Nora Holstad Berge mit Bayern in Sand: "Wir sind gewarnt"

Das große Ziel ist nur noch ein Schritt entfernt. Am Sonntag (ab 12 Uhr, live im SWR und BR) müssen die Frauen des FC Bayern München im Halbfinale des DFB-Pokals beim SC Sand antreten. Beide Teams träumen bereits vom großen Endspiel in Köln am 21. Mai - besonders Nora Holstad Berge, die Innenverteidigerin der Münchnerinnen. Seit die 29-Jährige im Januar 2014 zum FC Bayern gekommen ist, läuft es für den aktuellen Spitzenreiter der Allianz Frauen-Bundesliga nach Plan. Die Titelverteidigung scheint nur noch eine Formsache zu sein. Das nächste große Ziel ist nun Köln: "Wir wollen diese unbeschreibliche Stimmung dort gerne erleben", sagt die norwegische Nationalspielerin im DFB.de-Interview. Gleichzeitig warnt sie aber auch vor dem SC Sand: "Ich bin überrascht und beeindruckt, wie diese Mannschaft in dieser Saison spielt."

DFB.de: Frau Holstad Berge, was erwarten Sie von dem Duell in Sand?

Nora Holstad Berge: Das wird eine ganz, ganz schwere Aufgabe. Wir würden einen großen Fehler machen, wenn wir den SC Sand unterschätzen würden. Nicht ohne Grund stehen sie ja schon fast die gesamte Saison über im oberen Drittel der Bundesliga. Da ist auf jeden Fall Qualität vorhanden. Wir sind also gewarnt.

DFB.de: Aber Sie sind mit dem FC Bayern seit über einem Jahr in Pflichtspielen unbesiegt. Ist die Favoritenrolle damit geklärt?


Holstad Berge: Das spielt in diesem einen Duell keine Rolle. Die Erfolge in den vergangenen Wochen und Monaten bringen uns in diesem Moment nichts. Wir müssen zusehen, dass wir wieder alles abrufen können, was uns zuletzt stark gemacht hat. Dann werden wir ganz sicher eine gute Chance haben, in Sand zu bestehen.

DFB.de: Was hat Sie denn zuletzt so stark gemacht?


Holstad Berge: Wir haben im Training eine Mentalität entwickelt, dass wir uns immer nur auf die nächste Aufgabe fokussieren. Alles andere blenden wir aus, weil das ablenken würde. Vielleicht ist das einer der Gründe, warum wir auch die engen Spiele meist für uns entscheiden konnten. Da gehört natürlich auch ein Quäntchen Glück dazu, aber wir waren eben im entscheidenden Moment immer voll da. Das ist auch eine Frage der Qualität.

DFB.de: Es fällt auf, dass Sie in der Allianz Frauen-Bundesliga erst sechs Gegentreffer kassiert haben. Ist das auch eine der großen Stärken?


Holstad Berge: Ja, natürlich. Allerdings ist mir in diesem Zusammenhang eine Sache ganz wichtig. Das ist kein Verdienst nur der vier Abwehrspielerinnen oder unserer Torhüterinnen. Dass wir defensiv so gut stehen, sehe ich eindeutig darin begründet, dass die gesamte Mannschaft super nach hinten arbeitet. Das fängt bei den Angreiferinnen an, die deshalb unheimlich viel laufen müssen. Aber nur so kann es funktionieren. Wenn eine Spielerin nicht mitzieht, bekommen wir Probleme.

DFB.de: Kommt Ihnen die aktuelle Situation mit der Deutschen Meisterschaft im vergangenen Jahr, der wahrscheinlichen Titelverteidigung in dieser Saison und dem möglichen Einzug ins DFB-Pokalendspiels manchmal unbegreiflich vor?

Holstad Berge: Es ist tatsächlich kaum zu glauben, wie sich das hier entwickelt hat. Als ich im Januar 2014 nach München gekommen bin, haben wir auch schon gut gespielt. Allerdings hat die Konstanz gefehlt. Deshalb haben wir es nicht bis ganz nach oben geschafft. Daran haben wir intensiv gearbeitet. Das zahlt sich jetzt aus. Wir dürfen uns darauf aber nicht ausruhen. Wir wollen Schritt für Schritt weitergehen.



Das große Ziel ist nur noch ein Schritt entfernt. Am Sonntag (ab 12 Uhr, live im SWR und BR) müssen die Frauen des FC Bayern München im Halbfinale des DFB-Pokals beim SC Sand antreten. Beide Teams träumen bereits vom großen Endspiel in Köln am 21. Mai - besonders Nora Holstad Berge, die Innenverteidigerin der Münchnerinnen. Seit die 29-Jährige im Januar 2014 zum FC Bayern gekommen ist, läuft es für den aktuellen Spitzenreiter der Allianz Frauen-Bundesliga nach Plan. Die Titelverteidigung scheint nur noch eine Formsache zu sein. Das nächste große Ziel ist nun Köln: "Wir wollen diese unbeschreibliche Stimmung dort gerne erleben", sagt die norwegische Nationalspielerin im DFB.de-Interview. Gleichzeitig warnt sie aber auch vor dem SC Sand: "Ich bin überrascht und beeindruckt, wie diese Mannschaft in dieser Saison spielt."

DFB.de: Frau Holstad Berge, was erwarten Sie von dem Duell in Sand?

Nora Holstad Berge: Das wird eine ganz, ganz schwere Aufgabe. Wir würden einen großen Fehler machen, wenn wir den SC Sand unterschätzen würden. Nicht ohne Grund stehen sie ja schon fast die gesamte Saison über im oberen Drittel der Bundesliga. Da ist auf jeden Fall Qualität vorhanden. Wir sind also gewarnt.

DFB.de: Aber Sie sind mit dem FC Bayern seit über einem Jahr in Pflichtspielen unbesiegt. Ist die Favoritenrolle damit geklärt?


Holstad Berge: Das spielt in diesem einen Duell keine Rolle. Die Erfolge in den vergangenen Wochen und Monaten bringen uns in diesem Moment nichts. Wir müssen zusehen, dass wir wieder alles abrufen können, was uns zuletzt stark gemacht hat. Dann werden wir ganz sicher eine gute Chance haben, in Sand zu bestehen.

DFB.de: Was hat Sie denn zuletzt so stark gemacht?


Holstad Berge: Wir haben im Training eine Mentalität entwickelt, dass wir uns immer nur auf die nächste Aufgabe fokussieren. Alles andere blenden wir aus, weil das ablenken würde. Vielleicht ist das einer der Gründe, warum wir auch die engen Spiele meist für uns entscheiden konnten. Da gehört natürlich auch ein Quäntchen Glück dazu, aber wir waren eben im entscheidenden Moment immer voll da. Das ist auch eine Frage der Qualität.

DFB.de: Es fällt auf, dass Sie in der Allianz Frauen-Bundesliga erst sechs Gegentreffer kassiert haben. Ist das auch eine der großen Stärken?


Holstad Berge: Ja, natürlich. Allerdings ist mir in diesem Zusammenhang eine Sache ganz wichtig. Das ist kein Verdienst nur der vier Abwehrspielerinnen oder unserer Torhüterinnen. Dass wir defensiv so gut stehen, sehe ich eindeutig darin begründet, dass die gesamte Mannschaft super nach hinten arbeitet. Das fängt bei den Angreiferinnen an, die deshalb unheimlich viel laufen müssen. Aber nur so kann es funktionieren. Wenn eine Spielerin nicht mitzieht, bekommen wir Probleme.

DFB.de: Kommt Ihnen die aktuelle Situation mit der Deutschen Meisterschaft im vergangenen Jahr, der wahrscheinlichen Titelverteidigung in dieser Saison und dem möglichen Einzug ins DFB-Pokalendspiels manchmal unbegreiflich vor?

Holstad Berge: Es ist tatsächlich kaum zu glauben, wie sich das hier entwickelt hat. Als ich im Januar 2014 nach München gekommen bin, haben wir auch schon gut gespielt. Allerdings hat die Konstanz gefehlt. Deshalb haben wir es nicht bis ganz nach oben geschafft. Daran haben wir intensiv gearbeitet. Das zahlt sich jetzt aus. Wir dürfen uns darauf aber nicht ausruhen. Wir wollen Schritt für Schritt weitergehen.

###more###

DFB.de: War diese Entwicklung abzusehen, als Sie vor über zwei Jahren nach München gekommen sind?

Holstad Berge: Es war klar, dass sich hier etwas entwickeln würde. Dass das so schnell gehen würde, damit war nicht zu rechnen. Ich bin stolz darauf, einen Teil dazu beigetragen zu haben.

DFB.de: Der nächste Schritt wäre der Einzug ins Endspiel um den DFB-Pokal. Wäre es ein Traum, am 21. Mai in Köln auf dem Rasen zu stehen?


Holstad Berge: Natürlich träumen wir davon. Wir wollen dabei sein. Die Stimmung dort muss unbeschreiblich sein, habe ich mir erzählen lassen. Aber Träume bringen uns in diesem Fall nicht nach Köln. Wir müssen eine konzentrierte Leistung abrufen. Dann werden wir es schaffen. Das sind die Spiele, für die man die ganze Saison über jeden Tag hart arbeitet. Ich möchte das unbedingt erleben.

DFB.de: Der VfL Wolfsburg und der 1. FFC Frankfurt sind derzeit Ihre beiden Konkurrenten in der Frauen-Bundesliga. Beide waren in den vergangenen Tagen im Viertelfinale der Champions League im Einsatz. Sie sind mit dem FC Bayern nach zwei Unentschieden in der ersten Runde an Twente Enschede gescheitert. Ist das der einzige Wermutstropfen in der jüngeren Vergangenheit?


Holstad Berge: Ja, das war bitter. Vor allem auch deshalb, weil wir auf keinen Fall die schlechtere Mannschaft waren. Aber da hat man ganz deutlich gesehen, dass uns noch die internationale Erfahrung gefehlt hat. Wir hatten viele Chancen, haben aber keine Tore gemacht. Im Gegensatz dazu hat Enschede unsere Fehler ganz konsequent ausgenutzt. Wir waren erst sehr enttäuscht. Aber gemeinsam mit unserem Trainer Thomas Wörle haben wir die Sache analysiert und die richtigen Schlüsse daraus gezogen. Ich bin absolut davon überzeugt, dass uns diese Erfahrung noch stärker gemacht hat.

DFB.de: Sind Sie persönlich in den vergangenen beiden Jahren auch noch besser geworden?

Holstad Berge: Ja, das merke ich immer wieder, wenn ich bei der norwegischen Nationalmannschaft bin. Ich habe mich in Deutschland zu einer besseren Spielerin entwickelt.

DFB.de: Woran liegt das?

Holstad Berge: Natürlich am guten Training und den hervorragenden Bedingungen hier. Aber auch daran, dass die Leistungsdichte in Deutschland extrem ist. Hier muss man einfach immer konstant auf hohem Niveau spielen. Das hat mich noch einmal einen Schritt nach vorne gebracht. Ich bin glücklich und zufrieden, dass ich mich damals für den FC Bayern entschieden habe. Es passt einfach alles derzeit.

###more###