Jenas Schuldt vor Bayern-Duell: "Wir brauchen den perfekten Tag"

Die Ausgangslage ist klar: Der FC Carl Zeiss Jena ist heute (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) klarer Außenseiter im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen den FC Bayern München. Dennoch glauben die Thüringerinnen an ihre Chance. Torhüterin Inga Schuldt (24) erklärt im DFB.de-Interview, wie die Überraschung gelingen kann und welche Chancen die Jenaerinnen im Abstiegskampf der FLYERALARM Frauen-Bundesliga noch haben.

DFB.de: Inga Schuldt, wie ist die Stimmungslage vor dem Duell mit dem FC Bayern?

Inga Schuldt: Nachdem wir zuletzt mit dem 2:0 in Bremen endlich unseren ersten Saisonsieg in der Bundesliga feiern konnten, ist die Stimmung sehr gut. Wichtig ist, dass wir diesen Schwung jetzt in die anstehenden Aufgaben mitnehmen können. Gegen München sind wir natürlich klarer Außenseiter. Aber genau aus dieser Konstellation bezieht der DFB-Pokal seinen Reiz. Es ist ein Alles-oder-Nichts-Spiel. Und damit ist klar, dass auch für uns alles möglich ist.

DFB.de: Also auch der Einzug ins Halbfinale?

Schuldt: Auf jeden Fall. Wir werden uns ganz sicher nicht vorher schon ergeben. In der Bundesliga haben wir gegen München zwar 0:3 verloren, aber mindestens eine Stunde lang war es eine offene Partie. Wir glauben an unsere Chance – auch wenn sie sicher nicht so groß ist. Wir brauchen den perfekten Tag.

DFB.de: Und wahrscheinlich eine überragende Torhüterin.

Schuldt: Natürlich wird es auf mich und die gesamte Defensive ankommen. Aber auch auf unsere Angreiferinnen. Wir werden nicht ohne Ende Chancen bekommen. Wir müssen unsere wenigen Möglichkeiten konsequent nutzen. Man kann ein Fußballspiel nur gewinnen, wenn man mindestens ein Tor schießt. Wir werden alles geben, was in unserer Macht steht. Wir wollen die große Überraschung schaffen.

DFB.de: Bayern wird vermutlich viel Druck machen, sodass Sie viele Bälle werden halten müssen.

Schuldt: Das ist für mich keine neue Situation. Als Aufsteiger erleben wir das doch Woche für Woche. Als Torhüterin steht man immer besonders im Blickpunkt und hat eine große Verantwortung. Aber dafür liebe ich diese Position und diesen Sport so. Ich übernehme gerne Verantwortung und versuche, der Mannschaft den bestmöglichen Rückhalt zu bieten – auch gegen München.

DFB.de: Wie schätzen Sie den FC Bayern ein?

Schuldt: Ich finde, dass sie nicht so konstant spielen wie in der vergangenen Saison. Dennoch haben sie natürlich unglaubliche Qualität im Kader. Von den reinen Zahlen und Fakten werden wir keine Chance haben. Aber der Fußball und der DFB-Pokal im Speziellen haben ihre eigenen Gesetze.

DFB.de: In Ihrer Jugend haben sie mit Turbine Potsdam entscheidende Begegnungen gegen den FC Bayern verloren. Ist das noch präsent?

Schuldt: Danke für die Erinnerung, darauf hätte ich gut verzichten können. (lacht) Oh ja, deshalb kann man auch sagen, dass ich noch eine Rechnung mit dem FC Bayern offen habe. Wir haben vor einigen Jahren mit den B-Juniorinnen von Turbine in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft in München tatsächlich mal ein ganz dreckiges 1:2 kassiert. Daran denke ich nicht gerne zurück. Noch schlimmer war das Rückspiel. Da haben wir richtig auf den Sack bekommen und mit 1:6 verloren. Da waren wir alle richtig schlecht, ich auch. Aber das ist Vergangenheit. Lassen Sie uns lieber nach vorne schauen.

DFB.de: Nach dem DFB-Pokalspiel steht in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga das womöglich vorentscheidende Duell gegen den Tabellenletzten SC Sand auf dem Programm. Wie sehen Sie da die Lage?

Schuldt: Durch unseren Sieg in Bremen haben wir es wieder etwas offener gestaltet und den SV Werder noch tiefer in den Abstiegskampf gezogen. Jetzt stehen noch acht Begegnungen auf dem Programm. Es ist alles möglich. Wir glauben auch hier an unsere Chance. Klar ist aber, dass wir jetzt Woche für Woche punkten müssen. Das Sand-Spiel wird natürlich extrem wichtig.

DFB.de: Wie erleben Sie persönlich gerade die Saison, die Sie erstmals als Stammspielerin absolvieren?

Schuldt: Ich habe lange dafür gearbeitet. Ich bin dankbar, dass ich jetzt die Spielzeit bekomme. Hinzu kommt, dass ich unsere leider verletzte Kapitänin Anja Heuschkel derzeit vertreten darf. Diese Führungsrolle nehme ich gerne an. Mir ist es wichtig, dem Team helfen zu können und den jungen Spielerinnen etwas mitzugeben. Zur Entwicklung gehören Niederlagen genauso dazu, wie Siege und Unentschieden. Wir hatten eine Phase von 13 Begegnungen, in denen wir nicht gewonnen haben. Das kann einen natürlich belasten. Auch ich war niedergeschlagen. Wichtig ist, dass man wieder aufsteht und an seine Chance glaubt. Und das ist bei uns der Fall.

[sw]

Die Ausgangslage ist klar: Der FC Carl Zeiss Jena ist heute (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) klarer Außenseiter im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen den FC Bayern München. Dennoch glauben die Thüringerinnen an ihre Chance. Torhüterin Inga Schuldt (24) erklärt im DFB.de-Interview, wie die Überraschung gelingen kann und welche Chancen die Jenaerinnen im Abstiegskampf der FLYERALARM Frauen-Bundesliga noch haben.

DFB.de: Inga Schuldt, wie ist die Stimmungslage vor dem Duell mit dem FC Bayern?

Inga Schuldt: Nachdem wir zuletzt mit dem 2:0 in Bremen endlich unseren ersten Saisonsieg in der Bundesliga feiern konnten, ist die Stimmung sehr gut. Wichtig ist, dass wir diesen Schwung jetzt in die anstehenden Aufgaben mitnehmen können. Gegen München sind wir natürlich klarer Außenseiter. Aber genau aus dieser Konstellation bezieht der DFB-Pokal seinen Reiz. Es ist ein Alles-oder-Nichts-Spiel. Und damit ist klar, dass auch für uns alles möglich ist.

DFB.de: Also auch der Einzug ins Halbfinale?

Schuldt: Auf jeden Fall. Wir werden uns ganz sicher nicht vorher schon ergeben. In der Bundesliga haben wir gegen München zwar 0:3 verloren, aber mindestens eine Stunde lang war es eine offene Partie. Wir glauben an unsere Chance – auch wenn sie sicher nicht so groß ist. Wir brauchen den perfekten Tag.

DFB.de: Und wahrscheinlich eine überragende Torhüterin.

Schuldt: Natürlich wird es auf mich und die gesamte Defensive ankommen. Aber auch auf unsere Angreiferinnen. Wir werden nicht ohne Ende Chancen bekommen. Wir müssen unsere wenigen Möglichkeiten konsequent nutzen. Man kann ein Fußballspiel nur gewinnen, wenn man mindestens ein Tor schießt. Wir werden alles geben, was in unserer Macht steht. Wir wollen die große Überraschung schaffen.

DFB.de: Bayern wird vermutlich viel Druck machen, sodass Sie viele Bälle werden halten müssen.

Schuldt: Das ist für mich keine neue Situation. Als Aufsteiger erleben wir das doch Woche für Woche. Als Torhüterin steht man immer besonders im Blickpunkt und hat eine große Verantwortung. Aber dafür liebe ich diese Position und diesen Sport so. Ich übernehme gerne Verantwortung und versuche, der Mannschaft den bestmöglichen Rückhalt zu bieten – auch gegen München.

DFB.de: Wie schätzen Sie den FC Bayern ein?

Schuldt: Ich finde, dass sie nicht so konstant spielen wie in der vergangenen Saison. Dennoch haben sie natürlich unglaubliche Qualität im Kader. Von den reinen Zahlen und Fakten werden wir keine Chance haben. Aber der Fußball und der DFB-Pokal im Speziellen haben ihre eigenen Gesetze.

DFB.de: In Ihrer Jugend haben sie mit Turbine Potsdam entscheidende Begegnungen gegen den FC Bayern verloren. Ist das noch präsent?

Schuldt: Danke für die Erinnerung, darauf hätte ich gut verzichten können. (lacht) Oh ja, deshalb kann man auch sagen, dass ich noch eine Rechnung mit dem FC Bayern offen habe. Wir haben vor einigen Jahren mit den B-Juniorinnen von Turbine in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft in München tatsächlich mal ein ganz dreckiges 1:2 kassiert. Daran denke ich nicht gerne zurück. Noch schlimmer war das Rückspiel. Da haben wir richtig auf den Sack bekommen und mit 1:6 verloren. Da waren wir alle richtig schlecht, ich auch. Aber das ist Vergangenheit. Lassen Sie uns lieber nach vorne schauen.

DFB.de: Nach dem DFB-Pokalspiel steht in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga das womöglich vorentscheidende Duell gegen den Tabellenletzten SC Sand auf dem Programm. Wie sehen Sie da die Lage?

Schuldt: Durch unseren Sieg in Bremen haben wir es wieder etwas offener gestaltet und den SV Werder noch tiefer in den Abstiegskampf gezogen. Jetzt stehen noch acht Begegnungen auf dem Programm. Es ist alles möglich. Wir glauben auch hier an unsere Chance. Klar ist aber, dass wir jetzt Woche für Woche punkten müssen. Das Sand-Spiel wird natürlich extrem wichtig.

DFB.de: Wie erleben Sie persönlich gerade die Saison, die Sie erstmals als Stammspielerin absolvieren?

Schuldt: Ich habe lange dafür gearbeitet. Ich bin dankbar, dass ich jetzt die Spielzeit bekomme. Hinzu kommt, dass ich unsere leider verletzte Kapitänin Anja Heuschkel derzeit vertreten darf. Diese Führungsrolle nehme ich gerne an. Mir ist es wichtig, dem Team helfen zu können und den jungen Spielerinnen etwas mitzugeben. Zur Entwicklung gehören Niederlagen genauso dazu, wie Siege und Unentschieden. Wir hatten eine Phase von 13 Begegnungen, in denen wir nicht gewonnen haben. Das kann einen natürlich belasten. Auch ich war niedergeschlagen. Wichtig ist, dass man wieder aufsteht und an seine Chance glaubt. Und das ist bei uns der Fall.

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