SG JA Hameln/JVA Vechta gewinnt Sepp-Herberger-Pokal 2024

Die Spielgemeinschaft (SG) JA Hameln/JVA Vechta hat am Samstag das diesjährige Turnier um den Sepp-Herberger-Pokal gewonnen. Zweiter wurde die JVA Heinsberg. Die JVA Zweibrücken gewann den Titel bei den Frauen. Die Veranstaltung ist der alljährliche sportliche Höhepunkt der Resozialisierungsinitiative "Anstoß für ein neues Leben". 

14 Teams mit männlichen und weiblichen Jugendstrafgefangenen aus zehn Bundesländern waren am Samstag zu Gast in der Jugendstrafanstalt Berlin. Im Finale des Männer-Turniers setzte sich die SG Hameln/JVA Vechta mit 2:0 gegen die JVA Heinsberg durch. Aus den Händen des ehemaligen Nationalspielers Uli Borowka und der früheren Bundesministerin Christine Lambrecht erhielten die Spieler aus Niedersachsen die DFB-Meisterplakette. Die Fußballerinnen aus der JVA Zweibrücken sicherten sich vor der Mannschaft aus der JVA Köln den Siegerpokal bei den Frauen.

Borowka: "Glaubt auch an euch und euren Neustart"

Neben dem sportlichen Geschehen auf dem Rasen zählte auch eine Gesprächsrunde mit Uli Borowka zu den Höhepunkten der Veranstaltung. Borowka, der 388 Bundesliga-Spiele absolvierte, berichtete den Teilnehmenden über seine aktive Karriere und den Umgang mit seiner Alkoholabhängigkeit. "Ich bin in meinem Leben schon sehr oft hingefallen und habe schwere Fehler begangen. Meine Willensstärke und die Unterstützung durch Mitmenschen haben mir geholfen, die Sucht zu besiegen. Glaubt auch an euch und euren Neustart nach der Inhaftierung", motiviert Borowka.

Mit großem Ehrgeiz waren die Fußballerinnen und Fußballer bei der Sache. Im Rahmen des Turniers wurde besonders darauf geachtet, dass das Fair Play im Mittelpunkt des sportlichen Verhaltens steht. "Wir möchten mithelfen, dass viele Jugendliche nach der Zeit hinter Gittern den Weg in die Fußballvereine finden. Dabei ist es egal, ob sie als Spieler, Schiedsrichter oder in einer anderen Rolle aktiv werden möchten", erläutert Bernd Schultz die Unterstützung durch den Berliner Fußball-Verband, der bereits seit dem Jahr 1997 eng mit der Jugendstrafanstalt Berlin kooperiert.  

Mit Fußball zurück in die Gesellschaft

Mehr als 100 Jugendstrafgefangene im Alter zwischen 16 und 24 Jahren, die in den teilnehmenden Justizvollzugs- und Jugendstrafanstalten an dem gemeinsamen Programm der DFB-Stiftung Sepp Herberger und der Bundesagentur für Arbeit partizipieren, waren beim Turnier um den Sepp-Herberger-Pokal mit dabei. Im Rahmen der Initiative "Anstoß für ein neues Leben" nehmen die Teilnehmenden vielseitige Angebote aus den Säulen "Fußball", "Arbeit/Beruf/Schule" und "Soziales" wahr.

Darunter befinden sich auch die Workshops von Christoph Rickels. Der 37-Jährige wurde vor einigen Jahren bei einem Diskothek-Besuch niedergeschlagen und ist seitdem schwerbehindert. Anschließend gründete er die Initiative "First Togetherness", die sich für eine gewaltfreie Kommunikation unter Jugendlichen einsetzt. Bei seinem Besuch in Berlin stellte er seine neue Bildmarke "Mit Herz am Ball" vor, die bereits auf einigen Trikots von Amateurvereinen und Fußballmannschaften aus dem Strafvollzug abgebildet ist und für ein respektvolles Miteinander auf und neben dem Platz wirbt.

Die integrative Kraft des Sports steht besonders im Fokus der Resozialisierungsinitiative "Anstoß für ein neues Leben". "Über den Fußball lernen die Jugendstrafgefangenen wichtige Werte, wie beispielsweise Gemeinschaft, Widerstandsfähigkeit und Disziplin, die unabdingbar für eine erfolgreiche Wiedereingliederung in die Gesellschaft sind", betont die frühere Bundesjustizministerin Christine Lambrecht, die zum Kuratorium der DFB-Stiftung Sepp Herberger gehört.

Perspektiven für Zeit nach Inhaftierung ermöglichen

Den Stellenwert der Initiative für die Zeit nach der Haftentlassung hebt auch Christoph Möller, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Berlin Nord, hervor: "Mithilfe unserer Beratungs- und Bildungsangebote setzen wir uns dafür ein, dass die Jugendlichen nach ihrer Inhaftierung eine berufliche Perspektive haben."

Das Turnier ist eines der größten Fußballturniere hinter Gefängnismauern in Deutschland. Es wird seit dem Jahr 2008 ausgetragen. "Wir freuen uns sehr, als Gastgeber diese großartige Veranstaltung unterstützen zu dürfen, die einmal mehr die verbindende Kraft des Fußballs in den Mittelpunkt rückt", meint Dirk Feuerberg, Staatssekretär für Justiz in der Berliner Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz.   

Das Turnier um den Sepp-Herberger-Pokal ist nun um ein weiteres Kapitel reicher.

Die teilnehmenden Mannschaften

Männer:

JVA Adelsheim (Baden-Württemberg)

JVA Heinsberg (Nordrhein-Westfalen)

JVA Rockenberg (Hessen)

JA Schleswig (Schleswig-Holstein)

JVA Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern)

JSA Schifferstadt (Rheinland-Pfalz)

JSA Berlin

JVA Neuburg-Herrenwörth (Bayern)

Seehaus e.V. (freier Strafvollzug / Sachsen)

SG JA Hameln/JVA Vechta (Niedersachsen)

Frauen:

JVA Iserlohn (Nordrhein-Westfalen)

JVA Köln (Nordrhein-Westfalen)

JVA Zweibrücken (Rheinland-Pfalz)

JVA Berlin

[dfb]

Die Spielgemeinschaft (SG) JA Hameln/JVA Vechta hat am Samstag das diesjährige Turnier um den Sepp-Herberger-Pokal gewonnen. Zweiter wurde die JVA Heinsberg. Die JVA Zweibrücken gewann den Titel bei den Frauen. Die Veranstaltung ist der alljährliche sportliche Höhepunkt der Resozialisierungsinitiative "Anstoß für ein neues Leben". 

14 Teams mit männlichen und weiblichen Jugendstrafgefangenen aus zehn Bundesländern waren am Samstag zu Gast in der Jugendstrafanstalt Berlin. Im Finale des Männer-Turniers setzte sich die SG Hameln/JVA Vechta mit 2:0 gegen die JVA Heinsberg durch. Aus den Händen des ehemaligen Nationalspielers Uli Borowka und der früheren Bundesministerin Christine Lambrecht erhielten die Spieler aus Niedersachsen die DFB-Meisterplakette. Die Fußballerinnen aus der JVA Zweibrücken sicherten sich vor der Mannschaft aus der JVA Köln den Siegerpokal bei den Frauen.

Borowka: "Glaubt auch an euch und euren Neustart"

Neben dem sportlichen Geschehen auf dem Rasen zählte auch eine Gesprächsrunde mit Uli Borowka zu den Höhepunkten der Veranstaltung. Borowka, der 388 Bundesliga-Spiele absolvierte, berichtete den Teilnehmenden über seine aktive Karriere und den Umgang mit seiner Alkoholabhängigkeit. "Ich bin in meinem Leben schon sehr oft hingefallen und habe schwere Fehler begangen. Meine Willensstärke und die Unterstützung durch Mitmenschen haben mir geholfen, die Sucht zu besiegen. Glaubt auch an euch und euren Neustart nach der Inhaftierung", motiviert Borowka.

Mit großem Ehrgeiz waren die Fußballerinnen und Fußballer bei der Sache. Im Rahmen des Turniers wurde besonders darauf geachtet, dass das Fair Play im Mittelpunkt des sportlichen Verhaltens steht. "Wir möchten mithelfen, dass viele Jugendliche nach der Zeit hinter Gittern den Weg in die Fußballvereine finden. Dabei ist es egal, ob sie als Spieler, Schiedsrichter oder in einer anderen Rolle aktiv werden möchten", erläutert Bernd Schultz die Unterstützung durch den Berliner Fußball-Verband, der bereits seit dem Jahr 1997 eng mit der Jugendstrafanstalt Berlin kooperiert.  

Mit Fußball zurück in die Gesellschaft

Mehr als 100 Jugendstrafgefangene im Alter zwischen 16 und 24 Jahren, die in den teilnehmenden Justizvollzugs- und Jugendstrafanstalten an dem gemeinsamen Programm der DFB-Stiftung Sepp Herberger und der Bundesagentur für Arbeit partizipieren, waren beim Turnier um den Sepp-Herberger-Pokal mit dabei. Im Rahmen der Initiative "Anstoß für ein neues Leben" nehmen die Teilnehmenden vielseitige Angebote aus den Säulen "Fußball", "Arbeit/Beruf/Schule" und "Soziales" wahr.

Darunter befinden sich auch die Workshops von Christoph Rickels. Der 37-Jährige wurde vor einigen Jahren bei einem Diskothek-Besuch niedergeschlagen und ist seitdem schwerbehindert. Anschließend gründete er die Initiative "First Togetherness", die sich für eine gewaltfreie Kommunikation unter Jugendlichen einsetzt. Bei seinem Besuch in Berlin stellte er seine neue Bildmarke "Mit Herz am Ball" vor, die bereits auf einigen Trikots von Amateurvereinen und Fußballmannschaften aus dem Strafvollzug abgebildet ist und für ein respektvolles Miteinander auf und neben dem Platz wirbt.

Die integrative Kraft des Sports steht besonders im Fokus der Resozialisierungsinitiative "Anstoß für ein neues Leben". "Über den Fußball lernen die Jugendstrafgefangenen wichtige Werte, wie beispielsweise Gemeinschaft, Widerstandsfähigkeit und Disziplin, die unabdingbar für eine erfolgreiche Wiedereingliederung in die Gesellschaft sind", betont die frühere Bundesjustizministerin Christine Lambrecht, die zum Kuratorium der DFB-Stiftung Sepp Herberger gehört.

Perspektiven für Zeit nach Inhaftierung ermöglichen

Den Stellenwert der Initiative für die Zeit nach der Haftentlassung hebt auch Christoph Möller, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Berlin Nord, hervor: "Mithilfe unserer Beratungs- und Bildungsangebote setzen wir uns dafür ein, dass die Jugendlichen nach ihrer Inhaftierung eine berufliche Perspektive haben."

Das Turnier ist eines der größten Fußballturniere hinter Gefängnismauern in Deutschland. Es wird seit dem Jahr 2008 ausgetragen. "Wir freuen uns sehr, als Gastgeber diese großartige Veranstaltung unterstützen zu dürfen, die einmal mehr die verbindende Kraft des Fußballs in den Mittelpunkt rückt", meint Dirk Feuerberg, Staatssekretär für Justiz in der Berliner Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz.   

Das Turnier um den Sepp-Herberger-Pokal ist nun um ein weiteres Kapitel reicher.

Die teilnehmenden Mannschaften

Männer:

JVA Adelsheim (Baden-Württemberg)

JVA Heinsberg (Nordrhein-Westfalen)

JVA Rockenberg (Hessen)

JA Schleswig (Schleswig-Holstein)

JVA Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern)

JSA Schifferstadt (Rheinland-Pfalz)

JSA Berlin

JVA Neuburg-Herrenwörth (Bayern)

Seehaus e.V. (freier Strafvollzug / Sachsen)

SG JA Hameln/JVA Vechta (Niedersachsen)

Frauen:

JVA Iserlohn (Nordrhein-Westfalen)

JVA Köln (Nordrhein-Westfalen)

JVA Zweibrücken (Rheinland-Pfalz)

JVA Berlin

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