in der Nationalmannschaft zu etablieren. Ich gebe mein Bestes, um zum Kader dazuzugehören. Ich habe zwar große Ansprüche an mich selbst, aber ich gebe mir nach der langen Verletzungspause auch die nötige Zeit.

DFB.de: Mit den Spielen in Kasachstan und gegen die Türkei in Duisburg stehen die letzten beiden Begegnungen in der Qualifikation zur EURO 2013 auf dem Programm. Was erwarten Sie?

Kulig: Wir sind ja schon für die Europameisterschaft in Schweden qualifiziert. Dennoch wollen wir auch die verbleibenden Spiele gewinnen. Wir können die beiden Begegnungen nutzen, um uns weiter einzuspielen oder vielleicht auch das eine oder andere auszuprobieren.

DFB.de: Ein bisschen weiter vorausgeschaut: Welche Rolle kann die DFB-Auswahl bei der EM-Endrunde spielen?

Kulig: Nach der WM im vergangenen Jahr wurde ein kleiner Umbruch vollzogen. Mal schauen, wie wir uns weiterentwickeln. Ich bin gespannt, wie wir uns gegen starke Gegner behaupten. Die Ergebnisse in den vergangenen Monaten war ja schon ziemlich gut. Ich finde, wir haben das Potenzial, um bei der EURO vorne mitzuspielen. Es liegt an uns, diese Leistung abzurufen.