Ballweg: "Zur Perfektion noch an ein paar Stellschrauben drehen"

Durch drei Siege gegen Irland, Norwegen und Gastgeber Schottland haben sich die U 17-Juniorinnen in Edinburgh für die EM 2019 in Bulgarien qualifiziert. Im DFB.de-Interview spricht Trainerin Ulrike Ballweg mit Redakteur David Horward über die Chancenauswertung, Spiele auf Kunstrasen und Führungsspielerinnen.

DFB.de: Drei Spiele, drei Siege, 11:0 Tore. Ulrike Ballweg, war das die perfekte EM-Qualifikation?

Ulrike Ballweg: Ich glaube, wir Trainerinnen und Trainer reden nur sehr ungerne von einem "perfekten" Spiel oder einer "perfekten" Qualifikation. Die EM-Qualifikation ist sehr gut verlaufen. Unser Ziel war es, uns mit drei Siegen für die Europameisterschaft in Bulgarien zu qualifizieren. Das haben wir erreicht. Zur Perfektion müssen wir bis zur EM noch an ein paar Stellschrauben drehen.

DFB.de: Welche Schwächen haben Sie bei Ihrer Mannschaft entdeckt, die bis zur EM in Bulgarien behoben werden müssen?

Ballweg: In Bulgarien werden uns Gegner erwarten, die sich spielerisch anders verhalten werden. Mit Schottland, Irland und Norwegen hatten wir drei Gegner, die sehr tief standen und dadurch ihre defensiven Räume sehr eng gemacht haben. Alle Mannschaften haben auf Konter gesetzt. Das wird sich bei der EM aufgrund der Leistungsstärke der anderen Teams wandeln. Grundsätzlich müssen wir unser Defensivverhalten im Hinblick auf die Endrunde verbessern und verfeinern. Wir sind in die ein oder andere Kontersituation geraten, bei der wir in unserer Rückwärtsbewegung nicht gut aufgestellt waren. Das kann passieren. Aber das sind eben auch Dinge, die wir vor Bulgarien noch mal angehen und verbessern werden.

DFB.de: Nach dem Wintertrainingslager in Salou hatten Sie noch die individuellen Fehler und schlechte Chancenauswertung angemahnt. Hat sich Ihre Mannschaft in diesen Bereichen verbessert?

Ballweg: Ja. Wobei ich hinzufügen muss, dass wir in Salou aus Belastungssteuerungsgründen nicht alle Spielerinnen dabei hatten. Bei der EM-Qualifikation in Schottland hatten wir den Luxus, dass alle Spielerinnen, die wir mitnehmen wollten, fit und gesund waren. Grundsätzlich haben wir unsere Torchancen aber effektiver genutzt als bei den Testspielen in Spanien. Die individuellen Fehler in der Defensive haben wir auch weitestgehend abgestellt. Daher bin ich mit der Entwicklung meiner Spielerinnen zufrieden.

DFB.de: Alle drei Spiele wurden auf Kunstrasen gespielt. War das eine Umstellung für Ihre Spielerinnen?

Ballweg: Die Spielerinnen sind gut mit den beiden Kunstrasenplätzen zurechtgekommen. Wir konnten uns gut und schnell auf den Platz einstellen, daher war es für uns kein großes Handicap. Die Belastung ist natürlich eine andere, wenn man immer nur auf Kunstrasen spielt und trainiert.

DFB.de: Waren Sie zufrieden mit Stadion, Hotel und Trainingsplatz vor Ort?

Ballweg: Alles rund um das Turnier hat gepasst. Für schottische Verhältnisse hatten wir Glück mit dem Wetter. (lacht) Unsere Spiele gegen Schottland und Irland haben wir in einer Halle bestritten, trotzdem waren die Bedingungen optimal - da muss ich dem schottischen Verband ein großes Kompliment machen. Die gesamte Organisation rund um das Turnier war sehr gut.

DFB.de: Sie hatten insgesamt acht Spielerinnen dabei, die im November 2018 bei der U 17-WM in Uruguay schon Erfahrungen gesammelt hatten. Haben diese Spielerinnen nun Führungsrollen auf und neben dem Platz eingenommen?

Ballweg: Ja, auf alle Fälle. Gerade Spielerinnen wie Sophie Weidauer, Emilie Bernhard, Madeleine Steck, Julia Pollak und Kapitänin Gia Corley haben schon viel Erfahrung, sie konnten ihre Mitspielerinnen auf und neben dem Platz mitnehmen. Die acht, die schon Turniererfahrung hatten, haben uns in den Spielen sehr geholfen, etwas mehr Ruhe reinzubringen. Das hat den Mannschaftskameradinnen geholfen, bei denen die Aufregung und Nervosität mit zunehmender Spieldauer dann auch abgenommen hat.

DFB.de: Wie bereiten Sie Ihre Mannschaft gezielt auf die EM in Bulgarien vor, die ja schon Anfang Mai startet?

Ballweg: Ende nächster Woche ist schon die EM-Gruppenauslosung. Vom 14. bis 18. April treffen wir uns zu einem Lehrgang in Teistungen, bei dem die Arbeit an unserem Defensivverhalten im Mittelpunkt stehen wird. Unter anderem bei einem Testspiel gegen eine Juniorenmannschaft. Den Lehrgang werden wir nutzen, um uns optimal auf unsere Vorrundengegner einzustellen. Und am 1. Mai fliegen wir dann zur EM nach Bulgarien.

[dh]

Durch drei Siege gegen Irland, Norwegen und Gastgeber Schottland haben sich die U 17-Juniorinnen in Edinburgh für die EM 2019 in Bulgarien qualifiziert. Im DFB.de-Interview spricht Trainerin Ulrike Ballweg mit Redakteur David Horward über die Chancenauswertung, Spiele auf Kunstrasen und Führungsspielerinnen.

DFB.de: Drei Spiele, drei Siege, 11:0 Tore. Ulrike Ballweg, war das die perfekte EM-Qualifikation?

Ulrike Ballweg: Ich glaube, wir Trainerinnen und Trainer reden nur sehr ungerne von einem "perfekten" Spiel oder einer "perfekten" Qualifikation. Die EM-Qualifikation ist sehr gut verlaufen. Unser Ziel war es, uns mit drei Siegen für die Europameisterschaft in Bulgarien zu qualifizieren. Das haben wir erreicht. Zur Perfektion müssen wir bis zur EM noch an ein paar Stellschrauben drehen.

DFB.de: Welche Schwächen haben Sie bei Ihrer Mannschaft entdeckt, die bis zur EM in Bulgarien behoben werden müssen?

Ballweg: In Bulgarien werden uns Gegner erwarten, die sich spielerisch anders verhalten werden. Mit Schottland, Irland und Norwegen hatten wir drei Gegner, die sehr tief standen und dadurch ihre defensiven Räume sehr eng gemacht haben. Alle Mannschaften haben auf Konter gesetzt. Das wird sich bei der EM aufgrund der Leistungsstärke der anderen Teams wandeln. Grundsätzlich müssen wir unser Defensivverhalten im Hinblick auf die Endrunde verbessern und verfeinern. Wir sind in die ein oder andere Kontersituation geraten, bei der wir in unserer Rückwärtsbewegung nicht gut aufgestellt waren. Das kann passieren. Aber das sind eben auch Dinge, die wir vor Bulgarien noch mal angehen und verbessern werden.

DFB.de: Nach dem Wintertrainingslager in Salou hatten Sie noch die individuellen Fehler und schlechte Chancenauswertung angemahnt. Hat sich Ihre Mannschaft in diesen Bereichen verbessert?

Ballweg: Ja. Wobei ich hinzufügen muss, dass wir in Salou aus Belastungssteuerungsgründen nicht alle Spielerinnen dabei hatten. Bei der EM-Qualifikation in Schottland hatten wir den Luxus, dass alle Spielerinnen, die wir mitnehmen wollten, fit und gesund waren. Grundsätzlich haben wir unsere Torchancen aber effektiver genutzt als bei den Testspielen in Spanien. Die individuellen Fehler in der Defensive haben wir auch weitestgehend abgestellt. Daher bin ich mit der Entwicklung meiner Spielerinnen zufrieden.

DFB.de: Alle drei Spiele wurden auf Kunstrasen gespielt. War das eine Umstellung für Ihre Spielerinnen?

Ballweg: Die Spielerinnen sind gut mit den beiden Kunstrasenplätzen zurechtgekommen. Wir konnten uns gut und schnell auf den Platz einstellen, daher war es für uns kein großes Handicap. Die Belastung ist natürlich eine andere, wenn man immer nur auf Kunstrasen spielt und trainiert.

DFB.de: Waren Sie zufrieden mit Stadion, Hotel und Trainingsplatz vor Ort?

Ballweg: Alles rund um das Turnier hat gepasst. Für schottische Verhältnisse hatten wir Glück mit dem Wetter. (lacht) Unsere Spiele gegen Schottland und Irland haben wir in einer Halle bestritten, trotzdem waren die Bedingungen optimal - da muss ich dem schottischen Verband ein großes Kompliment machen. Die gesamte Organisation rund um das Turnier war sehr gut.

DFB.de: Sie hatten insgesamt acht Spielerinnen dabei, die im November 2018 bei der U 17-WM in Uruguay schon Erfahrungen gesammelt hatten. Haben diese Spielerinnen nun Führungsrollen auf und neben dem Platz eingenommen?

Ballweg: Ja, auf alle Fälle. Gerade Spielerinnen wie Sophie Weidauer, Emilie Bernhard, Madeleine Steck, Julia Pollak und Kapitänin Gia Corley haben schon viel Erfahrung, sie konnten ihre Mitspielerinnen auf und neben dem Platz mitnehmen. Die acht, die schon Turniererfahrung hatten, haben uns in den Spielen sehr geholfen, etwas mehr Ruhe reinzubringen. Das hat den Mannschaftskameradinnen geholfen, bei denen die Aufregung und Nervosität mit zunehmender Spieldauer dann auch abgenommen hat.

DFB.de: Wie bereiten Sie Ihre Mannschaft gezielt auf die EM in Bulgarien vor, die ja schon Anfang Mai startet?

Ballweg: Ende nächster Woche ist schon die EM-Gruppenauslosung. Vom 14. bis 18. April treffen wir uns zu einem Lehrgang in Teistungen, bei dem die Arbeit an unserem Defensivverhalten im Mittelpunkt stehen wird. Unter anderem bei einem Testspiel gegen eine Juniorenmannschaft. Den Lehrgang werden wir nutzen, um uns optimal auf unsere Vorrundengegner einzustellen. Und am 1. Mai fliegen wir dann zur EM nach Bulgarien.

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