Frankfurt nach Elfmeterkrimi im Halbfinale gegen Wolfsburg

Der 1. FFC Frankfurt steht im Halbfinale der Women's Champions League. Im dramatischen Viertelfinalrückspiel setzten sich die Hessinnen im Elfmeterschießen mit 5:4 gegen den FC Rosengard durch. In der regulären Spielzeit hatte Sara Bjork Gunnarsdottir (28.) für die Schwedinnen getroffen und damit das 0:1 aus dem Hinspiel in Rosengard egalisiert. Vom Punkt zeigten die Frankfurterinnen keine Nerven. Nacheinander trafen Simone Laudehr, Laura Störzel, Mandy Islacker, Sophie Schmidt und Marith Priessen in die Maschen. Schlussfrau Anne-Kathrine Kremer parierte gleich den ersten Schuss von Gunnarsdottir überragend.

In der Runde der letzten Vier trifft Frankfurt auf den VfL Wolfsburg. Die Wölfinnen gewannen ihr Viertelfinal-Rückspiel beim AFC Brescia mit 3:0 (2:0). Schon den ersten Vergleich hatte der VfL mit 3:0 für sich entschieden. Das Hinspiel findet am 23./24. April in Wolfsburg statt, beim Rückspiel am 30. April/1. Mai hat der 1. FFC Heimrecht. Weiter im Wettbewerb ist auch Anja Mittag: Die Nationalspielerin setzte sich mit Paris St. Germain gegen den FC Barcelona durch (0:0/1:0) und trifft im rein französischen Halbfinale auf Olympique Lyon, das Sparta Prag (9:1/0:0) keine Chance ließ.

Starker Beginn der Frankfurterinnen

Die Frankfurterinnen mussten neben der gelbgesperrten Spielmacherin Dzsenifer Marozsan kurzfristig auch auf Nationalmannschaftskollegin Saskia Bartusiak verzichten, die sich beim Warmmachen verletzte. Trotzdem machten die Hessinnen vom Anpfiff weg mächtig Druck. So waren noch keine 60 Sekunden gespielt als Störzel nach einer Ecke von Schmidt per Volleyschuss den Außenpfosten traf. Rosengard sah sich stark in die eigene Hälfte zurückgedrängt, die frühere Nationalspieler Kerstin Garefrekes (4.) sowie Schmidt (10.) verpassten aus der Distanz einen frühen Führungstreffer.

Über Garefrekes und Laudehr sowie die offensiven Außen Kathrin Hendrich und Schmidt rollten immer wieder gute Angriffe auf das Tor des schwedischen Meisters zu, der entscheidende Pass kam aber nur selten an, weil Rosengard konzentriert verteidigte. In der 25. Minute nahm Angreiferin Islacker eine Flanke von rechts am zweiten Pfosten artistisch volley und lenkte den Ball nur knapp rechts am Gehäuse vorbei.

Gunnarsdottir bringt Rosengard in Führung

Vor den Augen von DFB-Schatzmeister Reinhard Grindel, Bundestrainerin Silvia Neid, ihrer Assistentin und designierte Nachfolgerin Steffi Jones sowie Teammanagerin Doris Fitschen gingen dann die Gäste aus dem Nichts in Führung. Lina Nilsson sah die völlig freistehende Gunnarsdottir, die die Kugel über die etwas zu weit vor dem Tor postierte Schlussfrau in die Maschen lupfte (28.).

Die Frankfurterinnen zeigten sich von dem Gegentor beeindruckt und zogen sich ihrerseits vermehrt zurück. Kurz vor der Pause hatte dann aber doch Ana-Maria Crnogorcevic den Ausgleich auf dem Fuß. Die Schweizer Nationalspielerin kam nach einer Ecke von Schmidt aus fünf Metern völlig frei zum Abschluss, scheiterte jedoch an Sofia Lundgren, die überragend parierte (43.).

Ausgeglichene zweite Halbzeit

Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich eine offene Partie. Rosengard verlegte sich aufs Kontern, Gaëlle Enganamouit stand plötzlich ganz allein vor Kremer, legte sich das Spielgerät aber zu weit vor und blieb an der Keeperin hängen (46.). Auf der Gegenseite war Lundgren bei strammen Schüssen von Garefrekes (51.) ebenso zur Stelle wie beim nächsten Versuch der kanadischen Nationalspielerin Schmidt (67.).

In der Schlussphase der regulären Spielzeit wurde die Partie ruppig und zerfahren. Viele kleine Fouls störten den Spielfluss. Frankfurt bemühte sich um Spielkontrolle und erspielte sich noch eine Großchance. Nach einem Pass von der rechten Seite kam Crnogorcevic in aussichtsreicher Position zum Abschluss, die eingewechselte Natasha Andonova hatte jedoch gerade rechtzeitig die Fußspitze dazwischen (82.). Auf der Gegenseite verpasste die bis dahin unauffällige fünfmalige Weltfußballerin Marta den Frankfurter K.o. (90.) und so ging es in die Verlängerung.

Weltklasseparade von Kremer

Dort ging es voll zur Sache, denn beide Teams suchten die Entscheidung. Bei einer butterweichen Flanke von Islacker köpfte Garefrekes den Ball hauchdünn über das Tor (94.). Kremer verhinderte mit einer Weltklasseparade gegen Berglund das Gegentor. Die Schlussfrau lenkte den Kopfball der Schwedin mit einem überragenden Reflex an den Pfosten. Den Nachschuss von Berglund blockte die Frankfurter Defensive ab (105.).

In der zweiten Halbzeit der Verlängerung wurde es immer spannender. Eine Flanke von Hendrich verlängerte die eingewechselte Isabelle Linden freistehend aus neun Metern genau in die Arme von Lundgren (107.), aber auch Rosengard blieb gefährlich: Andonova traf in der 118. Minute das Außennetz. Mit dem Schlusspfiff köpfte Laudehr noch einmal aufs Tor - Nilsson kratzte die Kugel für die geschlagene Lundgren von der Linie. Im Elfmeterschiessen zeigten die Frankfurterinnen dann keine Nerven und zogen mit fünf Treffern ins Halbfinale ein. Bei den Schwedinnen geriet Gunnarsdottir zur tragischen Figur, die als einzige Spielerin nicht den Ball im Tor unterbrachte.

[sid/mw]

Der 1. FFC Frankfurt steht im Halbfinale der Women's Champions League. Im dramatischen Viertelfinalrückspiel setzten sich die Hessinnen im Elfmeterschießen mit 5:4 gegen den FC Rosengard durch. In der regulären Spielzeit hatte Sara Bjork Gunnarsdottir (28.) für die Schwedinnen getroffen und damit das 0:1 aus dem Hinspiel in Rosengard egalisiert. Vom Punkt zeigten die Frankfurterinnen keine Nerven. Nacheinander trafen Simone Laudehr, Laura Störzel, Mandy Islacker, Sophie Schmidt und Marith Priessen in die Maschen. Schlussfrau Anne-Kathrine Kremer parierte gleich den ersten Schuss von Gunnarsdottir überragend.

In der Runde der letzten Vier trifft Frankfurt auf den VfL Wolfsburg. Die Wölfinnen gewannen ihr Viertelfinal-Rückspiel beim AFC Brescia mit 3:0 (2:0). Schon den ersten Vergleich hatte der VfL mit 3:0 für sich entschieden. Das Hinspiel findet am 23./24. April in Wolfsburg statt, beim Rückspiel am 30. April/1. Mai hat der 1. FFC Heimrecht. Weiter im Wettbewerb ist auch Anja Mittag: Die Nationalspielerin setzte sich mit Paris St. Germain gegen den FC Barcelona durch (0:0/1:0) und trifft im rein französischen Halbfinale auf Olympique Lyon, das Sparta Prag (9:1/0:0) keine Chance ließ.

Starker Beginn der Frankfurterinnen

Die Frankfurterinnen mussten neben der gelbgesperrten Spielmacherin Dzsenifer Marozsan kurzfristig auch auf Nationalmannschaftskollegin Saskia Bartusiak verzichten, die sich beim Warmmachen verletzte. Trotzdem machten die Hessinnen vom Anpfiff weg mächtig Druck. So waren noch keine 60 Sekunden gespielt als Störzel nach einer Ecke von Schmidt per Volleyschuss den Außenpfosten traf. Rosengard sah sich stark in die eigene Hälfte zurückgedrängt, die frühere Nationalspieler Kerstin Garefrekes (4.) sowie Schmidt (10.) verpassten aus der Distanz einen frühen Führungstreffer.

Über Garefrekes und Laudehr sowie die offensiven Außen Kathrin Hendrich und Schmidt rollten immer wieder gute Angriffe auf das Tor des schwedischen Meisters zu, der entscheidende Pass kam aber nur selten an, weil Rosengard konzentriert verteidigte. In der 25. Minute nahm Angreiferin Islacker eine Flanke von rechts am zweiten Pfosten artistisch volley und lenkte den Ball nur knapp rechts am Gehäuse vorbei.

Gunnarsdottir bringt Rosengard in Führung

Vor den Augen von DFB-Schatzmeister Reinhard Grindel, Bundestrainerin Silvia Neid, ihrer Assistentin und designierte Nachfolgerin Steffi Jones sowie Teammanagerin Doris Fitschen gingen dann die Gäste aus dem Nichts in Führung. Lina Nilsson sah die völlig freistehende Gunnarsdottir, die die Kugel über die etwas zu weit vor dem Tor postierte Schlussfrau in die Maschen lupfte (28.).

Die Frankfurterinnen zeigten sich von dem Gegentor beeindruckt und zogen sich ihrerseits vermehrt zurück. Kurz vor der Pause hatte dann aber doch Ana-Maria Crnogorcevic den Ausgleich auf dem Fuß. Die Schweizer Nationalspielerin kam nach einer Ecke von Schmidt aus fünf Metern völlig frei zum Abschluss, scheiterte jedoch an Sofia Lundgren, die überragend parierte (43.).

Ausgeglichene zweite Halbzeit

Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich eine offene Partie. Rosengard verlegte sich aufs Kontern, Gaëlle Enganamouit stand plötzlich ganz allein vor Kremer, legte sich das Spielgerät aber zu weit vor und blieb an der Keeperin hängen (46.). Auf der Gegenseite war Lundgren bei strammen Schüssen von Garefrekes (51.) ebenso zur Stelle wie beim nächsten Versuch der kanadischen Nationalspielerin Schmidt (67.).

In der Schlussphase der regulären Spielzeit wurde die Partie ruppig und zerfahren. Viele kleine Fouls störten den Spielfluss. Frankfurt bemühte sich um Spielkontrolle und erspielte sich noch eine Großchance. Nach einem Pass von der rechten Seite kam Crnogorcevic in aussichtsreicher Position zum Abschluss, die eingewechselte Natasha Andonova hatte jedoch gerade rechtzeitig die Fußspitze dazwischen (82.). Auf der Gegenseite verpasste die bis dahin unauffällige fünfmalige Weltfußballerin Marta den Frankfurter K.o. (90.) und so ging es in die Verlängerung.

Weltklasseparade von Kremer

Dort ging es voll zur Sache, denn beide Teams suchten die Entscheidung. Bei einer butterweichen Flanke von Islacker köpfte Garefrekes den Ball hauchdünn über das Tor (94.). Kremer verhinderte mit einer Weltklasseparade gegen Berglund das Gegentor. Die Schlussfrau lenkte den Kopfball der Schwedin mit einem überragenden Reflex an den Pfosten. Den Nachschuss von Berglund blockte die Frankfurter Defensive ab (105.).

In der zweiten Halbzeit der Verlängerung wurde es immer spannender. Eine Flanke von Hendrich verlängerte die eingewechselte Isabelle Linden freistehend aus neun Metern genau in die Arme von Lundgren (107.), aber auch Rosengard blieb gefährlich: Andonova traf in der 118. Minute das Außennetz. Mit dem Schlusspfiff köpfte Laudehr noch einmal aufs Tor - Nilsson kratzte die Kugel für die geschlagene Lundgren von der Linie. Im Elfmeterschiessen zeigten die Frankfurterinnen dann keine Nerven und zogen mit fünf Treffern ins Halbfinale ein. Bei den Schwedinnen geriet Gunnarsdottir zur tragischen Figur, die als einzige Spielerin nicht den Ball im Tor unterbrachte.

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