Daniela Löwenberg: "Neun von zehn Spielen gewinnt Wolfsburg"

DFB.de: Mit Vanessa Bernauer spielt eine ehemalige Cloppenburgerin inzwischen in Wolfsburg.

Löwenberg: Mit ihr habe ich in Cloppenburg noch zusammen auf dem Platz gestanden. Ich freue mich auf das Wiedersehen. Es ist immer schön, wenn man nach längerer Zeit bekannte Gesichter trifft.

DFB.de: Sie gehören zu den erfahrenen Spielerinnen in Cloppenburg. Welche Rolle nehmen Sie dort ein?

Löwenberg: Ich versuche, meine Erfahrungen jeden Tag einzubringen. Insgesamt haben wir eine recht junge Mannschaft. Da muss ich einfach vorangehen. Ich bin ja nicht ohne Grund Kapitänin. Ich sehe mich als Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainerstab. Jede Spielerin weiß, dass sie immer zu mir kommen kann, wenn ihr etwas auf dem Herzen liegt.

DFB.de: Interessant an Ihrer Vita ist auch, dass Sie im Sommer 2012 eigentlich Ihrer Karriere beendet hatten.

Löwenberg: Ich habe ein paar Monate keinen Fußball gespielt. Aber ich habe sehr schnell gemerkt, dass mir etwas fehlt.

DFB.de: Wie kam es zu dem Karriereende?

Löwenberg: Ich stand in Potsdam unter Vertrag und dieser lief im Sommer aus. Erst kurz vor Saisonende haben mir die Verantwortlichen mitgeteilt, dass sie nicht mehr mit mir planen. Leider war ich zu diesem Zeitpunkt verletzt und hatte nicht die riesige Auswahl an Angeboten. Es gab einige Anfragen, aber dafür hätte ich weiter wegziehen müssen. Und das wollte ich damals aus privaten Gründen eigentlich nicht. Schon damals hat Tanja Schulte als Cloppenburgs Trainerin versucht, mich von einem Wechsel zu überzeugen. Aber ich habe zunächst abgelehnt, weil ich immer noch Probleme mit meinem Knie hatte. Aber sie hat nicht locker gelassen. Sie hat gesagt, dass sie mich auch mit der Verletzung nimmt und dass wir gemeinsam sehen, dass ich gesund werde. Das hat mich letztlich überzeugt. Ich habe den Schritt bisher in keinem Augenblick bereut.

DFB.de: Aufstieg, dann wieder Abstieg – es war bisher ein ziemliches Wechselbad der Gefühle.

Löwenberg: Ja, es war bisher eine sehr ereignisreiche Zeit in Cloppenburg. Seit viereinhalb Jahren bin ich nun schon hier. Und der Verein ist mir ans Herz gewachsen. Mein Freund spielt bei den Herren. Cloppenburg ist unsere zweite Heimat. Ich arbeite in der Nähe an einer Grundschule. Es passt einfach perfekt im Moment. Nur sportlich hätte es in der 2. Bundesliga besser laufen können.

DFB.de: In der 2. Bundesliga belegen Sie derzeit den fünften Rang. So richtig glücklich wirken Sie mit dieser Platzierung nicht.

Löwenberg: Wir haben in der Hinrunde leider einige Begegnungen überflüssigerweise verloren. Dadurch haben wir den Anschluss an Tabellenführer Borussia Mönchengladbach etwas verloren. Eigentlich wollten wir aufsteigen. Wenn wir das noch schaffen wollen, müssen wir jetzt wahrscheinlich alle Begegnungen bis zum Saisonende in der 2. Bundesliga gewinnen. Sehr realistisch ist das leider nicht mehr. Ich denke, dass wir in der kommenden Saison einen neuen Anlauf starten müssen. Jetzt sollten wir uns für die eingleisige 2. Bundesliga qualifizieren. Das muss nun unser Anspruch sein.

DFB.de: Zum Start in die Rückrunde in einer Woche treffen Sie auf Gütersloh.

Löwenberg: Das Hinspiel haben wir unglücklich verloren. Wir wollen ab jetzt jedes Spiel gewinnen, das haben wir intern besprochen. Mal sehen, was dann am Ende dabei rumkommt.

[sw]


Für die Frauen des BV Cloppenburg ist es das größte Spiel der Saison. Am Sonntag (ab 14 Uhr) trifft der Zweitligist im Nachholspiel des DFB-Pokalachtelfinales auf Doublesieger VfL Wolfsburg. Die Mannschaft von Trainer Stephan Lerch führt auch aktuell wieder die Tabelle der Allianz Frauen-Bundesliga an und hat sich souverän für das Viertelfinale der Champions League qualifiziert.

Cloppenburg gegen Wolfsburg ist das Aufeinandertreffen zweier Welten. Auf der einen Seite der krasse Außenseiter, auf der anderen der klare Favorit. Dennoch wittert der BVC seine Chance, sagt Cloppenburgs Kapitänin Daniela Löwenberg im DFB.de-Interview: "Neun von zehn Spielen wird Wolfsburg gewinnen. Aber vielleicht erwischen wir ja diesen einen ganz besonderen Tag. Wir werden alles dafür tun."

Die 30-Jährige weiß, wovon sie spricht. Löwenberg hat mit Turbine Potsdam bereits im Endspiel der Champions League gespielt und ist unumstrittene Führungsspielerin in Cloppenburg. Die frühere Juniorennationalspielerin hatte ihre Karriere sogar schon beendet, aber ziemlich schnell gemerkt, dass ihr der Fußball zu sehr fehlt. Auch darüber spricht Löwenberg.

DFB.de: Frau Löwenberg, wie ist die Stimmung in Cloppenburg vor dem Duell mit dem Titelverteidiger?

Daniela Löwenberg: Man merkt, dass etwas Besonderes in der Luft liegt. Das ist für uns alle und den Verein ein ganz großes Spiel. Wir erwarten eines der besten Frauenfußballteams der Welt bei uns in Cloppenburg. In unserer Mannschaft hingegen gibt es zahlreiche Spielerinnen, die noch nie in der Allianz Frauen-Bundesliga aktiv waren. Das ist schon ein riesiger Unterschied. Aber das bedeutet nicht, dass wir chancenlos sind.

DFB.de: Was überwiegt: die Vorfreude oder der Respekt?

Löwenberg: Das habe ich mich zuletzt auch einige Male gefragt. Aber in den vergangenen Tagen hat sich deutlich die Vorfreude durchgesetzt. Wir sollten nicht zu großen Respekt haben. Und Angst ist meiner Meinung nach sowieso der falsche Wegbegleiter. Wir wollen nicht zu sehr auf den Gegner schauen, sondern auf uns selbst. Wir werden alles geben, was in unserer Macht steht.

DFB.de: Und was ist dann möglich?

Löwenberg: Neun von zehn Begegnungen wird Wolfsburg gewinnen. Aber vielleicht erwischen wir diesen einen ganz besonderen Tag, an dem uns alles gelingt, an dem Wolfsburg schlecht spielt und an dem wir eine riesige Portion Glück haben. In einem Spiel ist immer alles möglich. Ich bin gespannt, was passieren wird.

DFB.de: Der Traum von der Sensation lebt also?

Löwenberg: Natürlich, sonst bräuchten wir ja gar nicht erst anzutreten. Normalerweise werden wir keine Chance haben. Aber vielleicht kommt es anders, als alle denken...

DFB.de: Ist das auch für Sie eines der größten Spiele der Karriere?

Löwenberg: DFB-Pokalspiele sind immer etwas Besonderes. Diese Begegnung ist auch für mich persönlich ein großes Spiel. Aber im Rückblick noch wichtiger war für mich das Finale der Champions League mit Turbine Potsdam vor einigen Jahren. Außerdem habe ich für den DFB einige Nachwuchsländerspiele bestritten. Daran denke ich ebenfalls gerne zurück. In diese Reihe passt auch die Partie mit Wolfsburg sehr gut.

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DFB.de: Mit Vanessa Bernauer spielt eine ehemalige Cloppenburgerin inzwischen in Wolfsburg.

Löwenberg: Mit ihr habe ich in Cloppenburg noch zusammen auf dem Platz gestanden. Ich freue mich auf das Wiedersehen. Es ist immer schön, wenn man nach längerer Zeit bekannte Gesichter trifft.

DFB.de: Sie gehören zu den erfahrenen Spielerinnen in Cloppenburg. Welche Rolle nehmen Sie dort ein?

Löwenberg: Ich versuche, meine Erfahrungen jeden Tag einzubringen. Insgesamt haben wir eine recht junge Mannschaft. Da muss ich einfach vorangehen. Ich bin ja nicht ohne Grund Kapitänin. Ich sehe mich als Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainerstab. Jede Spielerin weiß, dass sie immer zu mir kommen kann, wenn ihr etwas auf dem Herzen liegt.

DFB.de: Interessant an Ihrer Vita ist auch, dass Sie im Sommer 2012 eigentlich Ihrer Karriere beendet hatten.

Löwenberg: Ich habe ein paar Monate keinen Fußball gespielt. Aber ich habe sehr schnell gemerkt, dass mir etwas fehlt.

DFB.de: Wie kam es zu dem Karriereende?

Löwenberg: Ich stand in Potsdam unter Vertrag und dieser lief im Sommer aus. Erst kurz vor Saisonende haben mir die Verantwortlichen mitgeteilt, dass sie nicht mehr mit mir planen. Leider war ich zu diesem Zeitpunkt verletzt und hatte nicht die riesige Auswahl an Angeboten. Es gab einige Anfragen, aber dafür hätte ich weiter wegziehen müssen. Und das wollte ich damals aus privaten Gründen eigentlich nicht. Schon damals hat Tanja Schulte als Cloppenburgs Trainerin versucht, mich von einem Wechsel zu überzeugen. Aber ich habe zunächst abgelehnt, weil ich immer noch Probleme mit meinem Knie hatte. Aber sie hat nicht locker gelassen. Sie hat gesagt, dass sie mich auch mit der Verletzung nimmt und dass wir gemeinsam sehen, dass ich gesund werde. Das hat mich letztlich überzeugt. Ich habe den Schritt bisher in keinem Augenblick bereut.

DFB.de: Aufstieg, dann wieder Abstieg – es war bisher ein ziemliches Wechselbad der Gefühle.

Löwenberg: Ja, es war bisher eine sehr ereignisreiche Zeit in Cloppenburg. Seit viereinhalb Jahren bin ich nun schon hier. Und der Verein ist mir ans Herz gewachsen. Mein Freund spielt bei den Herren. Cloppenburg ist unsere zweite Heimat. Ich arbeite in der Nähe an einer Grundschule. Es passt einfach perfekt im Moment. Nur sportlich hätte es in der 2. Bundesliga besser laufen können.

DFB.de: In der 2. Bundesliga belegen Sie derzeit den fünften Rang. So richtig glücklich wirken Sie mit dieser Platzierung nicht.

Löwenberg: Wir haben in der Hinrunde leider einige Begegnungen überflüssigerweise verloren. Dadurch haben wir den Anschluss an Tabellenführer Borussia Mönchengladbach etwas verloren. Eigentlich wollten wir aufsteigen. Wenn wir das noch schaffen wollen, müssen wir jetzt wahrscheinlich alle Begegnungen bis zum Saisonende in der 2. Bundesliga gewinnen. Sehr realistisch ist das leider nicht mehr. Ich denke, dass wir in der kommenden Saison einen neuen Anlauf starten müssen. Jetzt sollten wir uns für die eingleisige 2. Bundesliga qualifizieren. Das muss nun unser Anspruch sein.

DFB.de: Zum Start in die Rückrunde in einer Woche treffen Sie auf Gütersloh.

Löwenberg: Das Hinspiel haben wir unglücklich verloren. Wir wollen ab jetzt jedes Spiel gewinnen, das haben wir intern besprochen. Mal sehen, was dann am Ende dabei rumkommt.

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