Ariane Hingst: "Ein extrem positives Gefühl"

Hingst: Also, es gibt jetzt kein Frage-Antwort-Spiel oder so etwas. Im Gespräch ergibt sich das schon mal, dass man von früheren Turnieren erzählt. Vielleicht kann man die eine oder andere mal ein bisschen beruhigen, wenn es in der Vorbereitung mal einen kleinen Hänger gibt, wenn die Trainingseinheiten nicht so gut liefen. Das ist ja nichts Ungewöhnliches. In solchen Situationen ist Erfahrung natürlich hilfreich. Ich war schon immer ein Mensch, der den Mund aufmacht, und das mache ich natürlich auch jetzt.

DFB.de: Bleibt man angesichts derart großer Routine vor einem Turnier gelassener als andere?

Hingst: Ich bin relativ gelassen, noch zumindest. Je näher das Turnier kommt, umso größer wird die Anspannung. Aber sie ist auch wichtig. Dazu kommt eine große Vorfreude. Ich glaube, keiner kann im Moment wirklich wissen, was bei einer so großen Veranstaltung auf uns zukommt. Früher freute man sich vor allem auf das Sportliche, jetzt kommt das ganze Drumherum noch dazu. Daher ist es schon etwas anderes als bei den vorherigen Turnieren, aber es ist ein extrem positives Gefühl.

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Mit ihren 31 Jahren ist Ariane Hingst eine der erfahrensten Spielerinnen im deutschen Team. 1999 nahm sie zum ersten Mal an einer Weltmeisterschaft teil, da gingen manche ihrer Teamkolleginnen von heute noch zur Grundschule. Doch bei aller Routine: So langsam steigen auch bei ihr Anspannung und Vorfreude auf das große Turnier im eigenen Land, auf das sich die deutsche Mannschaft seit heute in ihrem letzten Lehrgang vor der WM vorbereitet.

DFB.de: Zwei Monate Vorbereitung sind vorbei, jetzt noch ein Lehrgang und dann die Weltmeisterschaft. Wie schafft man es, in einer solch langen Zeit, keinen Lagerkoller aufkommen zu lassen?

Ariane Hingst: Ich kann mit diesem Begriff nichts anfangen. In all den Jahren, in denen ich Fußball spiele, habe ich noch nie einen Lagerkoller erlebt. Dadurch, dass wir zwischendurch immer wieder nach Hause konnten oder freie Nachmittage hatten, kam so etwas wirklich nicht auf. Außerdem sind wir eine Mannschaft, die wirklich gut harmoniert, auch außerhalb des Platzes. Darum gibt es so etwas bei uns nicht.

DFB.de: Wie kräftezehrend war die Vorbereitung bisher?

Hingst: Sie war sehr anstrengend, aber das wussten wir ja vorher. Und wir wissen auch, warum wir das machen. Wenn das Turnier kommt, werden wir optimal vorbereitet sein. Das ist die Mühen wert. Gerade in konditioneller Hinsicht macht sich die Vorbereitung bemerkbar, auch taktisch sind wir sehr gut geschult. Im Passspiel ist viel mehr Sicherheit, das Abwehrverhalten und das Spiel nach vorne sind auch besser geworden. Man sieht die Fortschritte, die wir gemacht haben, und das ist auch wichtig.

DFB.de: Kann man, wenn man zwischendurch nach Hause kommt, überhaupt noch an etwas anderes denken als die WM?

Hingst: Ja, schon. Das ist auch wichtig, ich habe meine Familie besucht, meine Freunde und dabei auch abschalten können. Es ist schön, zwischendurch auch mal über andere Themen sprechen zu können. Aber natürlich überstrahlt die WM im Moment alles. Wenn wir dann in Berlin sind, gibt es nichts anderes mehr.

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DFB.de: Es ist bereits Ihre vierte WM. Inwieweit können Sie den jüngeren Mitspielerinnen mit ihrer Erfahrung helfen?

Hingst: Also, es gibt jetzt kein Frage-Antwort-Spiel oder so etwas. Im Gespräch ergibt sich das schon mal, dass man von früheren Turnieren erzählt. Vielleicht kann man die eine oder andere mal ein bisschen beruhigen, wenn es in der Vorbereitung mal einen kleinen Hänger gibt, wenn die Trainingseinheiten nicht so gut liefen. Das ist ja nichts Ungewöhnliches. In solchen Situationen ist Erfahrung natürlich hilfreich. Ich war schon immer ein Mensch, der den Mund aufmacht, und das mache ich natürlich auch jetzt.

DFB.de: Bleibt man angesichts derart großer Routine vor einem Turnier gelassener als andere?

Hingst: Ich bin relativ gelassen, noch zumindest. Je näher das Turnier kommt, umso größer wird die Anspannung. Aber sie ist auch wichtig. Dazu kommt eine große Vorfreude. Ich glaube, keiner kann im Moment wirklich wissen, was bei einer so großen Veranstaltung auf uns zukommt. Früher freute man sich vor allem auf das Sportliche, jetzt kommt das ganze Drumherum noch dazu. Daher ist es schon etwas anderes als bei den vorherigen Turnieren, aber es ist ein extrem positives Gefühl.