Gütersloh nach der Pokalsensation: "Ein riesiger Erfolg"

Mit dieser Sensation hatte selbst der eigene Trainer nicht gerechnet. Dass der Zweitligist FSV Gütersloh 2009 im Achtelfinale des DFB-Pokals der Frauen tatsächlich beim letztjährigen Finalisten SGS Essen gewinnen würde, das kam auch für Ralf Lietz überraschend: "Das war natürlich überhaupt nicht abzusehen. Wir haben darauf gehofft, sonst hätten wir direkt zu Hause bleiben können. Aber realistisch war das nicht." Shpresa Aradini war bereits vor der Pause der goldene Treffer zum 1:0 gelungen.

Es war ein Festtag für die Ostwestfaleninnen bei hervorragendem Herbstwetter. Die Essenerinnen waren erwartungsgemäß spielerisch das bessere Team. Aber Gütersloh machte dieses Defizit mit großen Einsatz und viel Herz wieder weg. Am Ende waren sich alle einig, dass der Einzug ins Viertelfinale nicht völlig unverdient war. Auch wenn der FSV 2009 in einigen Szene eine ordentliche Portion Glück brauchte. "Essen war ein sehr fairer Verlierer", sagt Coach Lietz. "Alle haben uns für unseren Auftritt gelobt, selbst die gegnerischen Zuschauer haben uns applaudiert. Das macht mich stolz."

Viertelfinalauslosung: Alle Blicke auf Silke Rottenberg

Die Partie war noch nicht mal zwei Stunden beendet, da schaute Lietz allerdings bereits wieder nach vorne. Schließlich wird Silke Rottenberg am kommenden Samstag nach dem Duell in der Allianz Frauen-Bundesliga zwischen Bayer Leverkusen und Turbine Potsdam das Viertelfinale auslosen. Und zusammen mit dem 1. FC Köln sind die Gütersloherinnen der einzig verbliebene Zweitligist im Wettbewerb. "Für uns ist das ein riesiger Erfolg", so der Coach. "Jetzt wäre ein Heimspiel toll. Und egal, gegen wen wir kommen, wir sind auf jeden Fall Außenseiter. Aber wir werden es genießen. Und wir werden alles geben."

Es klingt fast wie eine Kampfansage an die Konkurrenz. Aber vielleicht ist die Überraschung auch gar nicht so groß, wie es auf den ersten Blick erscheint. Schließlich ist Gütersloh ja keine Laufkundschaft. Nach dem sang- und klanglosen Abstieg vor zwei Jahren hat Lietz kontinuierlich eine Mannschaft zusammengestellt, die in der Nord-Staffel der 2. Bundesliga auf dem zweiten Platz hinter dem SV Werder Bremen liegt. Ist also womöglich die Rückkehr in Deutschlands höchste Spielklasse möglich?

"So weit schauen wir noch gar nicht nach vorne", sagt der Trainer. "Es sind gerade mal sechs Begegnungen gespielt, da kann noch viel passieren. Aber klar ist, dass wir uns nicht gegen das wehren, was wir uns erarbeiten."

"Wir sind stolz auf unsere Nachwuchsarbeit"

Es wäre ein großer Schritt auf die ganz große Bühne des deutschen Frauenfußballs für die extrem junge Mannschaft. Das Durchalter des Kaders beträgt nicht mal 19 Jahre. Wirklich erfahrene Spielerinnen findet man gar nicht. "Wir sind stolz auf unsere Nachwuchsarbeit, damit sind wir in Deutschland ganz weit vorne", sagt Lietz. "Es wäre doch Quatsch, dieses Potenzial nicht zu nutzen."

Zu den Stützen zählt ohne Zweifel die deutsche Junioren-Nationaltorhüterin Vivien Brandt. Auch Wiebke Tepe, Lena Lückel, Marina Hermes und vor allem die zentrale Mittelfeldspielerin Marie Pollmann übernehmen tragende Rollen. "Sie geben auf dem Platz die Richtung vor", betont Lietz. "Der Rest orientiert sich an ihnen."

Güterslohs große Stärke seien allerdings "nicht herausragende Einzelspielerinnen". Denn: "Unser Erfolg basiert darauf, dass wir eine echte Einheit sind. Und darauf, dass jede Einzelne unheimlich lernwillig und wissbegierig ist. Es macht extrem viel Spaß, mit dieser Mannschaft zu arbeiten. Das Potenzial ist riesig." Und genau das musste die SGS Essen am Sonntagnachmittag schmerzvoll erfahren.

[sw]

Mit dieser Sensation hatte selbst der eigene Trainer nicht gerechnet. Dass der Zweitligist FSV Gütersloh 2009 im Achtelfinale des DFB-Pokals der Frauen tatsächlich beim letztjährigen Finalisten SGS Essen gewinnen würde, das kam auch für Ralf Lietz überraschend: "Das war natürlich überhaupt nicht abzusehen. Wir haben darauf gehofft, sonst hätten wir direkt zu Hause bleiben können. Aber realistisch war das nicht." Shpresa Aradini war bereits vor der Pause der goldene Treffer zum 1:0 gelungen.

Es war ein Festtag für die Ostwestfaleninnen bei hervorragendem Herbstwetter. Die Essenerinnen waren erwartungsgemäß spielerisch das bessere Team. Aber Gütersloh machte dieses Defizit mit großen Einsatz und viel Herz wieder weg. Am Ende waren sich alle einig, dass der Einzug ins Viertelfinale nicht völlig unverdient war. Auch wenn der FSV 2009 in einigen Szene eine ordentliche Portion Glück brauchte. "Essen war ein sehr fairer Verlierer", sagt Coach Lietz. "Alle haben uns für unseren Auftritt gelobt, selbst die gegnerischen Zuschauer haben uns applaudiert. Das macht mich stolz."

Viertelfinalauslosung: Alle Blicke auf Silke Rottenberg

Die Partie war noch nicht mal zwei Stunden beendet, da schaute Lietz allerdings bereits wieder nach vorne. Schließlich wird Silke Rottenberg am kommenden Samstag nach dem Duell in der Allianz Frauen-Bundesliga zwischen Bayer Leverkusen und Turbine Potsdam das Viertelfinale auslosen. Und zusammen mit dem 1. FC Köln sind die Gütersloherinnen der einzig verbliebene Zweitligist im Wettbewerb. "Für uns ist das ein riesiger Erfolg", so der Coach. "Jetzt wäre ein Heimspiel toll. Und egal, gegen wen wir kommen, wir sind auf jeden Fall Außenseiter. Aber wir werden es genießen. Und wir werden alles geben."

Es klingt fast wie eine Kampfansage an die Konkurrenz. Aber vielleicht ist die Überraschung auch gar nicht so groß, wie es auf den ersten Blick erscheint. Schließlich ist Gütersloh ja keine Laufkundschaft. Nach dem sang- und klanglosen Abstieg vor zwei Jahren hat Lietz kontinuierlich eine Mannschaft zusammengestellt, die in der Nord-Staffel der 2. Bundesliga auf dem zweiten Platz hinter dem SV Werder Bremen liegt. Ist also womöglich die Rückkehr in Deutschlands höchste Spielklasse möglich?

"So weit schauen wir noch gar nicht nach vorne", sagt der Trainer. "Es sind gerade mal sechs Begegnungen gespielt, da kann noch viel passieren. Aber klar ist, dass wir uns nicht gegen das wehren, was wir uns erarbeiten."

"Wir sind stolz auf unsere Nachwuchsarbeit"

Es wäre ein großer Schritt auf die ganz große Bühne des deutschen Frauenfußballs für die extrem junge Mannschaft. Das Durchalter des Kaders beträgt nicht mal 19 Jahre. Wirklich erfahrene Spielerinnen findet man gar nicht. "Wir sind stolz auf unsere Nachwuchsarbeit, damit sind wir in Deutschland ganz weit vorne", sagt Lietz. "Es wäre doch Quatsch, dieses Potenzial nicht zu nutzen."

Zu den Stützen zählt ohne Zweifel die deutsche Junioren-Nationaltorhüterin Vivien Brandt. Auch Wiebke Tepe, Lena Lückel, Marina Hermes und vor allem die zentrale Mittelfeldspielerin Marie Pollmann übernehmen tragende Rollen. "Sie geben auf dem Platz die Richtung vor", betont Lietz. "Der Rest orientiert sich an ihnen."

Güterslohs große Stärke seien allerdings "nicht herausragende Einzelspielerinnen". Denn: "Unser Erfolg basiert darauf, dass wir eine echte Einheit sind. Und darauf, dass jede Einzelne unheimlich lernwillig und wissbegierig ist. Es macht extrem viel Spaß, mit dieser Mannschaft zu arbeiten. Das Potenzial ist riesig." Und genau das musste die SGS Essen am Sonntagnachmittag schmerzvoll erfahren.