Bernhard: "Zur Nervenstärke zurückfinden"

Im Viertelfinale kommt es zu einem echten Klassiker. Bei der U 17-Weltmeisterschaft in Aserbaidschan treffen die DFB-Juniorinnen in der Runde der letzten Acht am Freitag (ab 14 Uhr, live auf Eurosport) auf Brasilien.

Im DFB.de-Interview mit Redakteur Roy Rajber spricht DFB-Trainerin Anouschka Bernhard über den bisherigen Turnierverlauf, die Vorbereitungen auf den nächsten Gegner und ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk.

DFB.de: Anouschka Bernhard, Ihre Mannschaft hat sich mit zwei Siegen und einem Unentschieden als Gruppenerster für das Viertelfinale qualifiziert. Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Turnierverlauf?

Anouschka Bernhard: Was die Ergebnisse und die Platzierung betrifft, sind wir zufrieden. Mit der spielerischen Leistung sind wir bisher nicht vollends zufrieden. Wir sind in keinem Spiel wirklich dominant aufgetreten, die Fehlerquote war zu hoch, so dass unser Spiel insgesamt noch nicht rund läuft.

DFB.de: Ist es möglich, diese Dinge in der kurzen Zeit zu verbessern?

Bernhard: Das ist natürlich schwierig, weil wir zwischen den Spielen sehr wenig Zeit und entsprechend wenige Trainingseinheiten haben. Dazu kommen die regenerativen Einheiten, um auf das nächste Spiel körperlich vorbereitet zu sein. Dennoch nutzen wir die Zeit, die wir haben, intensiv, um an den einzelnen Defiziten zu arbeiten und uns zu verbessern. Allerdings zeigt sich auch, dass die Wettkampfstabilität manchmal fehlt, um die Dinge, die im Training besser verlaufen, auch im Spiel umzusetzen.

DFB.de: Welche Bedeutung hat die körperliche Fitness bei den klimatischen Bedingungen in Aserbaidschan?

Bernhard: Körperliche Fitness ist sehr wichtig und wird auch im Frauenfußball immer wichtiger. Es ist erfreulich, dass die Mannschaft trotz des ungewohnten Klimas vor allem in den Spielen gegen China und Uruguay zum Ende noch mal zulegen konnte. Der Fitnesszustand ist unser kleinstes Problem.



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Im Viertelfinale kommt es zu einem echten Klassiker. Bei der U 17-Weltmeisterschaft in Aserbaidschan treffen die DFB-Juniorinnen in der Runde der letzten Acht am Freitag (ab 14 Uhr, live auf Eurosport) auf Brasilien.

Im DFB.de-Interview mit Redakteur Roy Rajber spricht DFB-Trainerin Anouschka Bernhard über den bisherigen Turnierverlauf, die Vorbereitungen auf den nächsten Gegner und ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk.

DFB.de: Anouschka Bernhard, Ihre Mannschaft hat sich mit zwei Siegen und einem Unentschieden als Gruppenerster für das Viertelfinale qualifiziert. Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Turnierverlauf?

Anouschka Bernhard: Was die Ergebnisse und die Platzierung betrifft, sind wir zufrieden. Mit der spielerischen Leistung sind wir bisher nicht vollends zufrieden. Wir sind in keinem Spiel wirklich dominant aufgetreten, die Fehlerquote war zu hoch, so dass unser Spiel insgesamt noch nicht rund läuft.

DFB.de: Ist es möglich, diese Dinge in der kurzen Zeit zu verbessern?

Bernhard: Das ist natürlich schwierig, weil wir zwischen den Spielen sehr wenig Zeit und entsprechend wenige Trainingseinheiten haben. Dazu kommen die regenerativen Einheiten, um auf das nächste Spiel körperlich vorbereitet zu sein. Dennoch nutzen wir die Zeit, die wir haben, intensiv, um an den einzelnen Defiziten zu arbeiten und uns zu verbessern. Allerdings zeigt sich auch, dass die Wettkampfstabilität manchmal fehlt, um die Dinge, die im Training besser verlaufen, auch im Spiel umzusetzen.

DFB.de: Welche Bedeutung hat die körperliche Fitness bei den klimatischen Bedingungen in Aserbaidschan?

Bernhard: Körperliche Fitness ist sehr wichtig und wird auch im Frauenfußball immer wichtiger. Es ist erfreulich, dass die Mannschaft trotz des ungewohnten Klimas vor allem in den Spielen gegen China und Uruguay zum Ende noch mal zulegen konnte. Der Fitnesszustand ist unser kleinstes Problem.

DFB.de: Es ist auffällig, dass zahlreiche Mannschaften bei dieser Weltmeisterschaft hier Schwierigkeiten hatten.

Bernhard: Das liegt daran, dass das Niveau immer besser wird und dass die Überfliegermannschaften wegfallen. Es gibt nicht mehr die dominante Mannschaft - Japan mit seiner makellosen Bilanz lasse ich einmal außen vor -, andere Teams nähern sich an. In vielen Nationen wird sehr viel für den Frauen- und Mädchenfußball getan, so dass dort auch die Jugend-Nationalmannschaften auf einem sehr hohen Niveau spielen und Mannschaften mit großem Namen nicht so durchmarschieren, wie es vor vier Jahren vielleicht noch möglich war. Nicht umsonst sind die USA, um ein prominentes Beispiel zu nennen, nach der Gruppenphase überraschend nach Hause gefahren.

DFB.de: Auch Brasilien hatte Startprobleme. Nach einem 0:5 zum WM-Auftakt gegen Japan haben sich die Südamerikanerinnen durch ein 1:0 gegen Mexiko und das 4:3 gegen Neuseeland quasi in letzter Minute fürs Viertelfinale qualifiziert.

Bernhard: Mit welchen Ergebnissen sich die Brasilianerinnen für das Viertelfinale qualifiziert haben, ist für uns nicht ausschlaggebend. Für uns ist wichtig, die Art und Weise der Brasilianerinnen zu kennen und zu analysieren, wie sie gespielt haben. Aber es macht deutlich, dass auch eine große Fußballnation wie Brasilien damit zu kämpfen hatte, das Viertelfinale zu erreichen.

DFB.de: Nach dem letzten Vorrundenspiel reiste die Mannschaft von Lankaran zurück nach Baku. Wie sieht die Vorbereitung auf das Viertelfinale aus?

Bernhard: Nach dem Spiel gegen Uruguay haben wir erst einmal regeneriert. Mit den nächsten Trainingseinheiten haben wir uns dann mit den Erkenntnissen, die wir aus den Spielen Brasiliens gewonnen haben, gezielt auf den Gegner vorbereitet.

DFB.de: Jetzt wird es mit der K.o.-Phase richtig ernst. Kleine Fehler können bitter bestraft werden.

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Bernhard: Es geht um Alles oder Nichts. Und ich hoffe, dass die Mannschaft zu der Nervenstärke zurückfindet, die sie bei der Europameisterschaft an den Tag gelegt hat.

DFB.de: Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft?

Bernhard: Ich erwarte, dass wir die Fehler abstellen, die wir bisher gemacht haben. Dass wir das, was wir angesprochen haben, besser umsetzen können. Und grundsätzlich, dass wir über das ganze Spiel eine hohe Laufbereitschaft an den Tag legen, damit sich viele Anspielstationen anbieten. Zudem hoffe ich, dass die Mannschaft ihre anfängliche Nervosität, die bei einem solchen Turnier normal ist, schließlich ablegt und befreit aufspielen kann.

DFB.de: Freitag ist nicht nur Viertelfinale, sondern auch Ihr Geburtstag. Was ist in diesem Jahr Ihr größter Geburtstagswunsch?

Bernhard: Mein größter Wunsch ist, dass die Mannschaft zeigt, wozu sie in der Lage ist. Dann werden wir nicht am nächsten Tag nach Hause fahren. Für mich ist der Geburtstag ein Tag wie jeder andere, aber natürlich wäre ein Sieg gegen Brasilien ein tolles Geburtstagsgeschenk.