Anja Mittag: "Gegen uns sind alle doppelt motiviert"

Manchmal kann der Weg hinaus aus dem gewohnten Umfeld ein entscheidender Schritt sein, um sich weiterzuentwickeln. Knapp zehn Jahre hat Anja Mittag, die sich derzeit mit der Frauen-Nationalmannschaft auf das EM-Qualifikationsspiel gegen die Schweiz am Donnerstag (ab 18.15 Uhr, live im ZDF) vorbereitet, beim 1. FFC Turbine Potsdam gespielt. Wohl hat sie sich gefühlt, ist dort dreimal Deutsche Meisterin und zweimal DFB-Pokalsiegerin geworden, hat den UEFA-Cup und die Champions League gewonnen.

Und doch war der Schritt, der vor drei Monaten erfolgte, wohl überlegt. "Ich brauchte eine Luftveränderung, hatte das Gefühl, dass sich eine gewisse Monotonie breitgemacht hatte", erzählt die 26-Jährige. Sie wechselte schließlich in der Winterpause zum schwedischen Meister LdB FC Malmö und fühlt sich pudelwohl: "Es macht Riesenspaß, man hat mich sehr gut aufgenommen."

Wiedersehen mit Ramona Bachmann

In der drittgrößten Stadt Schwedens ist sie schon heimisch geworden, versteht und spricht die Sprache immer besser, kommt prima klar mit ihren Mannschaftskolleginnen. Unter ihnen übrigens auch Ramona Bachmann, jene Schweizer Nationalspielerin, die Anja Mittag am Donnerstag beim EM-Qualifikationsspiel in Aarau wiedersehen wird – nur eben auf der anderen Seite. "Ramona ist eine sehr gute Spielerin, schnell, trickreich, wendig", sagt die deutsche Teamkollegin. "Ein bisschen der Typ wie Lira Bajramaj."

Respekt hat Anja Mittag vor dem Schweizer Team vor allem auch, weil die 125-malige deutsche Nationalspielerin Martina Voss-Tecklenburg nun dort als Trainerin verantwortlich zeichnet. "Sie wird ihre Mannschaft sehr gut einstellen", vermutet die in Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz, geborene Offensivspielerin: "Gegen uns sind sowieso alle Mannschaften doppelt motiviert."

"Wir können es besser machen"

Am Sonntag, gleich nach der Ankunft im Teamquartier in Zürich, wurde noch einmal das EM-Qualifikationsspiel gegen Spanien analysiert. Dieses war zwar mit 5:0 gewonnen worden. Doch vor allem in der ersten Halbzeit lief nicht viel zusammen im Spiel der DFB-Auswahl.

"Das war schon ernüchternd zu sehen, wie viele Fehler uns da unterlaufen sind. Das ist nicht unser Anspruch. Wir ärgern uns total darüber, weil wir wissen, dass wir es besser machen können", findet Anja Mittag.



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Manchmal kann der Weg hinaus aus dem gewohnten Umfeld ein entscheidender Schritt sein, um sich weiterzuentwickeln. Knapp zehn Jahre hat Anja Mittag, die sich derzeit mit der Frauen-Nationalmannschaft auf das EM-Qualifikationsspiel gegen die Schweiz am Donnerstag (ab 18.15 Uhr, live im ZDF) vorbereitet, beim 1. FFC Turbine Potsdam gespielt. Wohl hat sie sich gefühlt, ist dort dreimal Deutsche Meisterin und zweimal DFB-Pokalsiegerin geworden, hat den UEFA-Cup und die Champions League gewonnen.

Und doch war der Schritt, der vor drei Monaten erfolgte, wohl überlegt. "Ich brauchte eine Luftveränderung, hatte das Gefühl, dass sich eine gewisse Monotonie breitgemacht hatte", erzählt die 26-Jährige. Sie wechselte schließlich in der Winterpause zum schwedischen Meister LdB FC Malmö und fühlt sich pudelwohl: "Es macht Riesenspaß, man hat mich sehr gut aufgenommen."

Wiedersehen mit Ramona Bachmann

In der drittgrößten Stadt Schwedens ist sie schon heimisch geworden, versteht und spricht die Sprache immer besser, kommt prima klar mit ihren Mannschaftskolleginnen. Unter ihnen übrigens auch Ramona Bachmann, jene Schweizer Nationalspielerin, die Anja Mittag am Donnerstag beim EM-Qualifikationsspiel in Aarau wiedersehen wird – nur eben auf der anderen Seite. "Ramona ist eine sehr gute Spielerin, schnell, trickreich, wendig", sagt die deutsche Teamkollegin. "Ein bisschen der Typ wie Lira Bajramaj."

Respekt hat Anja Mittag vor dem Schweizer Team vor allem auch, weil die 125-malige deutsche Nationalspielerin Martina Voss-Tecklenburg nun dort als Trainerin verantwortlich zeichnet. "Sie wird ihre Mannschaft sehr gut einstellen", vermutet die in Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz, geborene Offensivspielerin: "Gegen uns sind sowieso alle Mannschaften doppelt motiviert."

"Wir können es besser machen"

Am Sonntag, gleich nach der Ankunft im Teamquartier in Zürich, wurde noch einmal das EM-Qualifikationsspiel gegen Spanien analysiert. Dieses war zwar mit 5:0 gewonnen worden. Doch vor allem in der ersten Halbzeit lief nicht viel zusammen im Spiel der DFB-Auswahl.

"Das war schon ernüchternd zu sehen, wie viele Fehler uns da unterlaufen sind. Das ist nicht unser Anspruch. Wir ärgern uns total darüber, weil wir wissen, dass wir es besser machen können", findet Anja Mittag.

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Unverklärter Blick

Selbstkritisch fällt ihre Gesamtanalyse aus, mit unverklärtem Blick beurteilt sie auch ihre eigenen Leistungen. In den vergangenen Wochen hat Anja Mittag zunehmend mehr Spielanteile in der Frauen-Nationalmannschaft bekommen, wirkt gefestigter, selbstbewusster, übernimmt Verantwortung.

Schon eine Folge der skandinavischen Luftveränderung? Sie wirkt nachdenklich. "Na ja, man darf auch nicht vergessen, dass wir einige verletzte Spielerinnen nicht dabei haben. Ich weiß, dass ich permanent an mir arbeiten muss, aber ich habe unheimlich viel Lust zu spielen. Manchmal ist es eben gut, aus seinen Gewohnheiten herauszukommen."

Das merkt man der 76-maligen Nationalspielerin mit dem ausgeprägten Uhrentick auch in diesen Tagen an. Die Spielfreude ist da. Und sie soll gegen die Schweiz wieder auf den Platz gebracht werden.