Blick zurück: Erfolgreichste Drittligisten im Pokal

DFB.de wirft in dieser Saison regelmäßig dienstags in der 3. Liga den Blick zurück: auf besondere Duelle, besondere Typen, besondere Ereignisse. Zum Erstrundenauftakt im DFB-Pokal: Die erfolgreichsten Drittligisten im Pokal.

Vor Einführung der 3. Liga setzten bereits Energie Cottbus, Union Berlin und die "Bubis" von Hertha BSC Maßstäbe. Alle drei drittklassigen Klubs erreichten das Finale, wo sie sich Bundesligisten geschlagen geben mussten. Der Nachwuchs von Hertha BSC genoss 1993 quasi Heimrecht und wurde von den Zuschauern auch nach dem 0:1 gegen Bayer Leverkusen wie ein Sieger gefeiert. Hatten sie es doch weiter geschafft als die erste Mannschaft, die seit der Final-Vergabe nach Berlin 1985 nie im eigenen Wohnzimmer nach dem Pokal greifen konnte.

1997 krönte Energie Cottbus, das mit einer Rekordserie von 57 Spielen ohne Niederlage aus der Regionalliga in die 2. Liga aufgestiegen war, eine Super-Saison mit dem Pokal-Finale. Dort erwies sich der VfB Stuttgart als stärker, Giovane Elber schoss beide Treffer zum 2:0. 2001 verkaufte auch Union Berlin seine Haut teuer gegen Vize-Meister Schalke 04 und tröstete sich über die 0:2-Niederlage mit dem kurz zuvor erreichten Aufstieg in Liga 2. Soweit haben es seitdem keine Drittligisten mehr geschafft.

Osnabrück streicht erst gegen Schalke die Segel

Erfolgreichster Vertreter der neuen 3. Liga war in der Saison 2008/09 Carl Zeiss Jena, das immerhin den 1. FC Kaiserslautern eliminierte und im Achtelfinale an Schalke 04 scheiterte (1:4). Auch für den VfL Osnabrück waren die Schalker Endstation. Doch 2010 war es bereits ein Viertelfinale und das Spiel war deutlich spannender – Schalke gewann nur mit 1:0.

Bis zur 59. Minute hielten die Lila-Weißen ein 0:0, dann schlug Kevin Kuranyi zu, wobei sein Schuss noch unhaltbar für Tino Berbig abgefälscht wurde. Schalke-Torwart Manuel Neuer hielt in der Folge den knappen Vorsprung fest und erhielt für sein riskantes Spiel sogar eine Verwarnung. 16.210 Zuschauer an der ausverkauften und verschneiten Bremer Brücke schraubten die Pokal-Einnahmen des VfL in jener Saison auf 2,6 Millionen Euro, der Ausflug hatte sich gelohnt. Manager Lothar Gans sprach erfreut von "einem enormen Imagegewinn", besonders durch das 2:1 im Achtelfinale über Schalkes größten Rivalen Borussia Dortmund.

Stahls Pressschlag wird zum Tor des Monats

2010/11 erreichte Kickers Offenbach nach einem spektakulären Sieg im Elfmeterschießen gegen den souveränen Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund (4:2 nach 0:0 in 120 Minuten) das Achtelfinale, wo gegen den 1. FC Nürnberg (0:2) jedoch Endstation war. Genauso weit kam TuS Koblenz, das dann Kaiserslautern zuhause mit 1:4 unterlag. Für Furore hatte Koblenz in der 2. Runde gesorgt, als Michael Stahl beim 2:1 gegen Zweitliga-Primus Hertha BSC aus 61 Metern traf. Der als Pressschlag gedachte Ball senkte sich über den zu weit vor seinem Kasten stehenden Michael Sejna zum 1:0 – und zum Tor des Monats Oktober 2010.

2011/12 stahl Viertligist Holstein Kiel den Drittligisten, die nicht über die 2. Runde hinaus kamen, die Show. Die Kieler, heute auch drittklassig, scheiterten erst am BVB (0:4). Zuvor hatten sie Energie Cottbus, den MSV Duisburg und Bundesligist Kaiserslautern eliminiert. 2012/13 hielten wieder die Offenbacher Kickers die Fahne der 3. Liga am längsten hoch. Die Bundesligisten Greuther Fürth und Fortuna Düsseldorf und Zweitligist Union Berlin strauchelten am Bieberer Berg – jeweils mit 0:2.

Offenbach verpasst das "vierte Wunder"

Erst die Wolfsburger überstanden die Reise nach Offenbach unbeschadet (2:1). Aber als Marcel Stadel in der 81. Minute auf 1:2 verkürzte, bekamen auch die Wölfe noch mal das Zittern, denn der Bieberer Berg bebte an jenem 26. Februar 2013 wie in den guten alten Bundesliga-Zeiten. "Wir haben alles abgerufen und an die tollen Pokalauftritte angeknüpft", sagte OFC-Trainer Rico Schmitt, "doch das vierte Wunder konnten wir nicht schaffen."

In der vergangenen Saison haben sich die Drittligisten nicht mit Ruhm bekleckert. Obwohl es vielversprechend begann: Darmstadt 98 warf Borussia Mönchengladbach nach Elfmeterschießen raus, der 1. FC Saarbrücken eliminierte Werder Bremen nach Verlängerung mit 3:1. Damit war der Start des neuen Werder-Trainers Robin Dutt gehörig verpatzt. Besonders bitter für den Bundesligisten, dass der FCS in der Verlängerung mehr zuzusetzen hatten. Da trafen Tim Stegerer und Marcel Ziemer zum 3:1-Endstand.

Dortmund beendet die Saarbrücker Pokalträume

Aber auch die Saarbrücker mussten schon in der Adventszeit alle Pokal-Hoffnungen fahren lassen. Als letzter Drittligist schieden sie im Achtelfinale gegen eine mit Reservisten aufgefüllte Dortmunder Borussia mit 0:2 aus. Immerhin war der Ludwigspark mal wieder voll – 30.900 sahen das bis dato letzte Pokalspiel eines Drittligisten. Das jedoch war keine Überraschung.

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DFB.de wirft in dieser Saison regelmäßig dienstags in der 3. Liga den Blick zurück: auf besondere Duelle, besondere Typen, besondere Ereignisse. Zum Erstrundenauftakt im DFB-Pokal: Die erfolgreichsten Drittligisten im Pokal.

Vor Einführung der 3. Liga setzten bereits Energie Cottbus, Union Berlin und die "Bubis" von Hertha BSC Maßstäbe. Alle drei drittklassigen Klubs erreichten das Finale, wo sie sich Bundesligisten geschlagen geben mussten. Der Nachwuchs von Hertha BSC genoss 1993 quasi Heimrecht und wurde von den Zuschauern auch nach dem 0:1 gegen Bayer Leverkusen wie ein Sieger gefeiert. Hatten sie es doch weiter geschafft als die erste Mannschaft, die seit der Final-Vergabe nach Berlin 1985 nie im eigenen Wohnzimmer nach dem Pokal greifen konnte.

1997 krönte Energie Cottbus, das mit einer Rekordserie von 57 Spielen ohne Niederlage aus der Regionalliga in die 2. Liga aufgestiegen war, eine Super-Saison mit dem Pokal-Finale. Dort erwies sich der VfB Stuttgart als stärker, Giovane Elber schoss beide Treffer zum 2:0. 2001 verkaufte auch Union Berlin seine Haut teuer gegen Vize-Meister Schalke 04 und tröstete sich über die 0:2-Niederlage mit dem kurz zuvor erreichten Aufstieg in Liga 2. Soweit haben es seitdem keine Drittligisten mehr geschafft.

Osnabrück streicht erst gegen Schalke die Segel

Erfolgreichster Vertreter der neuen 3. Liga war in der Saison 2008/09 Carl Zeiss Jena, das immerhin den 1. FC Kaiserslautern eliminierte und im Achtelfinale an Schalke 04 scheiterte (1:4). Auch für den VfL Osnabrück waren die Schalker Endstation. Doch 2010 war es bereits ein Viertelfinale und das Spiel war deutlich spannender – Schalke gewann nur mit 1:0.

Bis zur 59. Minute hielten die Lila-Weißen ein 0:0, dann schlug Kevin Kuranyi zu, wobei sein Schuss noch unhaltbar für Tino Berbig abgefälscht wurde. Schalke-Torwart Manuel Neuer hielt in der Folge den knappen Vorsprung fest und erhielt für sein riskantes Spiel sogar eine Verwarnung. 16.210 Zuschauer an der ausverkauften und verschneiten Bremer Brücke schraubten die Pokal-Einnahmen des VfL in jener Saison auf 2,6 Millionen Euro, der Ausflug hatte sich gelohnt. Manager Lothar Gans sprach erfreut von "einem enormen Imagegewinn", besonders durch das 2:1 im Achtelfinale über Schalkes größten Rivalen Borussia Dortmund.

Stahls Pressschlag wird zum Tor des Monats

2010/11 erreichte Kickers Offenbach nach einem spektakulären Sieg im Elfmeterschießen gegen den souveränen Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund (4:2 nach 0:0 in 120 Minuten) das Achtelfinale, wo gegen den 1. FC Nürnberg (0:2) jedoch Endstation war. Genauso weit kam TuS Koblenz, das dann Kaiserslautern zuhause mit 1:4 unterlag. Für Furore hatte Koblenz in der 2. Runde gesorgt, als Michael Stahl beim 2:1 gegen Zweitliga-Primus Hertha BSC aus 61 Metern traf. Der als Pressschlag gedachte Ball senkte sich über den zu weit vor seinem Kasten stehenden Michael Sejna zum 1:0 – und zum Tor des Monats Oktober 2010.

2011/12 stahl Viertligist Holstein Kiel den Drittligisten, die nicht über die 2. Runde hinaus kamen, die Show. Die Kieler, heute auch drittklassig, scheiterten erst am BVB (0:4). Zuvor hatten sie Energie Cottbus, den MSV Duisburg und Bundesligist Kaiserslautern eliminiert. 2012/13 hielten wieder die Offenbacher Kickers die Fahne der 3. Liga am längsten hoch. Die Bundesligisten Greuther Fürth und Fortuna Düsseldorf und Zweitligist Union Berlin strauchelten am Bieberer Berg – jeweils mit 0:2.

Offenbach verpasst das "vierte Wunder"

Erst die Wolfsburger überstanden die Reise nach Offenbach unbeschadet (2:1). Aber als Marcel Stadel in der 81. Minute auf 1:2 verkürzte, bekamen auch die Wölfe noch mal das Zittern, denn der Bieberer Berg bebte an jenem 26. Februar 2013 wie in den guten alten Bundesliga-Zeiten. "Wir haben alles abgerufen und an die tollen Pokalauftritte angeknüpft", sagte OFC-Trainer Rico Schmitt, "doch das vierte Wunder konnten wir nicht schaffen."

In der vergangenen Saison haben sich die Drittligisten nicht mit Ruhm bekleckert. Obwohl es vielversprechend begann: Darmstadt 98 warf Borussia Mönchengladbach nach Elfmeterschießen raus, der 1. FC Saarbrücken eliminierte Werder Bremen nach Verlängerung mit 3:1. Damit war der Start des neuen Werder-Trainers Robin Dutt gehörig verpatzt. Besonders bitter für den Bundesligisten, dass der FCS in der Verlängerung mehr zuzusetzen hatten. Da trafen Tim Stegerer und Marcel Ziemer zum 3:1-Endstand.

Dortmund beendet die Saarbrücker Pokalträume

Aber auch die Saarbrücker mussten schon in der Adventszeit alle Pokal-Hoffnungen fahren lassen. Als letzter Drittligist schieden sie im Achtelfinale gegen eine mit Reservisten aufgefüllte Dortmunder Borussia mit 0:2 aus. Immerhin war der Ludwigspark mal wieder voll – 30.900 sahen das bis dato letzte Pokalspiel eines Drittligisten. Das jedoch war keine Überraschung.