Nina Burger mit Sand gegen Bayern: "Wir sind nicht chancenlos"

Für den SC Sand ist es das Spiel des Jahres. Am Sonntag (ab 12 Uhr, live im SWR und BR) ist im Halbfinale des DFB-Pokals der Deutsche Meister FC Bayern München zu Gast. Und dabei ist die Ausgangslage keinesfalls so klar, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag: Der Tabellenvierte der Allianz Frauen-Bundesliga erwartet den Spitzenreiter. Kein Wunder also, dass die Sanderinnen vom nächsten Coup träumen - und damit vom Einzug ins Endspiel.

Entscheidenden Anteil am Höhenflug des kleinen Klubs aus Baden-Württemberg hat Nina Burger. Die Angreiferin aus Österreich steht seit dem vergangenen Sommer beim SC Sand unter Vertrag. In dieser Zeit sind ihr wettbewerbsübergreifend bereits 16 Tore gelungen. In Österreich hat sie zuvor in neun Jahren über 150 Treffer gemacht und war sechsmal in Serie Torschützenkönigin. "Wir haben großes Selbstvertrauen", sagt die 28-Jährige im DFB.de-Interview. "Ich bin davon überzeugt, dass wir auch gegen Bayern München bestehen können"

DFB.de: Frau Burger, das große Duell gegen den FC Bayern steht unmittelbar bevor. Träumen Sie schon vom Endspiel in Köln?

Nina Burger: Es wäre tatsächlich ein Traum, wenn wir das schaffen würden. Allerdings müssen wir vorher natürlich noch eine riesige Herausforderung lösen. Wir treffen auf die beste Mannschaft in Deutschland. Als wir das Hinspiel in München 0:2 verloren haben, hat man schon einen Klassenunterschied gesehen. So ehrlich muss man sein. Das heißt jedoch nicht, dass wir chancenlos sind. Ich glaube fest daran, dass wir ins Endspiel einziehen können, wenn es perfekt läuft. Wir haben uns entwickelt im Vergleich zum Hinspiel vor einigen Monaten. Das wollen wir zeigen.

DFB.de: Sie klingen sehr selbstbewusst. Werden Sie auch so auftreten?

Burger: Ja, natürlich. Ich sehe keinen Grund, warum wir uns verstecken sollten. Es ist ja nicht nur Glück, dass wir in der Bundesliga auf dem vierten Platz stehen. Wir haben uns das hart erarbeitet. Sicher gehört dazu auch etwas Glück. Aber grundsätzlich haben wir es verdient, davon bin ich überzeugt. Zu Ihrer Frage: Wir werden uns auch gegen Bayern München nicht nur hinten reinstellen und unser Tor verteidigen. Das ist nicht unsere Art. Wir wollen mutig agieren und unsere Chance nutzen. Wir waren vor ein paar Tagen in Köln, wir wollen in dieser Saison gerne noch einmal dorthin reisen.

DFB.de: In der Meisterschaft haben Sie dort 5:1 beim FC gewonnen. Kennen Sie das Stadion bereits?

Burger: Ja. Wir haben die Gelegenheit genutzt und uns schon mal das große Stadion angeschaut. Da haben wir uns geschworen, dass wir diesen Traum realisieren wollen. Ich bin selbst gespannt, ob wir das schaffen werden.

DFB.de: Sind Sie denn auch etwas überrascht, wie gut es bisher in dieser Saison läuft?

Burger: Vor meinem Wechsel hierher wusste ich über den Verein eigentlich nur, dass er in der vergangenen Saison bis kurz vor Schluss um den Klassenverbleib gespielt hatte. Daher hatte ich mich auf einen langen und harten Abstiegskampf eingestellt. Dass wir schon zu Weihnachten unser Minimalziel erreicht haben, damit konnte niemand rechnen. Wir wollen jetzt weitermachen. Wir sind noch nicht satt.

DFB.de: Auch für Sie persönlich läuft es sehr gut.

Burger: Ich bin hier vom ersten Tag an super aufgenommen worden. Die Integration war deshalb überhaupt kein Problem. Wir haben wirklich ein tolles Team, dazu zähle ich auch den Trainer- und Betreuerstab. Ich bin glücklich hier in Sand. Und das sieht man dann auch an unseren Leistungen auf dem Platz. Im DFB-Pokal habe ich in vier Begegnungen achtmal getroffen, in der Meisterschaft war ich ebenfalls achtmal erfolgreich. Das ist in Ordnung. Aber das ist auch nur dank der super Vorarbeit meiner Mitspielerinnen möglich.

DFB.de: Sie kommen mit einer fast schon unglaublichen Bilanz aus Österreich. Sechs Jahre hintereinander waren Sie dort Torschützenkönigin und haben insgesamt über 250 Treffer erzielt. War es schwer, die Heimat zu verlassen?

Burger: Nein, eigentlich nicht. Bevor ich nach Sand gekommen bin, war ich ein paar Monate in den USA. Ich hatte schon länger den Wunsch, ins Ausland zu gehen. Ich habe gemerkt, dass ich in Österreich alles erreicht hatte, was ich erreichen konnte. Mit dem SV Neulengbach waren wir Serienmeister und Serienpokalsieger. Mehr ging eigentlich nicht. Ich habe immer deutlicher gespürt, dass mich eine neue Herausforderung reizen würde. Da stand die Allianz Frauen-Bundesliga als wahrscheinlich stärkste Spielklasse der Welt bei mir immer an erster Stelle. Ich bin froh, dass ich diesen Schritt gemacht habe. Ich merke einfach, dass er mir unheimlich gut tut. Ich habe mich noch einmal entwickelt - sportlich wie privat.

DFB.de: Wie sehen Ihre weiteren Ziele aus?

Burger: Über den SC Sand haben wir ja bereits ausführlich gesprochen. Ich habe allerdings noch das ganz große Ziel, mit der österreichischen Nationalmannschaft die Qualifikation für die Europameisterschaft in den Niederlanden im kommenden Jahr zu schaffen. Das ist ein weiterer Traum, den ich mir gerne erfüllen würde.

[sw]

Für den SC Sand ist es das Spiel des Jahres. Am Sonntag (ab 12 Uhr, live im SWR und BR) ist im Halbfinale des DFB-Pokals der Deutsche Meister FC Bayern München zu Gast. Und dabei ist die Ausgangslage keinesfalls so klar, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag: Der Tabellenvierte der Allianz Frauen-Bundesliga erwartet den Spitzenreiter. Kein Wunder also, dass die Sanderinnen vom nächsten Coup träumen - und damit vom Einzug ins Endspiel.

Entscheidenden Anteil am Höhenflug des kleinen Klubs aus Baden-Württemberg hat Nina Burger. Die Angreiferin aus Österreich steht seit dem vergangenen Sommer beim SC Sand unter Vertrag. In dieser Zeit sind ihr wettbewerbsübergreifend bereits 16 Tore gelungen. In Österreich hat sie zuvor in neun Jahren über 150 Treffer gemacht und war sechsmal in Serie Torschützenkönigin. "Wir haben großes Selbstvertrauen", sagt die 28-Jährige im DFB.de-Interview. "Ich bin davon überzeugt, dass wir auch gegen Bayern München bestehen können"

DFB.de: Frau Burger, das große Duell gegen den FC Bayern steht unmittelbar bevor. Träumen Sie schon vom Endspiel in Köln?

Nina Burger: Es wäre tatsächlich ein Traum, wenn wir das schaffen würden. Allerdings müssen wir vorher natürlich noch eine riesige Herausforderung lösen. Wir treffen auf die beste Mannschaft in Deutschland. Als wir das Hinspiel in München 0:2 verloren haben, hat man schon einen Klassenunterschied gesehen. So ehrlich muss man sein. Das heißt jedoch nicht, dass wir chancenlos sind. Ich glaube fest daran, dass wir ins Endspiel einziehen können, wenn es perfekt läuft. Wir haben uns entwickelt im Vergleich zum Hinspiel vor einigen Monaten. Das wollen wir zeigen.

DFB.de: Sie klingen sehr selbstbewusst. Werden Sie auch so auftreten?

Burger: Ja, natürlich. Ich sehe keinen Grund, warum wir uns verstecken sollten. Es ist ja nicht nur Glück, dass wir in der Bundesliga auf dem vierten Platz stehen. Wir haben uns das hart erarbeitet. Sicher gehört dazu auch etwas Glück. Aber grundsätzlich haben wir es verdient, davon bin ich überzeugt. Zu Ihrer Frage: Wir werden uns auch gegen Bayern München nicht nur hinten reinstellen und unser Tor verteidigen. Das ist nicht unsere Art. Wir wollen mutig agieren und unsere Chance nutzen. Wir waren vor ein paar Tagen in Köln, wir wollen in dieser Saison gerne noch einmal dorthin reisen.

DFB.de: In der Meisterschaft haben Sie dort 5:1 beim FC gewonnen. Kennen Sie das Stadion bereits?

Burger: Ja. Wir haben die Gelegenheit genutzt und uns schon mal das große Stadion angeschaut. Da haben wir uns geschworen, dass wir diesen Traum realisieren wollen. Ich bin selbst gespannt, ob wir das schaffen werden.

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DFB.de: Sind Sie denn auch etwas überrascht, wie gut es bisher in dieser Saison läuft?

Burger: Vor meinem Wechsel hierher wusste ich über den Verein eigentlich nur, dass er in der vergangenen Saison bis kurz vor Schluss um den Klassenverbleib gespielt hatte. Daher hatte ich mich auf einen langen und harten Abstiegskampf eingestellt. Dass wir schon zu Weihnachten unser Minimalziel erreicht haben, damit konnte niemand rechnen. Wir wollen jetzt weitermachen. Wir sind noch nicht satt.

DFB.de: Auch für Sie persönlich läuft es sehr gut.

Burger: Ich bin hier vom ersten Tag an super aufgenommen worden. Die Integration war deshalb überhaupt kein Problem. Wir haben wirklich ein tolles Team, dazu zähle ich auch den Trainer- und Betreuerstab. Ich bin glücklich hier in Sand. Und das sieht man dann auch an unseren Leistungen auf dem Platz. Im DFB-Pokal habe ich in vier Begegnungen achtmal getroffen, in der Meisterschaft war ich ebenfalls achtmal erfolgreich. Das ist in Ordnung. Aber das ist auch nur dank der super Vorarbeit meiner Mitspielerinnen möglich.

DFB.de: Sie kommen mit einer fast schon unglaublichen Bilanz aus Österreich. Sechs Jahre hintereinander waren Sie dort Torschützenkönigin und haben insgesamt über 250 Treffer erzielt. War es schwer, die Heimat zu verlassen?

Burger: Nein, eigentlich nicht. Bevor ich nach Sand gekommen bin, war ich ein paar Monate in den USA. Ich hatte schon länger den Wunsch, ins Ausland zu gehen. Ich habe gemerkt, dass ich in Österreich alles erreicht hatte, was ich erreichen konnte. Mit dem SV Neulengbach waren wir Serienmeister und Serienpokalsieger. Mehr ging eigentlich nicht. Ich habe immer deutlicher gespürt, dass mich eine neue Herausforderung reizen würde. Da stand die Allianz Frauen-Bundesliga als wahrscheinlich stärkste Spielklasse der Welt bei mir immer an erster Stelle. Ich bin froh, dass ich diesen Schritt gemacht habe. Ich merke einfach, dass er mir unheimlich gut tut. Ich habe mich noch einmal entwickelt - sportlich wie privat.

DFB.de: Wie sehen Ihre weiteren Ziele aus?

Burger: Über den SC Sand haben wir ja bereits ausführlich gesprochen. Ich habe allerdings noch das ganz große Ziel, mit der österreichischen Nationalmannschaft die Qualifikation für die Europameisterschaft in den Niederlanden im kommenden Jahr zu schaffen. Das ist ein weiterer Traum, den ich mir gerne erfüllen würde.

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