Paderborns Zeitz: "Ich kenne den FCS in- und auswendig"

DFB.de: Beim SC Paderborn 07 waren Sie in der vergangenen Saison bis zur Winterpause eine feste Größe, seitdem läuft es aber nicht mehr so gut. Woran liegt das?

Zeitz: Ich hatte in der Hinrunde fast alle Spiele bestritten, auch im Wintertrainingslager sah es noch ganz gut aus. Dann musste ich mich einer Zehenoperation unterziehen und wurde dadurch zurückgeworfen. Kaum war ich danach wieder in der Mannschaft, musste ich eine Gelbsperre absitzen und war wieder draußen. Das war sicher nicht optimal.

DFB.de: Was haben Sie sich für den weiteren Saisonverlauf vorgenommen?

Zeitz: Persönlich werde ich alles dafür geben, um wieder auf mehr Einsätze zu kommen. Als Mannschaft wollen wir vor allem unseren Fans attraktiven Fußball bieten, viele Punkte sammeln und so schnell wie möglich den Klassenverbleib sichern.

DFB.de: In der ausgeglichenen 2. Bundesliga trennen die Aufstiegsplätze nur wenige Punkte von der Abstiegszone. Was ist mit Paderborn in dieser Spielzeit möglich?

Zeitz: In dieser Liga ist nahezu alles möglich. Jeder kann jeden schlagen, schon an einem Spieltag kann sich die komplette Tabelle verschieben. Umso ärgerlicher ist, dass wir schon zweimal in der 90. Minute den Ausgleich kassiert und zweimal sogar eine 2:0-Führung verspielt haben. Das zeigt schon, dass wir auch deutlich weiter oben stehen könnten.

DFB.de: Welchen Stellenwert besitzt vor diesem Hintergrund der DFB-Pokal?

Zeitz: Wir alle wissen, dass wir durch gute Leistungen im DFB-Pokal wichtige Werbung für den Verein machen können und dass jede Runde ein finanzielles Zubrot bedeutet. Um als SC Paderborn 07 weit zu kommen, benötigen wir aber auch ein wenig Losglück.



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Wenn der Drittligist 1. FC Saarbrücken am kommenden Mittwoch (ab 19 Uhr) in der zweiten Runde des DFB-Pokals den Zweitligisten SC Paderborn 07 empfängt, dann dürfte ein Mann besonders im Blickpunkt stehen: Paderborns Mittelfeldspieler Manuel Zeitz. Der 23-Jährige ist nicht nur gebürtiger Saarländer - er stammt aus Völklingen -, er war früher auch Anhänger der Blau-Schwarzen und von 2004 bis 2011 selbst für den FCS am Ball.

"Ich wünsche dem 1. FC Saarbrücken das Beste, nur nicht gegen uns", sagt Zeitz, der nach einer Zwischenstation beim Bundesligisten 1. FC Nürnberg seit Sommer 2012 für die Ostwestfalen kickt. Im DFB.de-Interview mit dem Journalisten Ralf Debat spricht Manuel Zeitz über das Pokalduell mit seinem Ex-Klub, die lehrreiche Zeit beim "Club" und seinen jüngeren Bruder Sven, der als Fan dem 1. FC Saarbrücken die Daumen drückt.

DFB.de: Ausgerechnet gegen Saarbrücken - was war Ihr erster Gedanke bei der Auslosung, Herr Zeitz?

Manuel Zeitz: Um ganz ehrlich zu sein: Für mich persönlich war es kein Wunschlos, denn es bedeutet für mich ohne Zweifel eine besondere Situation. Schließlich ist der 1. FCS mein Heimatverein, war schon als kleines Kind mein Lieblingsklub. Meine gesamte Familie wird im Stadion sein.

DFB.de: Sie hatten beim 1. FCS den Sprung aus dem Nachwuchsbereich in die erste Mannschaft geschafft. Welche Erinnerungen verbinden Sie mit Ihrem Ex-Klub?

Zeitz: Als Kind stand ich im Fanblock des Ludwigsparkstadions, kenne das Umfeld des Vereins in- und auswendig. In den drei Jahren, in denen ich für die erste Mannschaft am Ball war, sind wir zweimal aufgestiegen, haben den Sprung von der Oberliga bis in die 3. Liga geschafft. Das waren einmalige Erlebnisse, die ich nie vergessen werde.

DFB.de: Sie sind gebürtiger Saarländer. Gibt es daher schon von Natur aus eine besondere Beziehung zum Hauptstadtverein?

Zeitz: Auf jeden Fall. Spätestens nach meinem Wechsel als Zwölfjähriger zum 1. FC Saarbrücken habe ich praktisch kein Heimspiel mehr verpasst. Erst als Fan, später als Spieler. Der Verein ist im saarländischen Sport und auch darüber hinaus immer noch Gesprächsthema Nummer eins, egal in welcher Liga.

DFB.de: Gibt es noch Konkakt zu Ihren früheren Mitspielern oder zu Verantwortlichen des Vereins?

Zeitz: Obwohl ich erst etwas über zwei Jahre fort bin, sind von meinen ehemaligen Teamkollegen nur noch Marc Lerandy und Torhüter Michael Müller übrig geblieben. Vor allem zu Michi habe ich noch regelmäßig Kontakt. Viele andere haben den Verein inzwischen verlassen. Einen guten Draht gibt es dafür noch zu Co-Trainer Andreas Fellhauer und Martin Forkel, der jetzt bei der zweiten Mannschaft engagiert ist. Mit ihm hatte ich früher noch selbst zusammengespielt.

DFB.de: Saarbrücken ist in der 3. Liga schlecht gestartet, der Pokaltriumph gegen Werder Bremen (3:1 nach Verlängerung; Anm. der Red.) war eines der wenigen Erfolgserlebnisse in dieser Saison. Wie bewerten Sie das bisherige Abschneiden?

Zeitz: Durch meinen jüngeren Bruder Sven, der als Fan fast alle FCS-Spiele besucht, bin ich nach wie vor auf dem Laufenden. Keine Frage, dass sich alle Freunde und Fans des Vereins mehr erhofft hatten. Sie wollten wohl eher oben mitspielen, als im unteren Tabellendrittel zu stehen. Daher ist der bisherige Saisonverlauf sicher enttäuschend. Ich persönlich hoffe, dass der 1. FCS in der Meisterschaft die Kurve kriegt, denn ein erneuter Abstieg in die Regionalliga wäre eine Katastrophe.

DFB.de: Mit Milan Sasic hat gerade ein neuer Trainer in Saarbrücken angefangen. Macht das die Aufgabe im Ludwigspark schwerer?

Zeitz: Es hat sich schon oft gezeigt, dass ein neuer Trainer gleich einen Umschwung bewirken konnte. Vor allem im Bereich Motivation kann ein Trainerwechsel einiges bewegen. Plötzlich wollen sich alle wieder beweisen. Das erhöht den Konkurrenzkampf und ist für die jeweiligen Gegner nicht ungefährlich. Auf der anderen Seite sind die Spieler immer noch dieselben wie vorher.

DFB.de: Zu Ihrer sportlichen Entwicklung: Sie hatten Saarbrücken 2011 verlassen und waren mit großen Hoffnungen zum 1. FC Nürnberg gewechselt, der Durchbruch in der Bundesliga blieb Ihnen jedoch verwehrt. Wie bewerten Sie die Zeit beim "Club" im Rückblick?

Zeitz: Es war auf jeden Fall eine äußerst lehrreiche Zeit. Ich durfte jeden Tag mit einer Bundesligamannschaft trainieren und konnte auch recht gut Fuß fassen, obwohl es nicht zu einem Einsatz gereicht hat. Nachdem es für mich beim 1. FCS nur bergauf gegangen war, gab es erstmals in meiner Karriere einen Dämpfer. Das hat mich persönlich weitergebracht.

DFB.de: Beim SC Paderborn 07 waren Sie in der vergangenen Saison bis zur Winterpause eine feste Größe, seitdem läuft es aber nicht mehr so gut. Woran liegt das?

Zeitz: Ich hatte in der Hinrunde fast alle Spiele bestritten, auch im Wintertrainingslager sah es noch ganz gut aus. Dann musste ich mich einer Zehenoperation unterziehen und wurde dadurch zurückgeworfen. Kaum war ich danach wieder in der Mannschaft, musste ich eine Gelbsperre absitzen und war wieder draußen. Das war sicher nicht optimal.

DFB.de: Was haben Sie sich für den weiteren Saisonverlauf vorgenommen?

Zeitz: Persönlich werde ich alles dafür geben, um wieder auf mehr Einsätze zu kommen. Als Mannschaft wollen wir vor allem unseren Fans attraktiven Fußball bieten, viele Punkte sammeln und so schnell wie möglich den Klassenverbleib sichern.

DFB.de: In der ausgeglichenen 2. Bundesliga trennen die Aufstiegsplätze nur wenige Punkte von der Abstiegszone. Was ist mit Paderborn in dieser Spielzeit möglich?

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Zeitz: In dieser Liga ist nahezu alles möglich. Jeder kann jeden schlagen, schon an einem Spieltag kann sich die komplette Tabelle verschieben. Umso ärgerlicher ist, dass wir schon zweimal in der 90. Minute den Ausgleich kassiert und zweimal sogar eine 2:0-Führung verspielt haben. Das zeigt schon, dass wir auch deutlich weiter oben stehen könnten.

DFB.de: Welchen Stellenwert besitzt vor diesem Hintergrund der DFB-Pokal?

Zeitz: Wir alle wissen, dass wir durch gute Leistungen im DFB-Pokal wichtige Werbung für den Verein machen können und dass jede Runde ein finanzielles Zubrot bedeutet. Um als SC Paderborn 07 weit zu kommen, benötigen wir aber auch ein wenig Losglück.

DFB.de: In der ersten Runde hat sich der SCP beim MSV Duisburg durchgesetzt. Wie sind die Aussichten für die Partie in Saarbrücken?

Zeitz: Wie schwer es gegen einen Drittligisten sein kann, haben wir in Duisburg schon zu spüren bekommen. Trotzdem ist es als klassenhöhere Mannschaft selbstverständlich auch in Saarbrücken unser Ziel, in die nächste Runde einzuziehen.

DFB.de: Bitte vervollständigen Sie: Der SC Paderborn 07 erreicht das Achtelfinale, weil…

Zeitz: … wir als Mannschaft gefestigter und geschlossener sind.