Fan-Dialog
Im Austausch mit den Fans
Kein anderer Sport bewegt die Menschen in Deutschland so sehr wie der Fußball. Das Interesse ist aber nicht nur groß, sondern auch vielschichtig. Diesem Umstand versuchen die Fußballverbände und -vereine gerecht zu werden. Mit der Einführung der Fananlaufstelle im Jahr 2006 sorgte der DFB für die Voraussetzungen für einen regelmäßigen Dialog mit unabhängigen Fan-Vertreter*innen. Erster Meilenstein war der bundesweite Fankongress 2007.
Ein Ergebnis des Fankongresses 2007 war die Einrichtung einer festen Arbeitsgruppe, die die von den Fanvertretern aufgerufenen Themen vertiefen sollte. So wurde die AG Fandialog ins Leben gerufen. Der Dialog war und ist dabei nicht immer frei von Konflikten. Fußballfans und insbesondere diejenigen, die regelmäßig ihre Mannschaften bzw. Vereine im Stadion verfolgen, haben ein Interesse an frühzeitigen Spieltagansetzungen und fanfreundlichen Anstoßzeiten. Sie fordern gute Aufenthaltsbedingungen im Stadion. Und immer wieder äußern sie den Eindruck, vor allem als Sicherheitsrisiko wahrgenommen zu werden. Mehrfach verließen Fan-Organisationen auf eigenen Wunsch die Dialogstrukturen.
Kontinuierlicher Austausch zu aktuellen Fragen
Im Wissen um unterschiedliche Perspektiven und Standpunkte, der Notwendigkeit zum kontinuierlichen Austausch über aktuelle Fragen und der Intention neue Impulse zu geben, wurde 2016 die „AG Fankulturen“ ins Leben gerufen. Die Arbeitsgruppe diente bis 2022 als Forum des Austauschs. So gelang es, dass Fanorganisationen, Vertreterinnen und Vertreter der Fanarbeit sowie Verbände in insgesamt 24 Sitzungen und darüber hinaus einen dauerhaft belastbaren Dialog führten und in gemeinsamer Arbeit Veränderungen anzustoßen: Sei es die Freigabe von Fanutensilien oder die Umsetzung von Empfehlungen zur Verbesserung der Transparenz der Sportgerichtsbarkeit. Zum Jahr 2023 wurde die AG Fankulturen durch die „Kommission Fans und Fankulturen“ abgelöst und weiterentwickelt. Gleichzeitig wurde der Verband-Fan-Dialog eingeführt. Er dient dem Austausch von DFB und DFL mit den bundesweiten Fanorganisationen. Damit folgte der DFB den Ergebnissen und Empfehlungen einer wissenschaftlichen Analyse, die sich mit Gelingensbedingungen von Fandialogen beschäftigt hatte. Sie war im Rahmen des Projektes "Kick-Off" entstanden.
Damit Fans weitere Möglichkeiten erhalten, um ihre Interessen zu artikulieren, hat der DFB zusätzliche Formate entwickelt. Vor Ort stellen sich beispielsweise DFB-Mitarbeiter*innen den Fragen der Fans von Klubs der Bundesliga, 2. Bundesliga und 3. Liga – und besprechen Themen, die das Verhältnis Fans / DFB betreffen. Auch mit den Fans der Nationalmannschaft ist der Verband in regelmäßigen und strukturierten Gesprächen.