Fischinger und Kellermann: "Diese ganz große Bühne nutzen"

Für den einen ist es das größte Highlight in seiner bisherigen Trainerkarriere, für den anderen die große Chance auf die Titelverteidigung. Wenn am Samstag (ab 15 Uhr, live in der ARD) der SC Sand im DFB-Pokalfinale auf den aktuellen Champion VfL Wolfsburg trifft, ist das auch ein Duell der Trainer. Beim Champions-League-Finalisten aus Wolfsburg sitzt der 47-jährige frühere Weltfrauenfußball-Trainer Ralf Kellermann auf der Bank, beim "kleinen" SC Sand der 52 Jahre alte Alexander Fischinger ein letztes Mal. Vor dem Endspiel im Kölner RheinEnergieStadion spricht DFB.de mit den Trainern über Außenseiter und Favoritenrolle, den Faktor Publikum und das zweite Highlight des VfL - das Champions-League-Finale am kommenden Donnerstag (ab 18 Uhr, live bei Eurosport).

DFB.de: Herr Fischinger, Herr Kellermann, wie groß ist die Vorfreude auf diese Partie?

Alexander Fischinger: Für mich persönlich ist es das größte Spiel meines Lebens. Es ist ja bekannt, dass ich ein großer Fan des 1. FC Köln bin. Früher habe ich in diesem Stadion auf der Tribüne gestanden. Jetzt darf ich hier sein, um zu arbeiten. Das kann man kaum in Worte fassen. Für den Verein ist es natürlich der bedeutendste Tag der Geschichte. Es ist unglaublich, was in den vergangenen Wochen abgegangen ist, nachdem wir tatsächlich dieses Endspiel erreicht hatten. Ich glaube, dass einige Spielerinnen in der Nacht vor dem Duell kein Auge zumachen werden. So groß ist die Vorfreude, aber gleichzeitig auch die Anspannung.

Ralf Kellermann: Für mich ist es das dritte Endspiel als Trainer in Wolfsburg. Und die Faszination ist noch immer die gleiche. Dieses Finale ist der Höhepunkt einer langen und intensiven Saison. Da der Gewinn des DFB-Pokals keine Qualifikation für den internationalen Wettbewerb nach sich zieht, geht es vor allem um Ruhm und Ehre. Es geht aber auch darum, etwas Nachhaltiges zu schaffen. Über den Zweiten spricht man einige Wochen später leider meist nicht mehr. Der Gewinner hingegen bleibt in Erinnerung.

DFB.de: Wie haben Sie die Endspiele in Köln bisher erlebt?

Kellermann: Mit allem Drum und Dran ist das ein großartiges Event. Das fängt schon mit der Anreise zwei Tage vor der Begegnung. Dann das Abschlusstraining in diesem schönen Stadion. Das Fanfest ist ebenfalls eine super Sache. Man kann zusammenfassend wirklich sagen, dass sich Köln als Standort absolut etabliert hat. Es passt einfach. Wir wollen hier wieder Werbung für den Frauenfußball machen. Wir wollen diese ganz große Bühne nutzen, um uns bestens zu präsentieren.

DFB.de: Beschreiben Sie doch bitte mal Ihre Gefühlslage, Herr Fischinger.

Fischinger: Ich war vor einigen Tagen bereits in Köln. Ich habe da ein bisschen Werbung gemacht und ein paar Termine mit den örtlichen Medien wahrgenommen. Wir müssen es schließlich schaffen, auch das neutrale Publikum auf unsere Seite zu ziehen. Dann haben wir vielleicht eine Chance. Was ich aber eigentlich erzählen wollte: Während dieses Tages in Köln bin ich zu Fuß durch die Innenstadt gelaufen. Da habe ich überall die riesigen Plakate gesehen, die auf die Begegnung hinweisen. Ich war schon beeindruckt, das Logo des kleinen SC Sand dort zu sehen. Da ist mir die Tragweite dieses Endspiels erst noch einmal richtig bewusst geworden. Man spürt schon Gänsehaut.

DFB.de: Mit Laura Vetterlein und Jovana Damnjanovic stehen zwei frühere Wolfsburgerinnen bei Ihnen im Kader. Kommt den beiden eine besondere Rolle zu?

Fischinger: Nein, im Gegenteil. Sie haben eine tolle Entwicklung bei uns genommen. Sie wollen natürlich noch einmal unbedingt zeigen, dass es ein Fehler war, sie wegzugeben. Es ist nun eher unsere Aufgabe, sie ein wenig zu bändigen. Sie dürfen in diesem Spiel nicht überdrehen. Wir brauchen ihre Qualitäten.

DFB.de: Sie gehen als Titelverteidiger in das Finale, Herr Kellermann. Kann man in Ihrem Lager schon von einer gewissen Routine sprechen?

Kellermann: Wir sind leicht favorisiert, das stimmt. Aber in einem Spiel traue ich dem SC Sand alles zu. Das haben wir im Halbfinale gegen Bayern München gesehen. Wir werden nicht den Fehler machen, sie zu unterschätzen. Und Routine ist in diesem Zusammenhang meiner Meinung nach nicht das richtige Wort. Ein Endspiel ist jedes Mal etwas ganz Großes. Auch etwas ganz Besonderes. Da wird man niemals Routine entwickeln.



Für den einen ist es das größte Highlight in seiner bisherigen Trainerkarriere, für den anderen die große Chance auf die Titelverteidigung. Wenn am Samstag (ab 15 Uhr, live in der ARD) der SC Sand im DFB-Pokalfinale auf den aktuellen Champion VfL Wolfsburg trifft, ist das auch ein Duell der Trainer. Beim Champions-League-Finalisten aus Wolfsburg sitzt der 47-jährige frühere Weltfrauenfußball-Trainer Ralf Kellermann auf der Bank, beim "kleinen" SC Sand der 52 Jahre alte Alexander Fischinger ein letztes Mal. Vor dem Endspiel im Kölner RheinEnergieStadion spricht DFB.de mit den Trainern über Außenseiter und Favoritenrolle, den Faktor Publikum und das zweite Highlight des VfL - das Champions-League-Finale am kommenden Donnerstag (ab 18 Uhr, live bei Eurosport).

DFB.de: Herr Fischinger, Herr Kellermann, wie groß ist die Vorfreude auf diese Partie?

Alexander Fischinger: Für mich persönlich ist es das größte Spiel meines Lebens. Es ist ja bekannt, dass ich ein großer Fan des 1. FC Köln bin. Früher habe ich in diesem Stadion auf der Tribüne gestanden. Jetzt darf ich hier sein, um zu arbeiten. Das kann man kaum in Worte fassen. Für den Verein ist es natürlich der bedeutendste Tag der Geschichte. Es ist unglaublich, was in den vergangenen Wochen abgegangen ist, nachdem wir tatsächlich dieses Endspiel erreicht hatten. Ich glaube, dass einige Spielerinnen in der Nacht vor dem Duell kein Auge zumachen werden. So groß ist die Vorfreude, aber gleichzeitig auch die Anspannung.

Ralf Kellermann: Für mich ist es das dritte Endspiel als Trainer in Wolfsburg. Und die Faszination ist noch immer die gleiche. Dieses Finale ist der Höhepunkt einer langen und intensiven Saison. Da der Gewinn des DFB-Pokals keine Qualifikation für den internationalen Wettbewerb nach sich zieht, geht es vor allem um Ruhm und Ehre. Es geht aber auch darum, etwas Nachhaltiges zu schaffen. Über den Zweiten spricht man einige Wochen später leider meist nicht mehr. Der Gewinner hingegen bleibt in Erinnerung.

DFB.de: Wie haben Sie die Endspiele in Köln bisher erlebt?

Kellermann: Mit allem Drum und Dran ist das ein großartiges Event. Das fängt schon mit der Anreise zwei Tage vor der Begegnung. Dann das Abschlusstraining in diesem schönen Stadion. Das Fanfest ist ebenfalls eine super Sache. Man kann zusammenfassend wirklich sagen, dass sich Köln als Standort absolut etabliert hat. Es passt einfach. Wir wollen hier wieder Werbung für den Frauenfußball machen. Wir wollen diese ganz große Bühne nutzen, um uns bestens zu präsentieren.

DFB.de: Beschreiben Sie doch bitte mal Ihre Gefühlslage, Herr Fischinger.

Fischinger: Ich war vor einigen Tagen bereits in Köln. Ich habe da ein bisschen Werbung gemacht und ein paar Termine mit den örtlichen Medien wahrgenommen. Wir müssen es schließlich schaffen, auch das neutrale Publikum auf unsere Seite zu ziehen. Dann haben wir vielleicht eine Chance. Was ich aber eigentlich erzählen wollte: Während dieses Tages in Köln bin ich zu Fuß durch die Innenstadt gelaufen. Da habe ich überall die riesigen Plakate gesehen, die auf die Begegnung hinweisen. Ich war schon beeindruckt, das Logo des kleinen SC Sand dort zu sehen. Da ist mir die Tragweite dieses Endspiels erst noch einmal richtig bewusst geworden. Man spürt schon Gänsehaut.

DFB.de: Mit Laura Vetterlein und Jovana Damnjanovic stehen zwei frühere Wolfsburgerinnen bei Ihnen im Kader. Kommt den beiden eine besondere Rolle zu?

Fischinger: Nein, im Gegenteil. Sie haben eine tolle Entwicklung bei uns genommen. Sie wollen natürlich noch einmal unbedingt zeigen, dass es ein Fehler war, sie wegzugeben. Es ist nun eher unsere Aufgabe, sie ein wenig zu bändigen. Sie dürfen in diesem Spiel nicht überdrehen. Wir brauchen ihre Qualitäten.

DFB.de: Sie gehen als Titelverteidiger in das Finale, Herr Kellermann. Kann man in Ihrem Lager schon von einer gewissen Routine sprechen?

Kellermann: Wir sind leicht favorisiert, das stimmt. Aber in einem Spiel traue ich dem SC Sand alles zu. Das haben wir im Halbfinale gegen Bayern München gesehen. Wir werden nicht den Fehler machen, sie zu unterschätzen. Und Routine ist in diesem Zusammenhang meiner Meinung nach nicht das richtige Wort. Ein Endspiel ist jedes Mal etwas ganz Großes. Auch etwas ganz Besonderes. Da wird man niemals Routine entwickeln.

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DFB.de: In der Allianz Frauen-Bundesliga gab es in den direkten Duellen der beiden Klubs jeweils einen Sieg für beide Teams. Mit welchen Erwartungen treten Sie diesmal an?

Fischinger: Ich kann überhaupt nicht einschätzen, was passiert. Es ist alles möglich. Klar ist aber: Ich habe meinen Spielerinnen gesagt, dass sie Legenden beim SC Sand werden, wenn sie tatsächlich den DFB-Pokal holen sollten.

Kellermann: Ich erwarte kein leichtes Spiel. Wir haben uns in der Frauen-Bundesliga gegen Sand zweimal sehr schwer getan. Im eigenen Stadion haben wir sogar verloren, und auch im Rückspiel hatten wir große Mühe. Sand hat eine sehr gute Saison gespielt. Ich habe Hochachtung vor dieser Leistung. Alex Fischinger macht dort einen tollen Job. Wir sind auf jeden Fall gewarnt.

Fischinger: Ich will uns auch gar nicht kleiner machen, als wir sind. Wir haben im Halbfinale den FC Bayern ausgeschaltet. Damit hatte niemand auch nur ansatzweise gerechnet, aber wir haben es geschafft. Also können wir es wieder schaffen. Zumal ich München in dieser Saison sogar noch einen Tick stärker einstufen würde als Wolfsburg.

DFB.de: In den Wochen nach dem Finaleinzug hat Ihre Mannschaft in der Bundesliga nicht mehr viel geholt, Herr Fischinger. Könnte das ein Problem sein, weil die Spannung nicht mehr da ist?

Fischinger: Nein, ich denke, dass das ein völlig normaler Prozess ist. Man sagt immer, dass man genauso weitermachen will. Aber in der Praxis sieht es doch meist ganz anders aus. Es ist letztlich einfach eine Kopfsache. Bei uns gibt es kein anderes Thema mehr als dieses DFB-Pokalendspiel. Jede Spielerin will dabei sein, niemand will sich vorher verletzten. In diesem Moment zieht man in der entscheidenden Szene vielleicht zurück, um kein Risiko einzugehen. Wir haben fast die gesamte Saison am Limit oder sogar darüber hinaus gespielt. Jetzt zum Schluss ist uns etwas die Puste ausgegangen. Wir lassen uns deswegen jedoch unsere Saison nicht kaputtreden. Wir haben mehr erreicht, als uns selbst die größten Optimisten zugetraut hätten. Aber jetzt wollen wir auch das Optimum. Jetzt wollen wir alles, was geht. Ich bin davon überzeugt, dass wir für dieses eine Duell noch einmal alles raushauen werden, was wir im Tank haben.

DFB.de: Dem VfL Wolfsburg steht in der kommenden Woche noch ein großes Duell bevor: im Endspiel der Champions League gegen Olympique Lyon. Welchen Einfluss könnte das auf das DFB-Pokalfinale haben? Könnte es sein, dass die Wolfsburgerinnen gedanklich schon bei dieser Partie sind, Herr Fischinger?

Fischinger: Vielleicht ist das unsere Chance, dass Wolfsburg sich nicht einzig und alleine auf das DFB-Pokalfinale fokussieren kann. Natürlich hat Ralf Kellermann einen auch in der Breite sehr gut aufgestellten Kader zusammen. Dennoch ist es beachtlich, dass die Wolfsburgerinnen ihren Weg nach der schwächeren Hinrunde nun sehr konstant gegangen sind.

Kellermann: Die Hinrunde war durchwachsen, so ehrlich muss man sein. Im Kalenderjahr 2016 sind wir konstant aufgetreten, obwohl uns immer wieder wichtige Spielerinnen ausgefallen sind. Ich bin stolz auf das Team, dass wir das auffangen konnten.

DFB.de: Wo liegen Ihre Prioritäten, Herr Kellermann? DFB-Pokal in Köln oder Champions League in Reggio Emilia?

Kellermann: Wir werden beides genießen. Das Champions-League-Endspiel ist von der Aufmerksamkeit vielleicht noch einen Tick größer als das DFB-Pokalfinale. Da schaut die ganze Welt drauf, nicht nur Deutschland. Allerdings sind wir dann nicht in der Favoritenrolle. Für mich ist Olympique Lyon derzeit die beste Frauen-Vereinsmannschaft der Welt. Wir brauchen einen guten Tag, wenn wir gegen die bestehen wollen.

DFB.de: 2013 haben Sie das Endspiel gegen Lyon gewonnen...

Kellermann: Aber da waren die Voraussetzungen etwas anders. Wir waren erstmals im Endspiel. International waren wir weitestgehend noch unbekannt, vielleicht sogar ein Nobody. Ich bin davon überzeugt, dass uns Lyon damals etwas unterschätzt hat. Das wird natürlich auf keinen Fall erneut passieren.

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