Auf den Spuren von Julius Hirsch

Unter den Menschen, die am 2. März 1943 von Bielefeld aus deportiert worden sind, befanden sich auch Paul Hoffmann und seine Verlobte Lotte Windmüller. Paul Hoffmann wurde am 14. Oktober 1921 in Iserlohn geboren, Lotte Windmüller am 6. Juli 1922 in Bielefeld. Hoffmann war in Iserlohn aufgewachsen und begann dort im Frühjahr 1936 eine kaufmännische Lehre in einem Bekleidungs- geschäft, die er mit der Pogromnacht am 9. Novem- ber 1938 beenden musste. In den Tagen nach den antijüdischen Ausschreitungen wurde Hoffmann wie insgesamt rund 30.000 jüdische Männer ver- haftet – er musste bis zum 12. Dezember 1938 im Gefängnis bleiben. Nach seiner Entlassung bereitete er sich in Ham- burg auf einer Jüdischen Handwerkerschule auf eine mögliche Auswanderung nach Palästina vor, bevor er im Herbst 1939 zu Arbeitseinsätzen in Lossow, Kreis Lebus, und 1940 im Umschulungslager „Am Grünen Weg“ in Paderborn kam. Von dort gelangte er schließlich ins Bielefelder Lager Schloßhofstraße, wo er auf Lotte Windmüller traf – diese wohnte als Waise in einer Bielefelder Pension bei deren Inha- berin, ihrer antifaschistisch geprägten Pflegemutter Johanne Peppmöller („Peppe“). Mehrfach gelang es dieser, die Deportation ihres Pflegekindes zu ver- hindern oder aufzuschieben. In die Schloßhofstraße DEPORTATION NACH AUSCHWITZ | BIELEFELD LOTTE WINDMÜLLER UND PAUL HOFFMANN Paul Hoffmann und Lotte Windmüller, 1940er Jahre. Privatbesitz Daniel Hoffmann

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