Viertelfinale im DFB-Pokal: Acht Teams und acht Fakten

64 Mannschaften gingen im August an den Start, acht sind übrig geblieben. Heute und Mittwoch werden im DFB-Pokal 2013/2014 die Halbfinalisten ermittelt. Der Hamburger SV fordert Titelverteidiger FC Bayern München heraus, Eintracht Frankfurt freut sich auf Borussia Dortmund. 1899 Hoffenheim empfängt den VfL Wolfsburg, Bayer Leverkusen ist zu Hause gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern haushoher Favorit.

DFB.de hat vor dem Anpfiff des Viertelfinales acht Fakten und Anekdoten zu den acht verbliebenen Teams zusammengetragen.

Außenseiter: Der 1. FC Kaiserslautern tummelt sich als einziger Zweitligist zwischen sieben Bundesligisten im Viertelfinale. Zweimal haben die Lauterer den DFB-Pokal gewonnen, 1990 und 1996. Der zweite Titelgewinn kam unter außergewöhnlichen Umständen zustande: Eine Woche vor dem Finale war der FCK erstmals aus der Bundesliga abgestiegen, durch ein 1:1 beim diesjährigen Viertelfinalgegner Bayer Leverkusen. Das 1:0 in Berlin über den Karlsruher SC durch das Freistoßtor von Martin Wagner ließ damals die Tränen etwas schneller trocknen und legte den Grundstein für den Wiederaufstieg 1997 und die Sensationsmeisterschaft 1998.

Viertelfinalfluch: Die Bilanz ist bemerkenswert. Zum fünften Mal seit der Saison 2007/2008 hat die TSG 1899 Hoffenheim die Runde der letzten Acht erreicht - den Sprung ins Halbfinale haben die Kraichgauer allerdings noch nie geschafft. Im ersten Anlauf scheiterten sie bei Borussia Dortmund (1:3), ein Jahr später, 2009, beim SV Werder Bremen (1:2). 2011 und 2012 war trotz Heimvorteils gegen die Zweitligisten Energie Cottbus (0:1) und SpVgg Greuther Fürth (0:1) Endstation.

Titelsammler: Von den acht Viertelfinalisten haben sechs den DFB-Pokal schon gewonnen, der FC Bayern München als Rekordsieger allein 16-mal. Die Bayern sind auch Titelverteidiger. Viermal durfte Eintracht Frankfurt den Cup in Empfang nehmen, zuletzt 1988 nach einem 1:0 gegen den VfL Bochum. Dahinter folgen Borussia Dortmund (3), der Hamburger SV (3), der 1. FC Kaiserslautern (2) und Bayer Leverkusen (1). Am längsten zurück liegt der letzte Titelgewinn beim HSV. Die Hanseaten bezwangen 1987 in ihrem letzten Spiel mit Ernst Happel auf der Trainerbank den Zweitligisten Stuttgarter Kickers mit 3:1. In der Siegermannschaft standen unter anderem Größen wie Uli Stein, Manfred Kaltz, Ditmar Jakobs und Thomas von Heesen.

Rekordjäger: Drei Tore gegen den BSV Schwarz-Weiß Rehden (5:0), zwei Tore beim 4:1 gegen Hannover 96, ein Tor beim 2:0 gegen den FC Augsburg - Thomas Müller hat in allen drei Runden zugeschlagen und führt die Torjägerliste des laufenden Pokalwettbewerbs an. Dem Nationalspieler des FC Bayern München bietet sich damit die Möglichkeit, den Rekord von Dirk Kurtenbach (Stuttgarter Kickers, 1987) und Dieter Müller (1. FC Köln, 1977) einzustellen. Beide hatten damals von der ersten Runde bis zum Finale in jedem Spiel getroffen. Eine andere Bestmarke von Dieter Müller dürfte für Thomas Müller kaum zu knacken sein: Der damalige Kölner hatte in der Pokalsaison 1976/1977 insgesamt 14 Treffer erzielt, so viele wie nur Ernst-Otto Willimowski 1941/1942 für den TSV 1860 München.

Trainerwechsel: Im Halbfinale ausgeschieden und trotzdem am Ende DFB-Pokalsieger - Dragoslav Stepanovic hat dieses Kunststück fertiggebracht. In der Saison 1992/1993 sah er mit Eintracht Frankfurt gegen Bayer Leverkusen kein Land und unterlag 0:3. Im Endspiel saß das Trainer-Unikat dann auf Leverkusens Bank. "Stepi" hatte Monate vorher bereits bei Bayer für die neue Saison unterschrieben. Als sich die Leverkusener nach dem 29. Spieltag von ihrem Coach Reinhard Saftig trennten, wurde der Wechsel kurzerhand vorgezogen. Kein Problem für Stepanovic, er war nach dem verlorenen DFB-Pokalhalbfinale ohnehin in Frankfurt zurückgetreten. Der mühsame 1:0-Pflichtsieg im Endspiel gegen Hertha BSC Amateure (Torschütze: Ulf Kirsten) bescherte ihm und Bayer anschließend den Titel.

Endspielerinnerungen: Seit 1997 spielt der VfL Wolfsburg in der Bundesliga, 2009 wurde er unter Felix Magath Deutscher Meister. Ihren bislang größten Erfolg im DFB-Pokal aber feierten die "Wölfe" als Zweitligist. 1995 drangen sie, angeführt von Trainer Gerd Roggensack und Spielmacher Claus-Dieter "Pele" Wollitz, bis ins Finale vor. Dort verloren sie gegen Borussia Mönchengladbach mit 0:3. Martin Dahlin, Stefan Effenberg und Heiko Herrlich trafen für die Borussia. Die Wolfsburger hatten auf dem Weg ins Endspiel im Viertelfinale den FC Bayern ausgeschaltet, allerdings nur dessen zweite Mannschaft (2:1). Die Bayern-Profis waren in der ersten Runde über den TSV Vestenbergsgreuth gestolpert (0:1). Der legendäre Bayern-Bezwinger schied im Achtelfinale mit 4:5 nach Elfmeterschießen aus - gegen Wolfsburg.

Geldregen: Die Teilnahme am Viertelfinale wird jedem Verein mit rund einer Million Euro aus den TV- und Vermarktungserlösen versüßt. Die vier Klubs, die an den Free-TV-Spielen beteiligt sind (Eintracht Frankfurt gegen Borussia Dortmund, Hamburger SV gegen FC Bayern München), kommen auf bis zu 1,4 Millionen Euro an Einnahmen allein aus diesem Bereich.

Livespiele: Alle vier Partien werden live vom DFB-Pokalpartner Sky übertragen. Im Free-TV zeigt die ARD heute Abend (ab 20.45 Uhr) das Duell zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund sowie am Mittwoch (ab 20.30 Uhr) die Partie zwischen dem Hamburger SV und dem FC Bayern. Die Begegnungen 1899 Hoffenheim gegen VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen gegen 1. FC Kaiserslautern werden am Mittwoch um 19 Uhr angepfiffen.

[jb]

64 Mannschaften gingen im August an den Start, acht sind übrig geblieben. Heute und Mittwoch werden im DFB-Pokal 2013/2014 die Halbfinalisten ermittelt. Der Hamburger SV fordert Titelverteidiger FC Bayern München heraus, Eintracht Frankfurt freut sich auf Borussia Dortmund. 1899 Hoffenheim empfängt den VfL Wolfsburg, Bayer Leverkusen ist zu Hause gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern haushoher Favorit.

DFB.de hat vor dem Anpfiff des Viertelfinales acht Fakten und Anekdoten zu den acht verbliebenen Teams zusammengetragen.

Außenseiter: Der 1. FC Kaiserslautern tummelt sich als einziger Zweitligist zwischen sieben Bundesligisten im Viertelfinale. Zweimal haben die Lauterer den DFB-Pokal gewonnen, 1990 und 1996. Der zweite Titelgewinn kam unter außergewöhnlichen Umständen zustande: Eine Woche vor dem Finale war der FCK erstmals aus der Bundesliga abgestiegen, durch ein 1:1 beim diesjährigen Viertelfinalgegner Bayer Leverkusen. Das 1:0 in Berlin über den Karlsruher SC durch das Freistoßtor von Martin Wagner ließ damals die Tränen etwas schneller trocknen und legte den Grundstein für den Wiederaufstieg 1997 und die Sensationsmeisterschaft 1998.

Viertelfinalfluch: Die Bilanz ist bemerkenswert. Zum fünften Mal seit der Saison 2007/2008 hat die TSG 1899 Hoffenheim die Runde der letzten Acht erreicht - den Sprung ins Halbfinale haben die Kraichgauer allerdings noch nie geschafft. Im ersten Anlauf scheiterten sie bei Borussia Dortmund (1:3), ein Jahr später, 2009, beim SV Werder Bremen (1:2). 2011 und 2012 war trotz Heimvorteils gegen die Zweitligisten Energie Cottbus (0:1) und SpVgg Greuther Fürth (0:1) Endstation.

Titelsammler: Von den acht Viertelfinalisten haben sechs den DFB-Pokal schon gewonnen, der FC Bayern München als Rekordsieger allein 16-mal. Die Bayern sind auch Titelverteidiger. Viermal durfte Eintracht Frankfurt den Cup in Empfang nehmen, zuletzt 1988 nach einem 1:0 gegen den VfL Bochum. Dahinter folgen Borussia Dortmund (3), der Hamburger SV (3), der 1. FC Kaiserslautern (2) und Bayer Leverkusen (1). Am längsten zurück liegt der letzte Titelgewinn beim HSV. Die Hanseaten bezwangen 1987 in ihrem letzten Spiel mit Ernst Happel auf der Trainerbank den Zweitligisten Stuttgarter Kickers mit 3:1. In der Siegermannschaft standen unter anderem Größen wie Uli Stein, Manfred Kaltz, Ditmar Jakobs und Thomas von Heesen.

Rekordjäger: Drei Tore gegen den BSV Schwarz-Weiß Rehden (5:0), zwei Tore beim 4:1 gegen Hannover 96, ein Tor beim 2:0 gegen den FC Augsburg - Thomas Müller hat in allen drei Runden zugeschlagen und führt die Torjägerliste des laufenden Pokalwettbewerbs an. Dem Nationalspieler des FC Bayern München bietet sich damit die Möglichkeit, den Rekord von Dirk Kurtenbach (Stuttgarter Kickers, 1987) und Dieter Müller (1. FC Köln, 1977) einzustellen. Beide hatten damals von der ersten Runde bis zum Finale in jedem Spiel getroffen. Eine andere Bestmarke von Dieter Müller dürfte für Thomas Müller kaum zu knacken sein: Der damalige Kölner hatte in der Pokalsaison 1976/1977 insgesamt 14 Treffer erzielt, so viele wie nur Ernst-Otto Willimowski 1941/1942 für den TSV 1860 München.

Trainerwechsel: Im Halbfinale ausgeschieden und trotzdem am Ende DFB-Pokalsieger - Dragoslav Stepanovic hat dieses Kunststück fertiggebracht. In der Saison 1992/1993 sah er mit Eintracht Frankfurt gegen Bayer Leverkusen kein Land und unterlag 0:3. Im Endspiel saß das Trainer-Unikat dann auf Leverkusens Bank. "Stepi" hatte Monate vorher bereits bei Bayer für die neue Saison unterschrieben. Als sich die Leverkusener nach dem 29. Spieltag von ihrem Coach Reinhard Saftig trennten, wurde der Wechsel kurzerhand vorgezogen. Kein Problem für Stepanovic, er war nach dem verlorenen DFB-Pokalhalbfinale ohnehin in Frankfurt zurückgetreten. Der mühsame 1:0-Pflichtsieg im Endspiel gegen Hertha BSC Amateure (Torschütze: Ulf Kirsten) bescherte ihm und Bayer anschließend den Titel.

Endspielerinnerungen: Seit 1997 spielt der VfL Wolfsburg in der Bundesliga, 2009 wurde er unter Felix Magath Deutscher Meister. Ihren bislang größten Erfolg im DFB-Pokal aber feierten die "Wölfe" als Zweitligist. 1995 drangen sie, angeführt von Trainer Gerd Roggensack und Spielmacher Claus-Dieter "Pele" Wollitz, bis ins Finale vor. Dort verloren sie gegen Borussia Mönchengladbach mit 0:3. Martin Dahlin, Stefan Effenberg und Heiko Herrlich trafen für die Borussia. Die Wolfsburger hatten auf dem Weg ins Endspiel im Viertelfinale den FC Bayern ausgeschaltet, allerdings nur dessen zweite Mannschaft (2:1). Die Bayern-Profis waren in der ersten Runde über den TSV Vestenbergsgreuth gestolpert (0:1). Der legendäre Bayern-Bezwinger schied im Achtelfinale mit 4:5 nach Elfmeterschießen aus - gegen Wolfsburg.

Geldregen: Die Teilnahme am Viertelfinale wird jedem Verein mit rund einer Million Euro aus den TV- und Vermarktungserlösen versüßt. Die vier Klubs, die an den Free-TV-Spielen beteiligt sind (Eintracht Frankfurt gegen Borussia Dortmund, Hamburger SV gegen FC Bayern München), kommen auf bis zu 1,4 Millionen Euro an Einnahmen allein aus diesem Bereich.

Livespiele: Alle vier Partien werden live vom DFB-Pokalpartner Sky übertragen. Im Free-TV zeigt die ARD heute Abend (ab 20.45 Uhr) das Duell zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund sowie am Mittwoch (ab 20.30 Uhr) die Partie zwischen dem Hamburger SV und dem FC Bayern. Die Begegnungen 1899 Hoffenheim gegen VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen gegen 1. FC Kaiserslautern werden am Mittwoch um 19 Uhr angepfiffen.