SVS-Trainer Schwartz: "Gut, wenn man eine Runde weiter kommt"

Alois Schwartz wollte nicht das große Los. Der Trainer des SV Sandhausen wollte weder Bayern München noch Borussia Dortmund haben. In der zweiten Runde des DFB-Pokal wollte der 48-Jährige eine einfachere Aufgabe. Mit dem 1. FC Heidenheim hat er sie bekommen, heute (ab 19 Uhr, live bei Sky) steigt das Zweitligaduell. "Lösbar" nennt Schwartz das Los und sieht noch nicht einmal Tücken darin, gegen ein Team aus derselben Klasse zu spielen. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Niels Barnhofer sagt Alois Schwartz, dass er weder Schlendrian in den eigenen Reihen noch einen Lauf der Heidenheimer fürchtet.

DFB.de: Herr Schwartz, Hand aufs Herz: Bei der Auslosung zur zweiten Runde des DFB-Pokals hatten Sie da nicht auf das Los Bayern München oder Borussia Dortmund gehofft?

Alois Schwartz: Wenn ich ehrlich bin: Nein! Wir hatten uns ein Heimspiel gewünscht – und das haben wir auch bekommen.

DFB.de: Sie haben selbst als Spieler im DFB-Pokal gespielt: Lechzt man nicht danach, es einem Großen zeigen zu können?

Schwartz: Das stimmt. Es ist schon mal schön, sich mit Top-Teams messen zu können. Das ist die eine Seite. Aber auf der anderen ist es auch gut, wenn man eine Runde weiter kommt. Für so einen kleinen Verein wie den SV Sandhausen ist das Weiterkommen im Pokal sehr lukrativ.

DFB.de: Beides geht nicht?

Schwartz: Das geht auch, aber ist sehr schwer. Wenn wir in München oder Dortmund spielen müssten, wäre das zwar ein schönes Erlebnis, aber zu 99 Prozent kämen wir dann nicht in die nächste Runde.

DFB.de: Das heißt, da geht Ihnen die Wirtschaftlichkeit vor dem Sport?

Schwartz: Nein, nicht zwingend. Am liebsten ist es mir, wenn beides Hand in Hand geht. Für uns ist es enorm wichtig, die Einnahmen, die der DFB-Pokal bietet, mitzunehmen. Darüber hinaus sehe ich aber auch, dass, je weiter man in diesem Wettbewerb kommt, desto interessanter macht man sich selbst.

DFB.de: Was war Ihre Reaktion, als Sie dann das Los Heidenheim sahen?

Schwartz: Ich habe gedacht: Die Aufgabe ist lösbar!

DFB.de: Wie haben Ihre Spieler reagiert?

Schwartz: Ähnlich. Da gab es keine großen emotionalen Ausschläge – weder Jubel noch Enttäuschung. Sie blieben nüchtern, haben das Los so angenommen, wie es kam.

DFB.de: Vor diesem Hintergrund: Ist die Partie gegen Heidenheim dann nicht eine besonders schwere Aufgabe. Gegen einen Gegner aus der gleichen Klasse: Bedeutet das Alltag?

Schwartz: Man kennt sich gut, ja. Insofern könnte man es als Alltag beschreiben. Wenn man einen Erstligisten zu Hause bekommen hätte, vielleicht einen von dem Kaliber des FC Augsburg, wäre es vielleicht eine interessantere Aufgabe, eine, die den Pokal ausmacht, aber letztlich ist es kein Wunschkonzert, die Kugeln sind so ausgelost worden und wir nehmen es so hin.

DFB.de: Besteht denn Gefahr, dass ein leichter Schlendrian in die Mannschaft kommt, weil…

Schwartz: Nein, das sind alles Profi-Fußballer. Wir haben in der ersten Runde in Bahlingen gespielt, einem Regionalligisten, wir sind mit viel Glück weitergekommen. An dem Tag hat nicht viel funktioniert. Keine Ahnung, ob da ein Schlendrian in der Mannschaft drin war. Zumindest haben wir unsere Elfmeter reingeschossen und sind so weitergekommen. Das kann passieren, jedes Spiel ist halt anders. Aber unser Anspruch ist, jede Partie mit 100 Prozent anzugehen. Wenn uns das gegen Heidenheim gelingt, haben wir eine reelle und gute Chance weiter zu kommen.

DFB.de: Werden Sie zurückblicken auf die Saison 2013/2014, als sie bis ins Achtelfinale vordrangen?

Schwartz: Ja, warum nicht. Darüber kann man reflektieren, was eigentlich alles möglich ist. Damals wäre es sogar möglich gewesen, noch eine Runde weiterzukommen. In Frankfurt stand es zwischenzeitlich 2:2. Da herrschte eine tolle Stimmung in unseren Reihen. Das war eine gute Sache für uns. Wenn man sich diese Bilder noch einmal vor Augen führt und die mitnimmt, könnte das hilfreich sein.

DFB.de: Welches Ziel wurde vor der Saison für den Pokal ausgegeben?

Schwartz: Nein, es gab kein Ziel. Wir rechnen das wirtschaftlich nicht mit ein. Das ist ein Bonus, was wir hier erreichen. Den Pokal kann man schlecht kalkulieren. Da kann es auch mal passieren, so wie im vergangenen Jahr, als wir in der ersten Runde gegen Bielefeld sang- und klanglos ausgeschieden sind. Das kann ganz schnell gehen. Von daher nehmen wir mit, was wir mitnehmen können.

DFB.de: Vor diesem Hintergrund: Was für eine Partie erwarten Sie?

Schwartz: Mit Heidenheim geraten wir an eine Mannschaft, die sehr stabil spielt, die sehr robust ist, die ihre Qualität im Spiel nach vorne hat. Sie haben im bisherigen Saisonverlauf gezeigt, dass sie mit den Guten in der Klasse mithalten kann. Ich finde sogar, dass sie die Mannschaft der Stunde ist. Ich gehe davon aus, dass das eine leidenschaftlich geführte Partie wird. Für mein Empfinden ist der Ausgang der Partie ziemlich offen, ich halte sie dennoch für lösbar.

DFB.de: Das heißt, Sie können den Fans die Partie aus voller Überzeugung empfehlen.

Schwartz: Genau, unsere Spiele sind immer spannend!

[nb]

Alois Schwartz wollte nicht das große Los. Der Trainer des SV Sandhausen wollte weder Bayern München noch Borussia Dortmund haben. In der zweiten Runde des DFB-Pokal wollte der 48-Jährige eine einfachere Aufgabe. Mit dem 1. FC Heidenheim hat er sie bekommen, heute (ab 19 Uhr, live bei Sky) steigt das Zweitligaduell. "Lösbar" nennt Schwartz das Los und sieht noch nicht einmal Tücken darin, gegen ein Team aus derselben Klasse zu spielen. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Niels Barnhofer sagt Alois Schwartz, dass er weder Schlendrian in den eigenen Reihen noch einen Lauf der Heidenheimer fürchtet.

DFB.de: Herr Schwartz, Hand aufs Herz: Bei der Auslosung zur zweiten Runde des DFB-Pokals hatten Sie da nicht auf das Los Bayern München oder Borussia Dortmund gehofft?

Alois Schwartz: Wenn ich ehrlich bin: Nein! Wir hatten uns ein Heimspiel gewünscht – und das haben wir auch bekommen.

DFB.de: Sie haben selbst als Spieler im DFB-Pokal gespielt: Lechzt man nicht danach, es einem Großen zeigen zu können?

Schwartz: Das stimmt. Es ist schon mal schön, sich mit Top-Teams messen zu können. Das ist die eine Seite. Aber auf der anderen ist es auch gut, wenn man eine Runde weiter kommt. Für so einen kleinen Verein wie den SV Sandhausen ist das Weiterkommen im Pokal sehr lukrativ.

DFB.de: Beides geht nicht?

Schwartz: Das geht auch, aber ist sehr schwer. Wenn wir in München oder Dortmund spielen müssten, wäre das zwar ein schönes Erlebnis, aber zu 99 Prozent kämen wir dann nicht in die nächste Runde.

DFB.de: Das heißt, da geht Ihnen die Wirtschaftlichkeit vor dem Sport?

Schwartz: Nein, nicht zwingend. Am liebsten ist es mir, wenn beides Hand in Hand geht. Für uns ist es enorm wichtig, die Einnahmen, die der DFB-Pokal bietet, mitzunehmen. Darüber hinaus sehe ich aber auch, dass, je weiter man in diesem Wettbewerb kommt, desto interessanter macht man sich selbst.

DFB.de: Was war Ihre Reaktion, als Sie dann das Los Heidenheim sahen?

Schwartz: Ich habe gedacht: Die Aufgabe ist lösbar!

DFB.de: Wie haben Ihre Spieler reagiert?

Schwartz: Ähnlich. Da gab es keine großen emotionalen Ausschläge – weder Jubel noch Enttäuschung. Sie blieben nüchtern, haben das Los so angenommen, wie es kam.

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DFB.de: Vor diesem Hintergrund: Ist die Partie gegen Heidenheim dann nicht eine besonders schwere Aufgabe. Gegen einen Gegner aus der gleichen Klasse: Bedeutet das Alltag?

Schwartz: Man kennt sich gut, ja. Insofern könnte man es als Alltag beschreiben. Wenn man einen Erstligisten zu Hause bekommen hätte, vielleicht einen von dem Kaliber des FC Augsburg, wäre es vielleicht eine interessantere Aufgabe, eine, die den Pokal ausmacht, aber letztlich ist es kein Wunschkonzert, die Kugeln sind so ausgelost worden und wir nehmen es so hin.

DFB.de: Besteht denn Gefahr, dass ein leichter Schlendrian in die Mannschaft kommt, weil…

Schwartz: Nein, das sind alles Profi-Fußballer. Wir haben in der ersten Runde in Bahlingen gespielt, einem Regionalligisten, wir sind mit viel Glück weitergekommen. An dem Tag hat nicht viel funktioniert. Keine Ahnung, ob da ein Schlendrian in der Mannschaft drin war. Zumindest haben wir unsere Elfmeter reingeschossen und sind so weitergekommen. Das kann passieren, jedes Spiel ist halt anders. Aber unser Anspruch ist, jede Partie mit 100 Prozent anzugehen. Wenn uns das gegen Heidenheim gelingt, haben wir eine reelle und gute Chance weiter zu kommen.

DFB.de: Werden Sie zurückblicken auf die Saison 2013/2014, als sie bis ins Achtelfinale vordrangen?

Schwartz: Ja, warum nicht. Darüber kann man reflektieren, was eigentlich alles möglich ist. Damals wäre es sogar möglich gewesen, noch eine Runde weiterzukommen. In Frankfurt stand es zwischenzeitlich 2:2. Da herrschte eine tolle Stimmung in unseren Reihen. Das war eine gute Sache für uns. Wenn man sich diese Bilder noch einmal vor Augen führt und die mitnimmt, könnte das hilfreich sein.

DFB.de: Welches Ziel wurde vor der Saison für den Pokal ausgegeben?

Schwartz: Nein, es gab kein Ziel. Wir rechnen das wirtschaftlich nicht mit ein. Das ist ein Bonus, was wir hier erreichen. Den Pokal kann man schlecht kalkulieren. Da kann es auch mal passieren, so wie im vergangenen Jahr, als wir in der ersten Runde gegen Bielefeld sang- und klanglos ausgeschieden sind. Das kann ganz schnell gehen. Von daher nehmen wir mit, was wir mitnehmen können.

DFB.de: Vor diesem Hintergrund: Was für eine Partie erwarten Sie?

Schwartz: Mit Heidenheim geraten wir an eine Mannschaft, die sehr stabil spielt, die sehr robust ist, die ihre Qualität im Spiel nach vorne hat. Sie haben im bisherigen Saisonverlauf gezeigt, dass sie mit den Guten in der Klasse mithalten kann. Ich finde sogar, dass sie die Mannschaft der Stunde ist. Ich gehe davon aus, dass das eine leidenschaftlich geführte Partie wird. Für mein Empfinden ist der Ausgang der Partie ziemlich offen, ich halte sie dennoch für lösbar.

DFB.de: Das heißt, Sie können den Fans die Partie aus voller Überzeugung empfehlen.

Schwartz: Genau, unsere Spiele sind immer spannend!