FCK-Fan Wolpert: "Der geilste Verein der Welt"

Wie atmen. Wie schlafen. Wie essen und trinken. Gehört zur Existenz, als notwendiger Baustein. Ohne Fußball - geht nicht. Präzise: Ohne den 1. Fußball Club Kaiserslautern. Nicht für Ralf Wolpert. Profimannschaften sind stolz auf lange Serien jeglicher Couleur, Stürmer feiern sich, wenn sie drei Mal hintereinander erfolgreich waren, Torhüter bei zwei Spielen ohne Gegentor. Eine Serie, die mit der von Wolpert vergleichbar ist, hat im deutschen Fußball niemand vorzuweisen. Er unterstützt den FCK, voller Emotionen, ausdauernd, bei jedem Spiel, ohne Unterbrechung. Der 43-Jährige hat seit mehr als zwanzig Jahren kein Spiel der Roten Teufel verpasst. Wolpert war immer dabei, vor Ort, live, im Stadion, quer durch die Republik, quer durch ganz Europa.

Ehrensache: Wolpert war am vergangenen Freitag auf St. Pauli, beim 3:2-Siegtreffer in der 90. Minute wollte sein Fan-Herz gar nicht mehr aufhören zu hüpfen. Die Hoffnung ist zurück. Fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, vier Spieltage stehen noch aus, vielleicht geht ja doch noch was in Sachen Bundesliga-Aufstieg. Vergangenheit, bzw. Zukunft. Die Gegenwart lautet: DFB-Pokal. Die größtmögliche Herausforderung steht an, das Spiel beim FC Bayern. Und natürlich wird Wolpert am Mittwochabend in der Allianz-Arena sein, auch das: Ehrensache.

Vier Tage Arbeit, Tag fünf gehört dem Fußball

Vier Tage arbeitet Wolpert in einer Neun-Stunden-Schicht als Dreher eines kleinen Betriebes, in englischen Wochen gehört der fünfte Tag dem Fußball. Das Wochenende sowieso. Vor dem Spiel gegen die Bayern wird es so sein, wie es häufig ist. Gemeinsam mit zwei Freunden wird er sich am Mittag aus der Pfalz auf den Weg nach Bayern machen. Geplant ist die Ankunft in München für spätestens 17.30 Uhr. "Wir fahren immer so, dass wir spätestens drei Stunden vor Spielbeginn in der jeweiligen Stadt sind", sagt Wolpert. Sicher ist sicher. Zum Fußball gehört für ihn auch das Drumherum, der Fan hat den Ehrgeiz, jeweils als einer der Ersten im Stadion zu sein. Wie sich das Stadion füllt, das Warmspielen, das Verlesen der Aufstellungen – "all das gehört für mich dazu", sagt Wolpert.

Auf die Auswärtsfahrten freut sich der Frankenthaler trotz der Strapazen mehr als auf die Heimspiele. Weil das Event größer ist, weil der ganze Tag dem Fußball gehört. Für das Halbfinale gegen die Bayern gilt dieser Grundsatz nicht, da wäre ihm der Betzenberg als Spielstätte erheblich lieber gewesen. Hat nicht sollen sein, Fortuna wollte es anders. Noch gut erinnert er sich an die Rückfahrt vom 12. Februar nach dem Viertelfinale in Leverkusen. Die drei Roten Teufel in seinem Auto waren noch voller Euphorie und Adrenalin, der Triumph in der Verlängerung hatte Träume wachsen lassen. Wolpert und seine Kollegen schwelgten in der Gegenwart und malten Bilder der Zukunft. Dann wurden die Lose gezogen. Die Nachrichten im Radio liefen, Wolpert hielt den Atem an. Noch mehr, als zunächst lediglich die Paarung und nicht der Spielort verkündet wurde. Bange Sekunden begannen. Gegen Bayern, aber wo? Schon bald wurde ergänzt: Auswärts, in München. "Sportlich ist das natürlich die schlimmste Konstellation", sagt Wolpert.

Sieg in München wäre "ein gewaltiges Ding"

Zuhause hätte er das Wunder sehen können, auswärts muss er seine ganze Vorstellungskraft bemühen. Aber natürlich: Wolpert ist Fan. Und Fans haben Hoffnung. Jedes Spiel muss erst gespielt werden, außerdem, genau, hat der Pokal eigene Paragrafen. Wolpert weiß das, und als Lautern-Fan kennt er Wunder besser als die Fans der meisten anderen Vereine. Er wurde als Aufsteiger Deutscher Meister, da kann man auch als Zweitligist beim Triple-Sieger gewinnen. "Auch wenn das natürlich ein gewaltiges Ding wäre." Den Nebeneffekt der Sensation hat Wolpert mit offenen Augen im Blick: die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb. Da Borussia Dortmund mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der kommenden Saison in der Champions League spielen wird, würde Lautern auch im Falle einer Final-Niederlage gegen den BVB für die Europa League qualifiziert sein.

Wolpert hat diese Szenarien durchgespielt, trotz der Aufgabe bei den Bayern. Lautern wieder international, wird dieser Traum real? Für den Fan würde sich ein vermeintlicher Widerspruch auflösen. Er gibt offen zu, dass die Länge seiner Serie mit der Erfolglosigkeit seines Vereins zusammenhängt. "Ein kleiner Vorteil ist natürlich, dass der FCK nicht so erfolgreich ist, dass er jedes Jahr international spielt", sagt er. Da haben es Bayern-Fans schon schwerer, jedes Jahr Madrid, jedes Jahr Manchester, jedes Jahr CL-Finale. Nicht falsch verstehen, für Wolpert steht der Erfolg des Teams weit über seiner Serie. Ohnehin ist diese für ihn kein Selbstzweck. Hat sich halt so ergeben. Und sollte Lautern tatsächlich international spielen – und sollte er deswegen mal ein Spiel auslassen: Sei's drum! "Die Serie ist mir nicht wichtig, wichtig ist nur der Verein", sagt er.

Auswärts Dauerkarte in der Gästekurve

Bei den Auswärtsspielen hat Wolpert eine Dauerkarte in der Gästekurve, auf dem Betzenberg hat er es sich inzwischen auf der Haupttribüne bequem gemacht. "Diese Mischung gefällt mir gut", sagt er. Klar, aus der Kurve gibt es hin und wieder einen Spruch, das mit der Haupttribüne ist bei manchem Fan verpönt. Wobei alle, die seine Fanleistung kennen, den Mund halten. "Mittlerweile ist mein Standing so groß - da traut sich kaum einer was zu sagen", sagt Wolpert Eher wird er mit Fragen gelöchert, die nächste Generation ist wissbegierig. Wie war das früher? Wie gelingt es, wirklich jedes Spiel zu sehen?

Und Wolpert berichtet gern. Davon, wie alles angefangen hat. Wie er als Kind zum ersten Mal mit auf den Betzenberg genommen wurde. Wie das Virus langsam, nein eigentlich ziemlich schnell, Besitz von ihm ergriff. Von den besonderen Fahrten, vom ersten Auswärtsspiel in Gladbach, von den Emotionen bei Auf- und Abstieg, bei den Meisterschaften, vom Abenteuer in Belgrad, als der Fanbus mit Steinen beworfen wurde, vom Freundschaftsspiel in Guimarães, als Wolpert der einzige Gästefan war, von seinen zwei Lieblingen, von Kalli Feldkamp als Trainer und Ciriaco Sforza als Spieler. Auch davon, wie er als Trauzeuge seinen Bruder stehen ließ, um rechtzeitig beim Spiel zu sein. Nach der Trauung, um auch das klarzustellen. Unzählige Erlebnisse, ein Urteil: "Deshalb ist es für mich einfach der geilste Verein der Welt."

630 Stadien in 49 Ländern

Schöne Zeiten, andere Zeiten. Früher war Wolpert auch mit der deutschen Nationalmannschaft auf der ganzen Welt unterwegs. In 49 Ländern hat er 630 Stadien gesehen. 2002 war er beim WM-Finale in Yokohama, er war in San Siro, er war fast überall. Sein letztes Länderspiel datiert vom Oktober 2009, in Moskau hat er das WM-Qualifikationsspiel gegen Russland gesehen. Geht heute nicht mehr, ihm fehlt schlicht die Zeit. Wolpert ist seinem Arbeitgeber dankbar für die Flexibilität, die ihm ermöglicht wird, aber die vielen Fernreisen sind heute nicht mehr machbar. "Ich musste mich erst daran gewöhnen, bei Länderspielen vor dem Fernseher zu sitzen", sagt er. Bis heute ist dies nicht ganz gelungen.

Zeiten ändern sich, Wolpert gehört nicht zu denen, die sagen, dass früher alles besser war. Aber schön war es, das steht außer Frage. Viele Kontakte hatte er damals, viele Freundschaften in ganz Deutschland. "In jeder Stadt konnte ich irgendwo übernachten", sagt Wolpert. Mit Fans des FC Bayern verstand er sich besonders gut, auch mit denen des HSV. Man muss ja kein schlechter Mensch sein, nur weil man nicht Lautern-Fan ist. "Uns eint der Fußball, in Vereins-Kategorien habe ich bei der Nationalmannschaft nie gedacht", sagt Wolpert.

Heute konzentriert er sich also nur noch auf das Kerngeschäft. Und das ist neben dem VfR Frankenthal aus seiner Heimatstadt der 1. FC Kaiserslautern. Das Halbfinale in München ist ein Highlight, die Hoffnung Wolperts dritter Begleiter. "Es wäre einfach zu schön", sagt er. Hoffentlich nicht, um wahr zu sein. Eines wird diesmal anders als nach dem Halbfinale gegen Leverkusen. Wenn die Sensation tatsächlich geschafft sein sollte, werden er und seine beiden Freunde sofort wissen, wo das nächste Pokalspiel für die Roten Teufel stattfindet: In der deutschen Hauptstadt, im Berliner Olympiastadion.

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Wie atmen. Wie schlafen. Wie essen und trinken. Gehört zur Existenz, als notwendiger Baustein. Ohne Fußball - geht nicht. Präzise: Ohne den 1. Fußball Club Kaiserslautern. Nicht für Ralf Wolpert. Profimannschaften sind stolz auf lange Serien jeglicher Couleur, Stürmer feiern sich, wenn sie drei Mal hintereinander erfolgreich waren, Torhüter bei zwei Spielen ohne Gegentor. Eine Serie, die mit der von Wolpert vergleichbar ist, hat im deutschen Fußball niemand vorzuweisen. Er unterstützt den FCK, voller Emotionen, ausdauernd, bei jedem Spiel, ohne Unterbrechung. Der 43-Jährige hat seit mehr als zwanzig Jahren kein Spiel der Roten Teufel verpasst. Wolpert war immer dabei, vor Ort, live, im Stadion, quer durch die Republik, quer durch ganz Europa.

Ehrensache: Wolpert war am vergangenen Freitag auf St. Pauli, beim 3:2-Siegtreffer in der 90. Minute wollte sein Fan-Herz gar nicht mehr aufhören zu hüpfen. Die Hoffnung ist zurück. Fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, vier Spieltage stehen noch aus, vielleicht geht ja doch noch was in Sachen Bundesliga-Aufstieg. Vergangenheit, bzw. Zukunft. Die Gegenwart lautet: DFB-Pokal. Die größtmögliche Herausforderung steht an, das Spiel beim FC Bayern. Und natürlich wird Wolpert am Mittwochabend in der Allianz-Arena sein, auch das: Ehrensache.

Vier Tage Arbeit, Tag fünf gehört dem Fußball

Vier Tage arbeitet Wolpert in einer Neun-Stunden-Schicht als Dreher eines kleinen Betriebes, in englischen Wochen gehört der fünfte Tag dem Fußball. Das Wochenende sowieso. Vor dem Spiel gegen die Bayern wird es so sein, wie es häufig ist. Gemeinsam mit zwei Freunden wird er sich am Mittag aus der Pfalz auf den Weg nach Bayern machen. Geplant ist die Ankunft in München für spätestens 17.30 Uhr. "Wir fahren immer so, dass wir spätestens drei Stunden vor Spielbeginn in der jeweiligen Stadt sind", sagt Wolpert. Sicher ist sicher. Zum Fußball gehört für ihn auch das Drumherum, der Fan hat den Ehrgeiz, jeweils als einer der Ersten im Stadion zu sein. Wie sich das Stadion füllt, das Warmspielen, das Verlesen der Aufstellungen – "all das gehört für mich dazu", sagt Wolpert.

Auf die Auswärtsfahrten freut sich der Frankenthaler trotz der Strapazen mehr als auf die Heimspiele. Weil das Event größer ist, weil der ganze Tag dem Fußball gehört. Für das Halbfinale gegen die Bayern gilt dieser Grundsatz nicht, da wäre ihm der Betzenberg als Spielstätte erheblich lieber gewesen. Hat nicht sollen sein, Fortuna wollte es anders. Noch gut erinnert er sich an die Rückfahrt vom 12. Februar nach dem Viertelfinale in Leverkusen. Die drei Roten Teufel in seinem Auto waren noch voller Euphorie und Adrenalin, der Triumph in der Verlängerung hatte Träume wachsen lassen. Wolpert und seine Kollegen schwelgten in der Gegenwart und malten Bilder der Zukunft. Dann wurden die Lose gezogen. Die Nachrichten im Radio liefen, Wolpert hielt den Atem an. Noch mehr, als zunächst lediglich die Paarung und nicht der Spielort verkündet wurde. Bange Sekunden begannen. Gegen Bayern, aber wo? Schon bald wurde ergänzt: Auswärts, in München. "Sportlich ist das natürlich die schlimmste Konstellation", sagt Wolpert.

Sieg in München wäre "ein gewaltiges Ding"

Zuhause hätte er das Wunder sehen können, auswärts muss er seine ganze Vorstellungskraft bemühen. Aber natürlich: Wolpert ist Fan. Und Fans haben Hoffnung. Jedes Spiel muss erst gespielt werden, außerdem, genau, hat der Pokal eigene Paragrafen. Wolpert weiß das, und als Lautern-Fan kennt er Wunder besser als die Fans der meisten anderen Vereine. Er wurde als Aufsteiger Deutscher Meister, da kann man auch als Zweitligist beim Triple-Sieger gewinnen. "Auch wenn das natürlich ein gewaltiges Ding wäre." Den Nebeneffekt der Sensation hat Wolpert mit offenen Augen im Blick: die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb. Da Borussia Dortmund mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der kommenden Saison in der Champions League spielen wird, würde Lautern auch im Falle einer Final-Niederlage gegen den BVB für die Europa League qualifiziert sein.

Wolpert hat diese Szenarien durchgespielt, trotz der Aufgabe bei den Bayern. Lautern wieder international, wird dieser Traum real? Für den Fan würde sich ein vermeintlicher Widerspruch auflösen. Er gibt offen zu, dass die Länge seiner Serie mit der Erfolglosigkeit seines Vereins zusammenhängt. "Ein kleiner Vorteil ist natürlich, dass der FCK nicht so erfolgreich ist, dass er jedes Jahr international spielt", sagt er. Da haben es Bayern-Fans schon schwerer, jedes Jahr Madrid, jedes Jahr Manchester, jedes Jahr CL-Finale. Nicht falsch verstehen, für Wolpert steht der Erfolg des Teams weit über seiner Serie. Ohnehin ist diese für ihn kein Selbstzweck. Hat sich halt so ergeben. Und sollte Lautern tatsächlich international spielen – und sollte er deswegen mal ein Spiel auslassen: Sei's drum! "Die Serie ist mir nicht wichtig, wichtig ist nur der Verein", sagt er.

Auswärts Dauerkarte in der Gästekurve

Bei den Auswärtsspielen hat Wolpert eine Dauerkarte in der Gästekurve, auf dem Betzenberg hat er es sich inzwischen auf der Haupttribüne bequem gemacht. "Diese Mischung gefällt mir gut", sagt er. Klar, aus der Kurve gibt es hin und wieder einen Spruch, das mit der Haupttribüne ist bei manchem Fan verpönt. Wobei alle, die seine Fanleistung kennen, den Mund halten. "Mittlerweile ist mein Standing so groß - da traut sich kaum einer was zu sagen", sagt Wolpert Eher wird er mit Fragen gelöchert, die nächste Generation ist wissbegierig. Wie war das früher? Wie gelingt es, wirklich jedes Spiel zu sehen?

Und Wolpert berichtet gern. Davon, wie alles angefangen hat. Wie er als Kind zum ersten Mal mit auf den Betzenberg genommen wurde. Wie das Virus langsam, nein eigentlich ziemlich schnell, Besitz von ihm ergriff. Von den besonderen Fahrten, vom ersten Auswärtsspiel in Gladbach, von den Emotionen bei Auf- und Abstieg, bei den Meisterschaften, vom Abenteuer in Belgrad, als der Fanbus mit Steinen beworfen wurde, vom Freundschaftsspiel in Guimarães, als Wolpert der einzige Gästefan war, von seinen zwei Lieblingen, von Kalli Feldkamp als Trainer und Ciriaco Sforza als Spieler. Auch davon, wie er als Trauzeuge seinen Bruder stehen ließ, um rechtzeitig beim Spiel zu sein. Nach der Trauung, um auch das klarzustellen. Unzählige Erlebnisse, ein Urteil: "Deshalb ist es für mich einfach der geilste Verein der Welt."

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630 Stadien in 49 Ländern

Schöne Zeiten, andere Zeiten. Früher war Wolpert auch mit der deutschen Nationalmannschaft auf der ganzen Welt unterwegs. In 49 Ländern hat er 630 Stadien gesehen. 2002 war er beim WM-Finale in Yokohama, er war in San Siro, er war fast überall. Sein letztes Länderspiel datiert vom Oktober 2009, in Moskau hat er das WM-Qualifikationsspiel gegen Russland gesehen. Geht heute nicht mehr, ihm fehlt schlicht die Zeit. Wolpert ist seinem Arbeitgeber dankbar für die Flexibilität, die ihm ermöglicht wird, aber die vielen Fernreisen sind heute nicht mehr machbar. "Ich musste mich erst daran gewöhnen, bei Länderspielen vor dem Fernseher zu sitzen", sagt er. Bis heute ist dies nicht ganz gelungen.

Zeiten ändern sich, Wolpert gehört nicht zu denen, die sagen, dass früher alles besser war. Aber schön war es, das steht außer Frage. Viele Kontakte hatte er damals, viele Freundschaften in ganz Deutschland. "In jeder Stadt konnte ich irgendwo übernachten", sagt Wolpert. Mit Fans des FC Bayern verstand er sich besonders gut, auch mit denen des HSV. Man muss ja kein schlechter Mensch sein, nur weil man nicht Lautern-Fan ist. "Uns eint der Fußball, in Vereins-Kategorien habe ich bei der Nationalmannschaft nie gedacht", sagt Wolpert.

Heute konzentriert er sich also nur noch auf das Kerngeschäft. Und das ist neben dem VfR Frankenthal aus seiner Heimatstadt der 1. FC Kaiserslautern. Das Halbfinale in München ist ein Highlight, die Hoffnung Wolperts dritter Begleiter. "Es wäre einfach zu schön", sagt er. Hoffentlich nicht, um wahr zu sein. Eines wird diesmal anders als nach dem Halbfinale gegen Leverkusen. Wenn die Sensation tatsächlich geschafft sein sollte, werden er und seine beiden Freunde sofort wissen, wo das nächste Pokalspiel für die Roten Teufel stattfindet: In der deutschen Hauptstadt, im Berliner Olympiastadion.