Tommy Stroot: "Gegen Bayern unser wahres Gesicht zeigen"

Die Frauen des VfL Wolfsburg haben weiterhin die Chance auf das Triple. Auf dem Weg dorthin müssen sie heute (ab 14 Uhr, live im ZDF und bei Sky) allerdings im Halbfinale des DFB-Pokals beim FC Bayern München bestehen. Wolfsburgs Trainer Tommy Stroot (34) spricht im DFB.de-Interview über die Chancen beim Tabellenführer der FLYERALARM Frauen-Bundesliga, den Traum vom neunten Triumph in Folge und die Herausforderungen, die er gerade als Teilnehmer des Lehrgangs für die Trainer-Pro-Lizenz meistern muss.

DFB.de: Tommy Stroot, auch wenn viele Nationalspielerinnen zuletzt unterwegs waren: Wie gut tat die kurze Osterunterbrechung nach den intensiven Wochen zuletzt?

Tommy Stroot: Für mich war die Pause nicht so lange, weil ich direkt wieder beim Fußball-Lehrer-Lehrgang eingespannt war. Bei den meisten unserer Spielerinnen war es ähnlich, weil sie über Ostern bei ihren Nationalmannschaften gefordert waren. Deshalb gab es gar nicht großartig die Möglichkeit, kurz durchzuatmen. Aber das ist im Moment auch nicht nötig. Alle wissen, dass jetzt die entscheidende Phase der Saison beginnt. Darauf haben wir uns lange genug vorbereitet – und nun freuen wir uns darauf, dass die Entscheidungen fallen werden.

DFB.de: Worauf lag der Fokus in den vergangenen Tagen?

Stroot: Aus den genannten Gründen hatten wir in Wolfsburg nur eine kleine Gruppe vor Ort. Dabei ging es vor allem darum, etwas für die Fitness zu tun und dafür zu sorgen, dass wir jetzt nicht nachlassen. Deswegen haben wir nochmal ein paar Reize gesetzt – wir haben etwas für Kraft und Kondition gemacht. Außerdem standen viele Ballkontakte auf dem Programm, um im Rhythmus zu bleiben. In den vergangenen Tagen war es bei uns fast eine Eins-zu-Eins-Behandlung zwischen Trainerstab und Spielerinnen. Das kann auch seine Vorteile haben.

DFB.de: Nun geht das straffe Programm mit dem Halbfinale im DFB-Pokal beim FC Bayern weiter. Mit welchen Erwartungen reisen Sie erneut nach München?

Stroot: Es ist ein DFB-Pokalspiel, dementsprechend geht es darum, weiter zu kommen und ins Finale einzuziehen. Wir werden alles dafür tun, den Schritt nach Köln zu machen. Wir wissen natürlich, wie oft der VfL Wolfsburg diesen Wettbewerb in den vergangenen Jahren gewonnen hat und welche Bedeutung das für den Verein hat. Deshalb ist der Anreiz riesig, das wieder zu schaffen. Wir werden nach München fahren, um dort zu gewinnen.

DFB.de: Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang noch die Niederlage in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zuletzt in München?

Stroot: Der DFB-Pokal ist ein ganz besonderer Wettbewerb, weil er nochmal eine ganz andere Dynamik hat. Es kann alles passieren – in der normalen Spielzeit, aber auch in Verlängerung oder im Elfmeterschießen. Nach der Länderspielunterbrechung ging es jetzt vor allem kurzfristig darum, wieder in die Abläufe zu kommen. Ich finde, dass das Spiel in der Bundesliga und das Duell im DFB-Pokal schwer zu vergleichen sind. Wir wissen, welches Niveau die Bayern haben und dass es wieder auf Details ankommen wird. Wir werden alles investieren, um die Partie über diese Kleinigkeiten auf unserer Seite zu ziehen.

DFB.de: Welche Erkenntnisse haben Sie aus diesem 0:1 gezogen? Was muss Ihre Mannschaft diesmal besser machen?

Stroot: Vor allem in der ersten Halbzeit sind wir dort nicht richtig in die Duelle gekommen und haben unser Spiel nicht gefunden. Wir wollen dafür sorgen, dass das diesmal nicht wieder passiert. Wir müssen wieder aggressiver sein – so, wie wir es auch erfolgreich in beiden Duellen in der Champions League gegen Paris gezeigt haben. Wichtig ist mir, dass wir beim FC Bayern unser wahres Gesicht zeigen. Wir müssen uns von Ergebnis und Erlebnis zuletzt in München lösen. Gleichzeitig wissen wir auch, was wir tun müssen, um die Wahrscheinlichkeit auf einen Sieg zu erhöhen.

DFB.de: Wolfsburg kann auf eine fast schon unfassbare Siegesserie im DFB-Pokal verweisen. Die letzte Niederlage in diesem Wettbewerb kassierte der VfL am 16. November 2013. Seitdem gab es 43 Siege in Serie. Wie wichtig ist der DFB-Pokal für Sie persönlich und den Verein?

Stroot: Es ist wirklich ein besonderer Wettbewerb. Wer schon einmal in Köln war und das Finale dort spielen durfte, weiß, wovon in spreche. Das wieder erleben zu dürfen, treibt uns alle an – vor allem natürlich die Spielerinnen. Wir sind in diesem Wettbewerb die Gejagten. Jeder will uns und damit diese Serie stoppen. Wir wollen das verhindern.

DFB.de: Noch immer ist auch der Gewinn des Triples möglich. Wie sehen Sie die Ausgangslage vor dem Saisonendspurt?

Stroot: Schritt eins ist das Halbfinale im DFB-Pokal. Darauf richtet sich unser Fokus. Dort das Endspiel zu erreichen, wird eine schwierige Aufgabe. Die Ausgangslage in der Bundesliga ist bekannt. Wir werden alles dafür tun, unsere restlichen fünf Begegnungen zu gewinnen. In der Champions League kommt es extrem auch auf das Tagesniveau an. Jeder Wettbewerb hat seinen besonderen Reiz. Wir wollen so viele Titel wie möglich sammeln. Es sind noch alle drei möglich in dieser Phase. Das ist eine besondere Konstellation. Nicht viele Klubs in Europa haben noch diese Möglichkeit. Das ist für uns zum jetzigen Zeitpunkt ein positives Feedback. Jetzt geht es darum, die Dinge auch zu vergolden.

DFB.de: Parallel zu Ihrer Tätigkeit absolvieren Sie gerade den Lehrgang für die Trainer-Pro-Lizenz am DFB-Campus in Frankfurt. Wie gehen Sie mit dieser Doppelbelastung um?

Stroot: In erster Linie genieße ich die Ausbildung. Es ist ein toller Austausch mit Trainerkollegen auf hohem Niveau. Wir sind eine super Gruppe, die sehr offen miteinander umgeht. Der DFB denkt in vielen Themen mit. Es klappt insgesamt sehr gut. Besonders wichtig ist für mich der Input, den ich mitnehmen kann. Ich sehe es daher nicht als Doppelbelastung.

DFB.de: Wie sind Ihre Eindrücke bisher von der Ausbildung?

Stroot: Absolut positiv. Es ist die Ausbildung, die auf höchstem Niveau stattfindet. Das liegt natürlich auch an den Kollegen, die dabei sind. Es werden die richtigen Fragen gestellt, um die richtigen Diskussionen in Gang zu bringen. Der Rahmen, der geschaffen ist, um miteinander zu lernen, ist ein ganz besonderer. Wir sind sehr offen miteinander, um auch voneinander zu lernen.

[sw]

Die Frauen des VfL Wolfsburg haben weiterhin die Chance auf das Triple. Auf dem Weg dorthin müssen sie heute (ab 14 Uhr, live im ZDF und bei Sky) allerdings im Halbfinale des DFB-Pokals beim FC Bayern München bestehen. Wolfsburgs Trainer Tommy Stroot (34) spricht im DFB.de-Interview über die Chancen beim Tabellenführer der FLYERALARM Frauen-Bundesliga, den Traum vom neunten Triumph in Folge und die Herausforderungen, die er gerade als Teilnehmer des Lehrgangs für die Trainer-Pro-Lizenz meistern muss.

DFB.de: Tommy Stroot, auch wenn viele Nationalspielerinnen zuletzt unterwegs waren: Wie gut tat die kurze Osterunterbrechung nach den intensiven Wochen zuletzt?

Tommy Stroot: Für mich war die Pause nicht so lange, weil ich direkt wieder beim Fußball-Lehrer-Lehrgang eingespannt war. Bei den meisten unserer Spielerinnen war es ähnlich, weil sie über Ostern bei ihren Nationalmannschaften gefordert waren. Deshalb gab es gar nicht großartig die Möglichkeit, kurz durchzuatmen. Aber das ist im Moment auch nicht nötig. Alle wissen, dass jetzt die entscheidende Phase der Saison beginnt. Darauf haben wir uns lange genug vorbereitet – und nun freuen wir uns darauf, dass die Entscheidungen fallen werden.

DFB.de: Worauf lag der Fokus in den vergangenen Tagen?

Stroot: Aus den genannten Gründen hatten wir in Wolfsburg nur eine kleine Gruppe vor Ort. Dabei ging es vor allem darum, etwas für die Fitness zu tun und dafür zu sorgen, dass wir jetzt nicht nachlassen. Deswegen haben wir nochmal ein paar Reize gesetzt – wir haben etwas für Kraft und Kondition gemacht. Außerdem standen viele Ballkontakte auf dem Programm, um im Rhythmus zu bleiben. In den vergangenen Tagen war es bei uns fast eine Eins-zu-Eins-Behandlung zwischen Trainerstab und Spielerinnen. Das kann auch seine Vorteile haben.

DFB.de: Nun geht das straffe Programm mit dem Halbfinale im DFB-Pokal beim FC Bayern weiter. Mit welchen Erwartungen reisen Sie erneut nach München?

Stroot: Es ist ein DFB-Pokalspiel, dementsprechend geht es darum, weiter zu kommen und ins Finale einzuziehen. Wir werden alles dafür tun, den Schritt nach Köln zu machen. Wir wissen natürlich, wie oft der VfL Wolfsburg diesen Wettbewerb in den vergangenen Jahren gewonnen hat und welche Bedeutung das für den Verein hat. Deshalb ist der Anreiz riesig, das wieder zu schaffen. Wir werden nach München fahren, um dort zu gewinnen.

DFB.de: Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang noch die Niederlage in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zuletzt in München?

Stroot: Der DFB-Pokal ist ein ganz besonderer Wettbewerb, weil er nochmal eine ganz andere Dynamik hat. Es kann alles passieren – in der normalen Spielzeit, aber auch in Verlängerung oder im Elfmeterschießen. Nach der Länderspielunterbrechung ging es jetzt vor allem kurzfristig darum, wieder in die Abläufe zu kommen. Ich finde, dass das Spiel in der Bundesliga und das Duell im DFB-Pokal schwer zu vergleichen sind. Wir wissen, welches Niveau die Bayern haben und dass es wieder auf Details ankommen wird. Wir werden alles investieren, um die Partie über diese Kleinigkeiten auf unserer Seite zu ziehen.

DFB.de: Welche Erkenntnisse haben Sie aus diesem 0:1 gezogen? Was muss Ihre Mannschaft diesmal besser machen?

Stroot: Vor allem in der ersten Halbzeit sind wir dort nicht richtig in die Duelle gekommen und haben unser Spiel nicht gefunden. Wir wollen dafür sorgen, dass das diesmal nicht wieder passiert. Wir müssen wieder aggressiver sein – so, wie wir es auch erfolgreich in beiden Duellen in der Champions League gegen Paris gezeigt haben. Wichtig ist mir, dass wir beim FC Bayern unser wahres Gesicht zeigen. Wir müssen uns von Ergebnis und Erlebnis zuletzt in München lösen. Gleichzeitig wissen wir auch, was wir tun müssen, um die Wahrscheinlichkeit auf einen Sieg zu erhöhen.

DFB.de: Wolfsburg kann auf eine fast schon unfassbare Siegesserie im DFB-Pokal verweisen. Die letzte Niederlage in diesem Wettbewerb kassierte der VfL am 16. November 2013. Seitdem gab es 43 Siege in Serie. Wie wichtig ist der DFB-Pokal für Sie persönlich und den Verein?

Stroot: Es ist wirklich ein besonderer Wettbewerb. Wer schon einmal in Köln war und das Finale dort spielen durfte, weiß, wovon in spreche. Das wieder erleben zu dürfen, treibt uns alle an – vor allem natürlich die Spielerinnen. Wir sind in diesem Wettbewerb die Gejagten. Jeder will uns und damit diese Serie stoppen. Wir wollen das verhindern.

DFB.de: Noch immer ist auch der Gewinn des Triples möglich. Wie sehen Sie die Ausgangslage vor dem Saisonendspurt?

Stroot: Schritt eins ist das Halbfinale im DFB-Pokal. Darauf richtet sich unser Fokus. Dort das Endspiel zu erreichen, wird eine schwierige Aufgabe. Die Ausgangslage in der Bundesliga ist bekannt. Wir werden alles dafür tun, unsere restlichen fünf Begegnungen zu gewinnen. In der Champions League kommt es extrem auch auf das Tagesniveau an. Jeder Wettbewerb hat seinen besonderen Reiz. Wir wollen so viele Titel wie möglich sammeln. Es sind noch alle drei möglich in dieser Phase. Das ist eine besondere Konstellation. Nicht viele Klubs in Europa haben noch diese Möglichkeit. Das ist für uns zum jetzigen Zeitpunkt ein positives Feedback. Jetzt geht es darum, die Dinge auch zu vergolden.

DFB.de: Parallel zu Ihrer Tätigkeit absolvieren Sie gerade den Lehrgang für die Trainer-Pro-Lizenz am DFB-Campus in Frankfurt. Wie gehen Sie mit dieser Doppelbelastung um?

Stroot: In erster Linie genieße ich die Ausbildung. Es ist ein toller Austausch mit Trainerkollegen auf hohem Niveau. Wir sind eine super Gruppe, die sehr offen miteinander umgeht. Der DFB denkt in vielen Themen mit. Es klappt insgesamt sehr gut. Besonders wichtig ist für mich der Input, den ich mitnehmen kann. Ich sehe es daher nicht als Doppelbelastung.

DFB.de: Wie sind Ihre Eindrücke bisher von der Ausbildung?

Stroot: Absolut positiv. Es ist die Ausbildung, die auf höchstem Niveau stattfindet. Das liegt natürlich auch an den Kollegen, die dabei sind. Es werden die richtigen Fragen gestellt, um die richtigen Diskussionen in Gang zu bringen. Der Rahmen, der geschaffen ist, um miteinander zu lernen, ist ein ganz besonderer. Wir sind sehr offen miteinander, um auch voneinander zu lernen.

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