Zoller: "Wir haben nicht schon vorher die Hosen voll"

DFB.de: Trotzdem sind Sie nach nur einer Saison nach Kaiserslautern gegangen. Was waren die Gründe dafür?

Zoller: Beim VfL wusste man nicht genau, wie es weitergehen würde. Der Verein hatte kurz vor Saisonende Pele Wollitz gefeuert, ich wollte dort eigentlich unter keinem anderen Trainer arbeiten. Da kam das Interesse des 1. FCK gerade zur rechten Zeit.

DFB.de: Und dort hat es dann mit dem Sprung auf das nächste Level funktioniert. Warum hat es in Lautern sofort gefunkt?

Zoller: Ich habe in meiner Zeit in Osnabrück ganz viel gelernt und bin dort auch als Mensch gereift. Ich war zu diesem Zeitpunkt bereit für diesen Schritt und davon überzeugt, dass ich mich beim FCK durchsetzen kann. Im Vergleich zu Osnabrück ist hier natürlich alles viel größer, das Medieninteresse, das Stadion, die Fans, aber ich wollte es so haben. Ich habe einfach Bock gehabt, hier zu spielen.

DFB.de: Nach einer starken Zweitligasaison sind Sie aktuell in aller Munde, fast jeder Erstligist, der auf Stürmersuche ist, soll an Ihnen dran sein. In der Winterpause hat der FCK schon ein Angebot des FC Fulham aus der Premier League für Sie abgelehnt. Schmeichelt Ihnen das, weil Sie ja auch schon die andere Seite des Geschäfts kennengelernt haben? Oder nervt es eher, dass Sie nichts mehr unternehmen können, ohne dass es heißt: "Aha, der Zoller ist auf Wohnungssuche"?

Zoller: Ja, die Geschichte hat die Runde gemacht. Ich war nur in Berlin, um mit Freunden einen Geburtstag zu feiern, sonst war da nichts. Das Interesse aus Fulham hat mich natürlich schon geehrt, das ist ja schließlich nicht irgendwer. Aber ich fand, es wäre für mich nicht der richtige Schritt gewesen. Ansonsten gilt meine volle Konzentration dem Saisonendspurt mit dem 1. FC Kaiserslautern, dann wird man sehen, was als nächstes kommt. Mein größter Wunsch ist es, mit dem FCK in der ersten Liga zu spielen, ich werde alles daran setzen, das zu schaffen. Zum Interesse von anderen Vereinen kann ich gar nichts sagen.

DFB.de: Ihr Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz war nicht gerade erfreut, als feststand, dass Sie im DFB-Pokalhalbfinale auswärts beim FC Bayern München antreten müssen. Wie hat die Mannschaft das Los aufgenommen?

Zoller: Wir finden es vor allem schön, dass wir nicht nur in einem Freundschaftsspiel auf den FC Bayern treffen, sondern in einem Pflichtspiel. Für den FCK ist das Erreichen des Halbfinales eine Riesenauszeichnung, und wir fahren auch nicht nur dorthin, um ein paar Trikots abzustauben. Wir haben nichts zu verlieren, können befreit aufspielen und wir werden unsere Chance suchen.



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Einer hat beim 1. FC Kaiserslautern den Aufstieg auf jeden Fall schon geschafft. Angreifer Simon Zoller hat sich mit 13 Saisontreffern auf die Einkaufszettel diverser Bundesligisten geschossen und darf sich trotz des in Gefahr geratenen Saisonziels der Pfälzer wohl zeitnah in der obersten Spielklasse versuchen.

Vor der scheinbar unlösbaren Aufgabe heute (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und auf Sky) im DFB-Pokalhalbfinale bei Bayern München redet der 22-Jährige im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Andreas Renner über intakte Aufstiegsträume, seinen Werdegang und übermäßigen Respekt vor dem Klub-Weltmeister.

DFB.de: Der 1. FC Kaiserslautern ist mit dem Ziel Aufstieg in die aktuelle Saison gestartet. Nach den letzten Ergebnissen wird das Erreichen dieses Ziels immer unwahrscheinlicher. Wie geht die Mannschaft mit dieser Situation um?

Simon Zoller: Als Mannschaft sind wir in erster Linie von uns selbst enttäuscht. Gerade nach der Winterpause hatten wir uns viel mehr vorgenommen. Aber unser Trainer Kosta Runjaic hat gesagt, dass wir daran glauben, so lange es noch eine rechnerische Chance gibt. Und das tue ich auch, ich glaube daran, denn der Aufstiegskampf ist in dieser Saison ein Schneckenrennen. Wir werden alles daran setzen, dass wir es noch schaffen.

DFB.de: Sie haben vier Jahre beim Karlsruher SC verbracht und dort versucht, den Schritt von der Jugend in den Profibereich zu machen. Am Ende standen für Sie aber nur 13 Einsätze und ein Tor für die erste Mannschaft zu Buche. Warum hat es in Karlsruhe nicht funktioniert?

Zoller: Ich habe damals noch ein Jahr in der A-Jugend des KSC gespielt und dann mit 17 Jahren bei den Profis mittrainiert. Rückblickend muss ich sagen, dass ich einfach noch nicht so weit war. Ich bin dankbar für die vier Jahre dort und ich hatte mit Markus Kauczinski (dem heutigen KSC-Cheftrainer, damals im Nachwuchsbereich tätig; Anm. d. Red.) einen guten Trainer. Im Profibereich wechselten damals beim KSC aber häufig die Coaches, und ich war noch nicht reif genug und musste noch an mir arbeiten. Menschlich hat mir diese Zeit sehr viel gebracht, aber es war der richtig Schritt, 2012 nach Osnabrück zu wechseln.

DFB.de: In Osnabrück haben Sie dann sofort voll eingeschlagen. Warum ging das so schnell?

Zoller: Damals war "Pele" Wollitz mein Trainer beim VfL, und der war Gold wert für mich. Obwohl er mich vor meinem Wechsel gar nicht kannte, hat er sofort voll auf mich gesetzt. Dazu kam, dass ich, anders als in Karlsruhe, verletzungsfrei blieb und durchspielen konnte. Zu Wollitz habe ich heute noch ein enges Verhältnis. Wir telefonieren regelmäßig, und er war für mich der Türöffner zum Profigeschäft.

DFB.de: Trotzdem sind Sie nach nur einer Saison nach Kaiserslautern gegangen. Was waren die Gründe dafür?

Zoller: Beim VfL wusste man nicht genau, wie es weitergehen würde. Der Verein hatte kurz vor Saisonende Pele Wollitz gefeuert, ich wollte dort eigentlich unter keinem anderen Trainer arbeiten. Da kam das Interesse des 1. FCK gerade zur rechten Zeit.

DFB.de: Und dort hat es dann mit dem Sprung auf das nächste Level funktioniert. Warum hat es in Lautern sofort gefunkt?

Zoller: Ich habe in meiner Zeit in Osnabrück ganz viel gelernt und bin dort auch als Mensch gereift. Ich war zu diesem Zeitpunkt bereit für diesen Schritt und davon überzeugt, dass ich mich beim FCK durchsetzen kann. Im Vergleich zu Osnabrück ist hier natürlich alles viel größer, das Medieninteresse, das Stadion, die Fans, aber ich wollte es so haben. Ich habe einfach Bock gehabt, hier zu spielen.

DFB.de: Nach einer starken Zweitligasaison sind Sie aktuell in aller Munde, fast jeder Erstligist, der auf Stürmersuche ist, soll an Ihnen dran sein. In der Winterpause hat der FCK schon ein Angebot des FC Fulham aus der Premier League für Sie abgelehnt. Schmeichelt Ihnen das, weil Sie ja auch schon die andere Seite des Geschäfts kennengelernt haben? Oder nervt es eher, dass Sie nichts mehr unternehmen können, ohne dass es heißt: "Aha, der Zoller ist auf Wohnungssuche"?

Zoller: Ja, die Geschichte hat die Runde gemacht. Ich war nur in Berlin, um mit Freunden einen Geburtstag zu feiern, sonst war da nichts. Das Interesse aus Fulham hat mich natürlich schon geehrt, das ist ja schließlich nicht irgendwer. Aber ich fand, es wäre für mich nicht der richtige Schritt gewesen. Ansonsten gilt meine volle Konzentration dem Saisonendspurt mit dem 1. FC Kaiserslautern, dann wird man sehen, was als nächstes kommt. Mein größter Wunsch ist es, mit dem FCK in der ersten Liga zu spielen, ich werde alles daran setzen, das zu schaffen. Zum Interesse von anderen Vereinen kann ich gar nichts sagen.

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DFB.de: Ihr Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz war nicht gerade erfreut, als feststand, dass Sie im DFB-Pokalhalbfinale auswärts beim FC Bayern München antreten müssen. Wie hat die Mannschaft das Los aufgenommen?

Zoller: Wir finden es vor allem schön, dass wir nicht nur in einem Freundschaftsspiel auf den FC Bayern treffen, sondern in einem Pflichtspiel. Für den FCK ist das Erreichen des Halbfinales eine Riesenauszeichnung, und wir fahren auch nicht nur dorthin, um ein paar Trikots abzustauben. Wir haben nichts zu verlieren, können befreit aufspielen und wir werden unsere Chance suchen.

DFB.de: Es gibt ja Menschen, die behaupten, der FC Bayern profitiere davon, dass seine Gegner immer schon vor dem Spiel Angst haben.

Zoller: Wir wollen uns mit den Besten messen und hatten zuletzt auch nicht allzu oft die Gelegenheit, gegen die Bayern zu spielen. Wir werden uns nicht verstecken, und ich kann versprechen: Wir haben nicht schon vorher die Hosen voll.