Bühl: "Auszeichnung ist Motivationsschub"

Doppelte Auszeichnung für Klara Bühl: Die 23-Jährige wurde von den Userinnen und Usern auf DFB.de zur Torschützin und Nationalspielerin des Jahres 2023 gekürt. Im DFB.de-Interview blickt die Offensivspielerin des FC Bayern München auf das vergangene Jahr zurück, das Höhen und Tiefen hatte. Vor allem aber schaut Bühl nach vorne und spricht über die ambitionierten Ziele für 2024 – mit der Nationalmannschaft und dem FC Bayern.

DFB.de: Klara Bühl, die Userinnen und User auf DFB.de haben Sie zur Torschützin und zur Nationalspielerin des Jahres 2023 gewählt. Was bedeuten Ihnen diese Auszeichnungen?

Klara Bühl: Sehr viel, vor allem, weil sie von den Fans kommen. Ich freue mich sehr darüber und bin wirklich stolz über diese doppelte Auszeichnung. Ich empfinde es als großartige Wertschätzung der Fans für meine Leistungen, die ich im vergangenen Jahr gezeigt habe. Es ist toll, dass das auch auf diese Art und Weise honoriert wird. Andererseits ist es mir umso wichtiger, dass ich den Fans Freude bereiten kann, mit meiner Art Fußball zu spielen, und ihnen etwas zurückgebe.

DFB.de: Das ausgezeichnete Tor war das 1:0 im Nations-League-Spiel gegen Island.

Bühl: Es war ein sehr wichtiger Treffer. Wir hatten zuvor gegen Dänemark verloren. Entsprechend groß war auch der Druck. Wir mussten diese Partie unbedingt gewinnen. Dieses 1:0 hat sich wie ein Knotenlöser angefühlt. Bei meinem Torjubel konnte man ganz gut sehen, wie groß die Erleichterung war. Das waren pure Emotionen. Es war ein großartiges Gefühl, in dieser komplizierten Situation der Mannschaft helfen zu können.

DFB.de: Sie sind von der linken Seite mit dem Ball am Fuß in die Mitte gezogen und haben vom Strafraumrand ins kurze Eck geschossen. War das ein typisches Klara-Bühl-Tor?

Bühl: Ja, das kann man so sagen. Mal klappt der Move besser, mal nicht so gut. In diesem Moment hat es einfach wunderbar funktioniert.

DFB.de: Noch wichtiger dürfte Ihnen die Auszeichnung zur Nationalspielerin des Jahres 2023 sein, weil sie Ihre Leistungen über zwölf Monate honoriert und nicht nur für eine starke Aktion.

Bühl: Ja, so sehe ich es auch. Für mich persönlich war es ein gutes Jahr in der Nationalmannschaft, trotz der Rückschläge, die wir als Team hinnehmen mussten. Das lag auch daran, dass ich bis kurz vor Weihnachten keine Probleme mit Verletzungen hatte und deshalb körperlich topfit war. Schade, dass dann im Dezember doch noch eine Muskelverletzung kam. Genau wie die Fans hatte ich auch das Gefühl, dass ich in den meisten Begegnungen mit der Nationalmannschaft ordentliche Leistungen gebracht habe. Aber ich ruhe mich darauf nicht aus. Diese Auszeichnung ist ein Motivationsschub. Ich möchte es auch 2024 wieder so gut machen, am liebsten noch besser. Ich habe auf jeden Fall das Gefühl, dass ich auf dem richtigen Weg bin und diesen möchte ich weitergehen.

DFB.de: Für die Nationalmannschaft war 2023 ein sehr wechselhaftes Jahr mit einigen Höhen und Tiefen.

Bühl: Wir sind voller Euphorie zur Weltmeisterschaft gereist. Leider haben wir dort nicht unsere Ziele erreichen können. Über die Gründe ist ausführlich gesprochen worden. Aber in der zweiten Jahreshälfte haben wir den Aufschwung geschafft und dieses Tief hinter uns lassen können. Wir sind sehr froh darüber, dass wir mit unserem Gruppensieg in der Nations-League noch das Final-Four-Turnier erreicht haben und damit weiterhin die Chance haben, im Sommer bei den Olympischen Spielen in Paris dabei sein zu können. Das ist jetzt kurzfristig unser ganz großes Ziel. Unsere Leistungen waren nicht immer berauschend, aber sie haben gereicht, um es zu schaffen. Gleichzeitig haben wir aber natürlich auch gesehen, dass wir noch sehr viel Luft nach oben haben und uns verbessern können und werden.

DFB.de: Welche Rolle nimmt in diesem Zusammenhang Horst Hrubesch ein?

Bühl: Im Rückblick würde ich schon sagen, dass es nach dem frühen Ausscheiden bei der Weltmeisterschaft wichtig war, einen neuen Reiz zu bekommen. Horst Hrubesch hat ein paar Dinge verändert und für neue Rollenverteilungen gesorgt. Auch die Art und Weise des Umgangs miteinander hat er angepasst. Er ist ein sehr, sehr positiver Typ, der uns definitiv nach vorne gebracht hat. Wir wissen, dass er uns leider nicht auf Ewig erhalten bleiben wird. Aber als Fußballerin und als Mannschaft lebt man im Hier und Jetzt. Und da ist er aktuell genau der Richtige. Wir arbeiten gut zusammen und harmonieren. Es macht großen Spaß.

DFB.de: Am 23. Februar steht die erste von zwei Begegnungen im Rahmen des Final-Four-Turniers in Frankreich auf dem Programm. Der Traum von den Olympischen Spielen lebt.

Bühl: Wir haben hart dafür gearbeitet. Wir wollen unsere Chance nutzen und die Sache gleich im ersten Spiel gegen Frankreich klar machen. Dass wir das Potenzial dazu haben, haben wir schon mehrfach bewiesen, jetzt müssen wir es auf den Platz bringen. Wir wollen gegen Frankreich von der ersten Minute an Powerfußball spielen und gar keinen Zweifel aufkommen lassen. Beim 3:0 gegen Dänemark haben wir über weite Strecken der Partie gezeigt, was wir leisten können. Dieser Auftritt sollte unser Anspruch sein. Daran müssen wir anknüpfen. Gleichzeitig wissen wir auch, dass es einige Aspekte gibt, die wir verbessern können und müssen.

DFB.de: Für viele Sportlerinnen und Sportler sind Olympische Spiele oft der Höhepunkt in der Karriere. Wie sehen Sie das?

Bühl: Für mich ist es ein Kindheitstraum, an Olympischen Spielen teilzunehmen. Ich weiß noch sehr genau, wie ich als kleines Kind zuhause vor dem Fernseher gesessen habe und mit den deutschen Athletinnen und Athleten gefiebert habe – egal in welcher Sportart. Ich habe das wirklich geliebt und liebe es auch heute noch. Die Olympischen Spiele sind auch für mich als Fußballerin eines der größten Ereignisse, die man erleben kann. Ich werde alles dafür tun, dass wir als Mannschaft die Qualifikation schaffen. Ich möchte mit meinen Teamkolleginnen und den anderen Sportlerinnen und Sportlern unser Land vertreten und bestmöglich präsentieren. Ich möchte in Paris dabei sein und meinen Traum leben.

DFB.de: In Kürze startet für Sie zunächst die zweite Saisonhälfte mit dem FC Bayern München. Am 21. Januar treten Sie im Achtelfinale des DFB-Pokals bei Kickers Offenbach an. Danach geht es in der Google Pixel Frauen-Bundesliga und der Champions League weiter.

Bühl: Ich habe tatsächlich das Gefühl, dass das Programm immer straffer wird. Aber ich freue mich darauf, dass es wieder losgeht. Ich bin gerade mit dem FC Bayern in Spanien im Trainingslager. Hier legen wir die Grundlage für die zweite Saisonhälfte. Auch ich bin nach meiner Verletzung wieder sehr gut regeneriert und gut im Aufbautraining. Ich bin sehr motiviert und hoffe, bald wieder voll dabei zu sein. Wir wollen in der zweiten Saisonhälfte noch erfolgreicher und konstanter spielen, denn ausgerechnet in den letzten Spielen vor Weihnachten ist uns ein wenig die Luft ausgegangen.

DFB.de: Um am Ende möglicherweise drei Titel zu holen?

Bühl: Wir sind überall noch dabei. Aber der Weg ist weit. Wir hatten einige sehr gute Spiele. Aber es waren auch Partien dabei, die eher durchwachsen waren. Wir müssen uns wieder auf unsere Stärken besinnen und uns weiter verbessern. Im Grunde haben wir ab jetzt nur noch K.O.-Spiele. Um die Gruppenphase der Champions League zu überstehen, müssen wir gegen AS Rom und Paris Saint Germain gewinnen. Das wissen wir ganz genau. In der Bundesliga sind wir Zweiter hinter dem VfL Wolfsburg und der erste Gegner ist direkt die TSG Hoffenheim. Aber wir wissen, wie es ist, zu jagen. Ich habe den festen Glauben daran, dass wir am Ende ganz oben stehen werden.

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Doppelte Auszeichnung für Klara Bühl: Die 23-Jährige wurde von den Userinnen und Usern auf DFB.de zur Torschützin und Nationalspielerin des Jahres 2023 gekürt. Im DFB.de-Interview blickt die Offensivspielerin des FC Bayern München auf das vergangene Jahr zurück, das Höhen und Tiefen hatte. Vor allem aber schaut Bühl nach vorne und spricht über die ambitionierten Ziele für 2024 – mit der Nationalmannschaft und dem FC Bayern.

DFB.de: Klara Bühl, die Userinnen und User auf DFB.de haben Sie zur Torschützin und zur Nationalspielerin des Jahres 2023 gewählt. Was bedeuten Ihnen diese Auszeichnungen?

Klara Bühl: Sehr viel, vor allem, weil sie von den Fans kommen. Ich freue mich sehr darüber und bin wirklich stolz über diese doppelte Auszeichnung. Ich empfinde es als großartige Wertschätzung der Fans für meine Leistungen, die ich im vergangenen Jahr gezeigt habe. Es ist toll, dass das auch auf diese Art und Weise honoriert wird. Andererseits ist es mir umso wichtiger, dass ich den Fans Freude bereiten kann, mit meiner Art Fußball zu spielen, und ihnen etwas zurückgebe.

DFB.de: Das ausgezeichnete Tor war das 1:0 im Nations-League-Spiel gegen Island.

Bühl: Es war ein sehr wichtiger Treffer. Wir hatten zuvor gegen Dänemark verloren. Entsprechend groß war auch der Druck. Wir mussten diese Partie unbedingt gewinnen. Dieses 1:0 hat sich wie ein Knotenlöser angefühlt. Bei meinem Torjubel konnte man ganz gut sehen, wie groß die Erleichterung war. Das waren pure Emotionen. Es war ein großartiges Gefühl, in dieser komplizierten Situation der Mannschaft helfen zu können.

DFB.de: Sie sind von der linken Seite mit dem Ball am Fuß in die Mitte gezogen und haben vom Strafraumrand ins kurze Eck geschossen. War das ein typisches Klara-Bühl-Tor?

Bühl: Ja, das kann man so sagen. Mal klappt der Move besser, mal nicht so gut. In diesem Moment hat es einfach wunderbar funktioniert.

DFB.de: Noch wichtiger dürfte Ihnen die Auszeichnung zur Nationalspielerin des Jahres 2023 sein, weil sie Ihre Leistungen über zwölf Monate honoriert und nicht nur für eine starke Aktion.

Bühl: Ja, so sehe ich es auch. Für mich persönlich war es ein gutes Jahr in der Nationalmannschaft, trotz der Rückschläge, die wir als Team hinnehmen mussten. Das lag auch daran, dass ich bis kurz vor Weihnachten keine Probleme mit Verletzungen hatte und deshalb körperlich topfit war. Schade, dass dann im Dezember doch noch eine Muskelverletzung kam. Genau wie die Fans hatte ich auch das Gefühl, dass ich in den meisten Begegnungen mit der Nationalmannschaft ordentliche Leistungen gebracht habe. Aber ich ruhe mich darauf nicht aus. Diese Auszeichnung ist ein Motivationsschub. Ich möchte es auch 2024 wieder so gut machen, am liebsten noch besser. Ich habe auf jeden Fall das Gefühl, dass ich auf dem richtigen Weg bin und diesen möchte ich weitergehen.

DFB.de: Für die Nationalmannschaft war 2023 ein sehr wechselhaftes Jahr mit einigen Höhen und Tiefen.

Bühl: Wir sind voller Euphorie zur Weltmeisterschaft gereist. Leider haben wir dort nicht unsere Ziele erreichen können. Über die Gründe ist ausführlich gesprochen worden. Aber in der zweiten Jahreshälfte haben wir den Aufschwung geschafft und dieses Tief hinter uns lassen können. Wir sind sehr froh darüber, dass wir mit unserem Gruppensieg in der Nations-League noch das Final-Four-Turnier erreicht haben und damit weiterhin die Chance haben, im Sommer bei den Olympischen Spielen in Paris dabei sein zu können. Das ist jetzt kurzfristig unser ganz großes Ziel. Unsere Leistungen waren nicht immer berauschend, aber sie haben gereicht, um es zu schaffen. Gleichzeitig haben wir aber natürlich auch gesehen, dass wir noch sehr viel Luft nach oben haben und uns verbessern können und werden.

DFB.de: Welche Rolle nimmt in diesem Zusammenhang Horst Hrubesch ein?

Bühl: Im Rückblick würde ich schon sagen, dass es nach dem frühen Ausscheiden bei der Weltmeisterschaft wichtig war, einen neuen Reiz zu bekommen. Horst Hrubesch hat ein paar Dinge verändert und für neue Rollenverteilungen gesorgt. Auch die Art und Weise des Umgangs miteinander hat er angepasst. Er ist ein sehr, sehr positiver Typ, der uns definitiv nach vorne gebracht hat. Wir wissen, dass er uns leider nicht auf Ewig erhalten bleiben wird. Aber als Fußballerin und als Mannschaft lebt man im Hier und Jetzt. Und da ist er aktuell genau der Richtige. Wir arbeiten gut zusammen und harmonieren. Es macht großen Spaß.

DFB.de: Am 23. Februar steht die erste von zwei Begegnungen im Rahmen des Final-Four-Turniers in Frankreich auf dem Programm. Der Traum von den Olympischen Spielen lebt.

Bühl: Wir haben hart dafür gearbeitet. Wir wollen unsere Chance nutzen und die Sache gleich im ersten Spiel gegen Frankreich klar machen. Dass wir das Potenzial dazu haben, haben wir schon mehrfach bewiesen, jetzt müssen wir es auf den Platz bringen. Wir wollen gegen Frankreich von der ersten Minute an Powerfußball spielen und gar keinen Zweifel aufkommen lassen. Beim 3:0 gegen Dänemark haben wir über weite Strecken der Partie gezeigt, was wir leisten können. Dieser Auftritt sollte unser Anspruch sein. Daran müssen wir anknüpfen. Gleichzeitig wissen wir auch, dass es einige Aspekte gibt, die wir verbessern können und müssen.

DFB.de: Für viele Sportlerinnen und Sportler sind Olympische Spiele oft der Höhepunkt in der Karriere. Wie sehen Sie das?

Bühl: Für mich ist es ein Kindheitstraum, an Olympischen Spielen teilzunehmen. Ich weiß noch sehr genau, wie ich als kleines Kind zuhause vor dem Fernseher gesessen habe und mit den deutschen Athletinnen und Athleten gefiebert habe – egal in welcher Sportart. Ich habe das wirklich geliebt und liebe es auch heute noch. Die Olympischen Spiele sind auch für mich als Fußballerin eines der größten Ereignisse, die man erleben kann. Ich werde alles dafür tun, dass wir als Mannschaft die Qualifikation schaffen. Ich möchte mit meinen Teamkolleginnen und den anderen Sportlerinnen und Sportlern unser Land vertreten und bestmöglich präsentieren. Ich möchte in Paris dabei sein und meinen Traum leben.

DFB.de: In Kürze startet für Sie zunächst die zweite Saisonhälfte mit dem FC Bayern München. Am 21. Januar treten Sie im Achtelfinale des DFB-Pokals bei Kickers Offenbach an. Danach geht es in der Google Pixel Frauen-Bundesliga und der Champions League weiter.

Bühl: Ich habe tatsächlich das Gefühl, dass das Programm immer straffer wird. Aber ich freue mich darauf, dass es wieder losgeht. Ich bin gerade mit dem FC Bayern in Spanien im Trainingslager. Hier legen wir die Grundlage für die zweite Saisonhälfte. Auch ich bin nach meiner Verletzung wieder sehr gut regeneriert und gut im Aufbautraining. Ich bin sehr motiviert und hoffe, bald wieder voll dabei zu sein. Wir wollen in der zweiten Saisonhälfte noch erfolgreicher und konstanter spielen, denn ausgerechnet in den letzten Spielen vor Weihnachten ist uns ein wenig die Luft ausgegangen.

DFB.de: Um am Ende möglicherweise drei Titel zu holen?

Bühl: Wir sind überall noch dabei. Aber der Weg ist weit. Wir hatten einige sehr gute Spiele. Aber es waren auch Partien dabei, die eher durchwachsen waren. Wir müssen uns wieder auf unsere Stärken besinnen und uns weiter verbessern. Im Grunde haben wir ab jetzt nur noch K.O.-Spiele. Um die Gruppenphase der Champions League zu überstehen, müssen wir gegen AS Rom und Paris Saint Germain gewinnen. Das wissen wir ganz genau. In der Bundesliga sind wir Zweiter hinter dem VfL Wolfsburg und der erste Gegner ist direkt die TSG Hoffenheim. Aber wir wissen, wie es ist, zu jagen. Ich habe den festen Glauben daran, dass wir am Ende ganz oben stehen werden.

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