Doris Fitschen: "Wir werden vorbereitet sein"

Fitschen: Auch dort spürt man, dass das Interesse wächst. Wir haben jetzt schon täglich Pressetermine und gehen davon aus, dass nach dem Ende der Bundesliga und mit unseren Länderspielen in der Vorbereitung die Aufmerksamkeit noch größer wird. Für die WM haben wir an sämtlichen Spielorten, in denen wir antreten könnten, eigene Pressezentren geplant. Bei unseren täglichen Pressekonferenzen rechnen wir mit mehr als 100 Journalisten.

DFB.de: Wie kommen Sie auf diese Größenordnung?

Fitschen: Die Medien-Akkreditierungsfrist für die WM bei der FIFA ist abgelaufen. Die Zahlen, die uns vorliegen, haben eine Dimension erreicht, wie es sie bei einer Frauen-WM noch nie gab. Dadurch, dass wir bei der WM ein Alleinstellungsmerkmal haben, da parallel kaum eine sportliche Großveranstaltung stattfindet, gehen wir davon aus, dass sich das Interesse auf die WM fokussieren wird.

DFB.de: Welche Chance birgt das?

Fitschen: Wir hoffen natürlich auf Nachhaltigkeit. Wir haben mit der WM eine riesige Chance, noch mehr Mädchen für unsere Sportart zu begeistern und damit die Basis zu stärken. Nicht nur als Fans, sondern auch als aktive Spielerinnen und in anderen Funktionen im Verein.

DFB.de: Verbinden Sie sonst noch Wünsche mit der WM?

Fitschen: Na klar: Weltmeister wollen wir werden. Und das ist ein realistisches Ziel. Wir werden auf jeden Fall entsprechend vorbereitet sein.

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Am Sonntag hat der vierte Lehrgang der Frauen-Nationalmannschaft zur Vorbereitung auf die WM begonnen. In Bitburg steht das Thema Abwehrverhalten für das Team von DFB-Trainerin Silvia Neid im Mittelpunkt.

Aufmerksame Beobachterin bei den Trainingseinheiten: Doris Fitschen, 144-malige Nationalspielerin und Managerin der DFB-Frauen - und damit das weibliche Pendant zu Oliver Bierhoff, dem Manager der Nationalmannschaft.

Im aktuellen DFB.de-Gespräch der Woche mit den Redateuren Niels Barnhofer und Annette Seitz berichtet die 42-Jährige von ihren Eindrücken der Vorbereitung, dem gestiegenen Sponsoren- und Medieninteresse und dem wichtigen Thema Nachhaltigkeit.

DFB.de: Frau Fitschen, würden Sie gerne bei der Heim-WM auflaufen?

Doris Fitschen: Natürlich. Eine WM vor heimischer Kulisse zu spielen, ist für jeden Sportler das Größte. Allein wenn ich daran denke, das Eröffnungsspiel im Berliner Olympiastadion vor mehr als 70.000 Zuschauern bestreiten zu dürfen, läuft mir eine Gänsehaut über den Rücken. Der Frauenfußball hat sich toll entwickelt.

DFB.de: Spielen, schön und gut. Aber das hätte auch bedeutet, dass Sie die Lehrgänge hätten mitmachen müssen...

Fitschen: Das stimmt. Das ist kein Zuckerschlecken, das kann ich Ihnen sagen. Ich weiß es aus eigener Anschauung, weil ich bislang bei jedem WM-Lehrgang dabei war. Was unsere Spielerinnen leisten, ist sehr anspruchsvoll. Da muss ich meinen Hut ziehen, wie professionell sie dieses Pensum absolvieren.

DFB.de: Was hat sich denn geändert im Vergleich zu Ihrer aktiven Zeit?

Fitschen: Alles. Die Spielerinnen sind technisch, taktisch und athletisch besser ausgebildet. Das Spiel ist schneller und körperlicher geworden. Das allgemeine Niveau ist gestiegen. Die Weltspitze ist enger beisammen gerückt. Das ist keine Phrase, auch wenn das viele vielleicht so sehen. Entsprechend muss das Training gestaltet werden. Es hat seine absolute Berechtigung, dass wir eine derart umfangreiche Vorbereitung auf die WM haben.

DFB.de: Wie ist diese denn strukturiert?

Fitschen: Unser Trainerteam hat ausführlich geplant. Ein Lehrgang baut auf dem anderen auf. Zuerst ging es um Grundlagen im athletischen Bereich, dann standen Spielformen im Mittelpunkt und hier in Bitburg geht es ums Abwehrverhalten. Weiter geht es dann unter anderem damit, dass wir in den Spielrhythmus kommen und auch Standardsituationen einstudieren. Am Ende wollen wir noch das eine oder andere optimieren.

DFB.de: Doch es gibt nicht nur sportliche Inhalte.

Fitschen: Richtig, am Dienstag gibt es beispielsweise mit unseren Partnern ein so genanntes "Sponsoren-Barbecue". Uns ist es wichtig, mit ihnen direkt ins Gespräch zu kommen. Und für die Spielerinnen ist es auch eine schöne Abwechslung.

DFB.de: Spüren Sie ein größeres Interesse an der Frauen-Nationalmannschaft?

Fitschen: Absolut. Das wird auch für die Öffentlichkeit demnächst mehr und mehr sichtbar. Denn im Vorfeld der WM starten zahlreiche Kampagnen unserer Partner, in denen die Frauen-Nationalmannschaft abgebildet wird. Das Thema wird eine immer größere Präsenz erhalten, je näher das Turnier rückt.

DFB.de: Wie sieht es mit der Resonanz in den Medien aus?

Fitschen: Auch dort spürt man, dass das Interesse wächst. Wir haben jetzt schon täglich Pressetermine und gehen davon aus, dass nach dem Ende der Bundesliga und mit unseren Länderspielen in der Vorbereitung die Aufmerksamkeit noch größer wird. Für die WM haben wir an sämtlichen Spielorten, in denen wir antreten könnten, eigene Pressezentren geplant. Bei unseren täglichen Pressekonferenzen rechnen wir mit mehr als 100 Journalisten.

DFB.de: Wie kommen Sie auf diese Größenordnung?

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Fitschen: Die Medien-Akkreditierungsfrist für die WM bei der FIFA ist abgelaufen. Die Zahlen, die uns vorliegen, haben eine Dimension erreicht, wie es sie bei einer Frauen-WM noch nie gab. Dadurch, dass wir bei der WM ein Alleinstellungsmerkmal haben, da parallel kaum eine sportliche Großveranstaltung stattfindet, gehen wir davon aus, dass sich das Interesse auf die WM fokussieren wird.

DFB.de: Welche Chance birgt das?

Fitschen: Wir hoffen natürlich auf Nachhaltigkeit. Wir haben mit der WM eine riesige Chance, noch mehr Mädchen für unsere Sportart zu begeistern und damit die Basis zu stärken. Nicht nur als Fans, sondern auch als aktive Spielerinnen und in anderen Funktionen im Verein.

DFB.de: Verbinden Sie sonst noch Wünsche mit der WM?

Fitschen: Na klar: Weltmeister wollen wir werden. Und das ist ein realistisches Ziel. Wir werden auf jeden Fall entsprechend vorbereitet sein.