Sands Anne van Bonn: "Wir wollen die nächste Sensation schaffen"

DFB.de: Wie haben Sie die letzten Minuten nach dem 2:1 erlebt?

van Bonn: Wir wussten, dass uns noch zehn ganz schwere Minuten bevorstehen. Aber wir haben uns geschworen, dass wir alles geben, was wir noch zur Verfügung hatten. Wir wollten uns in jeden Ball schmeißen, wir wollten irgendwie unser Tor und damit unseren Vorsprung verteidigen.

DFB.de: Das ist ja gut gelungen.

van Bonn: Aber wir hatten auch das nötige Quäntchen Glück, als Münchens eingewechselte Eunice Beckmann plötzlich ganz alleine vor unserem Tor stand. Das gehört dann in so einem Spiel einfach dazu.

DFB.de: Was war danach los?

van Bonn: Auf dem Platz hat schon eine riesige Party begonnen. Der Schlusspfiff war eine Erlösung. Wir haben den größten Erfolg der Vereinsgeschichte realisiert.

DFB.de: Und hinterher in der Kabine? Hat dort eher erschöpfte Ruhe oder ausgelassene Freude geherrscht?

van Bonn: Eine Mischung daraus. Es war ein unglaublich anstrengendes Spiel. Wir waren einfach nur platt. Aber die Freude war gleichzeitig grenzenlos. Immer wieder hat eine Spielerin ein neues Lied angestimmt. Danach sind wir wie ein Festzug ins VIP-Zelt eingezogen. Das war ein Gänsehaut-Moment. So etwas vergisst man nie wieder.

DFB.de: Im Endspiel geht es nun gegen den VfL Wolfsburg. Mit welchen Gefühlen werden Sie nach Köln reisen?

van Bonn: Wir werden es genießen. Jeden Augenblick dort. Wir treffen in Köln auf den Titelverteidiger und eine der besten Frauen-Fußballmannschaften der Welt. Wir haben nichts zu verlieren. Die Favoritenrolle dürfte damit geklärt sein. Aber das war auch vor dem Duell mit Bayern München der Fall. Wir wollen die nächste Sensation schaffen.

DFB.de: Wie geht es nun weiter?

van Bonn: Wir werden noch weiterfeiern. Das haben wir uns verdient. Aber dann gilt die Konzentration auch wieder den sportlichen Aufgaben. Die Saison ist ja jetzt nicht beendet. Wir sind in der Allianz Frauen-Bundesliga auf dem vierten Rang. Diesen Platz wollen wir unbedingt verteidigen. Und dann herrscht natürlich ab sofort eine grenzenlose Vorfreude auf Köln im Mai.

[sw]


Es war die große Sensation im Halbfinale des DFB-Pokals der Frauen. Durch ein 2:1 (0:1) hat der kleine SC Sand den vermeintlich übermächtigen FC Bayern München aus dem Wettbewerb befördert. Entscheidenden Anteil daran hatte Anne van Bonn. Die 30-Jährige hatte das 1:1 mit einem herrlichen Pass vorbereitet und das entscheidende 2:1 selbst erzielt.

Im DFB.de-Interview blickt Sands erfahrene Mittelfeldspielerin auf einen unvergesslichen Nachmittag zurück. Gleichzeitig schaut van Bonn aber auch schon nach vorne. Am 21. Mai findet in Köln (ab 15 Uhr, live in der ARD) das große Finale gegen Titelverteidiger VfL Wolfsburg statt. "Die Vorfreude ist grenzenlos", sagt van Bonn. "Da wollen wir die nächste Sensation schaffen."

DFB.de: Frau van Bonn, wie schön fühlt sich dieser Tag für Sie an?

Anne van Bonn: Es ist einfach großartig. Wir können es noch immer nicht so richtig fassen, was passiert ist. Bayern München war seit eineinhalb Jahren ohne Niederlage in einem Pflichtspiel. Und jetzt haben wir sie im Halbfinale des DFB-Pokals besiegt und damit das Endspiel in Köln erreicht. Das ist großartig für jede Einzelne von uns. Aber natürlich auch für den Verein und die gesamte Region. Es ist einfach nicht zu glauben.

DFB.de: Zur Halbzeit haben Sie noch 0:1 zurückgelegen. Haben Sie in diesem Moment noch an das Weiterkommen geglaubt? Bayern München hatte bis dahin im DFB-Pokal noch gar kein Gegentor kassiert, in der Allianz Frauen-Bundesliga erst sechs Treffer in 17 Begegnungen.

van Bonn: Natürlich kannten wir diese Zahlen. Und natürlich haben diese Statistiken gegen uns gesprochen. Wir haben dennoch immer an uns geglaubt.

DFB.de: Warum?

van Bonn: Weil wir in der ersten Halbzeit gemerkt haben, dass wir mithalten können. Wir hatten Torchancen. Uns war bewusst, dass wir weitere bekommen werden. Wir mussten sie einfach nur noch nutzen.

DFB.de: Sie haben das 1:1 mit einem herrlichen Pass vorbereitet und das 2:1 selbst erzielt. Auch für Sie persönlich einer der schönsten Tage in Ihrer Karriere?

van Bonn: Ja, natürlich. Schon in den vergangenen Wochen habe ich regelmäßig getroffen und gemerkt, dass ich gut drauf bin. Dass ich dann an den entscheidenden Szenen beteiligt bin, ist rückblickend umso schöner. Es fühlt sich einfach unfassbar schön an.

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DFB.de: Wie haben Sie die letzten Minuten nach dem 2:1 erlebt?

van Bonn: Wir wussten, dass uns noch zehn ganz schwere Minuten bevorstehen. Aber wir haben uns geschworen, dass wir alles geben, was wir noch zur Verfügung hatten. Wir wollten uns in jeden Ball schmeißen, wir wollten irgendwie unser Tor und damit unseren Vorsprung verteidigen.

DFB.de: Das ist ja gut gelungen.

van Bonn: Aber wir hatten auch das nötige Quäntchen Glück, als Münchens eingewechselte Eunice Beckmann plötzlich ganz alleine vor unserem Tor stand. Das gehört dann in so einem Spiel einfach dazu.

DFB.de: Was war danach los?

van Bonn: Auf dem Platz hat schon eine riesige Party begonnen. Der Schlusspfiff war eine Erlösung. Wir haben den größten Erfolg der Vereinsgeschichte realisiert.

DFB.de: Und hinterher in der Kabine? Hat dort eher erschöpfte Ruhe oder ausgelassene Freude geherrscht?

van Bonn: Eine Mischung daraus. Es war ein unglaublich anstrengendes Spiel. Wir waren einfach nur platt. Aber die Freude war gleichzeitig grenzenlos. Immer wieder hat eine Spielerin ein neues Lied angestimmt. Danach sind wir wie ein Festzug ins VIP-Zelt eingezogen. Das war ein Gänsehaut-Moment. So etwas vergisst man nie wieder.

DFB.de: Im Endspiel geht es nun gegen den VfL Wolfsburg. Mit welchen Gefühlen werden Sie nach Köln reisen?

van Bonn: Wir werden es genießen. Jeden Augenblick dort. Wir treffen in Köln auf den Titelverteidiger und eine der besten Frauen-Fußballmannschaften der Welt. Wir haben nichts zu verlieren. Die Favoritenrolle dürfte damit geklärt sein. Aber das war auch vor dem Duell mit Bayern München der Fall. Wir wollen die nächste Sensation schaffen.

DFB.de: Wie geht es nun weiter?

van Bonn: Wir werden noch weiterfeiern. Das haben wir uns verdient. Aber dann gilt die Konzentration auch wieder den sportlichen Aufgaben. Die Saison ist ja jetzt nicht beendet. Wir sind in der Allianz Frauen-Bundesliga auf dem vierten Rang. Diesen Platz wollen wir unbedingt verteidigen. Und dann herrscht natürlich ab sofort eine grenzenlose Vorfreude auf Köln im Mai.