Zwei Länderspieleinsätze stehen bislang zu Buche, Nummer drei soll am Donnerstag (ab 17 Uhr, live im ZDF) im WM-Qualifikationsspiel gegen die Slowakei in Osnabrück folgen. Kathrin Hendrich will bei den DFB-Frauen jetzt richtig Fahrt aufnehmen. Ein DFB.de-Porträt.
Die ersten Schritte: behutsam, aber flink gesetzt. Jetzt nur keinen Fehler machen. Der erste Pass, die erste Sicherheit. Es ist der 5. März 2014, Algarve Cup, Deutschland gegen Island, 62. Minute. Und Kathrin Hendrich ist soeben A-Nationalspielerin geworden. "Ich war ein bisschen nervös", wird sie später sagen. "Aber die anderen Spielerinnen haben mir sehr gut geholfen, deshalb hat sich das schnell gelegt."
In der Frauen-Nationalmannschaft zu spielen, das ist halt schon etwas Großes, Besonderes. Trotz der Erfahrung aus vielen Jahren in den Juniorenteams. Von der U 15 bis zur U 20 trug sie den Bundesadler bereits. Nur die U 17 verpasste sie, "denn 2008 hatte ich einen Kreuzbandriss". Ihre größten Erfolge: 2011 wurde sie mit der U 19 Europameister, ein Jahr später erreichte sie mit der U 20 das WM-Finale. Mit der deutschen, dieser Zusatz ist wichtig bei ihr.
Karrierestart beim FC Eupen in Belgien
Denn Kathrin Hendrich hätte auch das rote Trikot Belgiens tragen
können. Sie wurde in der Kleinstadt Eupen geboren, im deutschsprachigen Teil Belgiens. Aachen ist hier näher als Lüttich, der Karneval
ist rheinisch, auch Europameister "Hacki" Wimmer wurde
hier geboren. Hendrichs Vater ist Deutscher, ihre Mutter Belgierin.
Und dort, in Eupen, trat sie auch zum ersten Mal gegen den Ball.
Zunächst mit ihren drei Brüdern im heimischen Garten. Doch der
wurde irgendwann zu klein. Ihr erster Klub: FC Eupen 1963. Dann
ging sie über die Grenze, die mit bloßem Auge kaum noch sichtbar
ist. Über Teutonia Weiden wechselte sie schließlich zu Bayer 04
Leverkusen in die 2. Frauen-Bundesliga. Da war sie gerade 17.
Bayer stieg in die Bundesliga und Hendrich zur Spielführerin auf.
Die 22-Jährige, die neben dem Fußball "Soziale Arbeit" studiert,
etablierte sich im Mittelfeld des Klubs. Sie ist keine, die für die Galerie
spielt. Sondern klar, sachlich, eine Teamspielerin, wie sie jede
Mannschaft braucht.
Schon beim Leistungstest in Köln Anfang dieses
Jahres war sie dabei. Zwei Wochen später veröffentlichte der
DFB eine Pressemitteilung, worin stand: "Erstmals wurde Kathrin
Hendrich in die Frauen-Nationalmannschaft berufen." Und dazu
ein Zitat von Silvia Neid: "Sie hat schon bei der U 20-WM gezeigt,
dass sie eine wichtige Spielerin ist, und muss jetzt den nächsten
Schritt machen."
Gegen Slowenien von Beginn an
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Zwei Länderspieleinsätze stehen bislang zu Buche, Nummer drei soll am Donnerstag (ab 17 Uhr, live im ZDF) im WM-Qualifikationsspiel gegen die Slowakei in Osnabrück folgen. Kathrin Hendrich will bei den DFB-Frauen jetzt richtig Fahrt aufnehmen. Ein DFB.de-Porträt.
Die ersten Schritte: behutsam, aber flink gesetzt. Jetzt nur keinen Fehler machen. Der erste Pass, die erste Sicherheit. Es ist der 5. März 2014, Algarve Cup, Deutschland gegen Island, 62. Minute. Und Kathrin Hendrich ist soeben A-Nationalspielerin geworden. "Ich war ein bisschen nervös", wird sie später sagen. "Aber die anderen Spielerinnen haben mir sehr gut geholfen, deshalb hat sich das schnell gelegt."
In der Frauen-Nationalmannschaft zu spielen, das ist halt schon etwas Großes, Besonderes. Trotz der Erfahrung aus vielen Jahren in den Juniorenteams. Von der U 15 bis zur U 20 trug sie den Bundesadler bereits. Nur die U 17 verpasste sie, "denn 2008 hatte ich einen Kreuzbandriss". Ihre größten Erfolge: 2011 wurde sie mit der U 19 Europameister, ein Jahr später erreichte sie mit der U 20 das WM-Finale. Mit der deutschen, dieser Zusatz ist wichtig bei ihr.
Karrierestart beim FC Eupen in Belgien
Denn Kathrin Hendrich hätte auch das rote Trikot Belgiens tragen
können. Sie wurde in der Kleinstadt Eupen geboren, im deutschsprachigen Teil Belgiens. Aachen ist hier näher als Lüttich, der Karneval
ist rheinisch, auch Europameister "Hacki" Wimmer wurde
hier geboren. Hendrichs Vater ist Deutscher, ihre Mutter Belgierin.
Und dort, in Eupen, trat sie auch zum ersten Mal gegen den Ball.
Zunächst mit ihren drei Brüdern im heimischen Garten. Doch der
wurde irgendwann zu klein. Ihr erster Klub: FC Eupen 1963. Dann
ging sie über die Grenze, die mit bloßem Auge kaum noch sichtbar
ist. Über Teutonia Weiden wechselte sie schließlich zu Bayer 04
Leverkusen in die 2. Frauen-Bundesliga. Da war sie gerade 17.
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Bayer stieg in die Bundesliga und Hendrich zur Spielführerin auf.
Die 22-Jährige, die neben dem Fußball "Soziale Arbeit" studiert,
etablierte sich im Mittelfeld des Klubs. Sie ist keine, die für die Galerie
spielt. Sondern klar, sachlich, eine Teamspielerin, wie sie jede
Mannschaft braucht.
Schon beim Leistungstest in Köln Anfang dieses
Jahres war sie dabei. Zwei Wochen später veröffentlichte der
DFB eine Pressemitteilung, worin stand: "Erstmals wurde Kathrin
Hendrich in die Frauen-Nationalmannschaft berufen." Und dazu
ein Zitat von Silvia Neid: "Sie hat schon bei der U 20-WM gezeigt,
dass sie eine wichtige Spielerin ist, und muss jetzt den nächsten
Schritt machen."
Gegen Slowenien von Beginn an
Das will sie. Schritt für Schritt, wie bisher. Zweite Liga, Erste Liga. U-Teams, A-Mannschaft. Leverkusen - und ab Sommer Frankfurt. Schon als Kind, hat sie neulich in einem Interview verraten, hatte sie gesagt: "Wenn ich groß bin, möchte ich mal in Frankfurt spielen." Das wird sie bald, sie hat einen Zwei-Jahres-Vertrag beim 1. FFC unterschrieben. Die Aufgabe reizt sie, weil der Verein "zu den besten Frauenfußballmannschaften Europas gehört". Und weil dort zahlreiche Nationalspielerinnen sind, von denen sie einiges lernen will.
Schon im Training bei der Nationalmannschaft hat sie gemerkt, "dass das Tempo ganz schön hoch ist." Doch die 29 Minuten gegen Island sowie die einen Monat später folgenden 90 gegen Slowenien haben gezeigt, dass sie es mitgehen, dass sie in diesem Team bestehen kann. Die ersten Schritte sind gesetzt, die nächsten sollen bald folgen. Kathrin Hendrich ist gekommen, um zu bleiben.