Kathrin Längert: "Ein besonderer Tag in meiner Karriere"

Längert: Die wird da sein. Da bin ich mir ziemlich sicher. Es ist immer so, wenn wir in NRW spielen, dass viele Fanclubs zu unseren Spielen anreisen und uns unterstützen.

DFB.de: Sie stammen ja aus NRW. Haben Sie auch einen persönlichen Bezug zu Köln?

Längert: Ja, den habe ich tatsächlich, ich habe drei Jahre lang in Köln gewohnt, bin nach dem Abitur dort hingezogen, habe mein Studium dort begonnen, habe auch noch viele Freunde in der Stadt und habe sehr, sehr gerne dort gelebt, habe viele gute Erinnerungen und von daher würde ich mich über eine Rückkehr umso mehr freuen.

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Lebhafte Erinnerungen hat Kathrin Längert an das Finale um den DFB-Pokal 2009. Mit dem FCR 2001 Duisburg gewann die Torfrau damals 7:0 gegen den 1. FFC Turbine Potsdam. Ein Erlebnis, das sie gerne wiederholen würde. Die Voraussetzung dazu muss, sie mit einem Erfolg im Halbfinale schaffen. Mit dem FC Bayern München trifft die Nationaltorhüterin am heutigen Ostermontag (13 Uhr) auf den Hamburger SV. Im Gespräch mit DFB-Redakteur Niels Barnhofer unterhielt sich die 24-Jährige über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

DFB.de: Kathrin Längert, am Ostermontag steht das Halbfinale im DFB-Pokal an: Sie treffen mit dem FC Bayern auf den HSV. Werden Sie vorher Ihren Mitspielerinnen noch etwas vom DFB-Pokal-Finale 2009 erzählen?

Kathrin Längert: Es ist natürlich so, dass ich auch schon in der Mannschaft darüber gesprochen habe, wie sich ein Finale in Berlin so anfühlt. Aber ich glaube, wir sollten noch gar nicht so viel übers Endspiel sprechen, denn das Halbfinale muss erstmal gespielt werden und dem gilt unsere ganze Konzentration.

DFB.de: Machen Sie doch eine Ausnahme für uns, und erzählen Sie uns vom 7:0 mit dem FCR 2001 Duisburg gegen Turbine Potsdam 2009.

Längert: Das war natürlich ein ganz besonderer Tag in meiner Karriere. Vor dem Spiel sind wir davon ausgegangen, dass es eine sehr, sehr knappe Partie wird. Potsdam hatte eine ganz starke Mannschaft, hatte eine super Saison gespielt. Wir sind aber sehr befreit in das Spiel gegangen, weil wir vorher den UEFA-Cup gewonnen hatten. Und dann hatten wir so einen Tag erwischt, an dem alles für einen läuft. Ich weiß noch, dass es in Strömen geregnet hatte, es stand zur Halbzeit 2:0 und wir waren der festen Überzeugung, dass es jetzt noch mal eine ganz spannende und enge Halbzeit wird. Wir wollten das Ergebnis mit allem, was wir haben, verteidigen. Aber ja, dann kam es doch ganz anders. Irgendwie hat an dem Tag alles geklappt: Jeder Schuss war ein Treffer, wir haben hinten super verteidigt und dem entsprechend war das ein sehr schöner Tag, ein sehr schöner Abend.

DFB.de: Sie berichten immer noch mit strahlenden Augen darüber. Welchen Stellenwert hat das Finale um den DFB-Pokal für Sie?

Längert: Einen sehr großen. Als Spiel für sich ist es das Highlight jeder Saison. Sportlich hat die Meisterschaft natürlich einen größeren Stellenwert, aber durch die Einmaligkeit in dem großen Stadion zu spielen, als Live-Spiel im Fernsehen, vor der großen Kulisse, da dabei zu sein, ist ein großes Ziel für jeden Mannschaft.

DFB.de: Sie haben in Ihrem Steckbrief auf der Internetseite des FC Bayern angegeben, Ziel für 2012 sei der Gewinn des DFB-Pokal. Wie realistisch ist das?

Längert: Ich denke, inzwischen sehr realistisch. Wir haben es ja bereits ins Halbfinale geschafft, haben uns im Viertelfinale gegen Bad Neuenahr, eine gute Mannschaft, durchgesetzt und mit dem HSV sicher ein machbares Los bekommen. Und außerdem haben wir ein Heimspiel. Ich denke die Chancen stehen 50:50, wir begegnen uns auf Augenhöhe, aber wir werden alles dafür tun, dass es dann klappt und wir ins Finale einziehen.

DFB.de: In der Bundesliga haben Sie sich 1:1 getrennt, wie schätzen Sie den HSV ein?

Längert: Der HSV hat eine sehr gute Mannschaft. Die kommt über den Teamgeist. Sie haben vielleicht nicht die großen Einzelspielerinnen, aber funktionieren eben als Gefüge sehr, sehr gut und kämpfen immer bis zum Schluss, es ist eine Mannschaft, die sich niemals aufgibt. Daher wissen wir, was auf uns zukommt.

DFB.de: Was würde es für die Frauenfußball-Abteilung des FC Bayern bedeuten, wenn die Mannschaft ins DFB-Pokal-Finale einzieht?

Längert: Das wäre sehr, sehr wichtig für unser Ansehen im Gesamtverein. Zu zeigen, dass wir die Spiele, in denen es darauf ankommt, auch für uns entscheiden können. Ich denke es wäre ein wichtiger Schritt nach vorne sowohl für die Frauenabteilung aber auch für jede Spielerin einzeln. Es ist einfach etwas Besonderes ein Erfolgserlebnis zu erzielen. Dieses Gefühl, dass man das schaffen kann, das behält man.

DFB.de: Sprechen Sie da auch für sich selbst?

Längert: Ja, auf jeden Fall. Man behält dieses besondere Spiel in Erinnerung, das ist eine Erfahrung, die einem keiner nehmen kann, egal, wie das im Endeffekt ausgeht. Man behält diese Gewissheit, dass man in wichtigen Spielen, als Sieger vom Platz gehen kann. Das ist nicht zu unterschätzen.

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DFB.de: Was wäre, wenn Sie im Finale stehen? Wie groß wäre die Unterstützung durch die Fans des FC Bayern?

Längert: Die wird da sein. Da bin ich mir ziemlich sicher. Es ist immer so, wenn wir in NRW spielen, dass viele Fanclubs zu unseren Spielen anreisen und uns unterstützen.

DFB.de: Sie stammen ja aus NRW. Haben Sie auch einen persönlichen Bezug zu Köln?

Längert: Ja, den habe ich tatsächlich, ich habe drei Jahre lang in Köln gewohnt, bin nach dem Abitur dort hingezogen, habe mein Studium dort begonnen, habe auch noch viele Freunde in der Stadt und habe sehr, sehr gerne dort gelebt, habe viele gute Erinnerungen und von daher würde ich mich über eine Rückkehr umso mehr freuen.