Preetz: "Es darf diesmal gern auch mehr werden"

Zwei Abstiege hat Michael Preetz als Manager von Hertha BSC erlebt, aber auch zwei Aufstiege. In der aktuellen Saison geht es für die Berliner um den Klassenverbleib, Hertha muss sich in der Bundesliga wieder etablieren. Im DFB-Pokal hat der Hauptstadtklub als einziger Verein Deutschlands die Chance, im Finale ein Heimspiel zu haben. Umso ärgerlicher, dass die Mannschaft zuletzt ziemlich regelmäßig ziemlich früh ausgeschieden ist. Und diesmal?

In der zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals trifft Hertha heute (ab 19 Uhr, live bei Sky) auf den gastgebenden Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern. Kein leichtes Los, mal wieder. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Steffen Lüdeke spricht Michael Preetz über den Saisonstart von Hertha, die Ziele in Berlin, seine persönliche Pokalhistorie und das Pokalspiel auf dem Betzenberg.

DFB.de: Herr Preetz, wie zufrieden sind Sie mit der Punkteausbeute von Hertha BSC nach den bisherigen sechs Spieltagen?

Michael Preetz: Natürlich hätten es zwei, drei Punkte mehr sein dürfen, aber insgesamt sind wir zufrieden mit unserem Start. Acht Punkte und Platz zehn sind in Ordnung für einen Aufsteiger.

DFB.de: Unabhängig von den Punkten hat die Mannschaft zumeist spielerisch überzeugt. Haben Sie dem Team in diesem Maße zugetraut, auch fußballerisch in der Bundesliga mithalten zu können?

Preetz: Schon im Zweitligajahr hatten wir eine gute Mannschaft, deren Potenzial sich nun in der Bundesliga noch mehr entfaltet - ich denke, dass das Team bisher seine Aufgabe in der Bundesliga sehr ordentlich löst.

DFB.de: Welchen Anteil an dieser Entwicklung hat Trainer Jos Luhukay?

Preetz: Einen sehr großen Anteil. Ich habe das schon oft betont, dass Jos Luhukay, aber auch sein gesamtes Trainerteam, ganz hervorragende Arbeit bei Hertha BSC leisten.



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Zwei Abstiege hat Michael Preetz als Manager von Hertha BSC erlebt, aber auch zwei Aufstiege. In der aktuellen Saison geht es für die Berliner um den Klassenverbleib, Hertha muss sich in der Bundesliga wieder etablieren. Im DFB-Pokal hat der Hauptstadtklub als einziger Verein Deutschlands die Chance, im Finale ein Heimspiel zu haben. Umso ärgerlicher, dass die Mannschaft zuletzt ziemlich regelmäßig ziemlich früh ausgeschieden ist. Und diesmal?

In der zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals trifft Hertha heute (ab 19 Uhr, live bei Sky) auf den gastgebenden Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern. Kein leichtes Los, mal wieder. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Steffen Lüdeke spricht Michael Preetz über den Saisonstart von Hertha, die Ziele in Berlin, seine persönliche Pokalhistorie und das Pokalspiel auf dem Betzenberg.

DFB.de: Herr Preetz, wie zufrieden sind Sie mit der Punkteausbeute von Hertha BSC nach den bisherigen sechs Spieltagen?

Michael Preetz: Natürlich hätten es zwei, drei Punkte mehr sein dürfen, aber insgesamt sind wir zufrieden mit unserem Start. Acht Punkte und Platz zehn sind in Ordnung für einen Aufsteiger.

DFB.de: Unabhängig von den Punkten hat die Mannschaft zumeist spielerisch überzeugt. Haben Sie dem Team in diesem Maße zugetraut, auch fußballerisch in der Bundesliga mithalten zu können?

Preetz: Schon im Zweitligajahr hatten wir eine gute Mannschaft, deren Potenzial sich nun in der Bundesliga noch mehr entfaltet - ich denke, dass das Team bisher seine Aufgabe in der Bundesliga sehr ordentlich löst.

DFB.de: Welchen Anteil an dieser Entwicklung hat Trainer Jos Luhukay?

Preetz: Einen sehr großen Anteil. Ich habe das schon oft betont, dass Jos Luhukay, aber auch sein gesamtes Trainerteam, ganz hervorragende Arbeit bei Hertha BSC leisten.

DFB.de: Gegen Wolfsburg und Stuttgart hat es an Effizienz gemangelt. Wie sehr sorgt Sie die ungenügende Chancenverwertung in Hinblick auf den weiteren Saisonverlauf?

Preetz: Gegen Stuttgart zum Beispiel haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht, viele Chancen herausgearbeitet, nur leider keine Tore erzielt. Es gibt eben Tage, da ist es wie verhext. Sorgen würde ich mir nur machen, wenn wir keine Chancen kreieren würden.

DFB.de: Juckt es den früheren Stürmer Preetz da nicht noch in den Füßen? Gerade wenn er sieht, wie viele Chancen Hertha herausspielt…

Preetz: Nein, ich habe da absolut volles Vertrauen in unsere Offensive.

DFB.de: Der Stürmer ist jetzt Manager. Weniger turbulent dürfte das Leben nicht geworden sein. Richtig zur Ruhe ist Hertha in den vergangenen Jahren nicht gekommen. Trainerentlassung, Ab- und Aufstiege, hier und dort ein kleiner Skandal, angespannte Finanzen. Macht auch das gerade den Reiz Ihrer Tätigkeit bei Hertha aus? Oder beneiden Sie Kollegen, die sich in aller Ruhe ausschließlich aufs Sportliche konzentrieren können?

Preetz: Jeder, der mich kennt, weiß, dass Hertha BSC für mich nicht nur ein Job, sondern eine Herzensangelegenheit ist. Für das, was man wirklich gern macht, lohnt es sich auch, den schwereren Weg zu gehen.

DFB.de: Die zweite Runde im DFB-Pokal steht an. Welchen sportlichen Stellenwert hat dieser Wettbewerb in der Saisonplanung von Hertha BSC?

Preetz: Auch wenn es in der Vergangenheit oft nicht so aussah - der DFB-Pokal hat für Hertha BSC Jahr für Jahr sehr große Bedeutung.

DFB.de: Und finanziell?

Preetz: Wir haben nur mit dem Erreichen der zweiten Runde geplant, es darf diesmal sehr gern aber auch mehr werden...

DFB.de: Wie oft waren Sie bei einem DFB-Pokalfinale vor Ort im Stadion?

Preetz: Ich bin regelmäßig beim Pokalfinale dabei.

DFB.de: Gibt es dabei ein Spiel, eine Erinnerung, die Sie bis heute begeistert?

Preetz: Kein spezielles, aber es gibt von der Atmosphäre her wohl kaum schönere Begegnungen als die Pokalendspiele. Ich habe schon Länderspiele und WM-Spiele im Olympiastadion gesehen - aber an die DFB-Pokalfinals kommt nichts anderes heran.

DFB.de: Was macht aus Ihrer Sicht eine typische Pokalmannschaft aus? Gibt es diese überhaupt? Und wenn ja: Welche dieser Eigenschaften hat Hertha bislang gefehlt?

Preetz: Im Pokal spielen verschiedene Komponenten eine Rolle - es ist ein Mix aus Losglück, Konzentration und dem Vermögen, seine Leistung in exakt einem Spiel abzurufen. Dies haben wir Herthaner in der Vergangenheit leider zu oft nicht geschafft.

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DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie aus Ihrer Spielerkarriere an den DFB-Pokal? In Ihrer ersten Profisaison waren Sie dort mit Fortuna Düsseldorf recht erfolgreich. Fortuna hat die Bayern 1986 klar geschlagen, es ging bis ins Halbfinale. Erzählen Sie doch mal!

Preetz: Ja, an dieses Spiel denke ich gern zurück. Mit der Fortuna haben wir 3:0 gewonnen, ich habe als junger Kerl das 2:0 erzielt. Leider sind wir dann bei den Stuttgarter Kickers im Halbfinale ausgeschieden...

DFB.de: Für Hertha geht es heute im Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern. Mal wieder auswärts, gegen einen starken Zweitligisten. Losglück hatte Hertha in den vergangenen Jahren selten...

Preetz: Mit Lamentieren kommt man nicht weiter. Eher, wenn man sich das Glück, auch das Losglück, erarbeitet. Das kann unsere Mannschaft auf dem Betzenberg tun. Es wird mit Sicherheit ein tolles, spannendes Spiel, auf das wir uns alle sehr freuen.

DFB.de: Gut oder schlecht für Hertha, dass Lautern mit Kosta Runjaic einen neuen Trainer hat?

Preetz: Kosta Runjaic hatte einen guten Einstand beim Punktgewinn in Köln, nun steht er vor seinem ersten Heimspiel. Das ändert alles aber nichts daran, dass es im Pokal einen Sieger und einen Verlierer geben wird - und ich hoffe, dass wir der Gewinner sein werden.

DFB.de: Und wie schätzen Sie die Mannschaft sportlich ein? Als Bundesligist ist Hertha Favorit, oder?

Preetz: Kaiserslautern gehört neben Köln zu den Topfavoriten um den Bundesligaaufstieg. Die Pfälzer haben eine gute Mannschaft, das wird eine ganz schwere Aufgabe für uns.