PROTOKOLLE Bundestag 2019

9 42. ordentlicher DFB-Bundestag · 3./4. November 2016 · Erfurt Warum erzähle ich das? Weil seine Mutter offenbar entscheidenden Anteil daran hat, dass er seinen ersten Chefposten im Fußball bekommen hat. Denn, wenn die Legende stimmt, hat sie bei seinem kleinen Heimatverein zugesagt, die Trikots zu waschen. Und so ist er in die erste Position gekommen. Wenn dieses Versprechen von seiner Mutter nach wie vor gilt, dann hat sie seit dem 26. Feb- ruar alle Hände voll zu tun. Denn da ist er zum FIFA-Präsidenten gewählt worden. 209 Ver- bänden steht er vor. Da kann man fast jeden Tag auf einen anderen Bundestag gehen. Wir sind umso glücklicher, dass er heute bei uns ist. Herzlich willkommen, FIFA-Präsident Gianni Infantino! (Beifall) (Jingle und Bilder zu Gianni Infantino) Gianni Infantino, FIFA-Präsident: Tja, es war schon immer schwierig genug, nach einem so exzellenten Redner und gewieften Politiker wie Reinhard Grindel zu sprechen. Nach so einer Ansprache ist es aber noch viel schwieriger. In der Tat: Meine erste Wahl habe ich gewonnen, weil meine Mutter versprochen hatte, die Trikots zu waschen – und auch bei der FIFA gibt es auch genug Material zu säubern. (Heiterkeit) Deswegen geht das alles eigentlich in der richtigen Richtung weiter. Aber Spaß beiseite: Lieber Bundesinnenminister, lieber Reinhard, lieber Reinhard – wie ist eigentlich die Mehrzahl von „Reinhard“ – Reinhärde, Reinhards? –, lieber Rainer, liebe Dele- gierte, liebe Präsidenten von den anderen europäischen Verbänden, die hier dabei sind, liebe Freunde, liebe „Legenden“, die hier in der ersten Reihe sitzen: Jürgen, Jogi, Oliver, Horst, Andreas, Silvia Neid – Fußball-Legenden pur! Es ist für mich eine Riesenehre und Riesenfreude, hier bei Ihnen zu sein, bei Euch zu sein in diesem Bundestag. „Vereint neue Wege gehen“. – Es freut mich, hier mit Ihnen vereint neue Wege zu gehen, und das ist mir eine Ehre nicht nur, weil es mein erster Bundestag ist als FIFA-Präsident, sondern auch die erste Generalversammlung von einem Nationalverband, die ich besuche, seitdem ich Präsident wurde. Es freut mich insbesondere, dass das auf Deutsch- land fällt: das Land des Olympiasiegers und natürlich auch des Weltmeisters. Das ist schon ein Riesenfußballland. Aber das Motto heute heißt: „Vereint neue Wege gehen“ und quasi einen neuen DFB ins Leben zu rufen. Erneuern, liebe Freunde, ist nicht einfach. Man erntet mehr Kritik, Misstrauen, Sar- kasmus, anstatt Unterstützung, die man doch so dringend benötigen würde. Der Widerstand von all denjenigen, die eigentlich die Änderungen und die Erneuerungen nicht wollen, macht manchmal mehr Lärm als die Arbeit, die man benötigt, um zu erneuern. Erneuern ist nicht einfach, aber das ist wichtig. Glauben Sie mir: Ich weiß, wovon ich spreche. Deswegen freut es mich auch, hier quasi als Zeuge und als Erneuerungsexperte dabei zu sein und zu sehen, wie hier in diesem Bundestag wichtige Entscheidungen getroffen werden, die den DFB in eine neue Ära führen sollen und führen werden. Die Worte genügen natürlich nicht. Es braucht Arbeit, es braucht Kraft, es braucht Willen. Man muss auch die Wege finden. Aber – wie man auf Deutsch so schön sagt – wo ein Wille, da ein Weg. Der Wille ist da, der Weg ist auch schon vorgezeichnet, und es geht in die richtige Richtung. Grußwort FIFA-Präsident Gianni Infantino

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