Derbyzeit in Mönchengladbach

Mönchengladbach in guter Fom

"Es läuft gut, das stimmt", sagt Trainer und Abteilungsleiter Kyle Berger (40). "Wir sind selbst etwas überrascht, dass wir so stark gestartet sind. Favorit sind wir deshalb gegen den 1. FC Köln noch lange nicht. Der FC ist total souverän aufgestiegen. Die haben Qualität in der Mannschaft." In der Vorbereitung gewannen die Kölnerinnen in einem Testspiel das direkte Duell der Nachbarn mit 1:0. Das allerdings ist über zwei Monate her und seitdem ist viel passiert. Besonders die Mönchengladbacherinnen haben einen enormen Sprung gemacht. Aber was macht die Mannschaft so stark?

"Wir sind ein starkes Kollektiv. Natürlich haben wir die eine oder andere erfahrene Spielerin in unseren Reihen. Das ist jedoch nicht ausschlaggebend", sagt Berger. "Wir haben 45 Spielerinnen im Kader. Bei uns gibt es keine erste oder zweite Mannschaft. Alle trainieren meist gemeinsam und am Wochenende teilen wir die Spielerinnen dann auf. Der eine Teil spielt 2. Bundesliga, der andere in der Niederrheinliga. Wer sich anbietet, ist direkt oben dabei. Das ist wahrscheinlich ziemlich einmalig in Deutschland."

Erneuter Aufstieg im Blick? "Dafür ist es viel zu früh"

Trotz des Höhenflugs und des Sprungs an die Tabellenspitze will Berger noch lange nicht über einen möglichen Aufstieg in die Allianz Frauen-Bundesliga sprechen: "Dafür ist es viel zu früh. Es ist noch gar nicht lange her, da waren wir in der 2. Bundesliga in der Winterpause auf dem fünften Platz. Dann hatten wir eine ganz schlechte Rückserie und sind am Ende abgestiegen. Daraus sind wir schlau geworden. Entsprechend formulieren wir erst neue Ziele, wenn der Klassenerhalt wirklich perfekt ist. Dafür war der Start natürlich absolut gelungen."

Allerdings, wenn man genau hinhört, bekommt man schon die ambitionierten Ziele mit. Wie soll es auch anders sein bei einem Verein, dessen Männermannschaft in der Champions League die deutschen Farben vertritt? "Mittel- und langfristig wollen wir den Schritt in die Allianz Frauen-Bundesliga machen", sagt Berger. "Wir nehmen mit, was kommt. Aber wir sollten einen Schritt nach dem anderen machen." Und der nächste betrifft nun das Duell mit dem 1. FC Köln. Derbyzeit in Mönchengladbach. Unter ganz besonderen Voraussetzungen.

[sw]


Derbyzeit in Mönchengladbach: Aufsteiger gegen Aufsteiger, Spitzenreiter der 2. Bundesliga gegen den Tabellenletzten der Allianz Frauen-Bundesliga - das Duell in der zweiten Runde des DFB-Pokals zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln hat viele Facetten (Sonntag, 11 Uhr). Aber eine Sache steht für beide Klubs natürlich im Vordergrund: sie wollen das Achtelfinale erreichen, sie wollen den Traum vom großen Endspiel in Köln weiterleben.

Die Vorzeichen vor der Begegnung könnten kaum unterschiedlicher sein. Die eine Mannschaft, der 1. FC Köln, ist nach drei Niederlagen in drei Spielen auf dem bitteren Boden der Realität angekommen. Die Euphorie ist dahin nach den Rückschlägen gegen Werder Bremen (2:6), Bayern München (0:2) und den SC Freiburg (1:6). "Das war ein Fehlstart. Wir müssen schnellstmöglich unsere Lehren daraus ziehen, sonst kann es bitter werden", sagt FC-Trainer Willi Breuer (60). "Die Spielerinnen müssen verinnerlichen, dass es hier anders zugeht als zuletzt in der 2. Bundesliga. Ohne die richtige Einstellung in den Zweikämpfen werden wir kein Spiel gewinnen."

FC-Coach Breuer: "Wir wollen unbedingt diesen Sieg

Womöglich kommt den Kölnerinnen das Duell mit dem Nachbarn vom Niederrhein genau richtig. Es ist Chance und Risiko zugleich. Ein Sieg könnte neuen Schwung für die anstehenden Aufgaben in der Meisterschaft geben. Es könnte neues Selbstvertrauen bringen, womöglich könnte sogar die Euphorie zurückkommen. Was bei einer weiteren Niederlage passiert, darüber möchte am liebsten niemand im Lager des FC nachdenken. "Dann wird es ungemütlich", sagt Breuer dazu nur. "Aber soweit wollen wir es nicht kommen lassen. Wir wollen unbedingt diesen Sieg."

Trotz des wenig verheißungsvollen Auftakts stellen sich die FC-Frauen ihrer Favoritenrolle. Daran lässt Breuer erst gar keinen Zweifel aufkommen: "Wir sind der Erstligist. Es muss unser Anspruch sein, dort zu gewinnen und in die nächste Runde einzuziehen. Ein Selbstläufer wird es allerdings nicht. Ich erwarte einen starken und hochmotivierten Gegner, der uns alles abverlangen wird."

Davon ist tatsächlich auszugehen. Schließlich haben die Mönchengladbacherinnen einen echten Lauf. In den ersten drei Spielen der Süd-Staffel der 2. Bundesliga gab es drei Siege – bei einem beeindruckenden Torverhältnis von 10:1. Bemerkenswert vor allem ist, dass die Borussia selbst beim Top-Aufstiegsfavoriten 1. FC Saarbrücken mit 1:0 erfolgreich war.

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Mönchengladbach in guter Fom

"Es läuft gut, das stimmt", sagt Trainer und Abteilungsleiter Kyle Berger (40). "Wir sind selbst etwas überrascht, dass wir so stark gestartet sind. Favorit sind wir deshalb gegen den 1. FC Köln noch lange nicht. Der FC ist total souverän aufgestiegen. Die haben Qualität in der Mannschaft." In der Vorbereitung gewannen die Kölnerinnen in einem Testspiel das direkte Duell der Nachbarn mit 1:0. Das allerdings ist über zwei Monate her und seitdem ist viel passiert. Besonders die Mönchengladbacherinnen haben einen enormen Sprung gemacht. Aber was macht die Mannschaft so stark?

"Wir sind ein starkes Kollektiv. Natürlich haben wir die eine oder andere erfahrene Spielerin in unseren Reihen. Das ist jedoch nicht ausschlaggebend", sagt Berger. "Wir haben 45 Spielerinnen im Kader. Bei uns gibt es keine erste oder zweite Mannschaft. Alle trainieren meist gemeinsam und am Wochenende teilen wir die Spielerinnen dann auf. Der eine Teil spielt 2. Bundesliga, der andere in der Niederrheinliga. Wer sich anbietet, ist direkt oben dabei. Das ist wahrscheinlich ziemlich einmalig in Deutschland."

Erneuter Aufstieg im Blick? "Dafür ist es viel zu früh"

Trotz des Höhenflugs und des Sprungs an die Tabellenspitze will Berger noch lange nicht über einen möglichen Aufstieg in die Allianz Frauen-Bundesliga sprechen: "Dafür ist es viel zu früh. Es ist noch gar nicht lange her, da waren wir in der 2. Bundesliga in der Winterpause auf dem fünften Platz. Dann hatten wir eine ganz schlechte Rückserie und sind am Ende abgestiegen. Daraus sind wir schlau geworden. Entsprechend formulieren wir erst neue Ziele, wenn der Klassenerhalt wirklich perfekt ist. Dafür war der Start natürlich absolut gelungen."

Allerdings, wenn man genau hinhört, bekommt man schon die ambitionierten Ziele mit. Wie soll es auch anders sein bei einem Verein, dessen Männermannschaft in der Champions League die deutschen Farben vertritt? "Mittel- und langfristig wollen wir den Schritt in die Allianz Frauen-Bundesliga machen", sagt Berger. "Wir nehmen mit, was kommt. Aber wir sollten einen Schritt nach dem anderen machen." Und der nächste betrifft nun das Duell mit dem 1. FC Köln. Derbyzeit in Mönchengladbach. Unter ganz besonderen Voraussetzungen.