PROTOKOLLE Bundestag 2019

145 AuSSerordentlicher DFB-Bundestag · 8. Dezember 2017 · Frankfurt am Main Dann kommen wir zum Tagesordnungspunkt 4: Struktur der 4. Spielklassenebene (Regionalliga) und der 3. Liga mit dem primären Ziel einer Änderung der Auf- und Abstiegsregelung zwischen der 3. Liga und den Regional- ligen und den dazu notwendigen Änderungen der DFB-Ordnungen sowie der DFB-Sat- zung, soweit erforderlich Ich darf hierzu Peter Frymuth, unseren zuständigen Vizepräsidenten, ans Rednerpult bitten. Peter Frymuth: Wir haben jetzt in der Tat gewaltige Themen behandelt. Man müsste eigent- lich meinen, dass diese Themen uns alle in den letzten Wochen und Monaten am meisten bewegt hätten. Das war sicherlich teilweise so. Aber wer zumindest in den letzten zwei, drei Wochen die Medienlandschaft verfolgte, konnte deutlich feststellen, dass plötzlich auf ein sportliches Element des Fußballs ein noch größeres Augenmerk gelegt wurde. Das ist in der Tat auch der Grund, warum viele Beteiligte sich in den letzten Wochen und Monaten in einer transparenten und offenen Diskussion mit diesem Thema befasst haben. So manch einer von denen hatte vielleicht nachts geträumt, die Auf- und Abstiegsregelung zwischen Regionalliga und 3. Liga wäre so, wie sie zwischen den 1., 2. und 3. Ligen ist, nämlich relativ einfach und wenig diskutabel. Aber spätestens beim Wachwerden war jeder wieder in der Realität seines nächsten Termins, wo es um Abstimmungsgespräche ging. Hintergrund – das muss man verdeutlichen –, warum es diese Diskussion überhaupt gibt, ist zunächst einmal die Grundlage der Entscheidung eines Bundestages, also des Plenums – allerdings nicht im Jahre 2017, sondern im Jahre 2010. Dort wurde die Entscheidung getrof- fen, fünf Regionalligen einzuführen. Es war auch vollkommen klar, dass sich daraus eine Aufstiegsregelung ergab, die so eine Ent- wicklung hat wie die heutige. Trotzdem ist damals die Entscheidung getroffen worden und musste dementsprechend auch so respektiert werden. Aber niemandem ist in der Folgezeit, seit es diese drei Relegationsspiele gibt, verborgen geblieben – und zwar mit einem Steigerungspotenzial von Jahr zu Jahr –, dass es eine Rege- lung ist, die zu großer Disharmonie, zu Unzufriedenheit und zu der Frage führt: Warum ist das so? Wieso hat der DFB das so gemacht? Wir haben bereits im Jahre 2015, als sich diese Diskussion immer mehr intensivierte, auf der DFB-Ebene gemeinsam mit den Präsidenten der Regional- und Landesverbände erörtert, dass der DFB-Spielausschuss einmal überprüft: Wie ist denn das Meinungsbild? Welche Optimie- rungs- und Verbesserungsmöglichkeiten gibt es? Im Rahmen der gemeinschaftlichen Arbeit des Spielausschusses mit allen Beteiligten, wo der Begriff „Partizipation“ eigentlich im Vordergrund steht, haben wir alle Regionalverbände und die 3. Liga, also alle Beteiligtenebenen, eingebunden. Es war dann meine Aufgabe, am 31.8.2016 als Ergebnis festzustellen: Es findet keiner die jetzige Regelung gut, aber es hatte auch niemand nur ansatzweise eine Option, wie die Regelung verbessert werden könnte. Man hätte denken können, damit hätte man Klarheit geschaffen. Aber man hat wiederum die Rechnung ohne die Vorkommnisse und Erlebnisse um die Relega- tionsspiele 2017 gemacht. Die sportlichen Probleme – mit vielen Punkten Meister geworden und dann mit zwei Spielen die Entscheidung, das berühmte Eigentor oder der Pfostenschuss, rein oder raus –, das war die eine Seite, die immer transparenter wurde. Aber 2017 kam dazu, TOP 4 Spielklassenstrukturreform

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