Rauch vor Bayern-Duell: "Wir müssen an unser Maximum gehen"

Spitzenspiel im DFB-Pokalachtelfinale der Frauen: Heute (ab 14 Uhr, live im BR und NDR) empfängt der FC Bayern München den VfL Wolfsburg. Die Gäste haben in dieser Saison bislang alle Pflichtspiele gewinnen können. Im DFB.de-Interview spricht die 23 Jahre alte Nationalspielerin Felicitas Rauch über die beeindruckende Serie und ihren Wechsel von Turbine Potsdam zum VfL.

DFB.de: Frau Rauch, Sie sind seit fast einem halben Jahr in Wolfsburg. Wie haben Sie diese Zeit bisher erlebt?

Felicitas Rauch: Bis jetzt lief es für mich sehr gut. Ich bin vom ersten Tag an super aufgenommen worden. Auch innerhalb der Mannschaft habe ich mich direkt willkommen gefühlt. Meine ersten Eindrücke waren super positiv. Diese Bild hat sich bis heute bestätigt.

DFB.de: Was macht den VfL Wolfsburg Ihrer Meinung nach aus?

Rauch: Es sind extrem professionelle und zugleich familiäre Bedingungen. Nicht nur die Mannschaft hat mir das Ankommen leicht gemacht, auch dank Trainerstab und Betreuer sowie des gesamten Umfelds habe ich mich hier schnell heimisch gefühlt. Es ist beeindruckend, wie fokussiert vor allem die Spielerinnen auf den Erfolg sind. Das gefällt mir sehr gut. Das Niveau im Training ist sehr hoch. Es macht einfach unglaublich viel Spaß.

DFB.de: Sie sind seit dem ersten Tag Stammspielerin in Wolfsburg. Haben Sie damit gerechnet, so schnell eine so wichtige Rolle einnehmen zu können?

Rauch: Ich bin hierher gekommen, weil die Qualität im Team so hoch und so gut ist. Hier habe ich die Möglichkeiten, mit den besten Spielerinnen international und national täglich auf dem Platz zu stehen. Das bringt mich sehr nach vorne. Dass ich mich gleich von Anfang durchsetzen konnte, freut mich sehr. Mein Anspruch ist es immer, der Mannschaft zu helfen, so gut es geht.

DFB.de: Sie kommen von Turbine Potsdam, ebenfalls ein sehr renommierter Frauenfußballverein. Ist Wolfsburg dennoch eine Stufe höher einzuordnen?

Rauch: Der VfL Wolfsburg ist die nächste Stufe. In Potsdam gibt es viele kleinere Sponsoren, die sich sehr für den Klub einsetzen. In Wolfsburg steht mit Volkswagen ein großer Konzern hinter uns. Dadurch haben wir hier finanziell und vor allem infrastrukturell ganz andere Möglichkeiten, die sehr gut genutzt werden. Das ist für mich ein ganz wichtiger Punkt. Die Trainingsbedingungen sind überragend. Der Erfolg bisher zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Alle wollen hier gemeinsam das Maximum erreichen.

DFB.de: Die Bilanz bisher ist beeindruckend: Neun Siege nach neun Spielen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga mit einem Torverhältnis von 42:3. Dazu stehen Sie im Achtelfinale der Champions League und des DFB-Pokals.

Rauch: Es läuft bisher nahezu perfekt. Als Fußballerin möchte man jedes Spiel gewinnen, das ist uns bisher gelungen. Wir haben noch nicht Unentschieden gespielt, wir haben noch nicht verloren. Unsere Bilanz bisher ist makellos, wir sehen es als Lohn unserer harten Arbeit. Das Gute ist, dass sich beim VfL niemand darauf ausruht - alle machen immer weiter. Der Ehrgeiz ist riesig, wir haben in allen Wettbewerben hohe Ziele. Ich bin hierher gekommen, um Titel zu holen.

DFB.de: Nun müssen Sie im Achtelfinale des DFB-Pokals bei Bayern München antreten. Was erwarten Sie von dem Duell?

Rauch: München war in den vergangenen Jahren immer der stärkste Konkurrent von Wolfsburg. Die direkten Aufeinandertreffen waren meist sehr brisant. Bayern hat ebenfalls eine hohe Qualität im Kader. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir das Spiel für uns entscheiden können, wenn wir wie in den vergangenen Wochen immer geschlossen als Team dort auftreten. Aber klar ist, dass wir an unser Maximum gehen müssen, um ins Viertelfinale einziehen zu können.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Leistungen des FC Bayern bisher ein?

Rauch: Sie hatten im Sommer einen Umbruch inklusive eines Trainerwechsels. Ich hatte in den ersten Wochen den Eindruck, dass sie sich erst mal finden mussten. Aber sie sind natürlich ein extrem gefährlicher Gegner, der uns in Schwierigkeiten bringen kann. Darauf sind wir vorbereitet. Wir werden die Aufgabe sehr ernst nehmen. Allerdings schauen wir immer in erster Linie auf uns selbst und erst im zweiten Schritt auf den jeweiligen Gegner.

DFB.de: Wolfsburg ist inzwischen Seriensieger im DFB-Pokal. Welchen Stellenwert hat der Wettbewerb für Sie persönlich?

Rauch: Einen sehr hohen. Genauso wie die Champions League und die deutsche Meisterschaft. Das Endspiel zum Saisonabschluss in Köln ist für alle ein ganz, ganz besonderer Tag. Ich hatte das Glück, mit Turbine vor einigen Jahren diese spezielle Atmosphäre dort erleben zu dürfen. Leider haben wir damals das Finale gegen Wolfsburg verloren. Ich möchte unbedingt noch mal nach Köln, um dort den Titel zu holen und mit dem VfL auf der Siegerseite stehen. Aber der Weg dorthin ist noch weit.

DFB.de: Die Konstellation will es so, dass Sie am nächsten Wochenende in der Frauen-Bundesliga schon wieder auf München treffen. Wie gehen Sie damit um?

Rauch: Das ist natürlich ungewöhnlich und ein wirklicher Zufall. Aber für uns spielt das jetzt noch keine Rolle. Wir fokussieren uns jetzt erst komplett auf den DFB-Pokal. Da dürfen wir uns keine Nachlässigkeiten erlauben. Das ist ein K.o.-Spiel, das ist wichtig. Danach können wir über die Aufgabe in der Bundesliga nachdenken. Klar ist, dass wir beide Spiele gewinnen wollen. Im Moment steht jedes Wochenende ein Highlight auf dem Programm.

DFB.de: In der Tat, am vergangenen Wochenende haben Sie mit der Nationalmannschaft ein Länderspiel vor 77.000 Zuschauern in England bestritten...

Rauch: Schon die Tage vorher waren beeindruckend. Überall haben Plakate gehangen, die auf die Begegnung hingewiesen haben. Das war schon sehr beeindruckend. Auch das Abschlusstraining im leeren Wembley-Stadion war ein Erlebnis. Das war schon sehr magisch. Und dann vor 77.000 Leuten, so etwas hatte im Wembley-Stadion vorher niemand von uns erlebt.

DFB.de: Und dann kam am nächsten Tag das 2:1.

Rauch: Das war einfach ein ganz besonderes Wochenende für alle Beteiligten. Dass wir dann in der letzten Minute auch noch den Siegtreffer erzielen konnten, hat dem Ganzen natürlich die Krone aufgesetzt. Man hat schon gemerkt, dass das ein sehr prestigeträchtiges Duell war. Der Sieg war sehr wichtig für die Mannschaft. Für mich persönlich ist es etwas schade, dass ich nicht zum Einsatz gekommen bin.

DFB.de: Ist es für Sie deshalb auch ein Ziel fürs kommende Jahr, auch bei der Nationalmannschaft mehr Spielzeit zu bekommen?

Rauch: Ja, definitiv. Ich möchte mich auch in der Nationalmannschaft festbeißen. Ich bin motiviert und zuversichtlich, dass mir das gelingen wird, wenn ich im Verein weiterhin so konstant meine Leistungen bringe.

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Spitzenspiel im DFB-Pokalachtelfinale der Frauen: Heute (ab 14 Uhr, live im BR und NDR) empfängt der FC Bayern München den VfL Wolfsburg. Die Gäste haben in dieser Saison bislang alle Pflichtspiele gewinnen können. Im DFB.de-Interview spricht die 23 Jahre alte Nationalspielerin Felicitas Rauch über die beeindruckende Serie und ihren Wechsel von Turbine Potsdam zum VfL.

DFB.de: Frau Rauch, Sie sind seit fast einem halben Jahr in Wolfsburg. Wie haben Sie diese Zeit bisher erlebt?

Felicitas Rauch: Bis jetzt lief es für mich sehr gut. Ich bin vom ersten Tag an super aufgenommen worden. Auch innerhalb der Mannschaft habe ich mich direkt willkommen gefühlt. Meine ersten Eindrücke waren super positiv. Diese Bild hat sich bis heute bestätigt.

DFB.de: Was macht den VfL Wolfsburg Ihrer Meinung nach aus?

Rauch: Es sind extrem professionelle und zugleich familiäre Bedingungen. Nicht nur die Mannschaft hat mir das Ankommen leicht gemacht, auch dank Trainerstab und Betreuer sowie des gesamten Umfelds habe ich mich hier schnell heimisch gefühlt. Es ist beeindruckend, wie fokussiert vor allem die Spielerinnen auf den Erfolg sind. Das gefällt mir sehr gut. Das Niveau im Training ist sehr hoch. Es macht einfach unglaublich viel Spaß.

DFB.de: Sie sind seit dem ersten Tag Stammspielerin in Wolfsburg. Haben Sie damit gerechnet, so schnell eine so wichtige Rolle einnehmen zu können?

Rauch: Ich bin hierher gekommen, weil die Qualität im Team so hoch und so gut ist. Hier habe ich die Möglichkeiten, mit den besten Spielerinnen international und national täglich auf dem Platz zu stehen. Das bringt mich sehr nach vorne. Dass ich mich gleich von Anfang durchsetzen konnte, freut mich sehr. Mein Anspruch ist es immer, der Mannschaft zu helfen, so gut es geht.

DFB.de: Sie kommen von Turbine Potsdam, ebenfalls ein sehr renommierter Frauenfußballverein. Ist Wolfsburg dennoch eine Stufe höher einzuordnen?

Rauch: Der VfL Wolfsburg ist die nächste Stufe. In Potsdam gibt es viele kleinere Sponsoren, die sich sehr für den Klub einsetzen. In Wolfsburg steht mit Volkswagen ein großer Konzern hinter uns. Dadurch haben wir hier finanziell und vor allem infrastrukturell ganz andere Möglichkeiten, die sehr gut genutzt werden. Das ist für mich ein ganz wichtiger Punkt. Die Trainingsbedingungen sind überragend. Der Erfolg bisher zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Alle wollen hier gemeinsam das Maximum erreichen.

DFB.de: Die Bilanz bisher ist beeindruckend: Neun Siege nach neun Spielen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga mit einem Torverhältnis von 42:3. Dazu stehen Sie im Achtelfinale der Champions League und des DFB-Pokals.

Rauch: Es läuft bisher nahezu perfekt. Als Fußballerin möchte man jedes Spiel gewinnen, das ist uns bisher gelungen. Wir haben noch nicht Unentschieden gespielt, wir haben noch nicht verloren. Unsere Bilanz bisher ist makellos, wir sehen es als Lohn unserer harten Arbeit. Das Gute ist, dass sich beim VfL niemand darauf ausruht - alle machen immer weiter. Der Ehrgeiz ist riesig, wir haben in allen Wettbewerben hohe Ziele. Ich bin hierher gekommen, um Titel zu holen.

DFB.de: Nun müssen Sie im Achtelfinale des DFB-Pokals bei Bayern München antreten. Was erwarten Sie von dem Duell?

Rauch: München war in den vergangenen Jahren immer der stärkste Konkurrent von Wolfsburg. Die direkten Aufeinandertreffen waren meist sehr brisant. Bayern hat ebenfalls eine hohe Qualität im Kader. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir das Spiel für uns entscheiden können, wenn wir wie in den vergangenen Wochen immer geschlossen als Team dort auftreten. Aber klar ist, dass wir an unser Maximum gehen müssen, um ins Viertelfinale einziehen zu können.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Leistungen des FC Bayern bisher ein?

Rauch: Sie hatten im Sommer einen Umbruch inklusive eines Trainerwechsels. Ich hatte in den ersten Wochen den Eindruck, dass sie sich erst mal finden mussten. Aber sie sind natürlich ein extrem gefährlicher Gegner, der uns in Schwierigkeiten bringen kann. Darauf sind wir vorbereitet. Wir werden die Aufgabe sehr ernst nehmen. Allerdings schauen wir immer in erster Linie auf uns selbst und erst im zweiten Schritt auf den jeweiligen Gegner.

DFB.de: Wolfsburg ist inzwischen Seriensieger im DFB-Pokal. Welchen Stellenwert hat der Wettbewerb für Sie persönlich?

Rauch: Einen sehr hohen. Genauso wie die Champions League und die deutsche Meisterschaft. Das Endspiel zum Saisonabschluss in Köln ist für alle ein ganz, ganz besonderer Tag. Ich hatte das Glück, mit Turbine vor einigen Jahren diese spezielle Atmosphäre dort erleben zu dürfen. Leider haben wir damals das Finale gegen Wolfsburg verloren. Ich möchte unbedingt noch mal nach Köln, um dort den Titel zu holen und mit dem VfL auf der Siegerseite stehen. Aber der Weg dorthin ist noch weit.

DFB.de: Die Konstellation will es so, dass Sie am nächsten Wochenende in der Frauen-Bundesliga schon wieder auf München treffen. Wie gehen Sie damit um?

Rauch: Das ist natürlich ungewöhnlich und ein wirklicher Zufall. Aber für uns spielt das jetzt noch keine Rolle. Wir fokussieren uns jetzt erst komplett auf den DFB-Pokal. Da dürfen wir uns keine Nachlässigkeiten erlauben. Das ist ein K.o.-Spiel, das ist wichtig. Danach können wir über die Aufgabe in der Bundesliga nachdenken. Klar ist, dass wir beide Spiele gewinnen wollen. Im Moment steht jedes Wochenende ein Highlight auf dem Programm.

DFB.de: In der Tat, am vergangenen Wochenende haben Sie mit der Nationalmannschaft ein Länderspiel vor 77.000 Zuschauern in England bestritten...

Rauch: Schon die Tage vorher waren beeindruckend. Überall haben Plakate gehangen, die auf die Begegnung hingewiesen haben. Das war schon sehr beeindruckend. Auch das Abschlusstraining im leeren Wembley-Stadion war ein Erlebnis. Das war schon sehr magisch. Und dann vor 77.000 Leuten, so etwas hatte im Wembley-Stadion vorher niemand von uns erlebt.

DFB.de: Und dann kam am nächsten Tag das 2:1.

Rauch: Das war einfach ein ganz besonderes Wochenende für alle Beteiligten. Dass wir dann in der letzten Minute auch noch den Siegtreffer erzielen konnten, hat dem Ganzen natürlich die Krone aufgesetzt. Man hat schon gemerkt, dass das ein sehr prestigeträchtiges Duell war. Der Sieg war sehr wichtig für die Mannschaft. Für mich persönlich ist es etwas schade, dass ich nicht zum Einsatz gekommen bin.

DFB.de: Ist es für Sie deshalb auch ein Ziel fürs kommende Jahr, auch bei der Nationalmannschaft mehr Spielzeit zu bekommen?

Rauch: Ja, definitiv. Ich möchte mich auch in der Nationalmannschaft festbeißen. Ich bin motiviert und zuversichtlich, dass mir das gelingen wird, wenn ich im Verein weiterhin so konstant meine Leistungen bringe.

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