© Imago

FAQ: Das ist die AG Stadionsicherheit

Warum wurde die AG Stadionsicherheit gegründet?

In der Saison 2022/2023 haben pyrotechnische Vorfälle und Gewaltvorfälle in den Stadie der ersten drei Spielklassen der Herren in Deutschland signifikant zugenommen. Die von den Rechtsinstanzen des DFB ausgesprochenen Geldstrafen sind in der Folge der zunehmenden unerlaubten Verwendung von Pyrotechnik ebenfalls angestiegen. So wurden in der Spielzeit 2018/2019 – der letzten vollständigen Spielzeit vor der Corona-Pandemie - in 193 Verfahren in den Lizenzligen wegen Vorfällen aus dem Zuschauerbereich Geldstrafen i.H.v. 3.241.775,- Euro verhängt. In der Spielzeit 2022/2023 wurden von der DFB-Sportgerichtsbarkeit dagegen in 297 Verfahren Geldstrafen i.H.v. 7.369.400,- Euro ausgesprochen. Mit der steigenden Zahl pyrotechnischer Vorkommnisse geht eine Erhöhung der Gefahr für Verletzungen der Zuschauer, aber auch der allgemeinen Gesundheitsgefahren durch Pyrotechnik für Spieler, Schiedsrichter und Stadionbesucher einher. Auftrag der AG ist die Erarbeitung von konkreten Vorschlägen für Maßnahmen zur Prävention, Eindämmung und zielgerichteten Sanktionierung von Pyrotechnik und Gewalt in den Stadien der Vereine der Lizenzligen. Diese sollen noch in diesem Jahr dem DFB-Präsidium vorgestellt und dort diskutiert und verabschiedet werden.

Wie ist die AG zusammengesetzt?

Die AG vereint unterschiedliche Perspektiven und unterschiedliches Know-How. Vertreten sind neben Vertreter*innen von DFB und DFL, der Fach-Gremien, insbesondere auch Vertreter*innen der Klubs. Die Mitglieder sind:

  • Thomas Bergmann (DFB-Vizepräsident, AG-Vorsitz, Fußball-Regional-Verband Südwest)
  • Steffen Schneekloth (DFB-Vizepräsident, Stv. Sprecher DFL-Präsidium, Holstein Kiel)
  • Stefan Oberholz (Vorsitzender DFB-Sportgericht, Nordostdeutscher Fußballverband)
  • Patrick Pintaske (DFB-Kontrollausschuss, Nordostdeutscher Fußballverband)
  • Jens-Uwe Münker (Vertreter Kommission Prävention & Sicherheit & Fußballkultur, Hessisches Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege)
  • Dr. Christian Hockenjos (Vertreter Kommission Prävention & Sicherheit & Fußballkultur, Borussia Dortmund)
  • Philipp Reschke (Vertreter Kommission Fans und Fankulturen, Eintracht Frankfurt)
  • Sophia Gerschel (Vertreterin Kommission Fans und Fankulturen, BAG Fanprojekte)
  • Ulrich Wolter (Vereinsvertreter Bundesliga, RB Leipzig)
  • Philipp Winter (Vereinsvertreter 2. Bundesliga, Hamburger SV)
  • Marcus Uhlig (Vereinsvertreter 3. Liga, Rot Weiss Essen)
  • Waldemar Wrobel (Vereinsvertreter 3. Liga, Rot Weiss Essen)
  • Alexander Wehrle (Aufsichtsratsvorsitzender DFB GmbH & Co. KG, VfB Stuttgart)
  • Oliver Meßthaler (Sicherheitsbeauftragter, FC Bayern München)
  • Julia Düvelsdorf (Fanbeauftragte, SV Werder Bremen)
  • Ansgar Schwenken (DFL, Direktor Spielbetrieb & Fans)
  • Thomas Schneider (DFL, Fanbeauftragter)
  • Steffen Simon (DFB, Direktor Kommunikation, Nachhaltigkeit und Fans)
  • Bastian Haslinger (DFB, Verbandsrecht)
  • Sebastian Schmidt (DFB, Fanbeauftragter)
  • Hendrik Große Lefert (DFB, Sicherheitsbeauftragter)

Bei Bedarf können und werden weitere Interessengruppen hinzugezogen.

Wie werden Fans eingebunden?

Im Rahmen des Verband-Fan-Dialogs von DFB und DFL fand bereits vor der ersten Sitzung ein Austausch mit bundesweiten Fanorganisationen zur Entstehung und zu den Zielen der AG Stadionsicherheit statt. Vereinbart wurden ein stetiger Informationsfluss über die Arbeit der AG und die direkte Einbindung der Fanorganisationen im Rahmen der Arbeit. Vereinbart wurde zudem, dass die finalen Ergebnisse mit den bundesweiten Fanorganisationen besprochen und gespiegelt werden.

Bedeutet die Einrichtung der AG, dass der Stadionbesuch nicht sicher ist?

Fußball ist und bleibt in Deutschland Volkssport Nr. 1. Die 26,48 Millionen Stadionbesuche der Spiele der Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Liga, des DFB-Pokals und der UEFA-Clubwettbewerbe in der Saison 2022/2023 belegen dies eindrucksvoll. Den Status der Sicherheitslage in den Stadien wertet die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) mit Sitz beim Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste Nordrhein-Westfalen jährlich aus. So stellte die ZIS fest, dass bei erfassten 2804 Spielen (Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Liga, Regionalligen) 1176 Personen verletzt wurden. Das sind 1176 verletzte Person zu viel. Daraus abzuleiten, dass der Stadionbesuch nicht sicher ist, geht aber an der Realität vorbei. Die 1176 Personen bedeuten in relativen Zahlen 0,00444 Prozent. Und das bedeutet, dass der Stadionbesuch in Deutschland unverändert ein sicheres und großartiges Erlebnis ist und hoffentlich bleibt.