Anja Mittag: "Die EM wird Schweden guttun"

Dass Anja Mittag am vergangenen Samstag beim DFB-Hallenpokal in Magdeburg war, ist ja klar - möchte man meinen. Doch die Offensivspielerin der Frauen-Nationalspielerin hatte keinen aktiven Part bei dem Turnier.

Denn zu leicht vergisst man noch, dass die langjährige Angreiferin des 1. FFC Turbine Potsdam mittlerweile beim schwedischen Spitzenverein LdB FC Malmö unter Vertrag steht. Zu Beginn des Jahres ist sie in die südschwedische Stadt umgezogen. Die Vorbereitung mit dem neuen Klub auf die kommende Saison läuft bereits.

Mit DFB.de-Redakteur Niels Barnhofer hat sich die 26-Jährige über ihren Wechsel, ihre Ambitionen in Skandinavien, die schwedische Liga und nicht zuletzt die EURO 2013 unterhalten, die in Schweden ausgetragen wird.

DFB.de: Anja Mittag, Sie waren am vergangenen Wochenende beim DFB-Hallenpokal in Magdeburg. Wie kam es dazu?

Anja Mittag: Ich hatte spontan die Flüge gebucht. Ich musste ohnehin noch die letzten Sachen aus meiner Wohnung in Potsdam räumen. Und da habe ich die Zeit genutzt, um in Magdeburg vorbeizuschauen. Dort konnte ich mich noch von einigen Leuten verabschieden, die ich voraussichtlich eine Weile nicht mehr sehen werde.

DFB.de: Wann sind Sie nach Schweden gezogen?

Mittag: Richtig eingezogen in die neue Wohnung bin ich am 8. Januar. Pünktlich zum Trainingsstart, am 9. Januar ging es los.

DFB.de: Wann ist Saisonstart in Schweden?

Mittag: Die Saison in Schweden beginnt am 1. April. Aber Malmö hat ja noch das Champions-League-Viertelfinale gegen den 1. FFC Frankfurt, da steht das Hinspiel Mitte März an. Leider kann ich dann nicht mitspielen - in der Champions League bin ich für meinen neuen Klub nicht spielberechtigt bin, weil ich im laufenden Wettbewerb bereits für Potsdam gespielt habe.

DFB.de: Könnte der späte Start für Sie ein Nachteil in Bezug auf die Nationalmannschaft sein?

Mittag: Das kann ich nicht einschätzen, das muss die Bundestrainerin bewerten. Ich hoffe jedoch, dass es kein Nachteil ist. Die Bundesliga startet Ende Februar wieder, das sind knapp zwei Wochen vor unserem Champions-League-Spiel, auf das bei uns die Vorbereitung ausgerichtet ist. Aber es ist natürlich klar, dass Testspiele nicht mit Pflichtspielen zu vergleichen sind.

DFB.de: Sie haben schon 2006 in der schwedischen Liga für Karlstad gespielt. Wollten Sie deswegen noch einmal zurück?

Mittag: Nein, das kann man nicht vergleichen. Damals war ich ja nur vier Monate bei Karlstad. Und mein Engagement stand auch unter keinem guten Stern. Ich hatte mich schwer verletzt und konnte dort kaum spielen. Jetzt habe ich einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben, bin bei einem europäischen Topklub, der Champions League spielt. Das sind einfach ganz andere Voraussetzungen.

DFB.de: Wie haben Sie die schwedische Liga in Erinnerung?

Mittag: Die schwedische Liga ist eine niveauvolle, starke Liga. Dass es damals nicht geklappt hat, war vielleicht ein Zeichen dafür, jetzt noch einmal diese Herausforderung anzunehmen. Also freue ich mich darauf, hier zu spielen. Das ist wieder etwas Neues.

DFB.de: Welche Erwartungen haben Sie in Malmö?

Mittag: Malmö ist aktueller schwedischer Meister, die Mannschaft ist sehr gut aufgestellt. Es stehen einige Nationalspielerinnen im Kader, zum Beispiel Therese Sjörgran aus Schweden oder Ramona Bachmann aus der Schweiz. Außerdem treffe ich hier auf eine weitere deutsche Spielerin: Katrin Schmidt, die man in Deutschland aber kaum kennt. Insgesamt ist der Klub sehr international aufgestellt.

DFB.de: Welche sportlichen Ziele verfolgen Sie?

Mittag: Ich hoffe natürlich, dass ich auch hier Titel gewinnen kann. Das ist eine ganz neue Situation für mich. Das reizt mich sehr. Ich will das Bestmögliche mit diesem Verein herausholen. Allerdings habe ich schon den Eindruck, dass die Liga hier sehr ausgeglichen besetzt ist. Die Meisterschaft zu erringen, wird gewiss nicht leicht werden.

DFB.de: Die EURO 2013 findet in Schweden statt. War das auch ein Grund für Sie, nach Malmö zu wechseln?

Mittag: Ja, das war ein Argument, aber nicht der Hauptgrund. Ich denke, dieses Turnier wird der schwedischen Liga guttun. Genauso wie die WM 2011 der Bundesliga geholfen hat.

DFB.de: Merkt man in Schweden schon, dass vieles in Richtung EURO geht?

Mittag: Ich bin erst zwei Wochen hier, von daher kann ich noch nichts Repräsentatives sagen. Aber rein sportlich haben die Schwedinnen ja noch die Olympischen Spiele 2012 in London vor sich. Da rechnen sie sich, glaube ich, schon etwas aus. Insofern ist die EURO zumindest bei den Spielerinnen noch nicht so präsent.

DFB.de: Haben Sie die EURO 2013 in Ihrer "zweiten Heimat" denn schon im Kopf?

Mittag: Das wäre natürlich schön. Aber bis dahin ist noch eine Menge Zeit, es kann noch viel passieren. Aber ich werde mich auf jeden Fall anbieten und alles versuchen, um dabei zu sein.

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Dass Anja Mittag am vergangenen Samstag beim DFB-Hallenpokal in Magdeburg war, ist ja klar - möchte man meinen. Doch die Offensivspielerin der Frauen-Nationalspielerin hatte keinen aktiven Part bei dem Turnier.

Denn zu leicht vergisst man noch, dass die langjährige Angreiferin des 1. FFC Turbine Potsdam mittlerweile beim schwedischen Spitzenverein LdB FC Malmö unter Vertrag steht. Zu Beginn des Jahres ist sie in die südschwedische Stadt umgezogen. Die Vorbereitung mit dem neuen Klub auf die kommende Saison läuft bereits.

Mit DFB.de-Redakteur Niels Barnhofer hat sich die 26-Jährige über ihren Wechsel, ihre Ambitionen in Skandinavien, die schwedische Liga und nicht zuletzt die EURO 2013 unterhalten, die in Schweden ausgetragen wird.

DFB.de: Anja Mittag, Sie waren am vergangenen Wochenende beim DFB-Hallenpokal in Magdeburg. Wie kam es dazu?

Anja Mittag: Ich hatte spontan die Flüge gebucht. Ich musste ohnehin noch die letzten Sachen aus meiner Wohnung in Potsdam räumen. Und da habe ich die Zeit genutzt, um in Magdeburg vorbeizuschauen. Dort konnte ich mich noch von einigen Leuten verabschieden, die ich voraussichtlich eine Weile nicht mehr sehen werde.

DFB.de: Wann sind Sie nach Schweden gezogen?

Mittag: Richtig eingezogen in die neue Wohnung bin ich am 8. Januar. Pünktlich zum Trainingsstart, am 9. Januar ging es los.

DFB.de: Wann ist Saisonstart in Schweden?

Mittag: Die Saison in Schweden beginnt am 1. April. Aber Malmö hat ja noch das Champions-League-Viertelfinale gegen den 1. FFC Frankfurt, da steht das Hinspiel Mitte März an. Leider kann ich dann nicht mitspielen - in der Champions League bin ich für meinen neuen Klub nicht spielberechtigt bin, weil ich im laufenden Wettbewerb bereits für Potsdam gespielt habe.

DFB.de: Könnte der späte Start für Sie ein Nachteil in Bezug auf die Nationalmannschaft sein?

Mittag: Das kann ich nicht einschätzen, das muss die Bundestrainerin bewerten. Ich hoffe jedoch, dass es kein Nachteil ist. Die Bundesliga startet Ende Februar wieder, das sind knapp zwei Wochen vor unserem Champions-League-Spiel, auf das bei uns die Vorbereitung ausgerichtet ist. Aber es ist natürlich klar, dass Testspiele nicht mit Pflichtspielen zu vergleichen sind.

DFB.de: Sie haben schon 2006 in der schwedischen Liga für Karlstad gespielt. Wollten Sie deswegen noch einmal zurück?

Mittag: Nein, das kann man nicht vergleichen. Damals war ich ja nur vier Monate bei Karlstad. Und mein Engagement stand auch unter keinem guten Stern. Ich hatte mich schwer verletzt und konnte dort kaum spielen. Jetzt habe ich einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben, bin bei einem europäischen Topklub, der Champions League spielt. Das sind einfach ganz andere Voraussetzungen.

DFB.de: Wie haben Sie die schwedische Liga in Erinnerung?

Mittag: Die schwedische Liga ist eine niveauvolle, starke Liga. Dass es damals nicht geklappt hat, war vielleicht ein Zeichen dafür, jetzt noch einmal diese Herausforderung anzunehmen. Also freue ich mich darauf, hier zu spielen. Das ist wieder etwas Neues.

DFB.de: Welche Erwartungen haben Sie in Malmö?

Mittag: Malmö ist aktueller schwedischer Meister, die Mannschaft ist sehr gut aufgestellt. Es stehen einige Nationalspielerinnen im Kader, zum Beispiel Therese Sjörgran aus Schweden oder Ramona Bachmann aus der Schweiz. Außerdem treffe ich hier auf eine weitere deutsche Spielerin: Katrin Schmidt, die man in Deutschland aber kaum kennt. Insgesamt ist der Klub sehr international aufgestellt.

DFB.de: Welche sportlichen Ziele verfolgen Sie?

Mittag: Ich hoffe natürlich, dass ich auch hier Titel gewinnen kann. Das ist eine ganz neue Situation für mich. Das reizt mich sehr. Ich will das Bestmögliche mit diesem Verein herausholen. Allerdings habe ich schon den Eindruck, dass die Liga hier sehr ausgeglichen besetzt ist. Die Meisterschaft zu erringen, wird gewiss nicht leicht werden.

DFB.de: Die EURO 2013 findet in Schweden statt. War das auch ein Grund für Sie, nach Malmö zu wechseln?

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Mittag: Ja, das war ein Argument, aber nicht der Hauptgrund. Ich denke, dieses Turnier wird der schwedischen Liga guttun. Genauso wie die WM 2011 der Bundesliga geholfen hat.

DFB.de: Merkt man in Schweden schon, dass vieles in Richtung EURO geht?

Mittag: Ich bin erst zwei Wochen hier, von daher kann ich noch nichts Repräsentatives sagen. Aber rein sportlich haben die Schwedinnen ja noch die Olympischen Spiele 2012 in London vor sich. Da rechnen sie sich, glaube ich, schon etwas aus. Insofern ist die EURO zumindest bei den Spielerinnen noch nicht so präsent.

DFB.de: Haben Sie die EURO 2013 in Ihrer "zweiten Heimat" denn schon im Kopf?

Mittag: Das wäre natürlich schön. Aber bis dahin ist noch eine Menge Zeit, es kann noch viel passieren. Aber ich werde mich auf jeden Fall anbieten und alles versuchen, um dabei zu sein.