Japan zum ersten Mal Weltmeister

Japans Ballzauberinnen haben den amerikanischen Traum platzen lassen und sich nach einem märchenhaften Siegeszug die WM-Krone aufgesetzt. Die Asiatinnen gewannen ein dramatisches Weltmeisterschaftsfinale gegen Olympiasieger USA vor 48.817 Zuschauern im ausverkauften Frankfurter Stadion 5:3 (2:2, 1:1, 0:0) nach Elfmeterschießen.

Sawa: "Wir haben verdient gewonnen"

Dabei avancierte die japanische Torfrau Ayumi Kaihori mit zwei gehaltenen Elfmetern zur Heldin des Abends. Aya Miyama (81.) und Homare Sawa (117.) brachten die Nadeshiko ("Prachtnelke") zweimal zurück ins Spiel, nachdem Alex Morgan (69.) und Abby Wambach (104.) die USA jeweils in Führung geschossen hatten. Es ist der bislang größte Erfolg für die Japanerinnen, der wie Balsam auf die von der Fukushima-Katastrophe geschundenen Volksseele wirken wird.

Die Torschützin zum 2:2, Sawa, wurde nach dem Finale mit fünf Treffern WM-Torschützenkönigin und erhielt auch den Goldenen Ball für die Spielerin des Turniers. "Wir haben immer an uns gelaubt und verdient gewonnen. Wir sind total glücklich. Jetzt sind wir die Nummer eins der Welt!", sagte Sawa.

Im Viertelfinale hatten die Japanerinnen, die zuvor in 25 Länderspielen noch nie gegen die USA gewonnen hatten, überraschend Gastgeber Deutschland (1:0) ausgeschaltet.

USA vergeben Chance, zum dritten Mal Weltmeister zu werden

Die US-Frauen vergaben indes die Chance, sich mit dem dritten WM-Titel nach 1991 und 1999 vor der deutschen Mannschaft zum alleinigen Rekordhalter zu krönen. Allein dreimal war der Weltranglistenerste in einem spannenden und am Ende dramatischen Endspiel an Pfosten und Latte gescheitert.

Frauen-WM 2011: Am Ende feiert Japan

Vor den Augen von Bundespräsident Christian Wulff, Bundeskanzlerin Angela Merkel, die am Sonntag ihren 57. Geburtstag feierte, und einer Delegation der deutschen Frauen-Nationalmannschaft sowie unter der Leitung von Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus (Hannover) war Olympiasieger USA in einer temporeichen Partie zunächst die klar bessere Mannschaft. In der ersten Halbzeit verhinderte gleich zweimal das Aluminium die Führung des US-Teams. Zunächst traf Megan Rapinoe (18.) den Außenpfosten, nur zehn Minuten scheiterte Stürmerstar Wambach mit einem beherzten Weitschuss an der Querlatte des japanischen Gehäuses (28.).

Die quirligen Asiatinnen bissen sich indes an der robusten US-Abwehr die Zähne aus. Erst zum Ende des ersten Abschnitts zeigten sie einige ihrer gefürchteten Ballstafetten. Doch nach einer Hereingabe von Shinobu Ohno verpasste die Duisburger Bundesliga-Legionärin Kozue Ando den Ball (44.).

Japan kommt nach US-Führung zweimal zurück ins Spiel

US-Trainerin Pia Sundhage hatte ihre Startelf gegenüber dem Halbfinal-Sieg gegen Frankreich (3:1) auf zwei Positionen verändert. Besonders die Hereinnahme des sonstigen "Jokers" Rapinoe für Amy Rodriguez zahlte sich aus. Die 26-Jährige machte im linken Mittelfeld Dampf. Nach Flanke Rapinoes schoss Cheney nur knapp neben das Tor (8.). Auch die zweite Stürmerin Wambach sorgte für mächtig Wirbel - und glänzte als Vorbereiterin.

Nach dem Wechsel setzte Sundhage alles auf eine Karte und brachte in Alex Morgan den zweiten WM-"Joker". Der Schachzug wäre nur vier Minuten später fast schon aufgegangen, doch die Angreiferin aus New York traf nach Flanke von Heather O'Reilly nur den Pfosten (49.). Die Japanerinnen forcierten in der Folge den Druck, es kam zu einem offenen Schlagabtausch.

Nach einer erneuten Hereingabe von O'Reilly lenkte Kaihori einen Kopfball von Wambach gerade noch so über die Latte (64.). Nur wenig später nahm Morgan einen langen Pass von Rapinoe auf und traf mit einem Linksschuss aus 14 Metern zur Führung.

Doch Japan erholte sich von dem Schock und schlug noch in der regulären Spielzeit durch Miyami zurück. In der Verlängerung nutzte Wambach dann eine Unachtsamkeit in der japanischen Defensive zum 2:1 aus. Japan behielt aber einen langen Atem und glich in der 117. Minute noch einmal aus. Kurz vor dem Ende sah Japans Azusa Iwashimizu nach einer Notbremse die Rote Karte (120.).

[rs]

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Japans Ballzauberinnen haben den amerikanischen Traum platzen lassen und sich nach einem märchenhaften Siegeszug die WM-Krone aufgesetzt. Die Asiatinnen gewannen ein dramatisches Weltmeisterschaftsfinale gegen Olympiasieger USA vor 48.817 Zuschauern im ausverkauften Frankfurter Stadion 5:3 (2:2, 1:1, 0:0) nach Elfmeterschießen.

Sawa: "Wir haben verdient gewonnen"

Dabei avancierte die japanische Torfrau Ayumi Kaihori mit zwei gehaltenen Elfmetern zur Heldin des Abends. Aya Miyama (81.) und Homare Sawa (117.) brachten die Nadeshiko ("Prachtnelke") zweimal zurück ins Spiel, nachdem Alex Morgan (69.) und Abby Wambach (104.) die USA jeweils in Führung geschossen hatten. Es ist der bislang größte Erfolg für die Japanerinnen, der wie Balsam auf die von der Fukushima-Katastrophe geschundenen Volksseele wirken wird.

Die Torschützin zum 2:2, Sawa, wurde nach dem Finale mit fünf Treffern WM-Torschützenkönigin und erhielt auch den Goldenen Ball für die Spielerin des Turniers. "Wir haben immer an uns gelaubt und verdient gewonnen. Wir sind total glücklich. Jetzt sind wir die Nummer eins der Welt!", sagte Sawa.

Im Viertelfinale hatten die Japanerinnen, die zuvor in 25 Länderspielen noch nie gegen die USA gewonnen hatten, überraschend Gastgeber Deutschland (1:0) ausgeschaltet.

USA vergeben Chance, zum dritten Mal Weltmeister zu werden

Die US-Frauen vergaben indes die Chance, sich mit dem dritten WM-Titel nach 1991 und 1999 vor der deutschen Mannschaft zum alleinigen Rekordhalter zu krönen. Allein dreimal war der Weltranglistenerste in einem spannenden und am Ende dramatischen Endspiel an Pfosten und Latte gescheitert.

Frauen-WM 2011: Am Ende feiert Japan

Vor den Augen von Bundespräsident Christian Wulff, Bundeskanzlerin Angela Merkel, die am Sonntag ihren 57. Geburtstag feierte, und einer Delegation der deutschen Frauen-Nationalmannschaft sowie unter der Leitung von Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus (Hannover) war Olympiasieger USA in einer temporeichen Partie zunächst die klar bessere Mannschaft. In der ersten Halbzeit verhinderte gleich zweimal das Aluminium die Führung des US-Teams. Zunächst traf Megan Rapinoe (18.) den Außenpfosten, nur zehn Minuten scheiterte Stürmerstar Wambach mit einem beherzten Weitschuss an der Querlatte des japanischen Gehäuses (28.).

Die quirligen Asiatinnen bissen sich indes an der robusten US-Abwehr die Zähne aus. Erst zum Ende des ersten Abschnitts zeigten sie einige ihrer gefürchteten Ballstafetten. Doch nach einer Hereingabe von Shinobu Ohno verpasste die Duisburger Bundesliga-Legionärin Kozue Ando den Ball (44.).

Japan kommt nach US-Führung zweimal zurück ins Spiel

US-Trainerin Pia Sundhage hatte ihre Startelf gegenüber dem Halbfinal-Sieg gegen Frankreich (3:1) auf zwei Positionen verändert. Besonders die Hereinnahme des sonstigen "Jokers" Rapinoe für Amy Rodriguez zahlte sich aus. Die 26-Jährige machte im linken Mittelfeld Dampf. Nach Flanke Rapinoes schoss Cheney nur knapp neben das Tor (8.). Auch die zweite Stürmerin Wambach sorgte für mächtig Wirbel - und glänzte als Vorbereiterin.

Nach dem Wechsel setzte Sundhage alles auf eine Karte und brachte in Alex Morgan den zweiten WM-"Joker". Der Schachzug wäre nur vier Minuten später fast schon aufgegangen, doch die Angreiferin aus New York traf nach Flanke von Heather O'Reilly nur den Pfosten (49.). Die Japanerinnen forcierten in der Folge den Druck, es kam zu einem offenen Schlagabtausch.

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Nach einer erneuten Hereingabe von O'Reilly lenkte Kaihori einen Kopfball von Wambach gerade noch so über die Latte (64.). Nur wenig später nahm Morgan einen langen Pass von Rapinoe auf und traf mit einem Linksschuss aus 14 Metern zur Führung.

Doch Japan erholte sich von dem Schock und schlug noch in der regulären Spielzeit durch Miyami zurück. In der Verlängerung nutzte Wambach dann eine Unachtsamkeit in der japanischen Defensive zum 2:1 aus. Japan behielt aber einen langen Atem und glich in der 117. Minute noch einmal aus. Kurz vor dem Ende sah Japans Azusa Iwashimizu nach einer Notbremse die Rote Karte (120.).