Inka Grings: "Das wäre eine unglaubliche Sensation"

Sie ist eine der besten und erfolgreichsten deutschen Fußballerinnen. Angreiferin Inka Grings hat beinahe alles gewonnen, was man gewinnen kann. Seit Saisonbeginn steht die 35-Jährige beim Süd-Zweitligisten 1. FC Köln unter Vertrag. Am Sonntag (ab 14 Uhr, live bei DFB-TV) steht für Grings und ihren neuen Klub der letzte Höhepunkt dieses Jahres auf dem Programm. Im Viertelfinale des DFB-Pokals müssen die Kölnerinnen beim Bundesligasechsten SGS Essen antreten.

"Wir müssen unseren Schweinehund überwinden und einen guten Tag erwischen", sagt die 96-malige deutsche Nationalspielerin im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Sven Winterschladen. "Dann ist alles möglich, dann können wir Essen ärgern, dann können wir vielleicht sogar eine weitere Überraschung schaffen."

DFB.de: Frau Grings, wie sehen Sie das Spiel gegen Essen am Sonntag?

Inka Grings: Für uns als Zweitligist ist das Erreichen des Viertelfinals bereits ein riesiger Erfolg. Ich denke, dass wir mit Essen auf den schwierigsten verbliebenen Gegner nach Frankfurt treffen. Nichtsdestotrotz sind die natürlich nicht unschlagbar. Ich war vor zwei Wochen gegen Wolfsburg dort. Sie haben ein tolles Stadion. Ich freue mich auf diese Herausforderung. Es ist unser letztes Spiel in diesem Jahr. Wir werden zum Abschluss noch einmal alles geben. Vielleicht können wir dann für eine Überraschung sorgen.

DFB.de: In der Meisterschaft haben Sie zuletzt mit dem 1. FC Köln beim 1:2 gegen Sand die erste Saisonniederlage kassiert. Gleichzeitig der Sturz von der Tabellenspitze. Hat das die Stimmung getrübt?

Grings: Nein, überhaupt nicht. Wir haben diese Niederlage abgehakt. Es bringt ja nichts, jetzt wochenlang darüber zu hadern. Wir ziehen unsere Lehren aus diesem Ereignis. Es gab viel zu analysieren. Das haben wir gemacht. Aber wir haben auch gesehen, dass Sand keine Übermannschaft ist. Nach dem 0:2-Rückstand nach 40 Minuten sind wir vielleicht etwas zu spät wach geworden. Aber danach haben wir die Begegnung total dominiert und hätten gut noch einen Punkt holen können. Das ist uns nicht gelungen. Aber das ist kein Weltuntergang. Denn die Ausgangslage hat sich nicht großartig verändert: Wenn wir alle unsere noch ausstehenden Partien gewinnen, steigen wir auf. Wir haben es noch in der eigenen Hand.

DFB.de: Liegt der Fokus also auf der Meisterschaft?

Grings: Natürlich. Das ist die Priorität. Wir haben von Sand eine Lektion erteilt bekommen. Aber jetzt ist es an der Zeit, wieder aufzustehen. Wir haben erkannt, dass wir so wie am Sonntag vor einer Woche nicht in eine Begegnung gehen dürfen. Vielleicht war das genau der richtige Warnschuss vor dem Spiel gegen Essen. Denn eines ist doch auch ganz klar: Wir träumen vom Endspiel um den DFB-Pokal in Köln, in unserer Stadt. Ich möchte gerne erleben, was dann hier los ist. Das wäre gigantisch, das wäre das absolute Sahnehäubchen.



Sie ist eine der besten und erfolgreichsten deutschen Fußballerinnen. Angreiferin Inka Grings hat beinahe alles gewonnen, was man gewinnen kann. Seit Saisonbeginn steht die 35-Jährige beim Süd-Zweitligisten 1. FC Köln unter Vertrag. Am Sonntag (ab 14 Uhr, live bei DFB-TV) steht für Grings und ihren neuen Klub der letzte Höhepunkt dieses Jahres auf dem Programm. Im Viertelfinale des DFB-Pokals müssen die Kölnerinnen beim Bundesligasechsten SGS Essen antreten.

"Wir müssen unseren Schweinehund überwinden und einen guten Tag erwischen", sagt die 96-malige deutsche Nationalspielerin im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Sven Winterschladen. "Dann ist alles möglich, dann können wir Essen ärgern, dann können wir vielleicht sogar eine weitere Überraschung schaffen."

DFB.de: Frau Grings, wie sehen Sie das Spiel gegen Essen am Sonntag?

Inka Grings: Für uns als Zweitligist ist das Erreichen des Viertelfinals bereits ein riesiger Erfolg. Ich denke, dass wir mit Essen auf den schwierigsten verbliebenen Gegner nach Frankfurt treffen. Nichtsdestotrotz sind die natürlich nicht unschlagbar. Ich war vor zwei Wochen gegen Wolfsburg dort. Sie haben ein tolles Stadion. Ich freue mich auf diese Herausforderung. Es ist unser letztes Spiel in diesem Jahr. Wir werden zum Abschluss noch einmal alles geben. Vielleicht können wir dann für eine Überraschung sorgen.

DFB.de: In der Meisterschaft haben Sie zuletzt mit dem 1. FC Köln beim 1:2 gegen Sand die erste Saisonniederlage kassiert. Gleichzeitig der Sturz von der Tabellenspitze. Hat das die Stimmung getrübt?

Grings: Nein, überhaupt nicht. Wir haben diese Niederlage abgehakt. Es bringt ja nichts, jetzt wochenlang darüber zu hadern. Wir ziehen unsere Lehren aus diesem Ereignis. Es gab viel zu analysieren. Das haben wir gemacht. Aber wir haben auch gesehen, dass Sand keine Übermannschaft ist. Nach dem 0:2-Rückstand nach 40 Minuten sind wir vielleicht etwas zu spät wach geworden. Aber danach haben wir die Begegnung total dominiert und hätten gut noch einen Punkt holen können. Das ist uns nicht gelungen. Aber das ist kein Weltuntergang. Denn die Ausgangslage hat sich nicht großartig verändert: Wenn wir alle unsere noch ausstehenden Partien gewinnen, steigen wir auf. Wir haben es noch in der eigenen Hand.

DFB.de: Liegt der Fokus also auf der Meisterschaft?

Grings: Natürlich. Das ist die Priorität. Wir haben von Sand eine Lektion erteilt bekommen. Aber jetzt ist es an der Zeit, wieder aufzustehen. Wir haben erkannt, dass wir so wie am Sonntag vor einer Woche nicht in eine Begegnung gehen dürfen. Vielleicht war das genau der richtige Warnschuss vor dem Spiel gegen Essen. Denn eines ist doch auch ganz klar: Wir träumen vom Endspiel um den DFB-Pokal in Köln, in unserer Stadt. Ich möchte gerne erleben, was dann hier los ist. Das wäre gigantisch, das wäre das absolute Sahnehäubchen.

DFB.de: Sie haben diese besondere Stimmung bereits beim ersten eigenständigen Endspiel um den DFB-Pokal 2010 erlebt. Bei der Premiere haben Sie mit Duisburg gegen Jena 1:0 gewonnen. Welche Erinnerungen haben Sie an den Erfolg?

Grings: Vorher ist nur darüber spekuliert worden, wie hoch wir gewinnen werden. Das ging uns schon etwas auf die Nerven. Wir waren Favorit, aber Jena hat und alles abverlangt. Insgesamt war es ein riesiges Erlebnis. Es macht wahnsinnig viel Spaß, sich auf dieser tollen Bühne präsentieren zu dürfen. Das ist der richtige Rahmen für dieses Finale.

DFB.de: Wie realistisch ist es, dass Sie das mit Köln noch einmal schaffen können?

Grings: Sie sagen es bereits: Man muss realistisch bleiben. Wir dürfen davon träumen, aber es wäre eine unglaubliche Sensation.

DFB.de: Aber Sie haben mit Hoffenheim und dem FC Bayern München bereits zwei Bundesligisten aus dem Wettbewerb befördert…

Grings: … und das nicht einmal unverdient, weil wir unglaublich dafür gekämpft haben. Dann kommt auch das entsprechende Glück dazu, das ein Außenseiter immer braucht. Aber mehr ist nicht passiert. Der Weg dorthin ist noch weit. Wir gehen Schritt für Schritt. Allerdings fehlt uns noch die Konstanz, um dauerhaft mit Erstligisten mithalten zu können. In einem Spiel jedoch ist immer alles möglich. Besonders an guten Tagen. Wir haben bereits eine tolle Pokalsaison gespielt und in Essen nichts zu verlieren. Wir nehmen den Schwung mit in dieses Aufeinandertreffen. Ich sage es noch mal: Dann ist alles möglich.

DFB.de: Gab es in dieser Woche eine besondere Vorbereitung auf Essen?

Grings: Ja, schon. Es war etwas ungünstig, dass unser Meisterschaftsspiel zuletzt bei der Reserve des FC Bayern ausgefallen ist. Das hat uns etwas aus dem Rhythmus gebracht. Aber dadurch hatten wir mehr Zeit, um den Fokus auf Essen zu legen. Wir kennen Stärken und Schwächen des Gegners. Aber Wille und Einsatzbereitschaft müssen stimmen. Nur dann kann es klappen. Wir müssen unseren eigenen Schweinehund überwinden. Dann können wir sehr viel erreichen. Das ist das Schöne am Fußball. In dieser Woche war eine besondere Stimmung. Die Anspannung und die Freude sind groß. Aber wir gehen auch locker in die Begegnung. Essen hat den großen Druck, nicht wir.

DFB.de: Wo sehen Sie die Schwächen des Gegners? Wo wollen Sie ansetzen?

Grings: Die Mannschaft ist sehr jung. Besonders in der Defensive gibt es einige unerfahrene Spielerinnen. Vielleicht können wir das zu unseren Gunsten ausnutzen. Da sehe ich unsere Chance, wenn wir sie in dieser Zone beschäftigen und bearbeiten können. Allerdings hat Essen mit Lisa Weiß eine der besten Torhüterinnen in Deutschland. Es ist nicht leicht, sie zu überwinden. Aber vielleicht finden wir ja einen Weg. Ich kenne sie ja ebenfalls sehr lang. Ich habe schon eine Idee, wie man sie bezwingen kann…

DFB.de: Und die Stärken?

Grings: Die Offensive lebt von den Ideen von Linda Dallmann und Charline Hartmann. Besonders Linda Dallmann hat in den vergangenen Monaten eine überragende Entwicklung genommen. Wir müssen es schaffen, diese beiden aus dem Spiel zu nehmen. Das wird sicher nicht einfach, weil sie technisch sehr stark sind. Nicht umsonst machen sie die meisten Tore für Essen. Nicht umsonst werden beide von ihren Mitspielerinnen extrem gesucht. Aber gemeinsam können wir es schaffen.

DFB.de: Sie sind erst seit einigen Monaten beim 1. FC Köln. Wie haben Sie die Zeit bislang erlebt?

Grings: Ich bin grundsätzlich froh, diese Entscheidung getroffen zu haben. Natürlich habe ich etwas gezweifelt, als mich dieses Angebot in den USA erreicht hat. Ich habe mich schon gefragt, ob ich wirklich in die 2. Bundesliga wechseln will. Aber rückblickend war es genau der richtige Schritt. Ich bin wahnsinnig froh. Das Fußballspielen in den USA war nicht immer ein Vergnügen. Hier ist es anders. Ich spüre, dass ich hier auch sportlich wieder aufblühe.