Preußen-Coach Loose: "Wir veranstalten kein Schaulaufen"

Ralf Loose, der als Trainer des Drittligisten SC Preußen Münster heute (ab 16 Uhr) in der ersten Runde des DFB-Pokals mit dem Heimspiel gegen den deutschen Rekordmeister und -pokalsieger FC Bayern München die Herkulesaufgabe schlechthin vor sich hat, kennt sich nach fast 20 Jahren im Trainergeschäft mit Überraschungen aus.

Vor knapp drei Jahren sorgte der 51-Jährige für eine der größten Sensationen der jüngeren Pokalgeschichte, als er mit Dynamo Dresden gegen den damaligen Vizemeister Bayer 04 Leverkusen (4:3 Verlängerung) einen 0:3-Rückstand drehten konnte.

"Im DFB-Pokal musst du als unterklassiger Verein viel investieren, um während des Spiels überhaupt gefährliche Momente zu kreieren", weiß Loose, der als Junioren-Nationalspieler mit der DFB-Auswahl 1981 als Kapitän die Welt- und Europameisterschaft gewinnen konnte, im Gespräch mit DFB.de. Als Trainer führte der gebürtige Dortmunder sowohl die Sportfreunde Siegen als auch Dresden zum Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Ralf Loose, der eine Vorliebe für Musik- und Theateraufführungen hat, mit dem Journalisten Dominik Sander über das "Bayern-Fieber" in Münster, die Minimalchance des SC Preußen und das Aufeinandertreffen mit Bayern-Startrainer Pep Guardiola.

DFB.de: Eine ganze Stadt fiebert dem DFB-Pokalspiel gegen den Rekordmeister FC Bayern München hin, das Preußenstadion ist seit Wochen restlos ausverkauft. Wie haben Sie den Trubel vor diesem Saison-Highlight erlebt?

Ralf Loose: Das so genannte "Bayern-Fieber" war in Münster schon gleich nach der Auslosung zu spüren. Alle freuen sich und sind stolz, dass der Verein das erste Pflichtspiel in der Vereinsgeschichte gegen Bayern München im eigenen Stadion austrägt. Am Spieltag herrscht in Münster Ausnahmezustand. Auch im Training habe ich gemerkt, dass jeder Spieler auf seinen Einsatz brennt.

DFB.de: Haben die Preußen mit dem FC Bayern nun eigentlich das schwierigste oder das einfachste Los erwischt, weil niemand dem SCP etwas zutraut?

Loose: Ich bewerte die Ausgangslage sportlich: Da ist der FC Bayern nun mal der schwierigste Gegner und die Wahrscheinlichkeit auf eine Überraschung minimal.



Ralf Loose, der als Trainer des Drittligisten SC Preußen Münster heute (ab 16 Uhr) in der ersten Runde des DFB-Pokals mit dem Heimspiel gegen den deutschen Rekordmeister und -pokalsieger FC Bayern München die Herkulesaufgabe schlechthin vor sich hat, kennt sich nach fast 20 Jahren im Trainergeschäft mit Überraschungen aus.

Vor knapp drei Jahren sorgte der 51-Jährige für eine der größten Sensationen der jüngeren Pokalgeschichte, als er mit Dynamo Dresden gegen den damaligen Vizemeister Bayer 04 Leverkusen (4:3 Verlängerung) einen 0:3-Rückstand drehten konnte.

"Im DFB-Pokal musst du als unterklassiger Verein viel investieren, um während des Spiels überhaupt gefährliche Momente zu kreieren", weiß Loose, der als Junioren-Nationalspieler mit der DFB-Auswahl 1981 als Kapitän die Welt- und Europameisterschaft gewinnen konnte, im Gespräch mit DFB.de. Als Trainer führte der gebürtige Dortmunder sowohl die Sportfreunde Siegen als auch Dresden zum Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Ralf Loose, der eine Vorliebe für Musik- und Theateraufführungen hat, mit dem Journalisten Dominik Sander über das "Bayern-Fieber" in Münster, die Minimalchance des SC Preußen und das Aufeinandertreffen mit Bayern-Startrainer Pep Guardiola.

DFB.de: Eine ganze Stadt fiebert dem DFB-Pokalspiel gegen den Rekordmeister FC Bayern München hin, das Preußenstadion ist seit Wochen restlos ausverkauft. Wie haben Sie den Trubel vor diesem Saison-Highlight erlebt?

Ralf Loose: Das so genannte "Bayern-Fieber" war in Münster schon gleich nach der Auslosung zu spüren. Alle freuen sich und sind stolz, dass der Verein das erste Pflichtspiel in der Vereinsgeschichte gegen Bayern München im eigenen Stadion austrägt. Am Spieltag herrscht in Münster Ausnahmezustand. Auch im Training habe ich gemerkt, dass jeder Spieler auf seinen Einsatz brennt.

DFB.de: Haben die Preußen mit dem FC Bayern nun eigentlich das schwierigste oder das einfachste Los erwischt, weil niemand dem SCP etwas zutraut?

Loose: Ich bewerte die Ausgangslage sportlich: Da ist der FC Bayern nun mal der schwierigste Gegner und die Wahrscheinlichkeit auf eine Überraschung minimal.

DFB.de: Der Saisonstart in der 3. Liga war mit vier Punkten aus den ersten vier Begegnungen eher keine gelungene Vorbereitung auf das Bayern-Spiel, oder?

Loose: Die Situation ist in der Tat nicht einfach. Nach der guten Vorbereitung machen sich bei uns die verletzungsbedingten Ausfälle von Benjamin Siegert und Kevin Schöneberg bemerkbar. Dazu hatten wir vor Saisonbeginn mit Dennis Grote und Soufian Benyamina unsere besten Offensivspieler an andere Vereine verloren. Einige Zugänge müssen erst über Spielpraxis noch besser in Schwung kommen.

DFB.de: Sportvorstand Carsten Gockel sagte nach dem jüngsten 1:3 in Dresden, dass noch keine richtige erste Elf gefunden ist!

Loose: Das sehe ich ähnlich, auch die Aufstellung gegen Bayern habe ich noch nicht vollständig im Kopf. Im Dresden-Spiel sind uns in der ersten Halbzeit erneut einige leichtsinnige individuelle Fehler unterlaufen. Das Ergebnis war dann selbst durch die gute Schlussoffensive nicht mehr zu drehen. Wir wissen aber, an welchem Punkt wir ansetzen müssen.

DFB.de: Welche Eindrücke haben Sie vom FC Bayern sammeln können?

Loose: Ich war beim Supercupfinale zwischen Borussia Dortmund und den Bayern am Mittwoch live im Stadion. Über die gewaltige individuelle Klasse der Münchner müssen wir nicht reden. Wir schauen auf uns, sind der große Underdog, der sich in die Partie hineinbeißen will.

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DFB.de: Rechnen Sie in der kommenden Saison erneut mit einem einsamen Meisterschaftskampf in der Bundesliga?

Loose: Der FC Bayern ist durch die Verpflichtung von Robert Lewandowski noch stärker geworden. Ich glaube, diese Mannschaft wird erneut mit deutlichem Abstand die Meisterschaft holen. Das Verfolgerfeld neben Borussia Dortmund ist mit Bayer 04 Leverkusen, dem VfL Wolfsburg und dem FC Schalke 04 aber größer geworden.

DFB.de: Mit welchen Mitteln hat der SC Preußen im Pokal die Möglichkeit, für eine Sensation zu sorgen?

Loose: Wir sind uns darüber im Klaren, dass wir dafür einen außergewöhnlich guten und die Bayern einen außergewöhnlich schlechten Tag erwischen müssten. Trotzdem veranstalten wir keineswegs ein Schaulaufen, sondern sind gewillt, den Gegner mit allen Mitteln zu bekämpfen.

DFB.de: Freuen Sie sich auf das Aufeinandertreffen mit Bayern-Startrainer Pep Guardiola?

Loose: Klar, aber genauso auf Sportvorstand Matthias Sammer und Co-Trainer Hermann Gerland, den ich persönlich kenne. Das spielt für mich persönlich aber eine untergeordnete Rolle. Pep Guardiola schätze ich als sympathischen und etwas fußballverrückten Trainer ein.

DFB.de: Bitte ergänzen Sie zum Abschluss folgenden Satz: "Ich bin mit dem Auftritt meiner Mannschaft gegen Bayern zufrieden, wenn…

Loose: …jeder unserer Spieler an seine Grenze geht und so das Publikum begeistert. Dann ist auch das Ergebnis für uns eher zweitrangig."