Keßler zum Finaleinzug: "Es war gigantisch"

Sie war eine der herausragenden Akteurinnen eines denkwürdigen Fußballspiels: Nadine Keßler vom VfL Wolfsburg führte ihre Mannschaft im Halbfinale der Champions League gegen den 1. FFC Turbine Potsdam mit einer starken Leistung zum 4:2-Triumph - und damit ins Finale nach Lissabon. In Portugals Hauptstadt trifft der VfL am 22. Mai auf den schwedischen Vizemeister Tyresö FF, der mit dem brasilianischen Superstar Marta antritt.

Im DFB.de-Gespräch der Woche redet Nadine Keßler mit Redakteurin Annette Seitzüber den unbedingten Willen zum Erfolg, die schwierigen Phasen der Saison und ihre Erwartungen vor den entscheidenden Wochen in der Liga und in Europa.

DFB.de: Das spektakuläre Halbfinale gegen Potsdam ist zwei Tage her, welche Bilder davon haben Sie noch im Kopf?

Nadine Keßler: Noch jede Menge. Ich bin am Abend danach nur schwer zur Ruhe gekommen, weil es ein sehr intensives und emotionales Erlebnis war. Ein kräftezehrendes, unglaubliches Spiel und für uns ein tolles Ereignis. Es war nicht nur körperlich, auch mental sehr anstrengend. Für uns war es dann auch noch bitter, zweimal so in Rückstand zu geraten.

DFB.de: Hatten Sie zwischenzeitlich den Glauben an den Sieg verloren?

Keßler: Nein, ich habe immer an meine Mannschaft geglaubt. Ich hatte nie das Gefühl, dass uns Potsdam spielerisch auseinandernehmen kann und wir nicht dagegen halten können. Deshalb war ich total positiv - und bin jetzt immer noch beeindruckt von meinem Team.

DFB.de: Auch stolz?

Keßler: Klar, wie Oskar. (lacht) Ich bin megastolz auf mein Team.



[bild1]

Sie war eine der herausragenden Akteurinnen eines denkwürdigen Fußballspiels: Nadine Keßler vom VfL Wolfsburg führte ihre Mannschaft im Halbfinale der Champions League gegen den 1. FFC Turbine Potsdam mit einer starken Leistung zum 4:2-Triumph - und damit ins Finale nach Lissabon. In Portugals Hauptstadt trifft der VfL am 22. Mai auf den schwedischen Vizemeister Tyresö FF, der mit dem brasilianischen Superstar Marta antritt.

Im DFB.de-Gespräch der Woche redet Nadine Keßler mit Redakteurin Annette Seitzüber den unbedingten Willen zum Erfolg, die schwierigen Phasen der Saison und ihre Erwartungen vor den entscheidenden Wochen in der Liga und in Europa.

DFB.de: Das spektakuläre Halbfinale gegen Potsdam ist zwei Tage her, welche Bilder davon haben Sie noch im Kopf?

Nadine Keßler: Noch jede Menge. Ich bin am Abend danach nur schwer zur Ruhe gekommen, weil es ein sehr intensives und emotionales Erlebnis war. Ein kräftezehrendes, unglaubliches Spiel und für uns ein tolles Ereignis. Es war nicht nur körperlich, auch mental sehr anstrengend. Für uns war es dann auch noch bitter, zweimal so in Rückstand zu geraten.

DFB.de: Hatten Sie zwischenzeitlich den Glauben an den Sieg verloren?

Keßler: Nein, ich habe immer an meine Mannschaft geglaubt. Ich hatte nie das Gefühl, dass uns Potsdam spielerisch auseinandernehmen kann und wir nicht dagegen halten können. Deshalb war ich total positiv - und bin jetzt immer noch beeindruckt von meinem Team.

DFB.de: Auch stolz?

Keßler: Klar, wie Oskar. (lacht) Ich bin megastolz auf mein Team.

DFB.de: Was war ausschlaggebend für den Sieg?

Keßler: Der Gegner hat ja vorher gesagt, dass er uns als spielstärker einschätzt, sich selbst aber als kampfstärker. Ich glaube, genau in diesem Bereich haben wir erstaunlich gut dagegen gehalten, wir wollten den Sieg ein bisschen mehr als Potsdam. Unser Wille und das Immer-wieder-Aufstehen waren das Entscheidende.

DFB.de: Haben Sie sich vorher auf besondere Weise eingeschworen?

Keßler: Das war nicht nötig. Wir waren schon nach dem Hinspiel total enttäuscht, dass wir dieses eine Auswärtstor nicht geschossen hatten. Aber alle waren total fokussiert, es besser zu machen. Wir sind in Potsdam vom Platz gegangen und haben gesagt: Am liebsten würden wir morgen sofort wieder gegen die spielen, um es besser zu machen. Alle haben ein positives Gefühl mitgenommen, dass es geht, dass es möglich ist, ins Finale zu kommen. Dieses Selbstbewusststein, dieses Vertrauen in die eigene Stärke war letztlich ausschlaggebend.

DFB.de: Welche Rolle hat gespielt, dass Sie in der großen Arena vor mehr als 10.000 Fans aufgelaufen sind?

[bild2]

Keßler: Die Zuschauer sind toll mitgegangen. Es war es ein riesiger Bonus, in der Arena unter diesen Bedingungen zu spielen. Die Fans standen hinter uns wie der zwölfte Mann, waren in den entscheidenden Phasen da. Es war gigantisch.

DFB.de: Wie groß war der Druck, nachdem es in der Liga nicht immer gut gelaufen ist und auch im DFB-Pokal das frühzeitige Aus kam, unbedingt dieses Finale erreichen zu müssen?

Keßler: Es lief in der Tat dieses Jahr nicht alles so rund, wie wir uns das erhofft haben. Wir wollten unbedingt nach Lissabon. Dass wir das geschafft haben, ist ein wichtiges Signal für die letzten Wochen in der Liga - nicht nur für die anderen Mannschaften, auch für uns. Wenn du so ein Spiel gewinnst, dann gehst du gestärkt in die Restsaison. Nach oben ist in der Bundesliga noch alles möglich.

DFB.de: Hört sich an wie eine Kampfansage an die Liga.

Keßler: Wenn wir unser Nachholspiel am Donnerstag in Hoffenheim gewinnen, dann sind wir wieder dran, zumal wir auch noch gegen Potsdam und Frankfurt direkt spielen. Es ist also noch alles drin.

DFB.de: Ist die Mannschaft durch die schwierige Phase dieser Saison nach dem Triple gereift?

Keßler: Absolut. Wir haben dazulernen müssen, haben aber zum richtigen Zeitpunkt erkannt, dass wir auch mal die Zähne zusammenbeißen müssen. Und wir haben in der ein oder anderen Situation auch kritische Gespräche geführt. Letztlich hat sich niemand hängen lassen, das ist genau das, was uns auszeichnet. Wir haben gute Typen, und darauf bin ich stolz. Wir sind eine Einheit, haben die schwierige Phase gut weggesteckt und uns eine gute Position für die letzten Wochen erarbeitet. Wir haben es in der eigenen Hand.