Schnittger: Mit DFB-Förderung ins paralympische Becken

Maike Naomi Schnittger ist eine der talentiertesten Schwimmerinnen mit Handicap in Deutschland. Gefördert wurde die sehbehinderte Potsdamerin durch die DFB-Stiftung Egidius Braun und die Deutsche Sporthilfe. Und ab dieser Woche geht die Europameisterin von 2011 bei den Paralympics in Rio de Janeiro auf Medaillenjagd. DFB.de stellt die Spitzensportlerin vor.

Die Paralympischen Spiele von Rio de Janeiro starten am Donnerstag, aber für Maike Naomi Schnittger begann die ganz heiße Phase schon im Dezember 2015. Die sehbehinderte Schwimmerin vom SC Potsdam sicherte sich zum Jahreswechsel die A-Norm und qualifizierte sich so für die Spiele am Zuckerhut. "Das vergangene Jahr war für mich nicht einfach, umso mehr freue ich mich über die erfolgreiche Qualifikation und die Wettkämpfe in Rio", sagt die Psychologie-Studentin.

Schnittger leidet an einer Zapfendystrophie

Der Druck im Vorfeld war groß. Für Schnittger ist das nichts Neues. Bei den Paralympischen Schwimm-Weltmeisterschaften im vergangenen Juli in Glasgow holte sie die Bronzemedaille über 50 Meter Freistil. "Ich hatte eigentlich Pech, weil mich während der Titelkämpfe eine Virus-Erkrankung erwischte. Zum Glück war dieser Wettbewerb erst am Ende, bis dahin hatte ich die Krankheit weitgehend überwunden", berichtet Schnittger.

Schon 2009 hat sie Wettkämpfe in Rio bestritten. "Das hat mich total begeistert", sagt Schnittger, "wie auch die Paralympics 2012 in London, das war ein Wahnsinn. In Brasilien wird es vielleicht noch bunter, noch schriller zugehen." Trotz ihrer Jugend kann die in Yokohama geborene Athletin, die seit November 2004 an einer sogenannten Zapfendystrophie leidet und nur noch ein Prozent Sehfähigkeit besitzt, auf große internationale Erfahrung zurückgreifen. Sie holte 2010, 2013 und 2015 die WM-Bronzemedaille, war Europameisterin 2011 und EM-Dritte 2014. Hinzu kommen neben mehreren Welt- und Europarekorden insgesamt 13 deutsche Rekorde.

Damit sie so erfolgreich ist, investiert sie auch eine ganze Menge. Der Trainingsaufwand umfasst zehn Einheiten im Wasser und drei bis sechs Einheiten Athletiktraining in der Woche. Ihr Trainingspensum liegt bei 30 bis 35 Stunden - wöchentlich. Hinzu kommt das Studium der Psychologie. Maike Schnittger ist also voll gefordert, hat aber bislang alles mehr als gut gemanagt.



Maike Naomi Schnittger ist eine der talentiertesten Schwimmerinnen mit Handicap in Deutschland. Gefördert wurde die sehbehinderte Potsdamerin durch die DFB-Stiftung Egidius Braun und die Deutsche Sporthilfe. Und ab dieser Woche geht die Europameisterin von 2011 bei den Paralympics in Rio de Janeiro auf Medaillenjagd. DFB.de stellt die Spitzensportlerin vor.

Die Paralympischen Spiele von Rio de Janeiro starten am Donnerstag, aber für Maike Naomi Schnittger begann die ganz heiße Phase schon im Dezember 2015. Die sehbehinderte Schwimmerin vom SC Potsdam sicherte sich zum Jahreswechsel die A-Norm und qualifizierte sich so für die Spiele am Zuckerhut. "Das vergangene Jahr war für mich nicht einfach, umso mehr freue ich mich über die erfolgreiche Qualifikation und die Wettkämpfe in Rio", sagt die Psychologie-Studentin.

Schnittger leidet an einer Zapfendystrophie

Der Druck im Vorfeld war groß. Für Schnittger ist das nichts Neues. Bei den Paralympischen Schwimm-Weltmeisterschaften im vergangenen Juli in Glasgow holte sie die Bronzemedaille über 50 Meter Freistil. "Ich hatte eigentlich Pech, weil mich während der Titelkämpfe eine Virus-Erkrankung erwischte. Zum Glück war dieser Wettbewerb erst am Ende, bis dahin hatte ich die Krankheit weitgehend überwunden", berichtet Schnittger.

Schon 2009 hat sie Wettkämpfe in Rio bestritten. "Das hat mich total begeistert", sagt Schnittger, "wie auch die Paralympics 2012 in London, das war ein Wahnsinn. In Brasilien wird es vielleicht noch bunter, noch schriller zugehen." Trotz ihrer Jugend kann die in Yokohama geborene Athletin, die seit November 2004 an einer sogenannten Zapfendystrophie leidet und nur noch ein Prozent Sehfähigkeit besitzt, auf große internationale Erfahrung zurückgreifen. Sie holte 2010, 2013 und 2015 die WM-Bronzemedaille, war Europameisterin 2011 und EM-Dritte 2014. Hinzu kommen neben mehreren Welt- und Europarekorden insgesamt 13 deutsche Rekorde.

Damit sie so erfolgreich ist, investiert sie auch eine ganze Menge. Der Trainingsaufwand umfasst zehn Einheiten im Wasser und drei bis sechs Einheiten Athletiktraining in der Woche. Ihr Trainingspensum liegt bei 30 bis 35 Stunden - wöchentlich. Hinzu kommt das Studium der Psychologie. Maike Schnittger ist also voll gefordert, hat aber bislang alles mehr als gut gemanagt.

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Schnittger: Selbstständigkeit ist mir wichtig

Mit dem Wintersemester 2013/2014 ist sie nach Potsdam übergesiedelt. "Es gibt am Olympiastützpunkt ganz tolle Trainingsmöglichkeiten. Ich habe es nicht bereut, hierher gegangen zu sein", sagt sie. Zu Hause bei der TG Ennigloh in Nordrhein-Westfalen hatte sie noch ihr Vater Rainer Schnittger trainiert. Am Olympiastützpunkt in Potsdam wird sie nun von Cheftrainer Christian Prochnow gecoacht. "Die Entscheidung ist mir damals wirklich nicht leichtgefallen", resümiert sie.

Trotz ihrer Sehbehinderung gestaltet sie ihren Tagesablauf ganz alleine. Das heißt zum Beispiel, dass Schnittger die Wege zur Uni und zum Training alleine zurücklegt. Ihre Selbstständigkeit ist ihr wichtig, dafür stemmt sie sich auch gegen kleinere Widrigkeiten. "Ich kann zwar nur am Rande etwas erkennen, aber das reicht zur Orientierung", beschreibt Schnittger ihren Alltag.

Wertvolle Förderung: "Meine Arbeit ist der Sport"

Die Unterstützung durch die DFB-Stiftung Egidius Braun und die Deutsche Sporthilfe im Rahmen der Nachwuchseliteförderung paralympisch erleichtert Maike Schnittger in der alltäglichen Trainingsarbeit einiges. "Schließlich sind die Badeanzüge nach drei Monaten zerschlissen", berichtet sie. Und auch die Kleidung für das Krafttraining ist nicht gerade preiswert. Bis zu 4000 Euro pro Jahr kann die Sportlerin über das Förderprogramm abrufen. "Diese Unterstützung ist sehr wertvoll. Ich kann schließlich nicht arbeiten. Meine Arbeit ist der Sport und nebenbei studiere ich", lautet ihre einleuchtende Erklärung. Nach Rio wird die Bundesliga-Stiftung die Förderung der paralympischen Olympionikin übernehmen.

Die Orientierung im Wasser fällt ihr angesichts ihrer Sehbehinderung nicht so leicht, "aber bislang habe ich noch keine Rolle ins Leere bei der Wende gemacht", schmunzelt sie. Klar ist, dass nicht alle Wendemanöver im Wettkampf hundertprozentig funktionieren. Schnittger: "Manchmal muss ich mich ganz klein machen, um mich von der Beckenwand abstoßen zu können, oder ich berühre die Wand nur mit den Zehenspitzen, aber damit muss man leben." Auch ihre Konkurrentinnen haben mit denselben Problemen zu kämpfen.

Maike Schnittgner hat sich auf Freistil spezialisiert. Dabei sind die Strecken zwischen 100 und 400 Meter ihre Spezialstrecken. Aber auch auf der 50-Meter-Kurzstrecke konnte sie die Konkurrenz zuletzt beeindrucken. Sie hegt berechtigte Hoffnungen, paralympisches Edelmetall aus Rio mit nach Potsdam zu bringen.

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Paralympics-Teilnehmer der NEF (Nachwuchseliteförderung)

Nr.
Sportarten Name Vorname
1 Judo Kornhaß Nikolai
2 Leichtathletik Seifert Maria
3 Leichtathletik Streng
Felix
4 Leichtathletik Kappel Nico
5 Leichtathletik Floors Johannes
6 Radsport Kruse Kai-Kristian
7 Reiten Rosenberg Alina
8 Schwimmen Pollap Tobias
9
Schwimmen Schmidtke Torben
10 Schwimmen Schnittger Maike Naomi
11 Schwimmen Telle Emely
12 Schwimmen Grahl Denise
13 Schwimmen Schürmann Hannes
14 Sitzvolleyball Herren Breuer Janina
15 Sitzvolleyball Herren Hähnlein Stefan
16 Sportschießen Hiltrop Natascha
17 Tischtennis Baus Valentin
18 Tischtennis Mikolaschek Sandra

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