Illertissen und sein Kult-Trommler: Leise Töne, lautes Echo

Beim DFB-Pokalspiel zwischen dem Bayern-Regionalligisten FV Illertissen und dem Bundesligisten SV Werder Bremen am kommenden Sonntag (ab 14.30 Uhr, live auf Sky) wird er nicht nur einer der ersten Zuschauer im Ulmer Donaustadion sein, sondern auch noch ein ganz besonderes Trikot tragen: Stefan Dömsödi, der durch sein Internetvideo als "einsamer Trommler" in einer leeren Fankurve Kultstatus weit über die Grenzen der kleinen 16.000-Einwohner-Gemeinde Illertissen hinaus erlangte, geht mit einem geteilten Herzen in das Pokalduell. DFB.de stellt den 30-Jährigen vor.

"Ich bin schon seit meiner Kindheit Werder-Fan. Bei der Auslosung waren die Kracher früh gezogen, daher hatte ich mich eigentlich schon auf einen Zweitligisten eingerichtet. Nun werde ich jeweils ein Trikot von Illertissen und Bremen in der Mitte durchschneiden und zusammennähen", kündigt der 30-Jährige im Gespräch mit DFB.de an. "Trommeln werde ich aber ganz klar für den FVI."

Interesse am FVI geht stetig bergauf

Beim Anfeuern wird Stefan Dömsödi - wie bei dem einen oder anderen Illertissener Spiel in der Vergangenheit - gegen Bremen ganz sicher nicht auf sich allein gestellt sein. Der ehemalige Bundeswehrsoldat rechnet vielmehr mit stimmgewaltiger Unterstützung. Bei der ersten DFB-Pokalteilnahme des bayerischen Vereins, nur knapp zwei Kilometer von der Landesgrenze zu Baden-Württemberg entfernt gelegen, in der vergangenen Saison waren immerhin 6081 Zuschauer zur Partie gegen Eintracht Frankfurt (0:2) gekommen.

"Das Interesse am Verein geht stetig bergauf. Im vergangenen Jahr ist es förmlich aus dem Boden geschossen", freut sich Stefan Dömsödi. Das liegt nicht zuletzt auch an ihm selbst. Mehr als ein Jahr ist es nun her, als im Internet ein 57-sekündiges Video (inzwischen über 376.000 Mal angeklickt) vom Auswärtsspiel des FV Illertissen bei der SpVgg Greuther Fürth II (1:0 am 12. Mai 2013) auftauchte.

Es zeigt, wie Dömsödi mit seiner Trommel einsam im Gästeblock der großen Fürther Arena steht und sich mit seinem Fangesang ("Illertissen spielt international") fast die Seele aus dem Leib schreit. Frei nach dem Motto: Einer gegen den Rest der Welt.

"Illertissen spielt International"-Song wurde Kult

Seitdem ist der zum Personenschützer umgeschulte FVI-Schlachtenbummler, der in der Nähe von Ulm lebt, im Internet als Trommler, Ein-Mann-Fanblock und als einsamster Fan Deutschlands bekannt. Einige dürften sich vielleicht sogar an den 2008 verstorbenen "Manolo" erinnert haben, der als Kult-Trommler vom Bökelberg bei Borussia Mönchengladbach zu einer Fan-Ikone wurde.

"Den großen Hype um das Video habe ich zunächst gar nicht mitbekommen. Erst als ich eines Abends in Ulm unterwegs war und das Lied 'Illertissen spielt international' in fast jeder Kneipe gesungen wurde, wurde mir klar, dass da etwas passiert sein musste", erklärt Dömsödi.

Sogar einige Zeitungen und TV-Magazine berichteten in den vergangenen Wochen und Monaten über den ehemaligen Spieler des SSV Ulm 1846, der nach zwei Kreuzbandrissen mit dem Fußball aufgehört hat, den FVI seit der Oberliga bei fast allen Spielen unterstützt und sogar im Mannschaftsbus zu den Auswärtspartien mitfahren darf.

"Sensation gegen Werder Bremen ist möglich"

Der Kontakt zum Verein kam vor einigen Jahren über den jetzigen FVI- Spieler Michael Passer zu Stande. "Er war 2008 vom SSV Ulm nach Illertissen gewechselt und hat mich später ins Stadion eingeladen. Nach dem Aufstieg in die Regionalliga in der Saison 2011/2012 war ich der Meinung, dass der Verein mehr Unterstützung benötigt und habe den ersten Fanklub gegründet", erklärt Stefan Dömsödi. Inzwischen umfasst dieser bereits 80 Mitglieder, demnächst will er eine zweite Fangemeinschaft gründen.

Ein Höhepunkt der Unterstützung für den Trommler war das jüngste Gastspiel bei der Fürther Reserve in der vergangenen Saison - einige Monate nach seinem "einsamen" Trommel-Auftritt. "Beim 0:0 waren rund 400 Zuschauer aus ganz Deutschland ins Stadion gekommen, um mit mir für Stimmung zu sorgen. Das war unglaublich", so der 30-Jährige.

Auf der großen Bühne im DFB-Pokal hofft Dömsödi nun auf ein ähnliches Erlebnis und auf eine sportliche Überraschung. "Werder Bremen ist in den vergangenen Jahren schon mehrmals in der ersten Runde gescheitert. Ich halte eine Sensation für möglich", sagt Stefan Dömsödi selbstbewusst. Und was singt er im Falle des Weiterkommens? Na klar! "Europapokal, Europapokal".

[mspw]

Beim DFB-Pokalspiel zwischen dem Bayern-Regionalligisten FV Illertissen und dem Bundesligisten SV Werder Bremen am kommenden Sonntag (ab 14.30 Uhr, live auf Sky) wird er nicht nur einer der ersten Zuschauer im Ulmer Donaustadion sein, sondern auch noch ein ganz besonderes Trikot tragen: Stefan Dömsödi, der durch sein Internetvideo als "einsamer Trommler" in einer leeren Fankurve Kultstatus weit über die Grenzen der kleinen 16.000-Einwohner-Gemeinde Illertissen hinaus erlangte, geht mit einem geteilten Herzen in das Pokalduell. DFB.de stellt den 30-Jährigen vor.

"Ich bin schon seit meiner Kindheit Werder-Fan. Bei der Auslosung waren die Kracher früh gezogen, daher hatte ich mich eigentlich schon auf einen Zweitligisten eingerichtet. Nun werde ich jeweils ein Trikot von Illertissen und Bremen in der Mitte durchschneiden und zusammennähen", kündigt der 30-Jährige im Gespräch mit DFB.de an. "Trommeln werde ich aber ganz klar für den FVI."

Interesse am FVI geht stetig bergauf

Beim Anfeuern wird Stefan Dömsödi - wie bei dem einen oder anderen Illertissener Spiel in der Vergangenheit - gegen Bremen ganz sicher nicht auf sich allein gestellt sein. Der ehemalige Bundeswehrsoldat rechnet vielmehr mit stimmgewaltiger Unterstützung. Bei der ersten DFB-Pokalteilnahme des bayerischen Vereins, nur knapp zwei Kilometer von der Landesgrenze zu Baden-Württemberg entfernt gelegen, in der vergangenen Saison waren immerhin 6081 Zuschauer zur Partie gegen Eintracht Frankfurt (0:2) gekommen.

"Das Interesse am Verein geht stetig bergauf. Im vergangenen Jahr ist es förmlich aus dem Boden geschossen", freut sich Stefan Dömsödi. Das liegt nicht zuletzt auch an ihm selbst. Mehr als ein Jahr ist es nun her, als im Internet ein 57-sekündiges Video (inzwischen über 376.000 Mal angeklickt) vom Auswärtsspiel des FV Illertissen bei der SpVgg Greuther Fürth II (1:0 am 12. Mai 2013) auftauchte.

Es zeigt, wie Dömsödi mit seiner Trommel einsam im Gästeblock der großen Fürther Arena steht und sich mit seinem Fangesang ("Illertissen spielt international") fast die Seele aus dem Leib schreit. Frei nach dem Motto: Einer gegen den Rest der Welt.

"Illertissen spielt International"-Song wurde Kult

Seitdem ist der zum Personenschützer umgeschulte FVI-Schlachtenbummler, der in der Nähe von Ulm lebt, im Internet als Trommler, Ein-Mann-Fanblock und als einsamster Fan Deutschlands bekannt. Einige dürften sich vielleicht sogar an den 2008 verstorbenen "Manolo" erinnert haben, der als Kult-Trommler vom Bökelberg bei Borussia Mönchengladbach zu einer Fan-Ikone wurde.

"Den großen Hype um das Video habe ich zunächst gar nicht mitbekommen. Erst als ich eines Abends in Ulm unterwegs war und das Lied 'Illertissen spielt international' in fast jeder Kneipe gesungen wurde, wurde mir klar, dass da etwas passiert sein musste", erklärt Dömsödi.

Sogar einige Zeitungen und TV-Magazine berichteten in den vergangenen Wochen und Monaten über den ehemaligen Spieler des SSV Ulm 1846, der nach zwei Kreuzbandrissen mit dem Fußball aufgehört hat, den FVI seit der Oberliga bei fast allen Spielen unterstützt und sogar im Mannschaftsbus zu den Auswärtspartien mitfahren darf.

"Sensation gegen Werder Bremen ist möglich"

Der Kontakt zum Verein kam vor einigen Jahren über den jetzigen FVI- Spieler Michael Passer zu Stande. "Er war 2008 vom SSV Ulm nach Illertissen gewechselt und hat mich später ins Stadion eingeladen. Nach dem Aufstieg in die Regionalliga in der Saison 2011/2012 war ich der Meinung, dass der Verein mehr Unterstützung benötigt und habe den ersten Fanklub gegründet", erklärt Stefan Dömsödi. Inzwischen umfasst dieser bereits 80 Mitglieder, demnächst will er eine zweite Fangemeinschaft gründen.

Ein Höhepunkt der Unterstützung für den Trommler war das jüngste Gastspiel bei der Fürther Reserve in der vergangenen Saison - einige Monate nach seinem "einsamen" Trommel-Auftritt. "Beim 0:0 waren rund 400 Zuschauer aus ganz Deutschland ins Stadion gekommen, um mit mir für Stimmung zu sorgen. Das war unglaublich", so der 30-Jährige.

Auf der großen Bühne im DFB-Pokal hofft Dömsödi nun auf ein ähnliches Erlebnis und auf eine sportliche Überraschung. "Werder Bremen ist in den vergangenen Jahren schon mehrmals in der ersten Runde gescheitert. Ich halte eine Sensation für möglich", sagt Stefan Dömsödi selbstbewusst. Und was singt er im Falle des Weiterkommens? Na klar! "Europapokal, Europapokal".