Kerstin Garefrekes: "Wir wollen Euphorie entfachen"

DFB.de: Waren Sie 2006 beim Public Viewing und erhoffen Sie sich eine ähnliche Euphorie für die WM 2011?

Garefrekes: Ich hoffe natürlich, dass es ähnlich toll wird wie 2006. Ich selbst habe die WM 2006 im kleineren Kreis erlebt und die Spiele nicht auf den Fanmeilen verfolgt oder beim Public Viewing. Mir ist jedoch die Euphorie und Freude auf den Straßen nicht entgangen. Diese Stimmung war fesselnd und mitreißend. Und ich persönlich habe mir für 2011 viel vorgenommen. Wir alle hoffen auf ein kleines Sommermärchen im nächsten Jahr. Die Mannschaft will Euphorie entfachen.

DFB.de: Sehen Sie die Gefahr, dass nur Event-Fans zur WM kommen werden, die nach Abpfiff des Finales das Interesse wieder verlieren?

Garefrekes: Es ist ja die Kunst, die Begeisterung für Frauenfußball auch nach der WM einzufangen und nachhaltig zu schüren im Land. Der DFB ist am Ball und tut alles, um langfristiges Interesse zu wecken.

DFB.de: Was ist ihr größter Wunsch für 2011, sportlich oder privat?

Garefrekes: Privat ist mein größter Wunsch, dass meine Familie, meine Freunde und natürlich auch ich gesund bleiben. Und sportlich will ich eine erfolgreiche WM spielen. Und im Klub sind die Ziele klar definiert: Pokalfinale in Köln und die Top 2 der Bundesliga erreichen, damit verbunden auch die CL-Qualifikation. Das sind die sportlichen Vorsätze fürs neue Jahr.

DFB.de: Wie verbringen Sie Weihnachten?

Garefrekes: Die Feiertage verbringe ich ganz klassisch in meiner Heimat, Recke in Westfalen, mit der Familie am Weihnachtsbaum. Das macht mich glücklich.

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Auf leisen Sohlen zum Erfolg: Frankfurts Kerstin Garefrekes steht nach zwei Jahren ohne Titel mit dem 1. FFC Frankfurt wieder an der Spitze der Frauen-Bundesliga. Die Mittelfeldspielerin ist eine der Toptorjägerinnen in der höchsten Spielklasse und trifft auch in der Nationalmannschaft wie am Fließband. Sie besticht durch ihre jahrelange Konstanz und gehört spätestens seit dem WM-Titel 2003 zu den absoluten Leistungsträgern im deutschen Frauenfußball.

Im Interview mit FUSSBALL.DE sprach die 31-Jährige über die Gründe für den Höhenflug des FFC in der Liga, ihr persönliches Erfolgsrezept als Torjägerin, ihre Erwartungen an die WM 2011 und ihre Ziele für das neue Jahr -sportlich wie privat.

DFB.de: Warum steht der FFC nach langer Durststrecke wieder an der Spitze der Bundesliga?

Kerstin Garefrekes: Das ist mit Sicherheit eine Frage, bei der ganz viele Faktoren eine Rolle spielen. Wir profitieren davon, dass wir im Sommer endlich mal eine Sommerpause gehabt haben. Alle Spielerinnen hatten Zeit, sich komplett zu regenerieren und wir konnten eine gute Vorbereitung absolvieren. Dadurch ist die Mannschaft gut eingespielt, selbstbewusst und entspannt in die Saison gestartet.

DFB.de: Ist der Erfolg mit dem FFC auch eine Genugtuung für Sie? Alle Kritiker wurden Lügen gestraft, die den FFC schon abgeschrieben hatten.

Garefrekes: Genugtuung würde ich verneinen. Es gab ja Gründe, warum es in den letzten zwei bis drei Jahren nicht mehr optimal gelaufen ist. Dennoch haben wir nie daran gezweifelt, dass wir die Fähigkeiten besitzen oben mitzuspielen. Wir wussten, wenn wir vollen Einsatz im Training zeigen und uns von außen nicht verunsichern oder reinreden lassen, dass sich dann auch wieder der Erfolg einstellen wird. Es ist natürlich schön, dass es im Moment gut läuft.

DFB.de: Welche Gründe für den Misserfolg gab es denn?

Garefrekes: Wir hatten in der Vergangenheit viele verletzungsbedingte Ausfälle zu kompensieren. Auch eine längere gemeinsame Vorbereitungszeit kam nicht zustande, so das uns die Abstimmung fehlte im Zusammenspiel.

DFB.de: Sie treffen ja im Moment wie am Fließband, beziehungsweise doppelt und dreifach bei Nationalmannschaft und Klub. Gibt es ein Erfolgsrezept?

Garefrekes: Torgefährlich war ich ja schon immer. Und das einfache Erfolgsrezept ist: Die ganze Mannschaft hilft mir dabei, so häufig zu treffen.

DFB.de: Sehen Sie sich eher als Mittelfeldspielerin oder als Angreiferin?

Garefrekes: Ich bin ganz klar Mittelfeldspielerin und nehme auch gerne defensive Aufgaben wahr.

DFB.de: Wie wichtig ist der Erfolg mit dem FFC im Hinblick auf die Nationalmannschaft?

Garefrekes: Natürlich erleichtert es die Sache ungemein, wenn man mit den Vereinserfolgen im Rücken zur Nationalmannschaft fährt. Ich laufe viel befreiter und selbstbewusster auf, als wenn es gerade kriselt im Klub.

DFB.de: Sind sie im Vorteil, weil sie sich in Frankfurt schon mit den Nationalmannschaftskolleginnen einspielen können?

Garefrekes: Bei der Nationalmannschaft ist es eigentlich egal, aus welchem Verein die einzelne Spielerin kommt. Für mich persönlich ist es natürlich angenehm, da ich viele Spielerinnen sehr gut kenne und weiß, wie sie ticken.

DFB.de: Inwieweit müssen Sie ihren Tagesplan dem Fußball unterordnen?

Garefrekes: In der WM-Saison steht ganz klar der Fußball im Mittelpunkt. Private oder berufliche Dinge müssen hinten anstehen. Mit der Stadt Frankfurt habe ich einen Arbeitgeber, bei dem sich beide Bereiche prima kombinieren lassen. Das ist mir auch sehr wichtig. Mich auf eine Sache festzulegen, würde mir sehr schwer fallen.

DFB.de: Was halten Sie von Steffi Jones' Langzeitziel, den Frauenfußball zum Profitum zu bringen?

Garefrekes: Der Frauenfußball entwickelt sich in Deutschland stetig weiter, die logische Konsequenz ist dann das Profitum. Mittel- oder langfristig wären wir sonst international nicht mehr erfolgreich. Stillstand ist Rückstand.

DFB.de: Sie sind 121-malige Nationalspielerin, zweifache Europa- und Weltmeisterin, macht sie das stolz?

Garefrekes: Ich definiere mich weniger über Erfolge. Mein Blick richtet sich in die Zukunft und nicht in die Vergangenheit. Ich will jetzt die gesteckten Ziele mit dem Klub erreichen und auch mit der Nationalmannschaft. Das ist das, was mich antreibt. Vielleicht werde ich in 20 Jahren, nach Ende meiner aktiven Fußballerkarriere, zurückschauen und dann werde ich bestimmt stolz sein.

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DFB.de: Ist die WM ihr letztes großes Ziel in Sachen Nationalmannschaft oder planen Sie ihre Karriere über 2011 hinaus?

Garefrekes: Ich bin 31 Jahre alt und die Zeit des Leistungssports auf so hohem Niveau ist sicherlich begrenzt. Das Turnier, das alles überstrahlt, ist die WM. Was darüber hinaus passiert, beschäftigt mich momentan nicht.

DFB.de: Waren Sie 2006 beim Public Viewing und erhoffen Sie sich eine ähnliche Euphorie für die WM 2011?

Garefrekes: Ich hoffe natürlich, dass es ähnlich toll wird wie 2006. Ich selbst habe die WM 2006 im kleineren Kreis erlebt und die Spiele nicht auf den Fanmeilen verfolgt oder beim Public Viewing. Mir ist jedoch die Euphorie und Freude auf den Straßen nicht entgangen. Diese Stimmung war fesselnd und mitreißend. Und ich persönlich habe mir für 2011 viel vorgenommen. Wir alle hoffen auf ein kleines Sommermärchen im nächsten Jahr. Die Mannschaft will Euphorie entfachen.

DFB.de: Sehen Sie die Gefahr, dass nur Event-Fans zur WM kommen werden, die nach Abpfiff des Finales das Interesse wieder verlieren?

Garefrekes: Es ist ja die Kunst, die Begeisterung für Frauenfußball auch nach der WM einzufangen und nachhaltig zu schüren im Land. Der DFB ist am Ball und tut alles, um langfristiges Interesse zu wecken.

DFB.de: Was ist ihr größter Wunsch für 2011, sportlich oder privat?

Garefrekes: Privat ist mein größter Wunsch, dass meine Familie, meine Freunde und natürlich auch ich gesund bleiben. Und sportlich will ich eine erfolgreiche WM spielen. Und im Klub sind die Ziele klar definiert: Pokalfinale in Köln und die Top 2 der Bundesliga erreichen, damit verbunden auch die CL-Qualifikation. Das sind die sportlichen Vorsätze fürs neue Jahr.

DFB.de: Wie verbringen Sie Weihnachten?

Garefrekes: Die Feiertage verbringe ich ganz klassisch in meiner Heimat, Recke in Westfalen, mit der Familie am Weihnachtsbaum. Das macht mich glücklich.