Giulia Gwinn: "Das Finale, das sich viele gewünscht haben"

"Fokus.Frauen." Das ist die Überschrift der zweiten Auflage der DFB Women's Week, die rund um das DFB-Pokalfinale in Köln vom 3. bis 13. Mai 2024 stattfindet. Dabei sollen durch aufeinander abgestimmte Maßnahmen von der Basis bis in die Spitze Frauen in den Blickpunkt gerückt und die volle Aufmerksamkeit auf die Themen Frauenfußball und Frauen im Fußball gelegt werden. Die DFB-Womens Week ist eine Maßnahme der Strategie Frauen im Fußball FF 27.

Es ist eines der wichtigsten Spiele im deutschen Frauenfußball: Am Donnerstag (ab 16 Uhr, live im ZDF und auf Sky) treffen im DFB-Pokalfinale im Rhein-Energie-Stadion in Köln der alte und neue Deutsche Meister FC Bayern München und Titelverteidiger VfL Wolfsburg aufeinander. Die Favoritenrolle ist dabei völlig offen. Münchens Nationalspielerin Giulia Gwinn (24) spricht auf DFB.de über die Ausgangslage vor dem Prestigeduell und ihre besonderen Erinnerungen an Aufeinandertreffen mit Wolfsburg in diesem Wettbewerb.

DFB.de: Giulia Gwinn, Sie standen 2019 bereits mit dem SC Freiburg im Finale und haben damals gegen den VfL Wolfsburg verloren. Sie sind nun also zum zweiten Mal in Köln dabei. Mit welchen Gefühlen reisen Sie an?

Giulia Gwinn: Mit ganz viel Vorfreude. Ich bin glücklich, dass wir es endlich mal wieder geschafft haben. Bayern gegen Wolfsburg ist wahrscheinlich das Finale, das sich viele Fans in Deutschland gewünscht haben. Ich denke trotz der Niederlage gerne an das Endspiel 2019 zurück. Das war ein riesiges Highlight. Ich freue mich auf die Kulisse, auf das ganze Drumherum und dass meine ganze Familie und viele Freunde da sein werden.

DFB.de: Nach der Deutschen Meisterschaft ist nun auch das Double möglich …

Gwinn: Als FC Bayern wollen wir immer möglichst viele Titel holen. Es ist schön, dass wir jetzt auch mal wieder die Chance haben, den DFB-Pokal zu gewinnen. Das ist den Bayern-Frauen ja zuletzt 2012 gelungen. Es ist mal wieder Zeit... (lacht)

DFB.de: Das Stadion wird ausverkauft sein. Wie groß ist Ihre Wertschätzung vor dieser Kulisse und diesem Ereignis im Allgemeinen?

Gwinn: Wirklich sehr groß. Es ist einfach schön, dass wir so viele Menschen für den Frauenfußball begeistern können. Das spricht für die Entwicklung und die Arbeit, die in den vergangenen Jahren geleistet wurde. Ich freue mich riesig auf die zehntausenden Fans und dass wir es schaffen, dass die Menschen aufgrund unserer Leistungen ins Stadion kommen. Das ist ein absolutes Highlight für uns alle.

DFB.de: In den vergangenen Tagen und Wochen - vor allem nach Ihrem 4:0 beim VfL Wolfsburg in der Google Pixel Frauen-Bundesliga - wurde viel über eine mögliche Wachablösung im deutschen Frauenfußball diskutiert. Wie stehen Sie dazu?

Gwinn: Ich glaube, dass wir im Moment am besten fahren, wenn wir im Hier und Jetzt leben. Wir sind sehr stolz, dass wir im DFB-Pokal nach einem weiteren Titel greifen können. Die Verantwortlichen haben im vergangenen Sommer das Team toll verstärkt, und auch in diesem Sommer bekommen wir wieder super Spielerinnen dazu. Das spricht einfach für die Vision, die wir hier verfolgen. Ich freue mich unglaublich, ein Teil davon zu sein.

DFB.de: Sie haben in der Frauen-Bundesliga eine extrem dominante Rolle gespielt. Wie schauen Sie auf die Serie zurück?

Gwinn: Wir haben uns im Laufe der Zeit als Mannschaft gefunden. Es war ja nicht so, dass vom ersten Spieltag alles super lief. Aber wir haben uns das erarbeitet. Ein ganz wichtiger Schlüssel für den Erfolg ist meiner Meinung nach, dass wir auch abseits des Rasens harmonieren. Hinzu kommt, dass wir ein herausragendes Trainerteam haben, mit dem wir uns taktisch perfekt auf die jeweils nächste Aufgabe vorbereiten. Wir haben uns dann nach und nach in einen Flow gespielt. Vor allem seit der Winterpause sind wir sehr gut und stabil. Entsprechend reisen wir jetzt mit Rückenwind und Selbstvertrauen zum DFB-Pokalfinale nach Köln.

DFB.de: Wie wichtig sind in diesem Zusammenhang die beiden Bundesligasiege gegen den VfL Wolfsburg?

Gwinn: Sehr wichtig. Wir können viel Selbstvertrauen daraus ziehen. Ich hatte vorher noch nicht in Wolfsburg gewonnen. Umso schöner ist es, dass wir es jetzt gemeinsam geschafft haben. Für mich persönlich war das ein besonderer Tag. Aber der DFB-Pokal ist ein anderer Wettbewerb mit anderen Voraussetzungen. Wir sind bereit für das Finale, aber es geht wieder bei Null los.

DFB.de: Der VfL Wolfsburg hat den DFB-Pokal in den vergangenen neun Jahren gewonnen und ist seit 49 Begegnungen in diesem Wettbewerb unbesiegt. Ist das ein Thema innerhalb der Mannschaft?

Gwinn: Ich bin im DFB-Pokal eigentlich jedes Jahr am VfL Wolfsburg gescheitert - entweder mit dem SC Freiburg oder mit dem FC Bayern. Mal haben wir es ins Finale geschafft, oft war aber auch schon früher Schluss. Es ist ein riesiger Anreiz, nun den letzten Schritt zu machen. Es zählt nun nur noch dieses eine Spiel, das ausschlaggebend dafür sein wird, wer in diesem Jahr den DFB-Pokal gewinnt. Alles andere spielt dann keine Rolle mehr.

DFB.de: Sie sind bereits im fünften Jahr beim FC Bayern. Wie sehen Sie dort Ihre Rolle?

Gwinn: Obwohl ich noch recht jung bin, konnte ich bereits viele Erfahrungen sammeln. Dazu gehören natürlich auch meine beiden Kreuzbandverletzungen. In dieser Zeit habe ich abseits des Platzes viel gelernt. Ich möchte grundsätzlich immer mehr Verantwortung übernehmen und mich einbringen. Ich freue mich darauf, die nächsten Schritte zu machen.

DFB.de: Sie waren zuletzt auch bei der Nationalmannschaft in Vertretung von Alexandra Popp Kapitänin. Wie haben Sie das wahrgenommen?

Gwinn: Als extreme Wertschätzung und Ehre. Aber es geht dabei nicht um mich alleine. Man merkt, dass immer mehr Spielerinnen Verantwortung übernehmen - auch unabhängig vom Amt der Kapitänin. Das ist wichtig und richtig so.

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"Fokus.Frauen." Das ist die Überschrift der zweiten Auflage der DFB Women's Week, die rund um das DFB-Pokalfinale in Köln vom 3. bis 13. Mai 2024 stattfindet. Dabei sollen durch aufeinander abgestimmte Maßnahmen von der Basis bis in die Spitze Frauen in den Blickpunkt gerückt und die volle Aufmerksamkeit auf die Themen Frauenfußball und Frauen im Fußball gelegt werden. Die DFB-Womens Week ist eine Maßnahme der Strategie Frauen im Fußball FF 27.

Es ist eines der wichtigsten Spiele im deutschen Frauenfußball: Am Donnerstag (ab 16 Uhr, live im ZDF und auf Sky) treffen im DFB-Pokalfinale im Rhein-Energie-Stadion in Köln der alte und neue Deutsche Meister FC Bayern München und Titelverteidiger VfL Wolfsburg aufeinander. Die Favoritenrolle ist dabei völlig offen. Münchens Nationalspielerin Giulia Gwinn (24) spricht auf DFB.de über die Ausgangslage vor dem Prestigeduell und ihre besonderen Erinnerungen an Aufeinandertreffen mit Wolfsburg in diesem Wettbewerb.

DFB.de: Giulia Gwinn, Sie standen 2019 bereits mit dem SC Freiburg im Finale und haben damals gegen den VfL Wolfsburg verloren. Sie sind nun also zum zweiten Mal in Köln dabei. Mit welchen Gefühlen reisen Sie an?

Giulia Gwinn: Mit ganz viel Vorfreude. Ich bin glücklich, dass wir es endlich mal wieder geschafft haben. Bayern gegen Wolfsburg ist wahrscheinlich das Finale, das sich viele Fans in Deutschland gewünscht haben. Ich denke trotz der Niederlage gerne an das Endspiel 2019 zurück. Das war ein riesiges Highlight. Ich freue mich auf die Kulisse, auf das ganze Drumherum und dass meine ganze Familie und viele Freunde da sein werden.

DFB.de: Nach der Deutschen Meisterschaft ist nun auch das Double möglich …

Gwinn: Als FC Bayern wollen wir immer möglichst viele Titel holen. Es ist schön, dass wir jetzt auch mal wieder die Chance haben, den DFB-Pokal zu gewinnen. Das ist den Bayern-Frauen ja zuletzt 2012 gelungen. Es ist mal wieder Zeit... (lacht)

DFB.de: Das Stadion wird ausverkauft sein. Wie groß ist Ihre Wertschätzung vor dieser Kulisse und diesem Ereignis im Allgemeinen?

Gwinn: Wirklich sehr groß. Es ist einfach schön, dass wir so viele Menschen für den Frauenfußball begeistern können. Das spricht für die Entwicklung und die Arbeit, die in den vergangenen Jahren geleistet wurde. Ich freue mich riesig auf die zehntausenden Fans und dass wir es schaffen, dass die Menschen aufgrund unserer Leistungen ins Stadion kommen. Das ist ein absolutes Highlight für uns alle.

DFB.de: In den vergangenen Tagen und Wochen - vor allem nach Ihrem 4:0 beim VfL Wolfsburg in der Google Pixel Frauen-Bundesliga - wurde viel über eine mögliche Wachablösung im deutschen Frauenfußball diskutiert. Wie stehen Sie dazu?

Gwinn: Ich glaube, dass wir im Moment am besten fahren, wenn wir im Hier und Jetzt leben. Wir sind sehr stolz, dass wir im DFB-Pokal nach einem weiteren Titel greifen können. Die Verantwortlichen haben im vergangenen Sommer das Team toll verstärkt, und auch in diesem Sommer bekommen wir wieder super Spielerinnen dazu. Das spricht einfach für die Vision, die wir hier verfolgen. Ich freue mich unglaublich, ein Teil davon zu sein.

DFB.de: Sie haben in der Frauen-Bundesliga eine extrem dominante Rolle gespielt. Wie schauen Sie auf die Serie zurück?

Gwinn: Wir haben uns im Laufe der Zeit als Mannschaft gefunden. Es war ja nicht so, dass vom ersten Spieltag alles super lief. Aber wir haben uns das erarbeitet. Ein ganz wichtiger Schlüssel für den Erfolg ist meiner Meinung nach, dass wir auch abseits des Rasens harmonieren. Hinzu kommt, dass wir ein herausragendes Trainerteam haben, mit dem wir uns taktisch perfekt auf die jeweils nächste Aufgabe vorbereiten. Wir haben uns dann nach und nach in einen Flow gespielt. Vor allem seit der Winterpause sind wir sehr gut und stabil. Entsprechend reisen wir jetzt mit Rückenwind und Selbstvertrauen zum DFB-Pokalfinale nach Köln.

DFB.de: Wie wichtig sind in diesem Zusammenhang die beiden Bundesligasiege gegen den VfL Wolfsburg?

Gwinn: Sehr wichtig. Wir können viel Selbstvertrauen daraus ziehen. Ich hatte vorher noch nicht in Wolfsburg gewonnen. Umso schöner ist es, dass wir es jetzt gemeinsam geschafft haben. Für mich persönlich war das ein besonderer Tag. Aber der DFB-Pokal ist ein anderer Wettbewerb mit anderen Voraussetzungen. Wir sind bereit für das Finale, aber es geht wieder bei Null los.

DFB.de: Der VfL Wolfsburg hat den DFB-Pokal in den vergangenen neun Jahren gewonnen und ist seit 49 Begegnungen in diesem Wettbewerb unbesiegt. Ist das ein Thema innerhalb der Mannschaft?

Gwinn: Ich bin im DFB-Pokal eigentlich jedes Jahr am VfL Wolfsburg gescheitert - entweder mit dem SC Freiburg oder mit dem FC Bayern. Mal haben wir es ins Finale geschafft, oft war aber auch schon früher Schluss. Es ist ein riesiger Anreiz, nun den letzten Schritt zu machen. Es zählt nun nur noch dieses eine Spiel, das ausschlaggebend dafür sein wird, wer in diesem Jahr den DFB-Pokal gewinnt. Alles andere spielt dann keine Rolle mehr.

DFB.de: Sie sind bereits im fünften Jahr beim FC Bayern. Wie sehen Sie dort Ihre Rolle?

Gwinn: Obwohl ich noch recht jung bin, konnte ich bereits viele Erfahrungen sammeln. Dazu gehören natürlich auch meine beiden Kreuzbandverletzungen. In dieser Zeit habe ich abseits des Platzes viel gelernt. Ich möchte grundsätzlich immer mehr Verantwortung übernehmen und mich einbringen. Ich freue mich darauf, die nächsten Schritte zu machen.

DFB.de: Sie waren zuletzt auch bei der Nationalmannschaft in Vertretung von Alexandra Popp Kapitänin. Wie haben Sie das wahrgenommen?

Gwinn: Als extreme Wertschätzung und Ehre. Aber es geht dabei nicht um mich alleine. Man merkt, dass immer mehr Spielerinnen Verantwortung übernehmen - auch unabhängig vom Amt der Kapitänin. Das ist wichtig und richtig so.

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